Anfängliches Drum recording Setup

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Gast196495
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Moinsen,

also vorab, ich bin kein gelernter Drummer, ich hab mich vor ein paar Jahren mal hinter ein Kit gehockt und war plötzlich Drummer in einer Band. Da ich aber schon seit Jahren Gitarrist und Bassist bin kenne ich mich mit der Materie dennoch relativ aus.
es geht um folgendes: Da ich nun auch Drummer in einer Band bin, würde ich gerne auch mal welche Aufnehmen. Jedes mal zum Bekannten ins Tonstudio zu fahren ist mir zu viel Aufwand, dann doch lieber im Proberaum was machen.

Hardwaretechnisch bin ich im eigenen Heim schon gut ausgestattet, allerdings benötige ich dennoch ein paar Sachen:

- Mikrofon Set: Hab dabei an das hier gedacht https://www.thomann.de/de/the_tbone_dc4000_drummikrofonset.htm , kam ja hier ganz gut an
- Mischpult/Interface: Ich besitze bereits ein Scarlett 2i2 zuhause und noch ein älteres Alesis Interface was ich mit in dem Proberaum nehmen kann. Da in so einem Set jetzt aber 7 Mikrofone sind, muss ich die ja irgendwo abnehmen.
Ein Kumpel von mir hat sich dafür ein Interface von Behringer geholt. Da ich allerdings kein Fan von Behringer Interfaces bin, weiß ich nicht ob es an dieser Stelle schlauer wäre, ein Mischpult zu holen (wäre dann halt auch von Behringer..).

Bei dem Interface handelt es sich um das hier: https://www.thomann.de/de/behringer_umc1820.htm?ref=search_rslt_behringer umc_384432_0_0_fd568ea9-165f-4c27-950d-de0b01b7ffe4
Bei dem Mischpult müsste ich dann wohl für so ein gehen (jetzt aber nicht direkt das hier): https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_x2222_usb.htm


Meine Frage ist jetzt: Wie ist das Mikrofon Set so? In mehreren Videos fand ich das jetzt nicht schlecht, aber wie sind so die Allgemeinen Erfahrung? Und wie könnte ich mein Problem lösen das Drumset dann letztendlich abzunehmen? Wäre es besser mit einem Interface zu gehen oder dann doch lieber Mischpult? Im Proberaum steht bereits ein Mischpult, da sind aber nicht genug Eingänge frei um 7 Mikrofone abzunehmen..

Edit: Ich bin ein (Corona-)Student, mein Budget sollte also so günstig wie möglich bleiben.


MfG.

Ita
 
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Hallo, @Italia ,

bevor Du in ein Mikrofonset investierst: Recording-Erfahrung mit Vielfachmikrofonierung eines Drumkits vorhanden? Falls nicht, würde ich das Vorhaben erstmal überdenken. Du brauchst auf jeden Fall ein Interface mit 8 Mikrofoneingängen, und das verlinkte Pult würde Dich ganz bitter enttäuschen, da es nur die Stereosumme in den Rechner geben kann. Also nix mit 8 unabhängigen Spuren, da wäre mehr zu investieren!

Alternativ würde ich Dir dringend nachfolgend verlinktes Video ans Herz legen - die dort verwandten Mikrofone sind zwar meist über dem Level, was man als Hobbyist so zuhause hat, aber Du solltest Dir mal die Techniken mit nur wenigen Mikrofonen angucken. Da kommen auch die Soundbeispiele dazu - überraschend, mal ganz so am Rande, was man bereits mit einem einzigen Mikrofon zu schaffen in der Lage ist, wenn man weiß, wie... Ich selbst mag die Glyn-Johns-Technik (mit drei Mics) sehr gerne. Eigene Erfahrung von den letzten Demoaufnahmen für eine Band (schon lange her... :D): Der Drummer war bitter enttäuscht, als er sah, daß ich nur drei Mikrofone an sein Set stellte. "Wie, nur drei Mics?" Meine Antwort: "Erstmal probehören!" Nach nicht mal einer halben Minute Probehören die Reaktion des Drummers: "Genau DEN Sound will ich..."
Keep it simple... überlege mal, wieviel Übersprechen Du Dir mit sieben Mic einfangen kannst ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo, @Italia ,

