Anfängerfragen..

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Ich hab angefangen zu singen seit ca. nem halben jahr ein bisschen intensiver. hab ein paar fragen...

1. manchmal kommt meine stimme voll durch, sie ist voll, frei und hat gefühl....aber das sind immer nur momente..wie kann ich die verfestigen? wie bekommt man überhaupt seine stimme "frei"...? insgesamt ist meine stimme sehr instabil...mal geht garnichts, mal geht mehr, mal hängt sie total fest, wird garnicht frei usw. wie kann ich also eine stabile basis auf die ihc mich verlassen kann, schaffen.

2. wie findet man am besten "seine" stimme? ich kann verschiedene arten von stimme erzeugen, mal ist sie dunkler und tiefer, wärmer oder auch härter, jenachdem. nur ab und zu ist das gefühl da "das ist meine stimme"

3. was ist das berühmte "stützen"? :) bitte nochmal erklären, ich find immer nur fragmente...

4. was sind die ersten übungen für anfänger wie mich? kennt ihr gute links mit übungen?

5. habt ihr noch irgendwelche tips? wie lange habt ihr gebraucht, bis das was ihr singt wirklihc hörbar ist und schön klingt?

danke!
 
Eigenschaft
 
Hallo! Also erstmal vorneweg: ein bißchen mehr darauf achten, was man da eigentlich schreibt und ob die Rechtschreibung passt hat noch keinem geschadet.

wie kann ich also eine stabile basis auf die ihc mich verlassen kann, schaffen.
Üben, üben, üben, üben.

2. wie findet man am besten "seine" stimme? ich kann verschiedene arten von stimme erzeugen, mal ist sie dunkler und tiefer, wärmer oder auch härter, jenachdem. nur ab und zu ist das gefühl da "das ist meine stimme"
Jede dieser Stimmfarben gehört zu Dir. "Deine" ist normalerweise die, die Du am entspanntesten über einen langen Zeitraum singen kannst.

3. was ist das berühmte "stützen"? :) bitte nochmal erklären, ich find immer nur fragmente...
SuFu? FAQ?

4. was sind die ersten übungen für anfänger wie mich? kennt ihr gute links mit übungen?
SuFu? FAQ?

Und auch die letzte Frage ist hier schon wirklich oft beantwortet. Man kann es nicht sagen, wie lange DU brauchst. Das ist individuell sehr unterschiedlich.
 
Generell kann man sagen: es dauert schon ein paar Jahre bis zu einer stabilen, verlässlichen Stimme mit Tragfähigkeit, Ausdauer und Resonanz. Zumindest steht jemand, der "seit einem halben Jahr ein bisschen intensiver singt", noch ziemlich am Anfang. Wie Ice schon sagte: üben, üben, üben. Einfach viel singen.

Aber: für manche Sänger (mich zum Beispiel) ist Gesang sogar ein lebenslanger Lernprozess. Man kann immer wieder Neues lernen. Es gibt immer jemanden, der Dir noch etwas beibringen kann. Die Stimme verändert sich mit dem Alter, den Lebensumständen, der Lebenserfahrung, der künstlerischen Entwicklung. Ich singe jetzt aktiv seit über 30 Jahren und kann immer noch nicht behaupten, ausgelernt zu haben.
 
Hallo alle :)

ich schreibe mal in birth's thread, um nicht einen neuen aufzumachen und die Dinge, die ich ansprechen möchte, helfen vielleicht auch dem Startpost-Autor ...

IcePrincess wird sich vielleicht an mich erinnern, sie hat damals einen Stimmtest von mir gehört (ich hab neue ;)). Seitdem hab ich mich eigentlich nur verbessert, auch wenn ich in den 2 Jahren bisher bei keinem Gesangslehrer war, sei es aus Zeit-, Geldmangel oder auch Mangel des Selbstvertrauens :) aber irgendwie denke ich, ich trete auf der Stelle. Ich merke, ich wurde scheinbar sensibler in diesen 2 Jahren und rutsche jetzt sehr schnell in mentale Tiefs, wenn ich etwas nicht hinbekomme oder mich selbst nicht mehr hören kann. Einen Tag klingt alles echt toll und ich denke, "man, du klingst echt gut" und die nächsten 4-5 Tage kann ich mich nicht mehr hören und denke, "man, du klingst so billig, das kann ja jeder Anfänger besser ..."

