Balgecken dichtbekommen bei Cantulia Senorita 3

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Atlantperator
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Hallo,

habe eine alte Cantulia Senorita 3 günstig ersteigert.
Nun habe ich festgestellt, dass sämtliche Balgecken Luft durchlassen.
Die Balgecken sind nicht wie gewohnt aus Ziegenleder, sondern aus Gewebe mit irgeneinem Anstrich, so das sie frher einmal Dicht waren.
Nun ist dieses Zeug ber abgeplättert.
Möchte vielleicht mit Silikon der ähnichm drübetreichen.
Habt ihr eine Idee. :confused:
 
Eigenschaft
 
Möchte vielleicht mit Silikon der ähnichm drübetreichen.

Silikon? Gibts das auch als Streichlack?

In Form von Fugendichtmasse, oder ähnlichem würd ich das auf keinen Fall verwenden. Darüberhinaus hat Silikon grundsätzlich die blöde Eigenschaft, dass es für Lacke und ähnliches als absoluter Vernetzungsverhinderer funktioniert (drum ist Silikon z.B. in der Autoindustrie absolut tabu!). Sprich, wenn auf einer Fläche in deren Nachbarschaft mit Silikon gearbeitet wurde lackieren will, dann kann man lackieren vergessen - funktioniert nimmer.

Ich weiß nun auf Anhieb auch nicht DAS Mittel, um das gewebe wieder dicht zu bekommen. Aber nachdem es das Gewebe ist, das nicht mehr dicht ist, würde ich nach etwas suchen, das in das Gewebe eindringt und bei diesem die Zwischenräume wieder auffüllt, so dass es dicht wird und gleichzeitig auch elastisch ist, so dass es die kleinen Bewegungen auf Dauer mitmacht. Ich hätte jetzt da spontan an Leinöflirnis, Hartwachsöl oder ähnliches gedacht. Aber ich muss hier auch zugeben, dass das nur Überlegungen sind - praktische Erfahrungen in der Anwendung im vorliegenden Fall hab ich hier jetzt aber noch nicht gesammelt.

Vielleicht hilft aber meine Idee zur Findung des richtigen Mittels!

Gruß, maxito
 
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Überleg Dir auch, einen neuen Balg auf die alten Balgrahmen machen zu lassen. Ist wahrscheinlich das vernünftigste, sofern es sich bei dem Instrument lohnt. Wenn noch mehr gemacht werden muß, und meistens bekommt man kein überholtes Instrument, dann steigen die Kosten so hoch, daß sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellt. Freilich könnte man auch von innen Lederecken aufs Gewebe aufkleben - ist aber eine unbefriedigende Arbeit, da sich der Balg nachher nicht mehr ganz schließen lassen wird.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo,
vielen Dank schon mal fürs Antworten.
Die Idee von Maxito gefällt mir ganz gut.
Einen neuen Balg machen zu lassen wäre unwirtschaftlich.
Ich werde den Balg mittels Klemmen auf zwei Hölzer aufspannen und dann gegen das Licht halten, so werde ich Ecke für Ecke dichtbekommen, habe doch Zeit.
Nur das passende Mittelchen dafür muß ich mir noch einfallen lassen.
Danke euch.

Atlantperator
 
Einen neuen Balg machen zu lassen wäre unwirtschaftlich.
Ich werde den Balg mittels Klemmen auf zwei Hölzer aufspannen und dann gegen das Licht halten, so werde ich Ecke für Ecke dichtbekommen, habe doch Zeit.


Atlantperator

Kleiner Zusatz: Es ist praktischer den Balg zu entfernen, aufzuziehen und dann eine Glühbirne in den Balg zu halten und dann von außen zu schauen.
Auch wenn es nur kleine Löcher sein sollten, ist so eine Reparatur immer problematisch. Mit welcher Methode auch immer du die Löcher verschließen wirst, wird das Alter des Balgs dir wahrscheinlich doch noch einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn der Innendruck wieder voll da ist, wird es die nächste Schwachstelle sein, die undicht wird.

