Ausbesserungen/Reparaturen an Akustikgitarre

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Hallo,
also erstma passt das Thema Akustikgitarre hier nich wirklich rein, aber bei A-Gitarre gibts da kein passendes Unterforum.

Also ich arbeite gerade an meiner alten Orpheus A-Gitarre aus Bulgarien, Bj. ca 1960-1970.
Ich hatte hier schonmal wegen dieser Gitarre Hilfe gesucht, da ging es aber um die Mensur, heute habe ich ein paar Fragen zum Klang.

Also die Gitarre klingt extrem blechern, da aus Sperrholz. Könnte man dem entgegenwirken, wenn man innen an die Decke Echtholzplatten klebt? schwingen die dann mit oder dämpfen die nur?

Der Hals ist extrem dick, es ist sehr schwer darauf zu spielen. Könnte ich ein wenig vom Hals abschleifen oder ist das zu gefährlich wegen der stabilität weil kein Stahlstab drin ist?

Da die Gitarre erst eine Fehlkonstruktion war und ich deswegen die Mensur verlängern musste, ist die Saitenspannung extrem hoch. Kann man da irgendwas machen? Andere Saiten oder so?

Das wars ersteinmal.

MfG
 
Eigenschaft
 
Da die Gitarre erst eine Fehlkonstruktion war und ich deswegen die Mensur verlängern musste, ist die Saitenspannung extrem hoch. Kann man da irgendwas machen? Andere Saiten oder so?

Hi, naja die Spannung wirst du wohl nicht reduzieren können, aber mit dünneren Saiten gehts vielleicht weng einfacher. Was hast du denn für Saiten drauf?
Damit man trotzdem gut drauf spielen kann, muss die Saitenlage auch stimmen.

uj
 
Die Spannung lässt sich sehr wohl durch dünnere Saiten reduzieren. Das solltest du auch tun, wenn du am Hals viel Material abträgst, wenn du keinen Halsstab hast, um der Konkav-Wölbung entgegenzuwirken. Weißt du, aus welchem Holz der Hals ist? Einige Hölzer sind so starr, dass man tw den Halsstab nicht benutzen muss, höchstens in die andere Richtung, wenn der Gitarrenbauer feststellt, dass sich der Hals etwas konvex biegt, nachdem der Bunddraht etwas zu dick ausgefallen ist und dadurch das verleimte Griffbrett etwas auseinander gedrückt wird.
Es wurden früher aber auch häufig Akustikgitarren mit Stahlwinkeln oder Stäben gebaut, die nicht verstellbar sind, daher kanns sein, dass deine Gitarre einen hat, aber der nicht zu sehen ist. Hast du schon innen am Halsende geschaut, ob wirklich kein verstellbarer Halsstab drinnen ist? Der wird bei A-Gitarren meist innen verstellt, nicht auf der Kopfplatte.

Zum Klang: Was meinst du mit Sperrholz? Meinst du die Decke, Boden oder Zargen? Bei A-Gitarren klingen die dünnen Decken und der Lack, da wirst du also kaum selbst etwas dran machen können, indem du was dranklebst.
Allerdings hab ich auch eine Eko-Gitarre aus dem 70ern, da kann man bei einem Loch(!) in der Zarge auch richtig Pressspanholz erkennen, die Gitarre selbst klingt aber sehr schön. Allerdings musste ich auch anfangs mit einem brummigen Geräusch kämpfen, fast wie verzerrt. Das lag allerdings an einem über die Jahre locker gewordenem Balken. Falls du nicht weißt, was ich meine: hier sieht man die Dinger.
 
also dann werd ich mal dünnere Saiten probieren.
Keine Ahnung aus welchem Holz der Hals ist, von Farbe und Maserung könnte es vll Buche sein, das ist aber eher nich so üblich, deswegen dann eher doch was anderes. Also Stahlstab ist keiner zu erkennen, auch das Gewicht ist ziemlich gering, deswegen ist wohl echt keiner drin.

ja ich mein das Decke, Zargen und Boden aus Sperrholz sind. Die Gitarre klingt sehr komisch, ich glaube wegen dem Sperrholz. Sie klingt ein bischen nach Resonator, aber nicht genug um schön zu klingen.
Wenn solche Balken sich lockern, kommt man da irgendwie ran? Kann man den Boden oder die Decke abnehmen und danach wieder verleimen?

Danke erstmal!

