Annehmbar Gitarre spielen ohne Barree-Griffe

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Hallo,
ich hab folgende Frage:
Lässt sich einigermaßen annehmbar Gitarre spielen, in meinem Fall Liedbegleitung mit Strumming und einfachen Picking-Patterns, ohne Barree-Akkorde nutzen zu müssen?
Ich hatte vor einigen Jahren einen Unfall, bei dem ich mir den Mittelhandknochen in Verlängerung des Zeigefingers der linken Hand brach. Leider ist der Finger seitdem gestaucht und am mittleren Gelenk ist beim Beugen immer ein Knick.
Damit lässt sich leider kein sauberer Barree-Akkord mehr greifen, h-Saite immer abgedämpft.
Gibt es denn Hilfsgriffe um die Voll-Barree-Griffe zu umgehen? Man sieht teilweise Gitarristen, die speziell in höheren Lagen keine Voll-Barree-Griffe nutzen. Was greifen die da?

Vielen Dank!
 
Strumming über alle 6 Saiten ohne Barree geht logischerweise nicht, da leer klingende Saiten nicht zu allen Akkorden passen. Es gibt ein paar Akkorde, die durch die leeren Saiten ggf. harmonisch angereichert werden.
Beispiel: C-Dur Griff 2 Bünde hoch wäre D-Dur sus2, weil die leere E-Saite mitklingt.
Für Picking könntest Du dich mit Triads beschäftigen. Gibt einige YT Videos dazu. Mit jeweils 3 Saiten kannst Du jeden Akkord spielen.
 
Kapodaster!?
Oder halt nur son verkürzten Barree über die Diskantsaiten. Da wirst du aber nicht alle Saiten strummen können
 
Es gibt eigentlich alle Akkorde auch auf den mittleren vier Saiten (bzw. der tiefen E und dann D,G, B Saiten), die ich nach einiger Übung auch (Finger)Strumen kann … die A Saite ggfs. beim Greifen der E Saiten abzudämpfen geht gut, die hohe E Saite auszulassen bzw. mit passendem Finger auch abzudämpfen geht immer besser …
.. ich hab übrigens auch einen Knick im Finger, so dass ich immer noch in bestimmten Situationen (wenn ich dann doch mal einen Barré-Griff brauche) sehr bewußt strecken muss (mach auch immer wieder Streckübungen dazu) oder gezielt daran denke, den Zeigefinger entlang der Längsachse zu drehen (d.h. während des Greifens den Ellenbogen zu schwenken). Manchmal verschieb ich auch den Finger um ein paar mm quer zu den Saiten …
 
Grund: Berichtigung
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gäbe noch die Möglichkeit komplett auf eine anderes Tuning umzusteigen... z. B. "Open G" (DGDghd) Akkorde finden sich im Netz.. Dazu dann noch den Gebrauch des Bottlenecks erlernen und diesen dann für "Barree" nutzen... Weiterer Vorteil.. ist, dass die Saitenspannung geringer ist.. und sich dazu eine komplett neue Welt öffnet..
 
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In G-Dur kannst du die meisten Lieder in der ersten Lage ohne Barree-Griffe spielen. Manche gehen auch in D-Dur
 
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Open "G" lässt sich auch wie ein 5 String Banjo spielen.. Man kann sich sogar die "dicke D" Seite sparen.. und bei 5 Saiten bleiben.. (wie der gute Keith...und ich und viele Andere)... "Open D" macht auch Spaß (DADF#ad) besonders zum Sliden... Offene Akkorde lassen sich auch hier einfach lernen und spielen..
 
Kurze Antwort:
Auf jeden Fall kann man annehmbar Gitarre mit Strumming und Picking spielen ohne Barre zu benötigen.

Längere Antwort:
Barre ist eine super Sache die einem bei vielen Dingen weiter hilft. Notwendig ist sie meiner Meinung nach nicht. Allerdings könnte es Situationen geben, wo du froh wärst, wenn du Barre spielen könntest.
Gerade bei Picking kann man Barre aber umgehen, wenn man die Songs dafür arrangiert.

Fürs Strumming bietet sich der "kleine" F-Akkord an, den man entweder mit mit einem kleinen Barre über B und hohe E Saite spielt, ganz ohne Barre (ohne E Saiten), oder mit tiefen E Saite (mit Daumen).

Für die allermeisten Akkorde reichen 3 bis 4 Saiten. Mehr Saiten geben dem ganzen mehr Volumen, sind aber nicht nötig um den Akkord zum klingen zu bringen.

Du wirst dich aber mit den Stücken ein bisschen mehr befassen müssen, um Sie für deine Möglichkeiten zu arrangieren.


Mein Tipp für den Anfang:
Lerne die offenen Akkorde und das Kapodaster zu nutzen. Damit kann man sehr viele stücke spielen ohne Barre nutzen zu müssen. Lerne die Songs in G zu Transponieren und du wirst kaum Barre brauchen (für das B Moll gibt es auch ne vereinfachte Version die für "annehmbar" mehr als ausreichend ist).

Im zweiten Schritt würde ich dann den kleinen F Akkord üben bzw mich mit Dreiklängen und ihren Umkehrungen beschäftigen. Mit genügend Zeit kann man damit mehr als nur "annehmbar" Gitarre spielen.
 
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"Geht" der "Hendrix"? Dann wäre das ein mächtiges Werkzeug.
 
