Ausbildung am SAE Institut - Audio Engineering/B.S.

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Hi,

ich würde gerne eine Ausbildung als Toningenieur (Audio Engineering Diplom & Bachelor) am SAE Institut München anfangen.

Gibt es hierzu speziell für den Bereich Audio Engineering/Production aktuelle Erfahrungen und Einschätzungen bzgl.
1. Tatsächliche Qualität/Tiefgang der Lehre
2. Reputation bzw. in der Audio-Branche wahrgenommene Qualität des Abschlusses (Audio Engineering)
3. ggf. Job/Gehaltsaussichten?

Danke für Einschätzungen und Meinungen im Voraus!
Da ähnliche es hier ähnliche Fragestellungen bereits gab, allerdings relativ alt von vor 10 Jahren sind, eröffne ich hier das Thema in der Hoffnung auf aktuelle Erfahrungswerte neu.

Viele Grüße
Julian
 
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Also ich kenn nur die Situation aus Berlin, da werden Leute vom SAE absolut nirgendwo genommen weil sie viel zu wenig praktische Erfahrung haben.Münchner gegend geht etwas besser.
Ganz ehrlich, schau dich um ob irgendwo eine Tontechnik Firma in der nähe ist und frag dort direkt an ob sie jemanden brauchen.
So gut wie alle Firmen die ich kenne in der bayrischen und tiroler Gegend haben ihre Tontechniker selber ausgebildet und mit Null angefangen.
Es geht hier viel mehr um die Praxis und Berufserfahrung als um einen Zettel mit Stempel drauf am Ende.
Wenn du gut bist wirst dich sehr schnell nach oben arbeiten.
In meinen Augen ist das SAE eine Zeit und Geldverschwendung. Leider.
Auch auf diversen Tourneen auf denen ich war, die Techniker waren nie "studiert", kein einziger.
Teamplay und Erfahrung ist hier alles. Klein anfangen und rauf arbeiten. Wenn dir das zu hart ist oder du sofort quer einsteigen willst, vergiss es, das wird ziemlich sicher nicht klappen.
Im Studio Bereich das selbe, hier geht es einzig und allein um die Connections.
Sorry wenn das alles etwas negativ klingt aber ich sprech hier aus Erfahrung und wollte selber ursprünglich mal das SAE machen und hab mehrere Jahre mit mir gerungen.... im Endeffekt bin ich froh dass ich es nicht gemacht hab, die reale Welt sieht nämlich ganz anders aus als es verkauft wird.
 
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Wenn ich mich für die SAE interessieren würde, würde ich mal nach "Timo Krämer" googlen und den fragen.
 
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Danke Euch.

Alex, Dein Vorschlag eine Tontechnik-Firma oder ein Tonstudio zu suchen und dort Praktikum oder Ausbildung anzufangen, war mein ursprünglicher Plan, habe dort allerdings nichts Geeignetes gefunden.

Habe allerdings auch relativ definierte Vorstellungen davon, was ich machen will (zB Pop, Rap, R&B, schreiben & umsetzen), und viele dieser Optionen gingen in den Klassik- oder SFX-Bereich Film/Werbung/Games. Bin offen für diese Bereiche, aber möchte das nicht ausschließlich machen. Mein Eindruck von der SAE war bisher u.a. deshalb gut, weil sie genau das anbieten- Einblicke und Grundlagen in viele Bereiche mit Gelegenheit zur Spezialisierung in einem Bereich.

Wenn Du von Connections schreibst- ist das nicht ein Argument grade für die SAE? Denke mir, dass man heute als kleiner Junge mit einem Mac & Tutorials alleine inhaltlich richtig weit kommen kann- möchte das aber grade mit anderen Leuten zusammen machen, dh Argument Umfeld & Connections.

Eigentlich kann ich die 3 Punkte aus der Ursprungsfrage auf 1. reduzieren - Reputation ist jetzt nicht mein Hauptanliegen und sowas wie Job/Gehalt ergibt sich - kitschig, aber meine Überzeugung - wenn man es intrinsisch motiviert richtg gerne macht, ist auch nicht mein Ziel damit reich zu werden. Wenn also inhaltliche Qualität dort sehr gut sind, wenn man proaktiv und motiviert dabei ist, erfüllt das für mich 99% dessen, was für mich wichtig ist. Verstehe Deinen Punkt mit der praktischen Erfahrung, mir geht es jetzt aber erstmal ganz blauäugig darum, in dem Bereich ene Entwicklung zu haben und darin gut zu werden- im Zweifel mit suboptimalen Jobaussichten.

Tut mir leid, wenn das alles etwas anmaßend anmutend - vor allem, da ich keine Ahnung habe, Du dagegen langjährige Erfahrung - versuche der Wahrheit möglichst nahe zu kommen und dabei ein gewisses Maß an Anfänger-Euphorie nicht von der realistischer Nüchternheit erdrücken zu lassen :)

Danke und Grüße
 
Anbei einmal eine Hall Of Fame erfolgreicher SAE Absolventen und hier mitunter Grammy Gewinner Jabari Tawiah und Grammy nomimiert Vincent Deleon zu finden sind.
https://usa.sae.edu/showcase/alumni-superstars/

Das Problem ist mit Sicherheit nicht die SAE Reputation und Qualität der Ausbildung, sondern hier vielmehr der Standort Deutschland an sich.
Im Rundfunkbereich/TV ist ein deutsches SAE Zertifikat für weiterführende Perspektiven sicherlich nicht verkehrt aber irgendwie eine AE-Karriere hinsichtlich erfolg&reich hinzulegen... falsches Land ;-)

Irgendwo und wie unterzukommen und gute Praxis zu sammeln (und dadurch auch weiterführende Kontakte und Jobs zu knüpfen) finde ich zumindest in Deutschland nicht aussichtsloser, als sich mit einem teuer finanzierten MACMP hier irgendwo bewerben zu wollen.
 
