Aufstellung im Proberaum - Bühnensimulation oder nicht ?

bowmen
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Hi Leute,

ich hab mir den Workshop zur Aufstellung im Proberaum durch gelesen und finden den richtig toll !

Wir sind eine noch recht junge Band, was die Anzahl der bisherigen Gigs betrifft.
Soll heißen soviel Erfahrung haben wir noch nicht.
Einiges, was in dem Workshop beschrieben ist haben wir (zufällig :) ) schon richtig gemacht anderes wiederum nicht.
Ich hab jetzt viele Ideen bekommen, wenn wir in dieser Woche in unseren neuen Proberaum umziehen.:D

Mit geht es nun um folgendes.
In dem Workshop wird ja beschrieben, daß man sich beim Proben möglichst im "Kreis" aufstellen sollte, also jeder Musiker sieht seine Bandkollegen.

Für die Kommunikation innerhalb der Band beim Proben sicher das Optimale, ohne Frage.

Aber (und das ist nun der Hintergedanke) wäre es für unerfahrenere Bands nicht auch wichtig beim Proben eine Bühnensituation zu simulieren.
So zu sagen mit allem was dazu gehört.
Also auch Aufstellung der Ausrüstung wie auf einer Bühne, eine evtl. schlechtere Hörsituation, vereinbarte Zeichen bei verschiedenen Songs zu üben eben ohne sich anzusehen, usw, usw..... ??

Sicher könnte man jetzt sagen, das man das auch hin und wieder so so machen könnte.
Dann müsste man aber jedesmal den Proberaum komplett umbauen.

Wie macht Ihr den das?
Evtl. mache ich mir da auch viel zu viele Gedanken :redface:

Würde mich über Tips und Eure Erfahrungswerte sehr freuen.

Gruß
bowmen
 
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Hallo bowmen,

ich denke, einen Gig kann nicht simulieren, den muss man spielen, um es zu erleben. Und das wird einem jede Menge Erfahrung bringen. Das wichtigste meiner Meinung nach:

- habt Euer Zeug immer sofort bereit für den nächsten Song (Effekte, Patches, Keyboardsounds), wenn der Drummer einzählt, heisst es "Los!" und nicht "Moment, ich muss doch noch..."
- es muss auf der Bühne einen Bandleader geben, der Euch im Notfall durch die Songs führt, falls Ihr mal einen Ablauf vergurkt habt (und sowas kann man im Proberaum üben)
- während des Gigs wird nicht mehr an der Lautstärke gedreht! Schon gar nicht nach oben!
- wenn die Ansagen des Sängers/der Sängerin nicht ganz natürlich, spontan und gut kommen, dann überlegt vorher was Sinnvolles; das soll dann aber nicht auswendig gelernt klingen, sowas ist nur peinlich

Viele Grüße
Jo
 
Hallo bowmen

Wie "mix4munich" ja schon geschrieben hat, gibt es da nichts zu simulieren.
Zusammen einen Gig spielen bringt jedesmal neue Erfahrungen, woraus man für den nächsten lernt.
Wenn jeder einzelne weiß, was er zu tun hat, wann und wo er was zu spielen hat, ist die halbe Miete drin.

Klar gibt es immer wieder Überraschungen.
Dann gibt es auch wiederum bestimmte Passagen in einem Song, wo der Einsatz z.B. Gitarre und Drums richtig
zusammen kommen muss. Bei solchen Dingen sollten sich dann nur Gitarrist und Drumer vorher mal absprechen, das an
dieser Stelle nur ein Blickkontakt zustande kommen sollte mehr aber auch nicht.
Vereinbarte Zeichen oder sowas würde ich vermeiden (sieht sehr unprofessionell aus)

Die Gedanken, die du hier geäussert hast sind zwar ok aber machen euch (nach meiner Meinung) nur noch nervöser
und unsicherer.
Auch deine Angst wegen schlechter Hörsituation kannst du vorher nicht simulieren und ausserdem....
Dafür gibt es ja vorher den Soundcheck um alles für euch optimal auszupegeln besonders die Monitorboxen, damit
sich jeder auch optimal hört.

Geht locker an die Sache ran, sprecht das nötigste (wie oben schon angesprochen) vorher ab und genießt den Gig.
Jeder Gig ist eine Lernphase.


Viele Grüße

Alex
 
Auch ich tät's so auch so empfehlen... bei den Proben Blickkontakt! Dabei bekommt jeder so bissl ein Gespür dafür, wie die anderen durch ihre Körpersprache "ticken". Ich kann's leider net wirklich besser beschreiben.
Und ein Auftritt ist ohnehin die beste Probe ;)
Macht euch nicht zu viele, vor allem negative, Gedanken.
 