Christian
 
wird das Alter des Balgs dir wahrscheinlich doch noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Ja, das sind dann immer die wirtschaftlichen Grenzwanderungen!

Neuer Balg wäre das sinnvollste und auch dauerhaft... aber im Verhälniss zum Rest erstmal meist zu teuer...
Balgecken ausflicken und abdichten, ist günstig, nur meist nicht dauerhaft...

- aber es kostet nicht viel, es zu versuchen. Außer etwas Zeit und wenig Geld an Investition erhält man einiges an Erfahrung und etwas Zeit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und nach zudenken, was man wirklich will.

Wenn man Glück hat, hält das ein paar Jahre - dann hat man echt Glück gehabt und dafür auch einiges an Zeit um sich klar zu werden, was man wirklich will. Dann kann man dann die "richtige" Lösung angehen.:great:
Wenn nicht - so war s zumindest ein paar nette Stunden mit Basteln verbacht, in denen man zumindest sonst keinen Unfug anstellt!;)
Und wenns gar nicht klappt - auch egal! Kaputt war der Balg eh schon!:D

Das seh ich jedenfalls mittlerweile entspannt und recht pragmatisch!

Gruß, maxito
 
mein erstes akki, das ich damals zerlegte war auch so ein eher wertloses geschöpf. Ich habe daraus viel gelernt und den Zustand des Instruments von 90% kaputt auf vielleicht 60%kaputt verbessert. Mehr sind diese Kisten in meinen augen auch nicht wert. Sicherlich wäre das alles in Ordnung zu bringen, aber sinnvoll ist das in meinen Augen nicht.

Wenn da nun nicht Leder in den Ecken verbaut wurde sondern irgendein imprägnierter Stoff, der wohl aus Kostengründen genommen wurde, wird es mit der weiteren qualität des Instruments dann auch nicht weit her sein.

grüße
morigol
 
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Hallo Morigol,
dieses Akkordeon ist nicht irgendein Akkordeon der ehemaligen DDR, sondern in Siegburg am Rhein gebautes Instrument, welches es mit Hohner der Concerto II locker aufnehmen kann. Nicht umsonst wurde diese Firma von Hohner 1957 geschlossen und vorher übernommen. Dies nur am Rande.
Da ich mit dem bisherigen Zustand doch zufrieden bin, werde ich mir jetzt Leinölfirnis für 1L/9,99€ im Baumarkt besorgen und so die Ecken dichtmachen.
:great:
 
Wenn da nun nicht Leder in den Ecken verbaut wurde sondern irgendein imprägnierter Stoff, der wohl aus Kostengründen genommen wurde

Das Instrument stammt ja aus den 50-er/60-er Jahren und da herrschte allgemein Aufbruchsstimmung und da wurde gerne mal neues verwendet. Manchmal gings gut (z.B Bauart der Artiste Stimmplatten), macnmal wars auf Dauer halt nix (Siehe Klebefilze auf den Klappenbelägen). Aus der damaligen Zeit waren die Kunstleder beschichteten Stoffe ja auch toll: Billiger, leichter zu verarbeiten, feuchtigkeitsunempfindlich... Also alles Eigenschaften, die damals gegenüber dem Ziegenleder durchaus deutliche Vorteile waren, auch für den Kunden!

.. Dass das Zeug dann halt doch nicht die Dauerhaltbarkeit hatte, konnte damals niemand ahnen. Kann man ja auch keinem einen Vorwurf machen. Außerdem hats ja mal locker 30 Jahre gehalten! Von daher hat es die nominale Lebenserwartung mehr als erreicht und übertroffen. Dass jetzt nach ca. 50 Jahren Schwierigkeiten auftreten, kann man nicht unbedingt als schlecht bezeichnen - Es gibt ganz wenige Automobile, die so eine Lebensdauer ohne weiteres erreichen!

