Band zusammenstellen - Strategie?

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Hallo miteinander,

nein, es geht nicht zum x-ten Mal darum "wo finde ich Leute, mit denen ich zusammenspielen kann?" Das wurde ja schon oft genug behandelt. Foren, Aushänge, Workshops usw. alles klar.

Aber, wenn ihr eine Band zusammenstellen wollt, wie geht ihr da vor?
Habt ihr schon eine genaue Vorstellung, welche Instrumente ihr einsetzen wollt?
Klar, wenn man Beatles covern möchte, braucht man keine Bläser. Man sucht ggf. Gitarre, Bass, Schlagzeug und muss nur die passenden finden.
Oft sieht man aber auch Anzeigen wie "Gitarrist sucht Mitmusiker im Raum xyz". Am Schluss steht man mit vier weiteren Gitarristen und einem Posaunisten da und muss sich überlegen, ob man das Theremin, das sich gemeldet hat, auch noch in die Band integrieren kann.

Ich habe das selbst noch nie durchgemacht (durchlitten? :) ) aber ich denke mir:
Im ersten Fall grenzt man die Anzahl/Instrumente der möglichen Mitspieler stark ein. Gut, wenn man 'die gängigen' Instrumente sucht, hat man noch gute Chancen. Dafür ergeben sich Rollenverteilung und Arrangements von alleine. Wenn man ausgefallenere Gruppen covern möchte, wird das schon schwierig werden.
Im zweiten Fall öffnet man sich für die Wunderbare Welt der Klänge - hat aber hinterher das Problem, Arrangements zu finden. Oder den mit dem Theremin wieder raus zu schmeissen... :stars:

Mich würden eure Erfahrungen interessieren. Wie geht ihr vor, wenn ihr eine Gruppe zusammenstellen wollt? Gebt ihr die Richtung vor? (Wir wollen Popmusik/Volkstümliche/Jazz/... spielen) Sagt ihr in Anzeige/Aushang gleich welche Instrumente euch vorschweben? ('Ich brauche noch einen Keyborder, einen Gitarristen, einen Bass')? Oder stellt ihr das ganze breit auf? ('Suche Mitmusiker, interessiere mir für Country/Pop/Folk/Rock/Jazz/Punk/Metal....', kein Theremin, bitte)

Welche Strategien haben sich als erfolgreich erwiesen? Möglichst breit aufstellen und denen, die nicht reinpassen wieder absagen? Oder klare Ansage? Oder Mischformen? (Suche Mitstreiter für Jazz-Band), da kann sich jeder selbst überlegen, ob er reinpasst... Was funktioniert besser?

Grüße,

Kokopelli
 
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mit dem Theremin kannst Du zumindest schon mal so gar nix anfangen , schade.
Grüße von der VATS (Vereinigung Aktiver Theremin SpielerInnen) :cool:
Ernsthaft:
Du hast doch eigentlich schon alles gleichzeitig gefragt und beantwortet.
Wer sich es sich tatsächlich antun will, eine Band zu gründen, sollte für sich klar sein, wohin die Reise musikalisch/inhaltlich gehen soll, daraus ergibt sich alles andere - auch, ob Theremin dabei ist oder nicht ;-)
 
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Naja, also die Richtung gibt man ja schon dadurch vor, dass man selbst in der Regel nicht total offen ist. Du hast bestimmt eine grobe Idee, welche Art von Musik du gerne mit der Band spielen willst, oder? Das sollte man formulieren - und auch, wie weit man da flexibel ist. Was dann die Auswahl der Instrumente angeht: ok, das ist bei meinen Bands nie großartig die Frage gewesen --> Metal erfordert Drums, Gitarren, Bass, Gesang. Wenn man prinzipiell durch einen anderen Genre-Rahmen mehr brauchen könnte, würde ich trotzdem erstmal die Instrumentalisten suchen, die ich auf jeden Fall brauchen werde. Drums und Bass sind in der Regel Pflicht. Wenn nicht instrumental-only, dann braucht man auch Sänger (einen oder mehrere). Aber am besten ist es natürlich, wenn man schon einige Sachen nennt, die man gerne spielen möchte, damit die Interessenten auch wissen, ob das für sie in die richtige Richtung geht und was für sie ist.