Mfg
 
Woran siehst du denn, dass es Sperrholz ist? Ein U-Profil aus Alu zB wiegt nix, nach dem Gewicht würde ich nicht unbedingt gehen. Die gängigen Set-Up Sachen wie Brücke und Sattel überprüfen, auf lose Teile überprüfen (Mechaniken Saitenauflage an der Brücke), neue Saiten drauf, auf Bundschnarren kontrolieren, hast du schon hinter dir?
An die Balken kommst du nicht ohne weiteres dran, erstmal anschlagen und hören, wo da ein Geräusch auszumachen ist, wenns vom Korpus herkommt vorsichtig auf die Decke drücken und horchen, obs weggeht. Dann mit Spiegel, und kleiner Lampe, evtl. Webcam erstmal auf Fehlersuche gehen, ein dünnes Stahllineal benutzen und schauen, ob zwischen Balken und Decke womöglich etwas Luft ist.
Dann bestenfalls den Balken von alten Leimresten befreien und kleben. Dafür würde ich Ponal Express oder Titebond empfehlen. Ausserdem brauchste noch ne lange Zwinge, um das zusammenzufügen. Ist aber schon ne aufwändige Nummer und ist ja auch noch nicht gesagt, dass es das ist.
Könntest du evtl. mal Soundsamples davon aufnehmen?
 
züborch;3505841 schrieb:
Woran siehst du denn, dass es Sperrholz ist?
Man sieht es an der Rändern, wo die Decke auf die Zarge geleimt ist, dort ist das Holz ein wenig aufgequollen.



züborch;3505841 schrieb:
Ein U-Profil aus Alu zB wiegt nix, nach dem Gewicht würde ich nicht unbedingt gehen. Die gängigen Set-Up Sachen wie Brücke und Sattel überprüfen, auf lose Teile überprüfen (Mechaniken Saitenauflage an der Brücke), neue Saiten drauf, auf Bundschnarren kontrolieren, hast du schon hinter dir?

Da ist kein Geräusch oder Klappern, sondern die Gitarre klingt allgemein sehr komisch.
Bis spätestens morgen gibts dann Soundsamples.

Danke für die Antwort!
 
Also, meines Erachtens klingt die Gitarre völlig in Ordnung, man hört lediglich manchmal das Schnasseln, dass entsteht, wenn man eine Saite etwas locker lässt und die dann an dem Bund scheppert. Klingt nicht besonders voluminös, der Korpus ist nicht sooo groß, oder?

Ich war neulich mit einem Bekannten, der zwar sehr gut spielt, aber keine Ahnung von Gitarren und Marken hatte, in einem Laden zwecks Kaufabsichten und er hat alle möglichen Klampfen von Martin, Taylor, Höfner, Fender, Epiphone bis Ovation angespielt. Im Blindtest (ich hab die Preisschilder abgenommen) hat er sich dann für eine Höfner HA-GA entschieden. Bei weitem nicht die teuerste oder prestigeträchtigste, hat aber auch in meinen Ohren alles nass gemacht. Da gibts auch noch kleinere und größere Modelle von, die klingen sehr sehr unterschiedlich. Preis, Marke, Verarbeitung stehen wirklich auch hier in keinem Verhältnis zum Klang. Ist lediglich eine Geschmacksfrage.
Insofern würde ich abschließend behaupten, deine Gitarre ist in Ordnung und klingt eben, wie sie klingt. Da kannste nicht viel basteln. Andere Saitenstärke anderes Plek oder mit Fingern anschlagen hat vermutlich mehr Effekt, als jede Bastelarbeit.
 
ich hab irgendwie den Eindruck dass die Gitarre mehr nach Pappkarton als nach Holz klingt.
gibts es irgendwie noch spezielle Saiten, die zwischen Konzertgitarre und Westerngitarre liegen?

MfG
 
generell klingen dickere Saiten voller als dünnere. ebenso ist die dicke des plecs entscheidend.
was hast du jetzt für saiten drauf? könnte mir höchstens noch vorstellen, sattel und stegauflage von womöglich plastik auf knochen zu wechseln, sollte etwas sustain bringen, vielleicht ist es das was dir fehlt...
ich finde aber, deine klingt durchaus nicht komplett schlecht.
 
ja zurzeit hab ich 12er Martin-Saiten. Sattel und Steg bin ich sowieso grad am neu machen, ich hoffe dann bin ich etwas zufriedener mit dem Sound.
Richtig spielen kann man sowieso nich drauf, weil die mensur einfach zu lang ist, das ist sehr unbequem zu spielen.

MfG
 
Naja, nach Pappkarton finde ich klingt es jetzt nicht. Schon nach Gitarre, nur eben keiner besonders guten. Volle Tiefen fehlen leider. Klingt für mich ein bischen so als seien E-Gitarrensaiten aufgezogen. Probier es mal mit anderen Saiten. Was ist da jetzt drauf? Wenn Phosphor Bronze probiers mal mit Bronze 80/20. Ansonsten glaub ich kann man auch nicht viel machen.
 
du hast recht. das Hauptproblem ist, dass die Tiefen fehlen, das ist blöd.
ich hab schon Bronze 80/20...

MfG und danke für die Antworten
 

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