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Ich glaube da ist (nicht von der Technik her, nur vom Mindset!) Djngo Reinhardt als Vorbild sehr nützlich. Eigentlich hätte das alles bei ihm überhaupt nicht funktionieren dürfen. Und bei tausend anderen hätte es vermutlich auch nicht funktioniert. Aber offensichtlich ging es.
Er soll den Daumen ausgiebig benutzt haben, was bei Barree über die tiefen Saiten eventuell helfen könnte.
 
Steelstring oder klassische Gitarre?
Man kann grundsätzlich schon auch Akkorde in anderen Formen und an anderen Stellen spielen ohne nur mit dem Zeigefinger Barree greifen zu müssen.
Es müssen ja auch nicht immer alle sechs Seiten klingen. ;-) Mit etwas Übung kann man auch nicht benötigte Töne einfach "wegdämpfen".
Dazu findet man schon viele Beispiele, wenn man mal danach sucht.

Wenn es der Hals, bzw die Halsbreite der Gitarre zulässt, dann finde ich es bei Steelstrings zum Beispiel auch ganz entspnnend den Daumen der linken Hand mit einzusetzen. Da bin ich auch sicher kein Einzelfall. Gerade so ein "E-Shape" (und natürlich auch andere Akkorde) lässt es ja z.b. auch zu anstatt nur mit dem Zeigefinger, mit Zeigefinger und Daumen zu arbeiten. Gerade wenn man länger am Stück spielt und nicht immer zwingend einen klassischen "vollen" Barree benötigt, dann ist das schon angenehm. Das machen viele so.

Auch Leute die viel Fingerpicking spielen versuchen in er Regel eher möglichst entspannt zu greifen.
Hier ein Video, bei dem man schön sieht wie der Daumen damit eingesetzt wird. Wobei in dem Video mit Plektrum gespielt wird.

View: https://www.youtube.com/watch?v=sV1e-iSo5As

Hier mal mit Daumenpick und Fingern.

View: https://www.youtube.com/watch?v=S33tWZqXhnk

PS:
Sowohl die J-45, als auch die Maton, haben eher schmalere Hälse.
 
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Mal ganz holzschnittartig: Je besser Leute Gitarre spielen, desto seltener hauen sie über alle 6 Saiten gleichzeitig bollaboom drüber ;)
 
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Ich glaube @Schnabelrock hofft, dass es jemandem weiterhilft, der Problem mit Barree Griffen über alle 6 Saiten hat. Und natürlich KANN Akkorde nicht vollständig zu spielen (um "Annehmbar Gitarre (zu) spielen ohne Barree-Griffe") ein Weg sein. Oder täusche ich mich da?
 
Oder täusche ich mich da?
... nein, da täuscht du dich nicht... natürlich kann mal auch ohne Barree Akkorde spielen.. ich finde nur die Aussage

"Je besser Leute Gitarre spielen, desto seltener hauen sie über alle 6 Saiten gleichzeitig bollaboom drüber"...

ein wenig... subjektiv dargestellt.. verallgemeinern lässt sich das wohl nicht..
 
Zuletzt bearbeitet:
Subjektiv, ok! Verallgemeinernd, auf jeden Fall! Umdrehbar (alle 6 Saiten spielen ist Ausdruck von Dilettantismus), auf gar keinen Fall!

Aber im Kontext des Threads ermutigend und deshalb zielführend (meiner Meinug nach).

Ich habe zuerst volle Barre-Griffe gelernt und erst später, also weiter fortgeschritten, gelernt dass in den Musikstilen, die ich bevorzuge meist nur Teile davon gespielt werden. Diese Lernreihenfolge würde ich so auch als sinnvoll erachten. Außer es gibt wirkliche Hindernisse den ersten Schritt zu gehen. Dann sollte man doch lieber gleich weiter zum zweiten Schritt springen statt die Flinte ins Korn zu werfen.

(„besser“ ist das in dem Fall natürlich auf keinen Fall, weil eine mögliche Technik dann komplett fehlt, und irgendwann wird man darauf stoßen und muss irgendwie einen „hack“ drumrum finden . Aber vielleicht praktikabel.)
 
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Vielen Dank für eure Tipps.
Zur Zeit spiele ich auf einer Konzertgitarre mit 50mm Halsbreite.
Aber bald werde ich mir nochmal eine Westerngitarre zulegen.
 
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@reedcontrol
Das war eine nicht ganz unwichtige Information. ;-)
 
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Vielen Dank für eure Tipps.
Zur Zeit spiele ich auf einer Konzertgitarre mit 50mm Halsbreite.
Aber bald werde ich mir nochmal eine Westerngitarre zulegen.

Dann viel Spaß und Erfolg beim üben!
 
Abhängig von der Musikrichtung kann man sehr gut ohne Barree auskommen. Tricks wie Kapodaster oder alternative Tunings wurden schon genannt.
Im Jazz kann man sich dazu noch viele Griffformen ohne Barree abschauen:
https://www.jazzguitar.be/blog/17-essential-jazz-guitar-chords-beginners/

Oder direkt Finger picking statt strumming verwenden. Dann kann man ein Barree umgehen indem die restlichen Finger schnell genug umgreifen. Quasi wie ein Arpeggio. Geschickt eingesetzt gefällt mir sowas meistens besser als das übliche Lagerfeuer-6-Saiten-geschrammel. ;)
 
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