Aus deiner Frage ergibt sich bei mir das Gefühl, dass du noch keine Vision von dem hast, was du da haben willst. Eine Band, ok. Sehr offen, was den Stil angeht. Das wird dann ein Überraschungsei, was dabei raus kommt. Ist für manche Musiker sicher auch spannend und interessant. Aber dann kann man auch keine Strategie finden.

Je klarer das Ziel und die Vision, desto eher kann man eine Strategie entwickeln, um dorthin zu kommen.
Sonst wäre die "Strategie" einfach: Ich habe Bock mit einer Band Musik zu machen, bin für alles zu haben, meldet euch, wenn es euch genau so geht... ;)
 
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Ich habe gerade keine Band, und weil das per se keine Schande ist, antwortete ich. Ich glaube, die bisherige Begrifflichkeit "Strategie, Ziel, Vision, usw. , usw." hilft nichts. Man hat nur einen Verbündeten und das ist der Zufall.
Ferner gilt: Man hat (in der Musik) nie genug Freunde oder Bekannte. Zweitens, man muss sich zeigen und reden.
In meinem Genre macht der Gesang 75% der Musik und Band. Deshalb hatte ich mal eine gut klingende Band in einem Lokal gefragt, ob sie mal einen meiner Songs recorden wollen. Interessiert war nur die "Background"-Sängerin. Die hat alle Mühen auf sich genommen, sang, und wollte daraufhin unbedingt ihre Band verlassen. Das hatte ich weder beabsichtigt, noch befürwortet, noch konnte ich sie umstimmen oder selber gar ablehnen. Durch unsere Zusammenarbeit hatte ich sehr viel gelernt. Mit einer guten Sängerin ist man attraktiv als Band-Start-up.
 
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Aus deiner Frage ergibt sich bei mir das Gefühl, dass du noch keine Vision von dem hast, was du da haben willst. Eine Band, ok. Sehr offen, was den Stil angeht. Das wird dann ein Überraschungsei, was dabei raus kommt. Ist für manche Musiker sicher auch spannend und interessant. Aber dann kann man auch keine Strategie finden.

Je klarer das Ziel und die Vision, desto eher kann man eine Strategie entwickeln, um dorthin zu kommen.
Ganz genau! Vollste Zustimmung. (y)

D.h. ich empfehle ebenfalls, dir genau zu überlegen, was dein Ziel und deine Intention ist, und das auch mal - um dir selbst diesbezüglich klarer zu werden - schriftlich (also die Ziele / Intentionen mit der jeweiligen Bandbreite) auszuformulieren.
- welche Musikrichtungen kannst du dir vorstellen und in welcher Priorität sind sie dir wichtig ?
- welches musikalische Level erwartest du?
- welche Ziele / Intentionen hast du konkret? Live-Konzterte / CD-Produktion / just Jammin' / Zeitvertreib mit netten Leuten / ausprobieren (musikal. Experimente & Horizonterweiterung etc. ... ?
- welche Bandstruktur stellst du dir vor (demokratisch / hierachisch o.a. ) ?
- Cover und bzw. oder eigene Songs ?
- wie könnte das Arranging laufen, gibt es ein musik. Mastermind?
etc. ...

Ich habe bei meinem letzten Projekt nämlich diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht:
Eigentlich hatte ich nur Lust, wieder etwas zu musizieren und eine Band auf die Beine zu stellen.
Hab mich dann auf eine Anzeige gemeldet, wo Posaune gesucht wurde, die Bandidee war halt ein Brass-Ensemble mit etwas Balkan, etwas Klezmer und etwas Jazz, fand ich interessant.
Allerding war das Ensemble total unstrukturiert und hat nicht ansatzweise effektiv funktioniert. Gab dann sogar eine Band-Krise mit Austritten und neuen Musikern.
Also habe ich mich engagiert und alle Bläsersätz sauber ausnotiert und die Struktur reingebracht.
Und es haben sich auch gute Mitmusiker gefunden.
Bis es dann wieder kriselte, speziell weil ein Musiker nicht übte, eigentlich hätte ich ihn rausschmeißen wollen, aber das war eine demokratische Band und er gehörte zu den Gründungsmitgliedern.
Also ein Gespräch, in dem ich explizit nach den Zielen und Intentionen gefragt habe.
Meine Intention war ganz klar, gute Live-Konzerte zu bringen und genau darauf hin zu üben, habe ich auch so kommuniziert. Aber da hatte ich meine Intention / mein Ziel offensichtlich fahrlässig als selbstverständlich vorausgesetzt.
Wie ich feststellen musste, wurde meine Intention / mein Ziel nicht ansatzweise von allen geteilt; und der Musiker, der nicht übte, meinte, er brauche keine Konzerte sondern er findet die gemeinsame Proben schon ausreichend und schön. Scheinbar war die Band eine Art Musiktherapie für ihn.
Hab mich dann natürlich verabschiedet von der Band, die dann auch auseinadergefallen ist.