bevor Du in ein Mikrofonset investierst: Recording-Erfahrung mit Vielfachmikrofonierung eines Drumkits vorhanden? Falls nicht, würde ich das Vorhaben erstmal überdenken. Du brauchst auf jeden Fall ein Interface mit 8 Mikrofoneingängen, und das verlinkte Pult würde Dich ganz bitter enttäuschen, da es nur die Stereosumme in den Rechner geben kann. Also nix mit 8 unabhängigen Spuren, da wäre mehr zu investieren!

Alternativ würde ich Dir dringend nachfolgend verlinktes Video ans Herz legen - die dort verwandten Mikrofone sind zwar meist über dem Level, was man als Hobbyist so zuhause hat, aber Du solltest Dir mal die Techniken mit nur wenigen Mikrofonen angucken. Da kommen auch die Soundbeispiele dazu - überraschend, mal ganz so am Rande, was man bereits mit einem einzigen Mikrofon zu schaffen in der Lage ist, wenn man weiß, wie... Ich selbst mag die Glyn-Johns-Technik (mit drei Mics) sehr gerne. Eigene Erfahrung von den letzten Demoaufnahmen für eine Band (schon lange her... :D): Der Drummer war bitter enttäuscht, als er sah, daß ich nur drei Mikrofone an sein Set stellte. "Wie, nur drei Mics?" Meine Antwort: "Erstmal probehören!" Nach nicht mal einer halben Minute Probehören die Reaktion des Drummers: "Genau DEN Sound will ich..."
Keep it simple... überlege mal, wieviel Übersprechen Du Dir mit sieben Mic einfangen kannst ;)

Viele Grüße
Klaus
Erfahrung ist vorhanden ja, allerdings hat das mein Bekannter für seine Prüfungen gemacht, ich musste lediglich einspielen und hab dann die Tracks für eigene abmischen bekommen - ergo hab ich bisher noch nicht wirklich Mikrofone platziert und aufgebaut. Die Technik mit 3 Mikrofonen kenne ich, die wollte ich auch mal vor ein paar Jahren mit meiner zweiten Band machen nur sind wir elendig dran gescheitert :D

Tatsächlich währen weniger Mikrofone auch kein Problem, kenne mich da leider bei den Mics nicht soo aus, allerdings hätte ich dann hier schonmal ein Shure Klon für die Snare. Leider hab ich in deinem Beitrag kein Video gefunden, hab ich da was übersehen? Für weiter solcher Empfehlungen bin ich natürlich auch weiterhin ziemlich froh!

Was würdest du mir denn dann als Interface/Mixer empfehlen?

Danke für deine Hilfe!

Gruß
 
Eine einfache aber ganz brauchbare Mikrofonierung hast du z.B mit
Für die Bassdrum
Für die Overhead kannst du ganz gut mit denen arbeiten:

das gibts auch hin und wieder zusammen mit einem Stativset, aber da weiss ich nicht, ob die was taugen. Aber du solltest auch etwas für die Stative einplanen. Ich verwende nur die Klassiker von K&M, da man damit einfach etwas für das Leben kauft.

Ich bin mir sicher, mit diesen drei Mikros, die zwar in etwa gleich viel kosten wie das von dir genannte Set, wirst du sehr lange sehr viel Freude haben.
Ob das Shure Klon für die Snare reicht, kann ich nicht sagen. Ich würde es erst mal probieren, wenn es nicht tut, dann weg lassen oder ersetzen. ein SM57 (das Original) ist ja jetzt zum einen nicht all zu teuer, aber auch wirklich oft einfach das richtige.