Ich vermute, das hat mehrere Ursachen. Zum einen liegt's vielleicht an der (nicht richtig aufgebauten) Hardware, die ich nutze. Dazu hab ich hier mal einen Thread mit ein paar Details eröffnet https://www.musiker-board.de/vb/rec...-sprich-einfaches-mini-studio-einrichten.html
Zum anderen liegt's ganz sicher auch an meinem fehlendem Technik-Wissen, was das Singen selbst betrifft. Deshalb nun meine Fragen:

Ich hab immer wieder Dieter Bohlen im Ohr, der einem DSDS-Kandidaten sagt "ey, is da irgendwo Power in dir? Ich kann dich kaum hören, sing mal LAUTER!"
Wenn ich leise vor mich hin singe, bzw dabei auch Mikro+Kopfhörer benutze, dann treffe ich die Töne viel besser und es klingt realistischer, wenn ich meinen Klang mit dem von Sängern in manchen Liedern vergleiche. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die da richtig laut singen (z.B. Art Garfunkel - Bright Eyes), schon allein, weil der Ton nur "leicht berührt, gestreichelt" klingt. Verglichen mit MCR - Teenagers ist das doch sehr leise gesungen. Singe ich nun lauter, dann verliert die Stimme die angestrebte Stimmung bzw die Töne werden etwas schiefer und ich klinge dann gequälter und merke die Anspannung im Hals und Unterkiefer.
Sehr leise Singen (wie in einer anderen Gesangsübung) klappt auch nicht immer, oft fehlt der Anfang eines Wortes, als ob die Stimme erst mal einen Berg überwinden muss bzw Anlaufzeit braucht, bis der Ton kommt.
Wenn man das allgemein ausdrücken kann, wie laut singt man denn nun im Schnitt?

Als nächstes das Problem mit dem Zwerchfell.
Ich habe mir angewöhnt, in den Bauch zu atmen, bzw darauf zu achten, dass sich der Bauch mit Luft füllt, nicht der Brustkorb. (und jetzt hab ich ein Beschreibungsproblem ...)
Stelle ich mich gerade hin und atme mit entspanntem Bauch komplett aus, ohne die Bauchmuskeln anzuspannen, bewegt sich mein Bauch nicht nach innen, wird also so gut wie gar nicht flacher. Atme ich jetzt in den Bauch, passt so gut wie keine Luft hinein, obwohl ich komplett ausgeatmet hatte. Ich habe das Gefühl, der Bauch bzw die Lunge ist voll mit Luft und je mehr Luft ich einatme, umso mehr hab ich ein Stechen etwas unterhalb des Rippendreiecks und ein leichtes Ziehen ím Rücken, ich vermute, das ist das Zwerchfell.

Luftprobleme habe ich auch nicht, ich kann z.B. eine Strophe von Hey there Delilah komplett nach einmaligem Einatmen (nicht tief, sondern eher so, wie halt problemlos Luft in den Bauch passt) singen. Die hab ich am Anfang meines aktiven Singens nicht geschafft.
In meinem Gesangbuch (karin ploog, voicecoaching) ist eine Übung mit p-t-k. Man soll diese Übung ewig machen können, ohne außer Atem zu kommen bzw ohne zu viel Sauerstoff zu tanken.
"Hier gibt es den ersten Impuls auf dem p, beim k ist das Zwerchfell wieder völlig gelöst in seiner Ausgangsstellung. ptk - ptk - ptk - ptk usw Bist Du gut, kannst Du diese Übung stundenlang fortsetzen, ohne aktiv Atem holen zu müssen."
Das bekomme ich überhaupt nicht hin. Obwohl mein Bauch vibriert, wenn ich versuche zu hecheln, ohne dabei eine Luftbewegung zu erzeugen und obwohl ich einen leichten Ruck spüre, wenn ich ganz schnell p p p p p mache, hab ich irgendwie kein Gefühl des Zwerchfells.
Ich habe schon verschiedene Übungen probiert, ohne einen Hinweis zu sehen, was ich da gerade mache. Ebenso habe ich mich auf den Rücken gelegt, in den Bauch geatmet, mit den Bauchmuskeln die Bauchdecke oben gehalten, ausgeatmet, leicht eingeatmet und sch sch sch p p p t t t probiert. Dabei habe ich wieder im Rücken das leichte Ziehen verspürt, aber so leicht, dass ich es gar nicht künstlich verstärken konnte.
Gibt es eine Übung bzw etwas, das ich tun kann, um das Zwerchfell deutlich zu spüren? Vielleicht so, dass ich einen leichten Muskelkater bekomme? (so stand es mal bei einer Übung)