Das war für mich eine durchaus bittere neue Erfahrung und in Zukunft werde ich mich nur auf Geschichten einlassen bzw. sie selbst forcieren, wenn für alle die Intention und die Zielstellung klar ist und gemeinsam getragen wird.
Wenn du eine Band zusammenstellen willst, kannst du durchaus sehr interessante Leute per Anzeige treffen, und es kann sich auch eine größere Bandbreite ergeben: Aber es muss für dich klar sein, auf welche Bandbeite du bereit bist, dich einzulassen. Und im persönlichen Gespräch lässt sich ja dann die Band-Idee bzw. -Intention bzw. -Ziel mit entsprechender Breite, die aber von allen getragen wird, auch gemeinsam entwickeln.
Für mich muss das nach meiner Erfahrung so etwas aber unbedingt im Vorfeld geklärt werden und nicht, wie es oft so gerne gemacht wird: 'Wir probieren mal.... '
Dazu bin ich schon zu alt, um ohne klare Idee dahinter nur zu probieren...

Und wenn ich sage, die Ziele & Intention müssen klar sein, dann meine ich das natürlich nicht festgenagelt dogmatisch.
Ich finde es halt bloß sehr wichtig, explizit drüber zu reden und dann zu schauen, wenn die Sympathie stimmt welche Schnittpunkte es gibt und was man daraus machen könnte.
Und gerade in Bezug auf Instrumente finde ich ja unübliche Instrumentierungen durchaus reizvoll und herausfordernd, da wäre ich durchaus offen, auch für Theremin.... ;)
 
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Welche Strategien haben sich als erfolgreich erwiesen? Möglichst breit aufstellen und denen, die nicht reinpassen wieder absagen? Oder klare Ansage? Oder Mischformen? (Suche Mitstreiter für Jazz-Band), da kann sich jeder selbst überlegen, ob er reinpasst... Was funktioniert besser?
Ich habe eine Zeitlang in Rock-Coverbands gespielt, und meine Erfahrungen sind ziemlich durchwachsen. Vorgabe war natürlich, dass man das komplette Lineup haben musste, Drums, Bass, 2 Gitarren, Sängerin und Sänger, evtl auch Keys. Sehr häufig wurden Leute nur deshalb genommen, weil sie das Instrument spielen konnten, das gerade gesucht wurde. Auf die Chemie (passen wir überhaupt zusammen) und auf die Zielsetzung wurde zu wenig geachtet. Das war einer der Gründe (neben anderen) für eine hohe Fluktuation.

Ich bin danach dazu übergegangen, nur noch mit Freunden Musik zu machen und mit Leuten, die mir sympathisch sind. Wir haben auf die Weise keine komplette Rockband-Besetzung und "müssen" deshalb mehr das akustische Zeugs machen. Das ist aber ein Preis, den ich gerne zahle, weil es mit richtigen Freunden viel mehr Spaß macht und weil es (das nehme ich zumindest an, so lange läuft es noch nicht) länger halten wird.
 
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Beruflich oder just for fun?
Das ist ja schon ein himmelweiter Unterschied.
Was ist das Ziel?

Vorstellungen sind ja oft gleichzeitig auch das Problem.
(bei mir natürlich auch, wenn es denn elektrisch sein soll)

Auch wenn der letzte Versuch nicht so richtig gezündet hat. Ich hätte schon noch Lust.

