August Roth Klavier (Erbstück)

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Cardozo96
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Hi Zusammen,

Habe kürzlich ein altes August Roth (heute: ROTH & JUNIUS) Klavier von 1896 geerbt.
kann jemand einen ungefähren Wert einschätzen wenn das Klavier wieder aufbereitet wird?

Danke,
Cardozo ;)
 
Eigenschaft
 
Das ist über das Forum wohl so gut wie unmöglich - am besten fragst Du einen erfahrenen Klavierbauer ob er sich das Instrument ansieht.
Roth&Junius kenne ich nur von Thomann und dass unter dem Namen sehr preisgünstige Instrumente angeboten werden - wahrscheinlich werden diese auch in Asien gebaut und sind mit Deinem absolut nicht vergleichbar.
 
Hallo.

Man sollte sich bei so einem alten Klavier keiner falschen Illusion hingeben.
Unaufgearbeitet ist es fast Nichts wert, und top restauriert nicht das was die Restaurierung gekostet hat.
Instandsetzungsumfang und daraus resultierende Kosten kann nur ein Klavierbauer vor Ort einschätzen.
Also am besten Bespielbarkeit herstellen und selbst nutzen.

Gruß
 
Bei alten Intrumenten sollte man schon differenzieren und keine Pauschalurteile abgeben. Roth & Junius z.B. haben seinerzeit sehr gute Instrumente gebaut, die je nach Zustand, restaurationswürdig sind. Die damals verwendeten Materialen waren sehr gut, so dass sogar unrestaurierte Instrumente sich erstaunlich gut spielen lassen und auch gut klingen können.
August Roth produzierte von 1889 bis 1900, dann noch mal als Zweigfirma von Roth & Junius von 1921 - 1962.

Der Wert eines Instrumentes wird nach Alter und Zustand berechnet. Markenfabrikate schneiden, wie in allen anderen Bereichen auch, natürlich besser ab. Nichtsdestotrotz werden solche Instrumente oft auf dem privaten Markt von 100,- -1000,-Euro angeboten. Realistisch ist ein Betrag +/-200,-Euro.

Was macht Dich so sicher, dass das Klavier von 1896 ist? Hast Du das anhand der Seriennummer ermitteln können?
 
nein es steht drauf und außerdem weiß meine Großmutter das noch da es das Klavier von ihrer Großmutter ist also praktisch meine ur-ur-oma^^


edit: ach ja was mir grade so einfällt, mit einer vollständigen Restaurierung gäbe es beim verkauf kein profit. aber könnte man es denn nur teilweise restaurieren zum Beispiel nur stimmen und die Hämmer erstmal so lassen wie sie sind und es dann verkaufen?? ich bin der Meinung letztens sowas ähnliches gelesen zu haben, wo jemand sein Klavier mit profit verkauft hat obwohl er nicht alles daran restauriert hat kann aber auch sein dass ich mich verlesen habe oder ich das falsch in Erinnerung hab. daher korrigiert mich also bitte wenn ich falsch liege. ;)
 
Grundsätzlich gibt es zwei Herangehensweisen beim Überholen von Klavieren: entweder richtig als Generalüberholung oder aber nur Mechanikarbeiten samt Stimmung und Regulierung. Also die große und die kleine Variante.

Die große Variante benötigt ca. 100 Arbeitsstunden plus ca. 1.000.- Euro Material, und zwar ohne Oberflächenarbeit, die Optik kommt also noch hinzu. Die 6.500.- Euro für die Generalüberholung bekommt man beim Verkauf meistens nicht wieder rein, zumindest nicht als Privatmann, höchstens als Händler mit entsprechendem Vertrauensvorschuss sowie den Nebenleistungen Transport, Stimmung und vor allem Garantie! Eine Generalüberholung lohnt sich in den meisten Fällen eher aus familiären/nostalgischen Gründen. Wenn man einfach nur ein gutes Klavier sucht, kann man das Geld besser in ein anderes Klavier investieren, da weiß man wenigstens von vornherein worauf man sich einlässt. Bei der Generalüberholung kann es nämlich sein, dass einem das Ergebnis gar nicht so gut gefällt.

Dann gibt es noch die kleine Variante: Mechanik in die Werkstatt, Klavier bleibt beim Kunden. Hammerköpfe werden abgefeilt, einzelne Achsen werden getauscht, alle Schrauben festgezogen usw. Beim Einbau in das Instrument wird dann alles fein reguliert und angepasst, insgesamt werden kaum Neuteile gebraucht, höchstens mal als einzelner Ersatz. Die ganze Aktion ist natürlich wesentlich billiger, aber lohnt auch nicht immer. Aber wenn die Substanz eigentlich noch gut ist, dann ist es sinnvoll.