Und die letzte Sache für jetzt ist, das Gefühl, wo die Töne erzeugt werden.
Wenn ich mich nicht täusche, stellt man sich bei Kopfstimme/Falsett die Tonerzeugung im Kopf vor, beim normalen Singen hinter den Schneidezähnen. Ich habe mir bereits mehrere Orte vorgestellt, wo die Töne herkommen, auch, dass sie an der gegenüberliegenden Wand abprallen und auf mich zurückkommen usw, aber ich sehe bzw höre auch da irgendwie keinen Unterschied.
Das einzige, was ich glaube zu können, ist die Tonerzeugung im Hals selbst, sowie "von oben in den Hals". Letzteres erinnert mich etwas an ganz leichten Operngesang, ersteres eher an Herumblödeln.
Natürlich muss das jeder selbst erkennen, aber wie kann ich einen Unterschied bei der Vorstellung der Tonerzeugung im "Kopf" bzw. "hinter den Schneidezähnen" hörbar machen?

Ich möchte wirklich vorwärts kommen. Ich kenne niemanden, der/die singt bzw. Musik macht und Ahnung von alledem hat und ich hoffe, hier im Board etwas Hilfe zu finden.

Wow, doch wieder so ein langer Beitrag, danke für's Lesen :)

Nik
 
Das wird also doch mal wieder eine komplette FAQ "Wie singe ich richtig".

aber irgendwie denke ich, ich trete auf der Stelle.
Das ist ein ganz typisches Gesangsautodidakten-Problem. Du kommst bis Punkt X und dann geht nix mehr weil Du nicht weißt, was Du falsch machst und niemanden hast, der Dich kontinuierlich verbessert.
Und dann kommt noch dazu, dass die Stimme einfach unglaublich tagesformabhängig ist. Bei fast allen Sängern. Gerade in der Ausbildungsphase kann das frustig sein, später bist Du dann gut genug, dass es ein fremder nicht mehr hört.

Ich hab immer wieder Dieter Bohlen im Ohr, der einem DSDS-Kandidaten sagt "ey, is da irgendwo Power in dir? Ich kann dich kaum hören, sing mal LAUTER!"
Ja ja... Bohlen.
Power heißt beim blutigen Anfänger entweder dass er schreit oder dass er sich als Naturbelter entpuppt. Du scheinst keiner zu sein. Dazu siehe unten.

Wenn ich leise vor mich hin singe, bzw dabei auch Mikro+Kopfhörer benutze, dann treffe ich die Töne viel besser und es klingt realistischer
Weil Du da mit einer Luftmenge singst, die Du kontrollieren kannst. Daher triffst Du die Töne und schaffst auch ein bißchen Resonanz.

(z.B. Art Garfunkel - Bright Eyes)
Ist tatsächlich eine seiner sanfteren Balladen. Zum Vergleich guck mal ob Du "All I know" findest. Allerdings hat Garfunkel seine Kopfstimme so was von im Griff.

Singe ich nun lauter, dann verliert die Stimme die angestrebte Stimmung bzw die Töne werden etwas schiefer und ich klinge dann gequälter und merke die Anspannung im Hals und Unterkiefer.
Weil Du die Lautstärke über Luftmenge rausdrückst. (Das meinte ich mit "Kein Naturbelter" - dann würdest Du es ohne große Anweisungen hier schaffen, den Hals aufzumachen und den Ton rauszurufen wie wenn Du 'nem Kumpel auf der anderen Straßenseite was zu rufst.)

Sehr leise Singen (wie in einer anderen Gesangsübung) klappt auch nicht immer, oft fehlt der Anfang eines Wortes, als ob die Stimme erst mal einen Berg überwinden muss bzw Anlaufzeit braucht, bis der Ton kommt.
Pianissimo ist auch eine hohe Kunst. Weil die Stimme tatsächlich über den Berg muss, sie muss die "Masse" der Stimmlippen erst mal in Schwingung versetzen. Das klappt am Besten im Mischbereich, also im randstimmigen Singen so lange Du nicht zu hoch kommst.

Alles in Allem lese ich aus diesen Beschreibungen allerdings, dass Du in all der Zeit keinerlei brauchbare Stütze aufgebaut hast. Und da sind wir mal wieder beim Problem - so was kann man über's Internet eben nur sehr bedingt erklären.