Ideal wäre für mich z.B.:
- eigene Stücke basteln, dass muss nur uns selbst gefallen und auch kein Welthit mehr werden.
- nette und entspannte Leute, die Chemie muss halt stimmen
- Teamplayer
- ungefähr ähnliches Niveau am jeweiligen Instrument, oder die Bereitschaft sehr aufeinander einzugehen ohne sich dabei zu langweilen
- keine Weltreisen zur Probe
- Band mit mindesten Bass, Drums, Gesang, Gitarre, meinetwegen auch ne´ Schweineorgel oder andere Tasten, oder Sax. Weiniger ist manchmal mehr.
- Blues/Rock orientiert, aber schon auch flexibel. Ein bisschen funky ist z.B. auch mal cool.
- nur reines Hobby, reich und berühmt bin ich schon. ;-) (Scherz!)
- Gigs sind nicht das primere Ziel. Es sei denn es ergibt sich und man kann wirklich etwas belastbares liefern.
- nicht nur quatschen und/oder saufen
- ein großer und freundlicher Probraum, am bester 24x7 verfügbar.
- Kühlschrank und eigene Toiletten. ;-)

So, jetzt genug geträumt....

Eine sinnvolle Strategie scheint mir dabei zu sein möglichst viele Musiker/Bands und der Region persönlich kennenzulernen und gut vernetzt zu sein.
Social Media, Events, Musik-Workshops, bei Auftritten anderer Bands mit Leuten quatschen, etc..

Ich selbst bin da aber auch nicht mehr ganz so optimistisch.
Ganz schwierig war und ist auch immer das Thema Gesang.
Bekloppte Gitarristen findet man hier in der Ecke noch am einfachsten.
Wirft ja eigentlich irgendwie auch kein gutes Licht auf uns, oder? ;-)
 
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Habt ihr schon eine genaue Vorstellung, welche Instrumente ihr einsetzen wollt?
Ja, natürlich.
Wie geht ihr vor, wenn ihr eine Gruppe zusammenstellen wollt?
Entweder ich schreibe einen oder mehrere Musiker an, oder stelle mich eine von vornherein bestehende Band vor.

Dann würde ich die Leute nach gemeinsamer Ambition, Motivation und Songvorlieben aussuchen. Nach Spielstand auswählen funktioniert in der Hobbyspielerregion kaum, bzw. beschneidet man sich damit zu sehr selbst.

Gebt ihr die Richtung vor?
Wirklich die Richtung vorgeben kann ein einzelner nicht. Zumindest nicht, wenn man permanent Mitspielerfluktuation haben möchte.

Sagt ihr in Anzeige/Aushang gleich welche Instrumente euch vorschweben?
Wenn ich eine Anzeige aufgebe, natürlich. Nicht nur welche die mir vorschweben, sondern welche die benötigt werden.

Oder stellt ihr das ganze breit auf?
Nein.
Welche Strategien haben sich als erfolgreich erwiesen?
Demokratische Entscheidungen und von vornherein Mitmusiker nach gemeinsamen Interessen, Ambitionen und Motivationen aussuchen.

und denen, die nicht reinpassen wieder absagen?
Ja.
 
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Mein Tip ist. Überleg dir exakter was du haben willst und folge dem, egal ob Band oder für dich selber.
Umso breiter du dich aufstellst, umso mehr melden sich, umso konkreter du bist umso eher passen sie ...

Ich war zwischenrein bei 2 Bands die auch alles nur so "schauen wir wos hingeht" waren. Jeder neue Song war ein Kampf, 2 Wochen lasst uns Jazz machen, 2 Wochen Classic Rock, dann wieder Singer/Songwriter Zeugs, dann Beatles moderner, dann "lasst uns mal jammen und schauen wos hinführt" ... furchbar. Da war nur Streit und Diskussionen. Bei jedem der nach gutem Musiker aussah wurde alles das gesagt was derjenige machen wollt nur damit er dazu kommt ... und logisch wollt jeder seins durchsetzen. Mit jedem kommen und gehen war jedesmal ein umwurf, anstatt das man mal bei einer Sache bleibt.
So führt das zu nix, so bringt einem das auch nix.
Man kann für einen Musiker den man umbedingt haben möchte immer irgendwie Platz machen, aber an gewissen Linien sollt man bleiben. Sympathie und nette Leute über alles andere stellen. Lieber einen blutigen Anfänger mitziehen bis er was kann als einen Könner der Egomahne oder Diktator ist ... der geht eh wieder bei der nächstbesten Gelegenheit ...
 