Das Behringer Interface wird wohl am Anfang reichen. Da hast du aber wirklich nur etwas um Mikro- oder Linesignale in die DAW zu senden, um sie aufnehmen zu können. Irgendwelche großartigen Mischmöglichkeiten gibts da nicht.
Ein einfaches Pult mit Mehrspuraufnahmemöglichkeit wäre das

oder du gehst gleich einen Schritt weiter und nimmst ein (relativ) einfaches digitales Pult mit Mehrspuraufnahme-Möglichkeit:
Das kannst du dann mit PC, Tablet oder Handy steuern. steuern.
BTW: Lass dich nicht vom Namen Behringer abschrecken. Die Zeiten, in denen das gerne als Synonym für alles Schlechte was einem nur passieren kann in der Musikbranche, sind lange vorbei. Gerade die neueren digitalen Geräte sind absolut konkurrenzfähig in Qualität und Langlebigkeit.
 
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Danke für den Tipp! Das EV PL werde ich mir mal näher angucken, die Lewitts fallen leider raus, die sind wirklich noch etwas zu teuer für mich... Der Shure Klon (Ein T.Bone) hat sich im Gitarrentest ziemlich gut geschlagen, am Drumset werde ich das definitiv mal testen.

Bei der Glyn Johns Technik werden ja nur 3 Mics gebraucht, folgende hab ich bereits hier zuhause:
- Rode NT1
- T.Bone SC400
- T.Bone MB 75

würde da eins im Allgemeinen was taugen? MB 75 als Overhead, NT1 an die Seite und evtl. dann das EV PL für die Kick. Was mir auch gerade einfällt ist das wir noch ein AKG P2 im Proberaum liegen haben, was ich natürlich auch benutzen kann.

Das Drumset das im Proberaum steht ist aktuell nicht meins, aber es besteht aus 1 Snare, 4 Toms, 2 Kicks, 3 Becken + 1 hihat. Mein Drum hat Snare, Kick, Hihat, 1 kleine Tom, 1 Floor, 2/3 Becken.

Was mir grad noch einfällt: Wir haben auch bald wieder ein paar kleine "Open Air" Gigs, da müssen wir allerdings alles was mit PA zu tun hat selbst stellen. Eignet sich denn die Glyn Johns Technik auch für den Live-Einsatz? Oder da dann doch lieber mit mehreren Mics rangehen? Da brauche ich wirklich nur die Mics, der Rest ist vorhanden (In-Ear System + kleines Mischpult, so aber noch nie im Einsatz gewesen da bisher alles gestellt wurde).
 
. Eignet sich denn die Glyn Johns Technik auch für den Live-Einsatz?
Kurz und knapp: Nicht in einer solchen Umgebung. Vielleicht noch bei nem Jazztrio in einem Konzertsaal, aber nicht auf einer Rock-Bühne.
 
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Hallo, @Italia ,
Leider hab ich in deinem Beitrag kein Video gefunden, hab ich da was übersehen?
...nein, hast Du nicht, ich habe den link zwar eingefügt, aber dann versehentlich abgebrochen :facepalm1: . Jetzt mal ordentlich eingebunden:



So, nun sollte es stimmen :D :D :D

Mit den vorhandenen Mics kannst Du es schon ausprobieren. Das NT1 (Achtung: Ist es das NT1 oder das NT1a? Da gibt's doch ein paar Unterschiede...) kannst Du auf jeden Fall brauchen, die beiden anderen sind für den Anfang auch schon o.k., aber da ist halt noch Luft nach oben... Den Mic-Empfehlungen von @Mfk0815 kann ich mich ansonsten anschließen. Bei meinem letzten "Glyn Johns" hatte ich, nur mal so am Rande, an der BD ein AKG D5600, und die beiden andern waren Audio Technica AT4035sv (alles "Altertümchen").