Am Besten wäre es für Dich wirklich wenn Du Dir mal ein paar Coachings von einem Profi holst.

Wenn man das allgemein ausdrücken kann, wie laut singt man denn nun im Schnitt?
Mezzoforte? In der Mitte dessen, was Deine Stimme so hergibt?

Als nächstes das Problem mit dem Zwerchfell.
Das klingt mir alles danach, als ob Du das mit der Bauchatmung eben doch nicht kapiert hast, sorry. Das Ausatmen kommt 99% aus der Brust. Den Bauch wie einen Luftballon aufzupusten heißt eben nicht in den Bauch zu atmen. Siehe FAQ.

(nicht tief, sondern eher so, wie halt problemlos Luft in den Bauch passt)
Ja, so soll das. Und diese Luftmenge sollst Du über das aktiv halten der Einatemmuskulatur dosieren. Damit kann man laut ;)

Das bekomme ich überhaupt nicht hin. Obwohl mein Bauch vibriert, wenn ich versuche zu hecheln, ohne dabei eine Luftbewegung zu erzeugen
Ich würde mal spontan sagen: Du bist zu schnell. Mach' das mal in Zeitlupe. "p" - völlig loslassen, kurz warten "t" - völlig loslassen, kurz warten. Wenn nur alle zwei Sekunden ein Laut kommt ist das auch okay. So bald das klappt, langsam schneller werden, aber so bald Dir die Luft ausgeht war's zu schnell und Du mußt wieder langsamer machen.

Gibt es eine Übung bzw etwas, das ich tun kann, um das Zwerchfell deutlich zu spüren?
Siehe FAQ.
Vielleicht gehörst Du auch zu den "Unglücklichen" die ihr Zwerchfell nie so wirklich deutlich spüren. Spüre einfach der Stütze mal nach wenn Du eine Folge von Plosivwörtern sprichst. Wo passiert was? Was passiert da? Das darf auch wo ganz woanders sein.

Und die letzte Sache für jetzt ist, das Gefühl, wo die Töne erzeugt werden.
Die Töne werden im Kehlkopf erzeugt. Die Resonanzen willst Du in der Bruststimme an den Schneidezähnen, im Mischbereich an der Nasenspitze, das rutzscht dann immer weiter hoch, bis Du die Kopfstimme zwischen den Augen hast oder sogar noch etwas höher. Wenn Du das nicht wahrnehmen kannst, bist Du noch nicht so weit. Das klingt jetzt vielleicht hart, ist aber so. Du mußt erst mal Deine Stütze finden und die Tonlautstärke über die Luftsäule variieren lernen - ja, das geht auch - ehe Du mit so spezifischen Resonanzen rumspielst.
Um zu spüren was da im Kopf geht kannst Du im Mittelbereich mal verschiedene Töne auf ein "mmm" kauen und gucken wo's kribbelt. Kribbelt's gar nicht fokussierst Du nicht.
 
Dem Beitrag von Ice ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Ich schließe mich der Einschätzung an, dass Du stagnierst, weil Du einige grundlegende Dinge nicht richtig machst. Es kann sein, dass Du viel zuviel einatmest, Dich also mit Luft aufblähst - man braucht aber zum Singen nicht so viel Luft. Die Menge, die durch das Loslassen der Bauchdecke passiv in den Körper einströmt, ist genau die richtige - die p-t-k-Übung trainiert gerade dieses Loslassen-Einströmenlassen ganz gut ! Nimm Dir den Tipp von Ice zu Herzen und mache es nicht zu schnell und nicht zu ruckartig. Es muss anfangs nicht einmal sonderlich laut sein - es geht vor allem darum, dass Du zunächst einmal Deine Muskulatur spürst bzw. das, was sie da eigentlich tut. Konzentriere Dich vielleicht mal auf die Flanken (also seitlich) und nicht nur auf den Bauch. Es sollte ein elastisches Gefühl sein, so als hättest Du da unten ein kleines Trampolin.

Thema Stütze: ich denke auch, dass sie Dir alles in allem noch fehlt. Aber das einem Anfänger per Internet zu erklären, ist unmöglich und würde Dir eh nichts bringen...
 