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Da gehen viele Kriterien ein:
  • Welche Instrumentierung ist essentiell für die angestrebete Musikrichtung?
  • Keep it simple! Je mehr Leute in der Band sind, desto schwieriger ist es alles unter einen Hut zu bekommen.
  • Was/wer steht zur Verfügung? Wieviel Zeit will man investieren, z.B. eine funktionierede Bläsersektion zu etablieren?
Ich bin in Amateur Cover Bands unterwegs, wo die Geschichte eigentlich einfach ist.
Bass, Gitarre, Schlagzeug und Gesang ist essentiell. Wenn einer der Instrumentalisten den Gesang übernehmen ladet man im Minimum bei einem Trio. Optimal ist das IMO aber nicht. Ein zweites Harmonieinstrument (2. Gitarre oder Keys) hilft dem Sound enorm.
Zwei Gitarren und Keyboard schafft noch mal mehr Flexibilität, erreicht dann aber schon die Grenze, wo Platz, Termine, Abstimmung, … dann beginnen, zu Problemen zu führen.

Danach kommt Luxus oder nice to have… männliche und weibliche Gesangsstimme —> zwei Sänger; (in meinem/unseren Falll…) Blues Harp Spieler; eine Bläser Sektion ist zwar obercool, aber im meinem Umfeld dann doch Overkill und unrealistisch.
 
Meine aktuelle Suche hast du ja mitbekommen, und da werde ich jetzt nach den Ferien wieder stärker aktiv werden.

Eine Band ist ja wie ein Beziehung - nur dass es eventuell noch mehr Teilnehmer sind.

Da muss vieles gleichzeitig passen:
Man muss menschlich miteinander können, auch über längere Zeit hinweg
Man muss einen einigemaßen übereinstimmenden Musikgeschmack haben
Man muss kompatible Ambitionen haben (Proben, Auftritte, wie oft und auf welchem Niveau)
Musikalisch muss es passen.

Obwohl ich ja eher gerade in der Breite und offen für vieles suche, habe ich doch schon eine Liste der Genres erstellt, auch damit potentielle Interessenten schnell sehen können, ob es passen kann oder nicht.

Selbst wenn ich jetzt kurzfristig in eine Band einsteigen könnte: Punk-Rock oder Free Jazz wäre sicher keine Option und eine reine Blues-Band wäre mir z.B. auf Dauer zu eintönig (da habe ich neulich eine im Biergarten gehört, eigentlich personell super besetzt, aber nach dem 6. 12-Bar Blues wurde mir und meiner Frau das zu langweilig. Wir sind in der 1. Pause gegangen).

Leider ist das bei Bands schwieriger, jemanden zu finden als bei Acappella. Wenn man in einem Chor ist, findet man da eher mal Gleichgesinnte und kennt die schon von Können und Musikgeschmack. Die Acappella-Gruppen, in denen ich früher unterwegs war, kamen eigentlich immer recht problemlos zusammen.

Am ehesten findet man jemand auf Workshops oder Jam Sessions, braucht aber Geduld.
 
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Hi @Kokopelli Du spielst Saxophon und Geige?
Dann solltest Du eine eigene Vorstellung davon haben, in welche Richtung es gehen soll. Sowohl wenn du eine Band gründen willst als auch wenn du zu einer stossen willst.

Gibt es in Deiner Gegend öffentliche jam-Sessions oder ähnliches, wo du Kontakt aufnehmen kannst?

Ich persönlich finde es schwer, eine für alle Fälle gültige Strategie zu entwickeln. Wenn ich richtig Bock habe, gehe ich Kompromisse ein. Wenn ich wenig Auswahl habe, auch. In einer Großstadt sieht's anders aus. Seit einiger Zeit mache ich homerecording, demnächst schaue ich mich mal wieder um.