Was würdest du mir denn dann als Interface/Mixer empfehlen?
Einige günstige Mischer-Empfehlungen sind ja auch schon gefallen... wenn's um ein Interface geht, wäre ein brauchbares mit 8 Mic-Ins (wenn Du Dich doch für die Vollabnahme entscheidest) das große Focusrite:


Teurer geht natürlich immer... auch beim Mixer ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich nehme mein Drumset mit 4 Mikrofonen auf, wobei ich die Overheads sehr ähnlich der Glyn Johns Technik aufstelle.

OH: T Bone SC 140 https://www.thomann.de/at/the_tbone_sc140_stereoset.htm?ref=search_prv_T+Bone+SC+140_2_1

BD: AKG D 112 MK II
https://www.thomann.de/at/akg_d_112_mkii.htm

SN: Sennheiser MD 435
(gebraucht für 100,-€)
https://www.thomann.de/at/sennheiser_md_435.htm

Als Interface verwenden wir im Proberaum ein älteres Behringer FCA 1616, erweitert mit einem Behringer ADA 8000.

Insgesamt eher ein Low Budget Setup, mit dem wir aber sehr zufriedenstellende Livemitschnitte im Proberaum hinkriegen.
Auch das Schlagzeug allein aufgenommen klingt anständig. Man hört alles was man hören soll, und das mit einem angenehmen Stereobild.
Abgesehen von Low- und Hicut kommt da kaum EQ zum Einsatz.
 
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Bei aller Euphorie über die Abnahme eines Drumsets mit wenigen Mikrofonen muss man beachten, dass das Ergebnis dieser Verfahren deutlich mehr vom Grundsound des Kits im Raum abhängt, als bei einer Einzelmikrofonierung. Die Beispiele zeigen meist hochwertige Schlagzeuge, die gut gestimmt sind und in guten Räumen aufgenommen werden. So lassen sich zugegeben beeindruckende Ergebnisse erzielen. Allerdings hat man hinterher weniger Möglichkeiten zur Klangbearbeitung oder Verbiegung. Denn die wenigen Mikrofone nehmen das Drumset als Ganzes auf, sodass sich seine einzelnen Bestandteile nicht isoliert bearbeiten lassen.
Gerade bei Einsteigern mit knappem Budget sind die Randbedingungen oft weit weniger optimal. Es kommt dann auch stark darauf an, welchen Klang man erzielen will. Je "moderner" es sein soll, desto weniger wird man aus meiner Sicht um eine Einzelmikrofonierung und entsprechend starke Bearbeitung der Signale herumkommen. Das kann bis zum Einsatz von Samples statt des ursprünglichen Materials gehen. Wenn es dagegen "oldschool" klingen soll, kann man mit einer reduzierten Mikrofonierung durchaus glücklich werden.

Aus meiner Sicht ist die Priorität der Mikrofone so gestaffelt: Kick > Snare > OH > Toms
Wobei ich Live in den meisten Situationen die Toms noch vor die OHs setze, da die Becken in fast allen Szenarien laut genug bis zu laut sind. Außerdem reicht live auch ein Mono-OH.

Mit dem DC4000-Set habe ich vor Urzeiten mal gearbeitet. Geht grundsätzlich, aber bis auf die Tom-Mikros entsteht schnell der Wunsch nach mehr. Das PL33 ist sicher eine preiswerte Lösung (ich hatte noch nicht das Vergnügen). Für mich sind Grenzflächenmikrofone (Beta91A und Konsorten) die Referenz für die Kick, aber da liegen wir in anderen Preisbereichen.
Es kann durchaus auch eine Strategie sein, sich doch erst mal ein preiswertes Komplettset anzuschaffen und sich damit zunächst in die Thematik Recording einzuarbeiten. Hochwertige Mikrofone alleine ergeben nicht automatisch hochwertige Ergebnisse. Die gesamte Kette vom Drumset über den Raum bis hin zur Aufnahme und deren Bearbeitung ist wichtig und bietet vielerlei Fallstricke und Optimierungspunkte. Wenn das dann läuft, kann man immer noch anfangen, einzelne Mikrofone gezielt durch hochwertigere Exemplare auszutauschen (bzw. welche, die einem besser gefallen).