Nur jetzt halt ist es eben eine Entscheidung , ob ich wirtschaftlich denke und mit minimalem Aufwand versuche den Marktwert und Betriebswert in sinnvolles Verhältnis zu bringen, oder ob ich unbedingt in Richtung Optimum arbeiten will. Und Cantulias waren so schlecht ja nicht. Nicht so toll, dass sich nahezu jeder Aufwand lohnt, aber auch nicht so schlecht, dass man sie deswegen abservieren sollte.

Drum würd ich ganz unverfroren mal nen Versuch starten, das Gewebe mit einfachen Mitteln wieder dicht zu bekommen. Bin mal gespannt, wie der Versuch mit Leinölfirnis sich anlässt!

Berichteste uns bei Gelegenheit, wie s ausgegangen ist?:)

Gruß, maxito
 
Hallo,

meines Erachtens ist das Problem nur mit einem Ersatzbalg zu lösen. Das zersetzte Gewebe (irgend ein Textilzeug statt Leder) ist mir auch schon 2 x untergekommen und das sind dann geschätzt ca. 60 undichte Stellen am Balg (15 Balgfalten x 4). Und alle diese Stellen sind beim Spiel mehr oder minder großen Bewegungen ausgesetzt. Ein "haltbares Abdichten" kann ich mir nicht vorstellen.

Gruß HLW
 
Hallo HLW,
bin machnmal doch ein Optimist, nachdem ich beim stimmen ziemliches Gefriemel hinter mir habe, werde ich mich da auch noch randrauen.
Habe schon komplette Atlantic-Bälge mit Balgstreifen schön beklebt.:hat:
Mit Pinsel u. Farbe hatte ich in meinem Leben glaube schon was zutuen. Hier halt statt Farbe Leinölfirnis.
Jetzt noch einen schönen Abend.
P.S: : Übrigens, danke Maxito für deine aufbauenden Worte. Vom Klang her, und Registermechanik ist das Teil schon super. Halt "Made in Western Germany".
 
Da ich mit dem bisherigen Zustand doch zufrieden bin, werde ich mir jetzt Leinölfirnis für 1L/9,99€ im Baumarkt besorgen und so die Ecken dichtmachen.

nur zur Vorsicht:
mit Leinöl getränkte Lappen, Wattebäusche oder Papiere sind selbstentzündlich. Also entweder unter Wasser lagern oder durch bewußtes abbrennen vernichten.

Die Selbstentzündung wird durch die bei der Aushärtung entstehende Reaktionswärme ausgelöst. Also auch den mit Leinöl behandelten Balg auseinandergezogen aushärten lassen, damit die Wärme abfließen kann.

Wenn Du den Balg behandelt hast solltest Du alles Öl, das nach einer 1/2 Std. noch nicht eingezogen ist, wieder sorgfältig abwischen, sonst bleibt ein klebriger Belag zurück. Wenn Du Leinöl mit Terpentin verdünnst, zieh es besser ein. Dürfte aber bei den Balgecken nicht nötig sein.

Gruß
Reini2
 
Hallo Maxito u. alle anderen, "Ein Satz mit X, das war wohl nix" oder so könnte man sagen
Das mit dem Leinölfirnis war nicht so das richtige, denn das Zeugs ist zu flüssig und läuft überall hin wo die Schwerkraft ihr übriges tut.
Es ist jeweils ca. bis 5cm in den Balg reingezogen. Der Balg war schön perforiert also mit kleinen Adern versehen, also der Balg-Pappedeckel.
Habe 3 mal mit feinem Pinsel "gestrichen".
Sieht jetzt im Randbereich wie das Etikett von Asbach-Uralt, schön rustikal. Müßte ich jetzt erstmal trinken:hat:.
Also entweder Leinölfirnis mit Silikat-Härter o.ä. damit das zäher wird oder von der Fa. Marabu eine Spezialfarbe (Maraflex für ca. 70€ das Gebinde) für das Druckgewerbe verwendet.
Werde jetzt mit Sekundenkleber die größeren Löcher abdichten müssen, da ich wenig Besserung verspürt habe.
Aber sonst ist das Teil noch top, ein damals wirklicher Konkurent zu Hohner. Super Verarbeitung u. innovative Ideen z.B. rote Mossgummiartige Klappenbelege, die nicht zusammengebröselt sind wie bei den Hohner Teilen und noch dicht sind ! Wurde in den Wirtschaftswunderjahren eben sich noch Mühe gegeben.
So, Ende der Durchsage, danke für die Aufmerksamkeit.
 