Nach viel Sucherei und Rumprobieren und einigen Bands, wo's gut war, gibt es bei mir zwei Sachen, die hängengeblieben sind:
  • Ich vertraue meinem Bauchgefühl
  • Ich halte Kontakt zu Leuten, wo die Chemie stimmt
Letztlich geht's (mir) darum, eine gute Zeit zu haben und musikalisch weiter zu kommen und dass andere Leute davon was mitbekommen. Das geht nicht ohne meinen inneren Kompass. Ich kann deinen inneren Kompass nicht spüren in dem, was du schreibst.

x-Riff
 
Mal abgesehen von der Stilrichtung, die man selbst machen möchte, und ob man covern oder eigene Stücke machen möchte, darf man sich die Musikersuche nicht wie ein Bestellsystem vorstellen: ich bekommen bitte 500 g Gitarristenaufschnitt, einen Becher Bassist, eine Packung Schlagzeuger, ... und das landet dann im Warenkorb.

Einfach mal mit so vielen Infos wie möglich zu sich selbst und zu seinen musikalischen Absichten/Wünschen/Zielen auf so vielen Plattformen (hier, thomann u.dgl., Schwarze Bretter in Musikgeschäften, aber evtl. auch artfremden Läden, ...) wie möglich veröffentlichen. Es werden sich jetzt nicht zig Leute melden, und bei denen, die sich melden, kann man dann einfach mal sehen, "was geht". Neben den Instrumenten kommt es doch auch auf die Chemie, Steile, Fähigkeiten und was weiß ich noch an, was alles passen muss.
 
Beruflich oder just for fun?
Das ist ja schon ein himmelweiter Unterschied.
Was ist das Ziel?

[...]

So, jetzt genug geträumt....
Just for Fun. Muss zum Glück mein Geld nicht mit Musik verdienen - was dann natürlich wieder den Nachteil hat, dass weniger Zeit für Musik neben dem Hauptberuf bleibt.
Träumen darf man ja immer...

Wirklich die Richtung vorgeben kann ein einzelner nicht. Zumindest nicht, wenn man permanent Mitspielerfluktuation haben möchte.
Das ist natürlich auch wichtig, dass die Suche so ablaufen sollte, dass die Band nicht gleich wieder auseinander fliegt.

Eine Band ist ja wie ein Beziehung - nur dass es eventuell noch mehr Teilnehmer sind.
Liebe zwischen zwei Menschen ist etwas wunderbares - wenn man sich zwischen den zwei richtigen befindet?
Na, ganz so eng muss es ja nicht gleich sein ;) Obwohl, wenn man die Suchanzeigen so liest, ist da schon viel Ähnlichkeit: Alle 'Gut aussehend, wohlhabend, sympathisch...' bzw. in der Musikersuche 'Ambitioniert, erfahren, verträglich...'
Ich denke, man kann das schon auch trennen... ich kann mit jemand zusammenspielen, auch wenn der/die nicht gleich zu meinem engeren Freundeskreis gehört. Natürlich wird das Ergebnis bei gleicher Einstellung etc. besser...

Kokopelli
 
Hi @Kokopelli Du spielst Saxophon und Geige?
Dann solltest Du eine eigene Vorstellung davon haben, in welche Richtung es gehen soll. Sowohl wenn du eine Band gründen willst als auch wenn du zu einer stossen willst.


Ich persönlich finde es schwer, eine für alle Fälle gültige Strategie zu entwickeln. Wenn ich richtig Bock habe, gehe ich Kompromisse ein. Wenn ich wenig Auswahl habe, auch. In einer Großstadt sieht's anders aus. Seit einiger Zeit mache ich homerecording, demnächst schaue ich mich mal wieder um.
Ich weiß nicht, ob ich Geige spielen kann, ich habe es noch nie probiert... :)

Mit Saxophon liegst Du richtig. Geige habe ich noch nicht probiert, habe aber eine Geigerin in der Familie (deshalb habe ich mich auch schon zu ein paar Geigen-Themen geäussert).
Ausserdem spiele ich Bass (Bass-Ukulele, vorzugsweise), Aerophon, Ukulele, Nasenflöte und im Notfall Tinwhistle (bevorzugt Low D). Seit etwa einem Jahr gammelt hier ein Kontrabass rum, der leider aktuell aus gesundheitlichen Gründen zu wenig gestreichelt wird.
Natürlich hab ich meine Vorstellungen, in welche Richtung es gehen könnte. Aber wie Du schreibst, man muss Kompromisse eingehen. Ist glaube ich immer so. Wenn man immer auf seiner Meinung/Musikrichtung/Instrumentierung beharrt, kann es nix werden.