Ich habe auch festgestellt, dass ich deutlich lockerer und mit mehr Kontrolle singe, wenn ich mich eben nicht 100-prozentig auf die Stütze konzentriere, sondern meinen Körper einfach mal machen lasse. :great:
 
Was dir noch helfen kann:

Der Atem - Quelle von Entspannung und Vitalität

Ich finde diese Übungen in dem Buch sehr gut, um überhaupt erst mal zu kapieren, ich bin da so ein Problemfall wie du ;), wo wir überhaupt hinatmen bzw. dann ja auch stützen sollen.

Und ganz wichtig:
Immer den Hals locker lassen! Mit dem Gefühl, dass deine Kehle offen ist, als wolltest du tonlos tief in dich atmen. Vorstellung aus dem Buch ist dabei das Kreuzbein. Also kein Keuchen oder Schnaufen beim Einatmen, das klingt auf der Bühne oder Aufnahme auch nicht so schön und ist meist ein Zeichen vom Verschließen des Halses. D.h. also, dass du dich dabei sogar in der Entspannungsphase, beim Einatmen, anstrengen würdest. Du siehst das Problem: Dauerbelastung.

Alles aus eigener Erfahrung, vielleicht helfen dir die Übungen ja auch weiter :) (wir scheiß Autodidakten :D).
 
Danke für Eure Antworten! :)

Vielleicht spüre ich es ja, und kann es nicht deuten. Wenn ich summe, hab ich überall mal ein leichtes Kribbeln, mal am hinteren Gaumen, mal etwas weiter vorn, mal auf den Lippen ...

autodidaktisch Lernen ist ja nicht unbedingt was schlechtes, ich find's schön, dass wir hier die Möglichkeit haben, darüber zu reden, solange sich keiner genervt fühlt :)
jeder hat seine eigenen Methoden aber manche haben dieselben und so kann mich sich ja gegenseitig helfen ^^

Ich hab vor wenigen Tagen einen Bericht über Thomas Quasthoff gesehen, der meinte, er habe auch autodidaktisch gelernt. Immer wieder probiert, seine Stimme verschiedenartig klingen zu lassen usw, fand ich gut :D

Als ich anfing, hab ich eindeutig zu viel Luft gebraucht und zu viel Anspannung gehabt, da tat mir oft mal der Hals weh, eher die Muskeln, als die Stimmlippen selbst. Inzwischen (seit etwa 3-4 Monaten) bringe ich es sogar schon fertig, bei einem längeren Ton diesen zum Schwingen zu bringen, wenn ich mich nicht irre, nennt man das Vibrato? Das kam ganz von selbst :)
 
Vielleicht spüre ich es ja, und kann es nicht deuten. Wenn ich summe, hab ich überall mal ein leichtes Kribbeln, mal am hinteren Gaumen, mal etwas weiter vorn, mal auf den Lippen ...
Gaumen ist tendenziell schlecht weil zu hinten. Lippen ist gut. Guck mal ob Du ein paar Töne, die ein bißchen höher sind als diejenigen die die Lippen zum Kribbeln bringen in die Nasenspitze setzen kannst. Mit der gleichen Übung.

autodidaktisch Lernen ist ja nicht unbedingt was schlechtes, ich find's schön, dass wir hier die Möglichkeit haben, darüber zu reden, solange sich keiner genervt fühlt :)
Was schlechtes ist es nicht, irgendwann kommt aber halt der Punkt an dem wir nicht weiter wissen.

Inzwischen (seit etwa 3-4 Monaten) bringe ich es sogar schon fertig, bei einem längeren Ton diesen zum Schwingen zu bringen, wenn ich mich nicht irre, nennt man das Vibrato? Das kam ganz von selbst :)
Sei mir jetzt bitte nicht böse, wenn ich mir nicht sicher bin, ob das ein Kehlkopfvibrato ist, oder ein Zwerchfellvibrato das auf einer unsauberen Stütze oder zu viel Anspannung basiert.
Bei welchen Tonhöhen passiert das denn?
 
au weia, jetzt fragst Du wieder was ^^;
ich hoffe mal, ich hab keine falsche Begriffsdefinition, aber ich denke mal, es geschieht im Kehlkopf, jedenfalls spür ich die Quelle des Vibrierens im Hals hinter dem Kehlkopf.
Als Tonhöhe würde ich spontan den unteren bis mittleren Bereich angeben, aber ich denke, das hilft auch nich ;)

momentan lese ich wieder die Workshops und FAQs und hab vorhin 25 min am Stück mit geschlossenen Augen Plosivlaute gemacht, während ich auf dem Bett lag, um den Inpuls zu spüren, meine Bauchdecke bzw der Bereich im Inneren fühlte sich danach irgendwie gestrafft an, ich werd mal weitermachen mit den Übungen ...
 