Bzgl. Interface ist es schwer bis unmöglich, ein X(R)-18 im Preis-Leistungs-Verhältnis zu schlagen. Vermutlich könnte das auch das Proberaum-Mischpult ersetzen und den Proberaum-Sound deutlich verbessern.
 
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Wow danke für die ganze Hilfe! :) (y)

Also ich sag es mal so, das braucht jetzt für den Anfang nicht die aller geilste Qualität, es sollte für 1-2 Demos zu eigenen Songs, Songs für andere (da nehme ich auch gerne Drums auf) oder auch für ein Youtube Cover o.ä. reichen.

Wenn es wirklich darum geht Qualitativ hochwertige Aufnahmen zu bekommen dann werde ich mich da an bekannte wenden, die haben Zugriff zu viel besserer Ausstattung. Nur für jeden kleinen Ton fast 100km mit dem Drum zurücklegen ist auch nicht so das wahre. Mir ist fürs erste Wichtig das ich meine Notreserven die ich mir mühsam während der Pandemie erspart habe nicht gleich aus dem Fenster werfe.

Sobald ich mich wieder etwas kräftiger fühle werde ich mal mit den 3 Mikrofonen den Proberaum aufsuchen und mal ein wenig rumprobieren, aber ich brauche auf jeden Fall eine Live-Lösung die funktioniert. Es ist jetzt schon häufiger passiert das die ordentlich aufgewärmten Röhren das Schlagzeug einfach verschwinden haben lassen. Der Preis von dem DC 4000 Set an sich ist imo in Ordnung, da ich jetzt nicht jeden Tag auf Press was aufnehme sondern wirklich nur dann wenn es nötig ist sollte es auch hoffentlich passen. Fände ich zumindest besser als ständig Midi Drums zu verwenden (welche man auch weiterhin verwenden kann falls es am Ende so schrecklich klingt :D )

Wichtig ist mir, das es Live tauglich ist, das würde ich im Notfall auch sogar höher gewichten. Live reden wir von 2 Overdrive Gitarre, 1 Bass, 1 Trompete und 2 Sänger.

Wie verhält sich das denn mit den Toms wenn die die einzeln bzw. mit den Overheads abnimmt? Gehts da prinzipiell nur um jede einzelne später zu verarbeiten oder macht das auch Live einen großen Unterschied?

Und wie verhält sich das mit der Snare, wenn diese direkt abgenommen wird oder per Overhead?

Danke für eure Hilfe!
 
Das mit dem Live-Setup ist so eine Sache. Das hängt auch viel von der Spielweise ab.
ich habe, bei meinem Klientel, grundsätzlich ein Setup aus Kick Drum Mic (Beta 52 oder Audix D6)und zwei Overheads(variiert, meist alte AKG C430), meist noch ergänzt mit einem Snare Mikro (Beyer M201, SM57 oder Sennheiser e904). Das geht immer ganz gut, wenn der Drummer halbwegs gut die Balance zwischen Trommeln und Blech hält. Gerade die C430 bringen die Toms ganz gut rüber, daher mag ich die. Das von mir genannte Lewitt kommt dem sehr nahe. Wenn aber der Drummer bei den Becken ziemlich zulangt, dann geht sich das Setup nicht mehr aus. Da wäre es besser die Toms extra abzunehmen um sie über das Blech zu bekommen. Das geht so weit, das ich irgendwann aufdie Becken pfeife, da die einfach unverstärkt schon laut genug sind.
wenn du also Wert auf Liveabnahme legst, dann solltest du dich Imho auf ein Kick Mic und gute Oberheads konzentrieren. Für die Toms, und auch die Snare, kannst du mal über die Sennheiser e904 oder e604 nachdenken. Die 604er klingen etwas weniger modern. Bei Sennheiser hilft es den Markt zu beobachten, da die immer wieder Angebote machen, die man fast nicht ausschlagen kann. Im Pa-Bereich gibts dazu einen eigenen Thread https://www.musiker-board.de/threads/mikrofone-im-angebot.704308/
in dem Ufo Live-Mikrofone findest du eventuell auch noch einiges interessantes für dich.
 