Aber wenn Du schon fragst, so richtig Lust hätte ich auf eine Gruppe, mit eher ungewöhnlichen Instrumenten. Nicht immer nur Gitarre, Bass, Schlagzeug. Melodica statt Piano, oder Akkordeon, uBass statt E-Bass (ich!), vielleicht Banjo, Ukulele oder Mandoline statt Gitarre und gerne auch noch eine Posaune, Tuba und ein Cello dazu. Neue Klangwelten. Also, falls jemand im Großraum Tübingen, Reutlingen Lust auf so was hätte... einfach PN. Mal schauen, was draus wird.

Ja, wahrscheinlich ist es schwierig eine allgemeine Strategie zu entwickeln. Wäre ja zu einfach^^

Grüße,

Kokopelli
 
@Primut
der Beitrag hätte von mir sein können! Habe ihn zweimal gelesen!
In meiner letzten Live-Band war ich ehrgeizig, alle anderen nicht. Ich war hungrig, weil ich keine andere Arbeit hatte, alle anderen hatten Studium oder bereits ein festes Einkommen.
So eine Konstellation kann natürlich nicht funktionieren.

Die Einstellung HOBBY / PROFI muss von vornherein geklärt werden. Das ist der allererste Punkt bei der Gründung einer Band.

Dann darf nach meiner Erfahrung der Altersunterschied nicht zu groß sein. In meiner zweiten Band, ganz weit zurück, war ich 18 Jahre alt, ich war der Sänger, es waren meine Lieder, alle anderen waren über 25 und 30 Jahre alt.
Das funktionierte nicht lange. Obwohl es musikalisch die beste aller meiner Bands war.

Mein Idealbild von einer Band:
der Fan muss das Gefühl haben, die Jungs da auf der Bühne könnten auch meine Freunde sein. Die erleben auch abseits der Bühne tolle Abenteuer und sie würden mich jederzeit mitnehmen.

Nachbemerkung zu meiner letzten Live-Band:
Ein Mitglied nach dem anderen kündigte, dann taten sie sich wieder zusammen und ich war raus.
Was sie aber nicht bedacht hatten: Gesangsanlage und zwei Gitarrenverstärker gehörten mir. Und sie schauten dumm zu, wie ich meine Sachen abgeholt habe.
Die Band hat dann aufgehört zu existieren.

Traurig, - wie bei jedem Ende einer Beziehung.

kuss der muse
 
Aber wenn Du schon fragst, so richtig Lust hätte ich auf eine Gruppe, mit eher ungewöhnlichen Instrumenten. Nicht immer nur Gitarre, Bass, Schlagzeug. Melodica statt Piano, oder Akkordeon, uBass statt E-Bass (ich!), vielleicht Banjo, Ukulele oder Mandoline statt Gitarre und gerne auch noch eine Posaune, Tuba und ein Cello dazu. Neue Klangwelten.
Das werde nicht nur ich dich fragen, sondern alle anderen auch, die du fragst, ob sie mit dir zusammenspielen wollen ...

Und das ist doch schon mal was!
Neue Klangwelten
- interessant. Das könnte dann auch gerne mal ein Projekt sein. Oder sogar etwas, das in Verbindung mit anderen Kunstformen steht: Theater, Performance, Ausstellungen, Hörspiele ... Das kann ich mir auch megagut als headliner für eine Suche vorstellen: Neue Klangwelten.
Bei wem es da nicht klingelt, der ist raus - und das wäre in dem Fall eher gut. (Oder Du bekommst Anfragen, ob Du nicht eine Band oder einen Kunstschaffenden mit neuen Klängen bereichern kannst - auch nicht schlecht.) Auf jeden Fall lässt es aufhorchen.