ich bin schon der meinung, dass man im proberaum in etwa die gigsituation simulieren kann. wir stehen im proberaum ähnlich wie beim gig. lediglich die beiden sängerinnen zeigen uns nicht den hintern, sondern sind zu uns gedreht. da wir sehr viel mit blickkontakt spielen, hat sich diese aufstellung als vorteilhaft herausgestellt. z.b. stehe ich mit gitarre immer rechts. so kann ich beim blick auf das griffbrett gleich auch zu meinen mitmusikern schielen und sehe, wie beim gig....drummer, bassist und den keyboarder dann quer. ebenso finde ich es sehr praktisch im proberaum über monitore zu spielen. da gewöhnt man sich an den bühnensound und kann im groben den monitormix vom proberaum gleich beim gig übernehmen...und....man muss nicht so laut spielen, weil man sich und die anderen über den eigenen monitor sehr gut hört. ein auftritt ersetzt mindestens 5 proben, finde ich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gigs kann man wunderbar simulieren. Wir stehen auch im Kreis, wobei das einfach heisst, dass das Drum auf der einen Seite den Gitarrenamp hat und auf der anderen den Bassamp (beide zur Mitte des Raumes gerichtet). Der Sänger hat sein Monitor dann einfach in der Mitte des Raumes und steht gegenüber zum Drum mit Blickrichtung zu diesem hin.
Für eine Gigsimulation muss sich der Sänger halt den Monitor auf die andere Seite nehmen, damit er jetzt mit dem Rücken zur Band spielt. Bass und Gitarre schauen nun auch in die gleiche Blickrichtung wie der Drummer und Sänger. Für mich als Bassisten heisst das einfach ein wenig abdrehen - sonst schaue ich zur Mitte des Raumes.

Bei der Gig-Simulation finde ich wichtig, dass es jeder ernst nimmt. Da kann man sich ohne Probleme mal den Beitrag von mix4munich fünfmal lesen.
- Kein Geplärre zwischen Songs
- Gegen Ende des Songs beim Ausklingen des Instrumentes schon ein Blick auf die Setliste, damit man auch gleich weiterspielen kann
- 2er oder 3er Sets an Songs machen, welche mehr oder weniger ohne Pause durchgespielt werden. Es gibt kaum was äzenderes als ein Lied, dann 3min Pause, dann 1 Lied, dann 3min Pause. Das stresst den Zuhörer gewaltig.

Für mich ist ein Konzert auch eine Show. Es muss nach etwas aussehen, sprich, den Schulbuben der ständig auf seinen Gitarrenhals schaut kann man getrost zuhause lassen. Introvertiertes Gehabe wird nur bei den ganz genialen Musikern akzeptiert. Aber dann ist auch das Spielerische komplett im Vordergrund.
Es braucht Bewegung. Und Bewegung muss man üben. Das geht nicht einfach dann wie von selbst, sondern muss im Bandraum auf dem Level 57 sein, damit am Konzert dann Level 23 möglich ist.
Die singende Person muss wissen, dass sie die Person ist, welche den Abend leiten muss. Wenn das Lied fertig ist, kann sie nicht hinter dem Drummer einen Schluck trinken gehen, sondern am besten direkt ins Mikrofon etwas sagen während die anderen Stimmen, Gitarre wechseln etc.

Ich versuche mit meinen Jungs eine Show hinzulegen. Die beginnt mit dem Betreten der Bühne und Endet mit dem Verlassen. Natürlich kann alles locker sein, aber man sollte wissen wie man jetzt von der Bühne geht. Wissen was man als Zugaben hat (die sind natürlich schon eingeplant! Gig ist fertig blahblah, aber auf der Liste steht noch ein 3er Paket an Songs!).

Man muss sich einfach das Ganze auch mal aus der Publikumsperspektive vorstellen. Und am besten mit den Bandpersonen live andere Konzerte schauen gehen und sich mal achten wie lange es zwischen Stücken geht, was die Personen machen, wer welche Aufgabe hat etc. Meistens ist man dann erstaunt wie professionell das abgeht.

Mein zusätzlicher Tipp: Konzerte mit ner Kamera aufnehmen. Ich nutze dazu eine GoPro, welche ich einfach kurz vor dem Gig irgendwo aufstelle. Sich sehen bringt unglaublich viel.

Je mehr man sich bei der Vorbereitung konzentriert und sein Verhalten analysiert, desto mehr fällt einem nach einem Gig auf und desto mehr kann man dann verbessern. Wenn man sich gar nichts ausgedacht hat und kein Video gemacht hat, dann ist man auf die Kommentare von anderen angewiesen was selten was bringt ("ja war geil"). Oder auf die eigene Wahrnehmung, aber die ist während einem Gig meist auch etwas anders als sonst.
 
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Hi Leute,

spät aber doch :)

Erstmal vielen Dank für zahlreichen Anregungen und Tips!!
Hat mir sehr gut geholfen.

Heute sind wir in unseren neuen Proberaum umgezogen und habe die Tips aus dem Workshop berücksichtigt.
Wir stehen nun erstmal im Kreis und werden das so ausprobieren.

Als wir fertig mit einrichten waren, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen ein paar Songs zu spielen.

Bis jetzt sind alle erstmal begeistert.
Wir hören uns gut, es gibt keine Feedbacks, der Klang ist gut.
Endlich höre ich meinen Marshall mal richtig ordentlich :D
Bisher stand ich immer direkt davor und dachte mir immer - Warum höre ich eigentlich unseren zweiten Gitarristen
immer besser als mich selbst. :confused:

Mal sehen wie das nächste Woche bei der ersten "richtigen" Probe im neuen Raum wird.

Vielen Dank nochmals an alle!!

Gruß
bowmen
 
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