Bandgründung - wie habt ihr angefangen?

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Hey ihr,
Da ich derzeit dabei bin eine Zweite Band abseits meiner aktuellen Band zu gründen, und die Gründung der ersten Band schon so lange her ist, habe ich mich mal ein wenig zurückerinnert und überlegt, wie wir damals angefangen haben. Was hätten wir besser machen sollen und was würde ich auf jeden Fall wieder so machen?

Dieses Thema soll ein wenig zur Erinnerung an die erste eigene Band anregen und soll euch die Möglichkeit bieten mal ein Schwank von früher zu erzählen.
Gleichzeitig soll der Thread Neulingen hilfreiche Tipps geben, wie man eine Band auf die Beine stellt, was dringend gebraucht wird, was auch später erst gekauft werden kann und in meiner Story auch, wie man sich mit den einfachsten DoItYourself-Mitteln helfen kann.

Wie es bei uns anfing:
Wir waren einst zu dritt (E-Gitarre 1, E-Gitarre 2 und E-Bass) einen Schlagzeuger (und überhaupt andere Musiker) gab es auf dem Dorf nicht und so musste es erstmal ohne gehen. Alle hatten so ein Set mit E-Gitarre (oder E-Bass) und 20W Übungsverstärker. Ich hatte mir im Musikladen noch ein Stimmgerät gekauft, welches zu Beginn der Probe einmal rumgereicht wurde. Um zwischen Clean und Overdrive-Channel zu Wechseln, legten wir den Verstärker auf den Rücken und drückten mit der großen Zehe den Kleinen Overdrive-Knopf am Amp.
Was den Gesang angeht haben wir mit Singstar-Mikrofonen angefangen, welche dann später durch 20€-"Stagg"-Mikros abgelöst wurden. Gebündelt wurde der Gesang mithilfe eines alten DDR-Mischpults, das wir vom Bruder unseres 1. E-Gitarristen bekommen haben. (Ich frage mich bis heute wo er das her hatte und warum er das überhaupt hatte.) Verstärkt wurde der Gesang dann mit einer alten HiFi-Endstufe und Lautsprechern einer alten Stereoanlage.
Später wurden die Übungsverstärker nach und nach durch Topteil und 412er Boxen ersetzt, der Bass hat eine 212er Box bekommen. Auch ein Multi-Effektgerät wurde angeschafft.
Als die Endstufe (die zu Beginn schon sehr alt war und aufgrund eines Wackelkontaktes nur mit Klebeband etwas wiedergeben konnte) dann doch den Geist aufgab, hatten wir keine andere Wahl als den Gesang über den Line-Eingang des Basstopteils laufen zu lassen. Erst sehr spät wurde für den Gesang eine eigenständige Monitorbox besorgt. Wahnsinn was das für einen Unterschied gemacht hat. Irgendwann wurden die Gitarren dann doch durch etwas bessere ersetzt oder zumindest mal hochwertigere Tonabnehmer verbaut und jetzt sind wir da wo wir derzeit sind.

Was ich anders gemacht hätte, hätte ich es damals besser gewusst:
Gut - finanziell ist man als Schüler (was wir damals noch waren) nicht sonderlich gut bemittelt, aber auf jeden Fall hätte ich dem Gesang wohl in erster Linie mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Eine aktive Monitor- oder PA-Box macht gesanglich echt was her und eine Deutlich hörbare Lead-Stimme erleichtert die Proben um so viel...
Auch ob ich mir nocheinmal ein Topteil und eine Gitarrenbox anstelle einer Combo Kaufen würde ist fraglich.
Mittlerweile bin ich sogar soweit zu sagen, ein vernünftiges Multi-Effektpedal mit Amp-Sim und eine PA-Box (wie hier in Beitrag #4 beschrieben: (Multi-)Effektgerät direkt an Gitarrenbox anschließen) reichen volkommen aus und haben sogar Vorteile dem tradidionellen Weg gegenüber.
Ansonsten würde ich wohl eher auf eine vernünftige Gitarre sparen als eine billiges Anfängerset zu kaufen aber auch wenn wir vieles schlicht aus Unerfahrenheit falsch gemacht haben, war es jede Minute im Proberaum Wert.
 