Erfahrungsgemäß gilt: je älter ein Klavier, desto weniger lohnt sich die kleine Variante. Kann man natürlich nur vor Ort im Einzelfall entscheiden, aber bei einem Klavier von 1890 würde es mich eher wundern, wenn die kleine Variante überhaupt noch Sinn ergibt. Und bei der Frage nach dem Wert gibt es auch einen Ausschlag nach unten. Wenn es nämlich gar nicht mehr stimmbar ist, muss man es entsorgen. Also entweder selber zur Müllkippe bringen und pro Tonne 240 Euro zahlen, oder es per Spedition hinbringen lassen. Entsorgung kostet also ca. 250 Euro, das sollte man auch nicht vergessen!

Gregor
 
Entsorgung kostet also ca. 250 Euro, das sollte man auch nicht vergessen!

Ich glaube ich sattle um und werde professioneller Klavierentsorger.:D

Scherz beiseite - wie kommst Du bloß auf diesen Betrag?
 
wie kommst Du bloß auf diesen Betrag?
In Münster nehmen die an der Müllkippe 240 Euro pro Tonne Restmüll. Ich hab extra dort angerufen um zu hören, wie die das mit Klavieren handhaben. Und dann noch der Transport zur Kippe, sofern man das nicht selber macht, abhängig vom Stockwerk.
 
Ok, Transport ist teuer und Restmüll auch.
Ich war davon ausgegangen, wie ich es machen würde - auf jeden Fall auseinanderbauen und Holz von Metall trennen. Altholz entsorgen kostet nicht die Welt - jedenfalls wesentlich weniger als irgendein gemischter Restmüll. Altmetall entsorgen kostet i.d.R. gar nichts.
 
Also. Wie soll ich sagen. Es verhält sich oft anders als man glaubt ;)

Thema Klavier entsorgen lassen:
In der Regel fällt das unter Sperrmüll. D.h. man ruft den Sperrmüll an, gibt an was man die Strasse stellt, und lässt das Kostenfrei abholen. Das ist sicherlich von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Ich kann mir auch vorstellen, dass in den jeweiligen Bundesländern dieses unterschiedlich gehandhabt wird.

Ich würde ferner jedem, der sich nicht mit der Materie auskennt, abraten selbst zu versuchen die Materialien eines Instrumentes voneinander zu trennen. Davon ab, dass es auch nicht so einfach ist, wie man sich das vorstellt. Da ein Klavier u.a. aus sehr vielen unterschiedlichen Materialien besteht, die nicht ohne weitewres voneinander zu lösen sind.

Was kann man tun?
Am sichersten ist es, wenn man einen ansässigen Klavierbauer oder ein Fachgeschäft für Klaviere anruft. Entweder können die Tipps geben, oder im günstigsten Fall holen sie das Instrument selbst ab. Entweder um es zu restaurieren, oder um es auszuschlachten.

Thema "Altes Klavier"
Es gibt keine allgemeine Altersgrenze, wo man sagt: Das lohnt sich nicht mehr zu restaurieren. Jeder, der sich nur ein wenig mit Klavieren etc auskennt weiß das! Es kommt immer auf das Instrument und den jeweiligen Zustand an. Teilweise werden über 200 Jahre alte Instrumente noch für Konzerte genutzt. Ich kenne nicht wenige Leute, die ähnlich alte Instrumente zu Hause stehen haben, darauf spielen und damit zufrieden sind.

Threadthema:
Wenn das Klavier in der ersten August Roth-Phase gebaut wurde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich bei diesem Instrument um einen Oberdämpfer handelt. Das sollte man dann schon sehr genau hinsehen, ob es sich lohnt die Mechanik oder mehr machen zu lassen.

Anhand der Seriennummer ließe sich das Alter des Instrumentes bestimmen. Gut wären auch ein paar Fotos. (auch vom Innenleben)
 
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Ich würde ferner jedem, der sich nicht mit der Materie auskennt, abraten selbst zu versuchen die Materialien eines Instrumentes voneinander zu trennen. Davon ab, dass es auch nicht so einfach ist, wie man sich das vorstellt. Da ein Klavier u.a. aus sehr vielen unterschiedlichen Materialien besteht, die nicht ohne weitewres voneinander zu lösen sind.

Kann man sich nicht sogar fies verletzten beim Selbst-Auseinandernehmen, weil ja soviel Druck / Spannung auf dem Rahmen lastet?
 
Ja, verletzen kann man sich dabei allerdings. NIcht nur am Saitenbezug, sondern auch wenn man z.B. versuchen wollte die Filze o.a. von den Mechanikteilen zu lösen. Davon ab, dass das wirklich auch keine schöne aber eine sehr langwierige Beschäftigung ist.
 
In der Regel fällt das unter Sperrmüll. D.h. man ruft den Sperrmüll an, gibt an was man die Strasse stellt, und lässt das Kostenfrei abholen.

Echt, machen die das bei euch? Hier definitiv nicht, was ich aber auch verstehen kann. Da müssten die armen Müllwerker ja das Teil recht hoch heben, halt so hoch bis es in den Wagen passt.

Gregor
 

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