In absehbarer Zeit ist vermutlich wenn mit Gigs draußen zu rechnen. Da sind OHs deutlich wichtiger, als drinnen, da du weniger Reflexionen hast, die sonst vor allem die Becken lauter machen.
Ansonsten hängt es live sehr davon ab, was an Pult vorhanden ist und wer davor steht. Tommikros z.B. geben erst einen deutlichen Vorteil, wenn ausreichend Bearbeitungsmöglichkeiten (Gate/EQ/Kompressor) vorhanden sind und diese auch richtig eingesetzt werden. Es gibt Kick-Mikros, die zwar sehr gute Ergebnisse liefern, aber nur mit heftiger Bearbeitung (M88 fällt mir da spontan ein). Andere haben schon eingebaute Filter und funktionieren auch ohne große Kurbelei (etwa das erwähnte Beta91A mit schaltbarem Filter).
Ein separates Snaremikro zu haben ist oft alleine deswegen sinnvoll, da man so die Snare alleine mit einem Hall versehen kann. Aber auch das hängt wieder von den Möglichkeiten ab.
Ob eine Snare über die OHs alleine ausreichend rüberkommt, hängt in großem Maß von der Snare und der Spielweise ab. Tief gestimmt, stark gedämpft und gestreichelt wird weniger gut funktionieren, als knallig gestimmt, nicht oder kaum gedämpft und mit Wums gespielt.
Man darf bei live auch nie vergessen, dass mehr Mikrofone auch mehr Aufnahme von Fremdgeräuschen bedeutet, gerade wenn die Bühne laut ist ("Schlagzeug verschwindet hinter lauten Gitarrenamps"). Bringt ja nichts, wenn man versucht, über die OHs das Drumset nach vorne zu bringen und dann die Gitarren mit lauter macht.
 
Ich kenn das Drumset, ist in echt vom Taiwanesischen Hersteller Tenlux, für den ich mitte 90er mal ein paar Kontakte nach Europa eingefädelt habe.
Auch die Möglichkeiten für Interfaces die du nennst sind der Aufgabe gut gewachsen. Der Haken liegt eher nicht in der Technik, sondern in der Aufgabe Drums mit Mikrofonen bezwingen - das ist so ein bißchen wie ein Zahlenschloß, dh. du kannst alles "richtig" machen so wie es irgendwo geschrieben steht... und es klingt trotzdem nicht so, wie du es im Proberaum hörst.
Gehen wir die Sache mal Zahlenschloß-mäßig an. Overhead-Pärchen - du wirst je nach Raum viel Einfluß vom Raum haben, weil die Overheads halt gern mal nen Meter von den Drums weg sind.
Hast du nen Kopfhörer, der recht "dicht" macht, dh. die Umgebung gut wegisoliert? Aufsetzen und mit dem Mikrofonsignal auf dem Kopfhörer die Position suchen, das geht schneller als irgendwas befolgen was wer anders im Internet schreibt. Danach das Kickmikro ...für Rocknroll und so Teufelsmusik-Krach bitte in das Loch der Kickdrum und ein Stück Richtung Schlagfell, ohne daß ein Kissen dazwischen ist. Nicht "weil man das so macht", sondern erstmal, weil du Höhen im Anschlag brauchst (harter Schlägel gern gesehen, bitte kein Filz) und die lauern halt im Kessel, wenn du weder Spezialwissen/Gerät oder groß Erfahrung hat. (Wie gesagt, es gibt 100 Möglichkeiten es anders und richtig zu machen.. und 1000 es falsch zu machen, also probieren, probieren...)
Das Snaremikro nicht zu nahe ran, lieber laut auf die Snare hauen :) und die Becken/Hihat lieber einen Gang leiser.
Wenn du die Viererkombi so hast, daß es für dich funktioniert, dann probier das wie du die Snare und das Mikro zusammengestellt hast auch so bei den Toms. Mach dein Leben leicht, lass etwas Platz zwischen Becken und Toms.