Ich hab mich jetzt auch mal auf den Rücken gelegt und die Hände auf den Bauch gelegt und ptk und sch sss gemacht. Ich merke, dass sich da ne ganze Menge tut, aber das beeindruckt mich irgendwie nicht so richtig. Geht zu schnell und ruckartig. Wenn ich mich zu sehr auf den Bauch konzentriere, fang ich sogar an "Bauchgymnastik" zu machen, also willkürlich meinen Bauch vor und zurückschiebe, was kontraproduktiv ist.
Wenn ich mich auf meine Atmung konzentriere, dann konzentrier ich mich auf den Rücken und Flanken. Mit denen kann ich nicht blöd rumturnen. Ganz gut spür ich das im Sitzen, wenn ich meine Hände in die Flanken stemme oder im Stehen und hängenden Oberkörper, Hände auf den Flanken und halb auf dem Rücken. Beim ptk und sch sss werden meine Hände passiv auseinander gestoßen. Es fühlt sich ganz elastisch an, wirklich wie ein Trampolin oder einen Luftballon, den man knautscht. Könnt schon fast boingboing dazu sagen, so wie das locker hüpft.
Ausgetestet hatte ich das, als ich erkältet war und fürchterlich gehustet habe. Da hab ich mich mal genauer beobachtet, was ich da reflektorisch mache. Das habe ich dann auf den Gesang übertragen. Natürlich nicht so kräftig wie beim Husten, wir wollen beim Singen ja nicht die Stimmbänder durchschütteln. ;)
In der Uni hab ich auch mal meine Atmung beobachtet. Die Vorlesung war so unglaublich langweilig, dass ich mich zum Schlummern auf den Tisch gebeugt habe. Da habe ich gespürt, dass sich der untere Rücken bei der Einatmung hebt, ich also bis in die tiefsten Lungenabschnitte atme. Ich will jetzt nicht dazu aufrufen bei der Arbeit zu schlafen, aber es lohnt sich, sich in Ruhe zu beobachten ohne zu manipulieren.
Und probier mal aus, die Hände auf die Flanken zu legen und dich weniger auf die vordere Bauchdecke zu konzentrieren.
 
was ich im vorigen beitrag noch vergessen hab: ich bin niemandem böse, das wär echt schlimm, wenn's so wäre ;)

jemand hat mir yoga empfohlen, wobei man sich auch auf richtiges atmen konzentriert, aber ich bin auch eher der hinterfragende/analytische typ (hab mich mal mit (selbst)hypnose beschäftigt, das hat nie geklappt, lol) und versuche, überall was zu erkennen ...

ich hab gestern auch weiter probiert, mich mal auf die Seite zu legen und dann leichte impulse (und es fühlt sich an, als würde eine kugel/eine gedachte note/was auch immer Trampolin springen. allerdings hab ich dann ein ziehen im rücken/an den Seiten gespürt, da, wo das Zwerchfell angewachsen ist.

*weitere Versuche machen geh*
 
Vali schrieb:
Ganz gut spür ich das im Sitzen, wenn ich meine Hände in die Flanken stemme oder im Stehen und hängenden Oberkörper, Hände auf den Flanken und halb auf dem Rücken. Beim ptk und sch sss werden meine Hände passiv auseinander gestoßen. Es fühlt sich ganz elastisch an, wirklich wie ein Trampolin oder einen Luftballon, den man knautscht. Könnt schon fast boingboing dazu sagen, so wie das locker hüpft.

Ich hab das grad mal ausprobiert. Das klappt wirklich, selbes Phänomen bei mir: das leichte nach außen gehen der Flanken. Erst weiten diese sich beim Einatmen, dann beim ssss noch mehr, alles natürlich passiv.

NikWing schrieb:
ich hab gestern auch weiter probiert, mich mal auf die Seite zu legen und dann leichte impulse (und es fühlt sich an, als würde eine kugel/eine gedachte note/was auch immer Trampolin springen. allerdings hab ich dann ein ziehen im rücken/an den Seiten gespürt, da, wo das Zwerchfell angewachsen ist.