Anekdötchen: ich habe seinerzeit ein Neigungsstudium gemacht, mit dem man damals so gut wie keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatte.
Nun machte ich schon zwischen Abi und Studium mein erstes Praktikum und neben dem Studium fast durchgängig Arbeiten im Job.
Anfangs natürlich Praktika, später bezahlte Hilfskraftstellen plus 1 Tag die Woche ehrenamtlich, so wurde ich schließlich direkt nach dem Studium in den öffentlichen Dienst übernommen.

Soll heißen, dass sich die Aussage genau mit meiner eigenen Erfahrung aus den 80er Jahren deckt, dass einzig praktische Ausbildung und berufliche Erfahrung zählen, besonders gute berufliche Eignung setze ich für den Erfolg in einem schwierigen Feld voraus.

Formale Abschlüsse sind je nachdem notwendig oder verzichtbar, aber ggf. bei -zig anderen Bewerbern ebenfalls vorhanden. Eigene Initiative, beständiges Engagement und persönliche Kompetenz ist dagegen wesentlich rarer gesät.

Gruß Claus
 
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Danke!
 
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Mein bester Freund und ehemaliger Bassist hat die SAE Köln besucht und im Anschluss festgestellt, dass das nicht nur keinen sonderlich großen Wert hatte, sondern der Gewinn auch sehr stark davon abhing, wie sehr man bereit war, die Möglichkeiten, die die SAE dort bot, zu nutzen.

Da spätere Arbeitgeber aber nicht zwischen den "Mir muss alles beigebracht werden"- und den "Ich habe doppelte und dreifache Zeit im Studio verbracht und das Jahr wirklich genutzt"-Absolventen unterscheiden können, war das SAE-Diplom am Ende kaum die Druckkosten wert, da nicht wenige bei den SAE-Absolventen scheinbar eher an erste Kategorie denken.

Der Bassist hat im Anschluss seinen Diplom.Filmtonmeister an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg gemacht und fährt seitdem ganz gut mit seinen Qualifikationen.

Aufgrund dieser vermittelten persönlichen Erfahrungen würde ich mir das also doppelt und dreifach überlegen, ob die SAE ihre nicht geringen Kosten wirklich wert ist und ob man die AE-Karriere nicht auch anders und besser gestalten könnte.
 
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Danke Absint, sehr hilfreicher Kommentar!
Meine Rückfrage dazu - sofern Du oder Dein Freund das einschätzen könnt - wie wäre dann das "Kosten-Nutzen-Verhältnis" für den SAE-Studenten 2. Kategorie?
Für mich legt die Denkweise hinter vieler Aussagen aus diesem und anderen Foren nahe, dass alle SAE-Musterstudenten (Kategorie 2) auch gleichermaßen direkt in einem Tonstudio anfangen oder alles im Eigenstudium lernen könnten und damit mit deutlich weniger finanziellem Aufwand aufs Gleiche hinauskommen.

Da würde ich gerne in Frage stellen, ob es nicht durchaus fähige und sehr motivierte Leute geben kann, die wegen was auch immer (Umfeld, Struktur, menschl. Stimmung an der SAE) an der SAE aufblühen, was sie andernorts (zB im Homestudio) so aber nicht wären? (kann man im Nachhinein natürlich nie sagen, wie die andere Alternative gewesen wäre, also schwierig da den 'Opportunitätsverlust' einzuschätzen)

Zweitens fände ich die Option direkt im Tonstudio anzufangen super - es ist nur ohne Ausbildung in dem Bereich ziemlich schwierig, wenn Leute mit Qualifikation schon Probleme haben. Oder kennst Du da Möglichkeiten?

Danke und Grüße!
 
Die Option gibt es mit Sicherheit. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist schwierig zu beurteilen, weil man, egal wie intensiv man da rangegangen und Erfahrung gewonnen hat, am Ende genauso "nur ein SAE-Absolvent" ist, wie die anderen.

Aber drücken wir es so aus: Mein Freund hat seine Zeit in der SAE sehr intensiv genutzt. Und das hat dabei geholfen, dass er seinen Wissens- und Erfahrungsvorsprung im späteren Studium nutzen konnte, um erfolgreiche und gutbewertete Praktika abzuleisten und tief in weiterführende Materie einzusteigen, während sich andere erst Grundlagen anstudieren mussten.

Es hat nicht dabei geholfen, eher eine gutbezahlte Anstellung zu finden oder wesentlich kompetenter aufnehmen und produzieren zu können. Da ist auch er nicht um praktische Erfahrung herumgekommen, auch wenn ihn das Studium in Ludwigsburg sehr viel breiter aufgestellt hat. Sein Vorteil jetzt ist, dass er die freie Wahl hat und in fast jedem Bereich der Tontechnik, ganz gleich ob Aufnahme, Produktion, Film, Rundfunk, Fernsehen, Musik, Veranstaltung, Produktentwicklung, Ausbildung, Projektbetreuung usw., ohne größere Probleme einsteigen könnte.

#edit: wobei meine Beiträge hierzu unter dem Vorbehalt stehen, dass ich nur das wiedergebe, was mein Eindruck von den Studien- und Karriereerfahrungen eines anderen ist.
 
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