Live hast du nicht nur alle Widrigkeiten abzuarbeiten, die dich im Proberaum bei der Aufgabe erwarten..sondern da stören noch diese ganzen andern Radaubrüder. Wenn es eng wird, macht man es im Raum nicht soo Superlaut, läßt vielleicht für ganz kleine Toms die Mikros weg und hängt halt eins an die Standtom. Weil das Ding braucht etwas Fett in den Bässen, da hilft das Mikrofon. Live ist auch je nach Raumgröße ein Hihatmikrofon für die Katz, weil das auf den Overheads gut drauf ist. So wie etwa 90% überhaupt auf der Welt.

Der generelle Trick mit Livesound ist, daß es ohne irgendwas mit Monitoren oder P.A. auf der Bühne schon so klingt, wie ihr wollt.. und die Lautstärkenverhältnisse auf der Bühne das wiedergeben, was du vor der Bühne hören können sollst. Also nix unnötig leise oder laut. (Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich das bei meinen über 1000 gemischten Konzerten schon gesagt hab, ohne daß die Musiker das ernst genommen haben :) Im echten Leben wird dieser Plan gern begrenzt von der Lautstärke, die die Stimme auf der Bühne abgeben kann. Leise Stimme/ laute Band: Ist wie mit nem halben Hähnchen unterm Arm zum Tierarzt zu gehen.
 
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So,
Mikros konnte ich leider nicht testen im Proberaum weil im Mischpult die Inputs alle Kaputt waren und ich selbst nicht genug Inputs hatte, um da was gegen zu testen. Allerdings hab ich mir vom Mischpult einen Output gelegt womit ich jetzt Gesang + Akustik aufs Ohr bekomme, habe mir dann noch die beiden E-Gitarren per Mic abgenommen und höre endlich wieder die komplette Band.

Im Proberaum herrscht irgendwie die Krankheit, das alles auf Zimmerlautstärke spielen muss, da Gehörschutz ja Tabu ist und das Akustik Drumset muss halt leiser gespielt werden (wurde dann letztes mal an eine Cajon gesetzt..). Und wir reden hier von 2 Marshall Verstärkern *hust*.

Der nächste Gig steht jetzt schon draußen vor einer Kneipe, da werde ich dann wohl mit Cajon, Snare, Hihat, Crash und Ride spielen. Band muss ich mir selbst abnehmen um was zu hören, ob man das Drumset bei der kleinen Größe abnehmen muss weiß ich noch nicht, da muss ich mal gucken... Im August steht dann auch ein Gig in einem etwas größeren Weingut, da wird eine Abnahme ggfs. erforderlich sein, muss mir aber auch erstmal die Locations angucken.

@Frans13 Danke für deine Tipps! Ich muss dir da recht geben, so habe ich mit dem Liveeinsatz auch meine Erfahrungen gemacht. Leider bin ich der einzige in der Band der so richtig Erfahrung mit Livetechnik hat, auch auf größeren Shows, nur werde ich als Drummer irgendwie nicht ernst genommen. :rolleyes:


Ich denke für den Anfang werde ich mit dem MicSet gehen, einfach da es dann auch ggfs. Live tauglicher ist, werde nur gucken müssen wie wir das dann abnehmen, da ich mindestens 4-5 Inputs bräuchte. Auch Interfacetechnisch müsste ich gucken, wie ich da vorgehen könnte...

Danke weiterhin für die Tipps!
 

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