"Ausgemalt"

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Abend zusammen, hier ein Text von mir, den ich gerade eben fertig geschrieben habe. Macht euch um Metrik und ähnliches keinen all zu großen Kopf, in meinem funktioniert es nämlich ;) ich bin viel mehr darauf gespannt ob ihr mit dem Inhalt was anfangen könnt. Viel Spaß beim Lesen.

"Ausgemalt"

1. Strophe:
Bunte Lichter funkeln aufdringlich hoch über mir herum
ich sehe sie durch zugekniff'ne Augen
versunken in 'nem Sofa, einen Arm um deine Schulter
und hin und wieder lächelst du mir zu

der Typ auf der and'ren Seite redet weiter auf uns ein
so wie wir aussehn'n, denkt er, werden wir's schon glauben
dabei merkt er nicht wie ich schon lange mit den Schlüsseln spiele
denn von dem Gerede hast du längst genug

Pre-Chorus:
So sehe ich mir selber zu und denke
wie froh ich wäre, einfach dort zu sein
die Wahrheit ist unwesentlich und ohne Zweifel ohne dich, doch Realismus war nie wirklich meins

ich hol' noch Farbe nach. (2x)

2.Strophe:
Ich fahr mit dir ein bisschen durch die Straßen, durch die Gegend
sind wir zusammen kann überall zuhause sein
wir kennen uns schon ewig, viel besser als uns selbst
und deshalb weißt du, ich hab's immer gut gemeint

Pre-Chorus:
So sehe ich mir selber zu und denke
was hab' ich mir blos in den Kopf gesetzt
denn würdest du verstehen wie dich meine Augen sehen wäre alles etwas einfacher als jetzt

doch ich hol' noch Farbe nach. (2x)

Bridge:
Das Bild ist viel zu groß und passt in keines meiner Zimmer
Gedanken hab' ich keine mir gemacht
Jetzt steh' ich oft davor, seh' es lange schweigend an und kann's nicht leiden
es ist zum wegwerfen zu schön
zum vergessen viel zu schön
 
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Zuletzt bearbeitet:
Hm - prinzipiell sehr schöne Idee, die Bridge am Ende finde ich wirklich klasse, spricht mich sehr an. Mein Problem ist nur: dieses Gefühl am erst am Ende. ;)

Die erste Strophe zeichnet schön ein klares Bild: Er und Sie Arm in Arm, beide genervt von einem Typen, der sie zuquasselt (ich denke sofort an kommunistische Prinzipien, die er vermitteln will, liegt aber wohl an meinem Umfeld). Er spielt mit den Schlüsseln, nach kurzem Nachdenken verstehe ich, dass wohl Autoschlüssel gemeint sind - hier hätte der Wille zu gehen klarer ausgedrückt werden können. Stört aber kaum.

Der erste Pre-Chorus verwirrt mich dann. Wenn ich den ganzen Text kenne, dann kapiere ich so ca., was es heißt - aber beim ersten Lesen hab ich das 'Die Wahrheit ist unwesentlich und ohne Zweifel ohne dich' so gar nicht kapiert. Ich glaube du meinst, dass er in Wahrheit nicht mit ihr zusammen ist, sondern nur in der Fiktion, die er sich malt - okay, aber 'Die Wahrheit ist ohne dich' vermittelt mir das so gar nicht. Grad, wenn mal als unbedarfter Zuhörer keine Ahnung hat, dass die Strophe daher schon nicht real war.

Versteh mich nicht falsch: ich finde auch, dass Texte nicht total durchsichtig sein müssen, dass man ruhig nachdenken darf und erst beim dritten Mal ihn voll kapiert. Aber da muss schon die Musik verdammt gut sein, damit man sich einen Text, den man nicht versteht/der nichts auslöst (außer, bei mir, am Ende), sich noch einmal intensiv zu Gemüte führt. ;) Kannst dir also überlegen, ob du nicht doch die Metapher etwas direkter zeigen willst, von Beginn an. Möglicherweise war das auch dein Ziel, dann hast du aber die falschen Worte gewählt, zumindest in Bezug auf mich. :)

Achja: ausmalen tut man ein Zimmer, kein Bild. Keine Ahnung, ob du das bewusst so gewählt hast und mir die versteckte Bedeutung entgangen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
hiho,

also ich mag den text. besonders den sprachstil. ich denke, du findest ein gute mischung zwischen einer schilderung der dinge und (etwas verwirrende), tieferen aussagen. der text lässt mehrere interpretationen zu und ist dir deshalb meiner meinung nach gut gelungen! :great:

ich interpretiere den text so, dass das LI schizophren ist, bzw. ein imaginären freund hat, den er im arm hält, mit dem er durch die gegend fährt, etc. es verdrängt etwas die realität, mit den leuten aus der außenwelt kann es nicht viel anfangen, usw.

weiterhin könnte man meinen, das LI sei drogensüchtig. zugekniffene augen, "realismus war nie wrklich meins", und vorallendingen der refrain "ich hol noch farbe nach" (psychedelische drogen) lassen so eine interpretation (gewollt?) zu.
kann auch sein dass ich völlig daneben liege :)

grüße,
 

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