Wenn du auf dem link, den ich dir gegeben hab, die Seiten 31, 32, 34. Die Übung zur Beckenschaukel kannst du als Übung für das reflektorische Atmen verwenden. Einfach auf ffff ausatmen und beinahe ruckartig das Becken zum Einatmen bewegen, dein Körper macht das dann von ganz allein ;).

Bin ja der Meinung, dass man solche Quellen auch nutzen sollte, wenn sie frei im Internet zur Verfügung stehen.

Ich geh dann jetzt auch mal wieder Atemübungen machen.... :D
 
Hallo !
Kleiner Tipp noch von mir: vergesst bei all den Atemübungen nicht, die Stimme mit einzubeziehen, d.h. die sogenannte Atemanbindung nicht vernachlässigen ! Wenn man sich zu stark auf isolierte Atemübungen fokussiert, kann es passieren, dass man zwar den ersehnten "langen Atem" erreicht, aber es nicht schafft, ihn mit der Gesangsstimme zu verbinden. Lippenflattern ist eine gute Einstiegsübung, oder auf stimmhaftem SSSSS (wie eine dicke Hummel) singen - das darf dann auch kräftig sein.
schöne Grüße
Bell
 
hmmm, Jarie, halte mich für blöd, aber irgendwie kapier ich das mit der Beckenschaukel nicht bzw das mit den Knie anziehen und dann öffnen, wenn ich das mache, bekomm ich gar keine Luft ^^

ach man is das alles schwer D: :)
 
:D

So ging's mir am Anfang auch. Ich habe eine geschlagene halbe Stunde gebraucht, um die 'Beckenschaukel' zu verstehen.

Du kennst doch sicher die schöne Übung aus dem Sportunterricht, in der du dich auf den Boden legst, die Knie anziehst, die Hände drauf und mit den Knien kreist?

Machen, erst dann weiterlesen:
Der Teil, den du 'umkreist' hast, ist das Kreuzbein. Z.B. bei der Beckenschaukel geht es darum an diesen Punkt zu denken. Dort sollst du hinatmen, natürlich nur theoretisch, damit du deinen Beckenboden mit einbeziehst. Atmen tust du ja immer noch in die Lunge. Du hättest wohl ein medizinisches Problem, wenn nicht :p.

Jetzt die Frage: Was hat der Beckenboden denn mit dem Singen zu tun??
Ganz einfach: Wenn dein Zwerchfell sich bewegt, bewegt sich auch dein Beckenboden. Wenn du den also hinzuziehst, wird sich auch dein Zwerchfell bewegen.
Deswegen sind Sit-Ups, mit denen du gleichzeitig die Beckenbodenmuskulatur trainierst, den Üblichen vorzuziehen ;).

Um noch einmal auf die Beckenschaukel zurückzukommen:
Bleib erst einmal eine Weile auf dem Rücken liegen, mit aufgestellten Füßen und tue gar nichts. Einfach nur ruhig werden und atmen. Und dich nach einer Weile beobachten. Wie atmest du, wohin atmest du? Atmest du deiner Meinung nach bis in dein Kreuzbein, also bis in den Beckenboden. Das merkst du sogar, wenn du's richtig machst.

Eine andere tolle Übung ist Folgende:
Setzt dich auf einen Stuhl, auf die vordere Kante, Beine auseinander und vornüberbeugen, sodass deine Hände locker auf den Boden fallen (oder nur die Finger, je nachdem, wie gelenkig du bist). Alles soll locker sein, nichts anspannen oder so.
Und dann geht's wieder an's Atmen ;).

Du solltest bemerken, wie wenig Platz du hast, weil dein Bauch ziemlich eingequetscht wird. Dein Rücken sollte deutlich zu spüren sein, vor allem der Tel anschließend zum Gesäß, wo wir wieder beim Kreuzbein wären... Ja, ich habe mich auf die Theorien aus dem Buch eingelassen, weil es mir wirklich hilft!
Versuche wieder dorthin zu atmen, an deinem Rücken entlang hinab bis zum Kreuzbein, also in den Beckenboden vom Gefühl her.
Meiner Erfahrung nach sollte sich da einiges dehnen, das kannst du gar nicht überfühlen. :great:

Nun, wenn du das schaffst, erübrigt sich eigentlich die Beckenschaukel und die Übung mit dem Beine anwinkeln und öffnen. Wenn nicht, frag einfach nochmal spezifisch nach :)!