Hallo Atlantperator,

ok, schade und Pech! Aber wenn der Balg schon löchrig und durchlässig ist, dann gibts nicht mehr viele sinnvolle Möglichkeiten, den richtig zu retten, ohne dass man die defekten Teile austauscht... und dann siehts hinterher meist mindestens genauso sch... aus. Balg ist einfach doof zu reparieren. Und wenn, dann mit sehr viel Aufwand. und dann ist man mit dem Ergbnis meist schlechter dran, als mit einem neuen und vom Aufwand her hat es sich meist auch nicht gelohnt.

... defekter Balg ist eines der ganz wenigen Teile, die man nur sehr schwer wieder brauchbar hinbekommt. Wenn du hier im Forum stöberst wirst du ein paar Beispiele von sehr gut renovierten Bälgen finden - aber das waren absolute Könner! Und es war auch keine Minimalreparatur abngestrebt , sondern alles, was nicht in Ordnung war, wurde komplett erneuert.

Gruß, maxito
 
Hallo Atlantperator,

der Hinweis auf Maraflex hat in mir eine Idee ausgelöst: ein Buchbinder müsste hier ggf. helfen können. Eventuell kannst Du in einer Buchbinderei auch eine kleiner Menge von dem Maraflex-Zeugs bekommen oder von was ähnlichem. In Buchrücken wird ja ein Gewebe eingeleimt, das ja viele Jahre elastisch bleiben muss.... Wir mussten früher in der Ausbildung immer EDV-Listen kleben/binden. Hierbei wurde soweit ich mich erinnern kann eben dieses Maraflex verwendet, das man mit einer Gaze als Rücken verwendet hat. Das ist wie Gummi wenn es ausgehärtet ist, wird aber nach ein paar Jahren auch spröde.

Gruß, Jochen

Gruß, Jochen
 
Hallo,

wenn Dein Cantulia-Projekt noch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen soll, brauchst Du einen gebrauchten Ersatzbalg. Gib doch hier einfach mal die Balgmaße durch. Vielleicht hat von der Forums-Bastlerfraktion jemand einen passenden Ersatzbalg aus einem Ausschlachtinstrument (hätte selbst auch ein Schlachtinstrument in ähnlicher Größe).

Gruß HLW
 
Vielleicht hat von der Forums-Bastlerfraktion jemand einen passenden Ersatzbalg aus einem Ausschlachtinstrument

Das wäre ne Möglichkeit , wobei ich hier an der Stelle darauf hinweisen muss, dass Handeslangebote (also Verkaufs-, Tausch-, Schenkungsangebote) über den Flohmarkt laufen sollen, wenn sie öffentlich ausgetragen werden! Das ist aus diversen Gründen in den Boardregeln festgelegt.

Gruß, maxito
 
Hallo Maxito,
meine Frage hat zwar nicht direkt mit dem Thema dieses Threads zu tun; aber Du sprichst hier den Flohmarkt an. Kannst Du mir bitte sagen, wo ich den finde. Scheinbar habe ich Tomaten auf den Augen.
Danke und Gruß
Wilhelm
 
Guten Morgen Geobur,

"Klick" auf "Forum", dann ziemlich weit herunterscrollen, dann landest Du beim Flohmarkt mit seinen Unterabteilungen. Er sollte Dir auffallen, weil auf der Seite die "Regeln" als einziges rot geschrieben sind.

Gruß
Reini2
 
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