Aber wie Du schreibst, man muss Kompromisse eingehen.
Kompromisse gehst Du nachher ein. Und immer in Bezug auf konkrete Personen oder Vorhaben.
Wenn Du direkt schon mit - notwendigerweise abstrakten und spekulativen - Kompromissbildungen reingehst, weiß niemand, wo Du eigentlich hin willst. Dieses eigentlich ist Dein Kompass. Umwege sind okay - je nach Lage der Dinge. Aber die Richtung und die Chemie müssen stimmen.

Hau rein - leg los - finde raus, was geht!

Viel Erfolg!

x-Riff
 
Wenn es Bestand haben soll, müssen als erstes die Zielsetzung klar sein. Will man möglichst viel auftreten, wie oft, in welchem Umkreis? Passt das für alle? Ob man damit Geld verdienen will oder nicht, ist dann die nächste Frage, die auch klar davon abhängt, ob das was man macht, auch eine Zielgruppe hat. Von vorneherein mit der Einstellung losgehen, dass man viel Geld verdienen will, bedeutet in der Regel, dass es auf's Covern hinausläuft, und da ist man entweder Dienstleister und spielt das, was die Leute bzw. für die jeweiligen Veranstaltungen gefragt ist, weniger das, worauf man selber Bock hat, oder man bietet etwas Besonderes, was ein Publikum anspricht, also will meinen, da muss was rüber kommen, was die Leute begeistert. Wir haben hier in Hannover ne Band, die besteht aus Gitarrist und Drummer, dazu zwei hübsche Mädels, die beide singen und dabei ne richtig coole Show abziehen, da kommt echt Stimmung rüber. Der Gitarrensound ist so fett, dass er den Bass gleich mit ersetzt. Die Songs sind so arrangiert, dass es für diese Besetzung passt. Dadurch dass sie nur zu viert sind, kommt auch finanziell eher was für jeden einzelnen rüber, als wenn man das ganze mit ner 6-8-Kopf-Besetzung versucht.
Natürlich muss es auch menschlich passen, das aber umso mehr, je mehr Musiker zur Band gehören, und/oder vor allem wenn man was eigenes schaffen will, was Leute beeindrucken soll. Der Weg dorthin ist länger und härter, bedeutet mehr Engagement und gemeinsames hartes Arbeiten, wo alle über einen längeren Zeitraum mitspielen und mitarbeiten müssen, bis man die ersten Erfolge erzielt.

Was die Besetzung angeht, muss das schon zur Musikrichtung passen. Cool ist immer, wenn man Musiker dabei hat, die auch mehrere Musikinstrumente bedienen können, vor allem dann, wenn es Instrumente sind, die man nicht unbedingt in jedem Song einbringen kann, wie z.B. Saxofon, Geige oder Harp. Wenigstens Vocals wäre schon mal cool, es kommt immer gut an, wenn man mehrstimmigen Gesang praktizieren kann. Ist auch schon mal hilfreich und Band-dienlich, wenn jemand mal für den einen oder anderen Song auch ne zweite Gitarre oder ein zweites Keyboard einbringen kann. Im Zweifelsfall tun's auch Percussion, auf die man ausweicht, wenn sein Haupt-Instrument bei einem Song nicht benötigt wird.

Will man in erster Linie Geld verdienen, also Covern, läuft es auf die Standard Besetzung Gitarre, Bass, Keyboard, Drums und Vocals hinaus, am besten mindestens eine weibliche und eine männliche Stimme, nicht zu viel Musiker, weil die Gage, dann zwangsweise weniger wird.
Bestimmte Genres erfordern üblicherweise auch eine Grundbesetzung und ggf. spezielle Instrumente, wie z.B. bei Country ne Geige, Banjo, ne Steelgitarre (eher als Saxofon) - geht natürlich auch ohne, hat dann aber auch weniger, kann man aber auch später dazunehmen. Nur ist man dann schnell wieder bei dem Problem, dass so ein Spezial-Instrument auch wieder nicht bei jedem Song eingesetzt werden kann.
Für Blues wäre ne Harp cool, aber wenn die bei jedem Song mitspielt, wird's auch schnell langweilig.
 

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