Bell* schrieb:
Kleiner Tipp noch von mir: vergesst bei all den Atemübungen nicht, die Stimme mit einzubeziehen, d.h. die sogenannte Atemanbindung nicht vernachlässigen !

Aiai, Cheffin!

Nein, ich persönlich denke dran. Man kann ja auch die Atemübungen machen, auf dem Boden liegen bleiben und ein paar ptk's, sss, ffff usw. anbringen. Beim Ausatmen während der Beckenschaukel und Co. mache ich dies generell auf 'fff', allerdings erst, nachdem ich einige Male normal geatmet habe.
Auch ein, zwei geläufige Lieder können auf dem Boden liegend gesungen werden (aber nicht die Ohren zuhalten dabei, das gab bei mir gestern Ohrenschmerzen, die ich immer noch hab).
 
Setzt dich auf einen Stuhl, auf die vordere Kante, Beine auseinander und vornüberbeugen, sodass deine Hände locker auf den Boden fallen (oder nur die Finger, je nachdem, wie gelenkig du bist). Alles soll locker sein, nichts anspannen oder so.
Und dann geht's wieder an's Atmen ;).

Du solltest bemerken, wie wenig Platz du hast, weil dein Bauch ziemlich eingequetscht wird. Dein Rücken sollte deutlich zu spüren sein, vor allem der Tel anschließend zum Gesäß, wo wir wieder beim Kreuzbein wären... Ja, ich habe mich auf die Theorien aus dem Buch eingelassen, weil es mir wirklich hilft!
Versuche wieder dorthin zu atmen, an deinem Rücken entlang hinab bis zum Kreuzbein, also in den Beckenboden vom Gefühl her.
Meiner Erfahrung nach sollte sich da einiges dehnen, das kannst du gar nicht überfühlen. :great:

also so bekomme ich besser Luft, als mit angezogenen Beinen und das, obwohl ich gerade recht vollgefressen bin ;)
jedenfalls, normal durch die Nase atmen geht problemlos. Der Rücken dehnt sich etwas oberhalb in höhe des beckenknochens. vom gefühl her so einatmen kann ich bzw, ich denke, dass ich das normal auch so mache. aber die frage ist, wie setz ich das -spürbar- ein, wenn ich es nicht schon tu, ohne es zu wissen hmm
Direkt am Gesang merken, geht das? Genau das ist der Punkt, bei dem ich scheinbar nicht weiterkomme, vielleicht muss ich ja doch mal ne Gesangsstunde machen :/

edit: ok, hilft dieses vielleicht: ich hab mich gerade vor den spiegel gestellt. Mal abgesehen vom hohlkreuz, welches ich scheinbar hab (und beim liegen auf dem rücken ist auch noch platz zwischen boden und rücken) hab ich etwas unter dem rippenbogen im rücken seitlich leichte vertiefungen. wenn ich in den bauch atme, verschwinden diese und alles dehnt sich noch etwas nach aussen, aber nicht sehr viel. Ist das schon flankenatmung?
Jemand meinte, ich kann -und sei es durch reine vorstellung- kontrollieren, wohin ich atme, flanken, bauch, brust oder kombiniert. Blöd nur, wenn man es sich nicht vorstellen kann ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selber bin an diesen Übungen auch verrückt geworden.
Deiner Beschreibung nach geht der Atem tatsächlich schon in die Flanken. Dann könnte das Problem daran liegen, dass Du vor lauter Konzentration überatmest - also zu viel Luft in Dich reinpumpst. Die Flankenatmung wird man nie so deutlich sehen, wie das "Bauchgehüpfe" von eher "frontal" orientierten Atmern.
Vielleicht solltest Du das mit dem Singen tatsächlich mal probieren, ohne auf den Atem und die Stütze bewußt Acht zu geben. Aber ich fürchte auch, dass es so ganz ohne ein Coaching bei Dir nicht geht. Wenn ich Dich sehen würde während Du was singst, wüßte ich wahrscheinlich sofort was los ist.
 
Ich muss mich, wie so oft, Ice anschließen. Und befürchte, dass die meisten letztendlich Bauchgymnastik betreiben, was mit der Atemstütze leider nicht viel zu tun hat. Es ist wirklich besser - und viel effektiver - wenn man sich ein, zwei grundlegende Dinge zeigen lässt. Es gibt doch auch Wochenendworkshops - manche dauern sogar nur einen Tag - d.h. man muss nicht gleich monatelang Unterricht nehmen. Wäre das nicht eine Option ?
 

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