Eigenschaft
 
Wie alles begann
Hrm, meine allererste Band war die Idee meines Musikschullehrers. Ich hatte aus spontanem Interesse mit Gitarre angefangen und einen Schulkumpel damit angesteckt. Irgendwann meinte der Musiklehrer, wir würden wesentlich bessere Fortschritte machen, wenn wir mit anderen zusammen musizieren. Also hat er uns einmal pro Woche mit einem Drummer zusammengesteckt und wir haben mit irgendwelchen Coversongs aus dem Musikuntericht begonnen. So richtig erinnern kann ich mich eigentlich nur noch an "Self Esteem" von The Offspring. Gesang gabs gar nicht und das Thema Bassist war auch noch offen, weil sich natürlich keine freien Bassisten bei der Musikschule finden ließen :D. Irgendwann hat der Drummer dann einen Kumpel angeschleppt, der schon seit Jahren Bass gespielt hat ... der war regelrecht schockiert von unserer Truppe ^^. Keine eigenen Songs, miese Cover, keine Ziele, stümperhaftes Spielen ... absolute Anfänger halt. Der hat uns auch nicht unbedingt als Musiker gesehen, wahrscheinlich zu Recht :D. Naja, jedenfalls haben wir dann mit der Zeit gemerkt, was wir überhaupt machen wollen. Irgendwann gabs dann auch nen Sänger und den passenden Bassisten, eigene Songs, erste Auftritte, Proberaum. Und irgendwann ist das Projekt auseinadergebrochen, weil wir uns in unterschiedlcihe Himmelsrichtungen verteilt haben.

Was würde ich besser machen
Schwierige Frage ... aus Erfahrungen lernt man und irgendwie muss man ja klein anfangen. Mittlerweile achte ich darauf, dass man sich im Vorfeld einigt, wo die Reise hingehen soll. Also eigene Songs vs. Cover, Musikstil im Groben, wieviel Geld kann und will man investieren, wieviele Auftritte pro Jahr sind drinne, will man groß werden oder hobbymäßig spaß haben. Und damit fahr ich ganz gut :).
 
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Hi,
groß niederzuschreiben wie ich mit meiner ersten Band angefangen habe werde ich nicht, da es sowieso niemand interessiert.
Vielleicht eine kurze Anmerkung dazu: Obwohl niemand wirklich hochwertiges, teueres Equipment hatte war das nie ein Thema was in dieser Phase relevant gewesen wäre.

Aber kommen wir lieber zu dem Punkt was vielleicht mehr Leute interessieren könnte:
Was würde ich heute besser machen:
Wir hatten damals leider keinerlei Kontakte zur örtlichen Musikszene und daher sind wir damals etwas im eigenen Saft geschwommen und taten uns auch dementsprechend schwer an Auftritte zu kommen.
Ich lege daher jeder Anfängerband ans Herz sich mit der örtlichen Musikszene zu vernetzen. Und zwar nicht über Facebook, sondern von Angesicht zu Angesicht. Geht auf Sessions und Konzerte von vergleichbaren Gruppen. Stellt Euch vor und redet miteinander, tauscht Adressen aus.
 
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Hier mein Bericht zu den Anfängen, die bis heute nicht am Ende angelangt sind(ACHTUNG: NICHT ERNST ZU NEHMEN!!!!!!);)

Der Beginn einer typisch deutsche Musikerkarriere in der westfälischen Provinz der frühen 70er Jahre:

Meine musikalische Laufbahn begann im Alter von 6 Jahren als ich bemerkte, dass das Klavier in der Wohnung meiner (in unserem Haus lebenden) Großeltern noch zu anderem - außer als Versteck für geheime Dinge wie selbstgebaute Wurfgeschosse, in der Nachbarschaft „organisierte“ Essens-Notvorräte und andere lebensnotwendige Dinge – taugte. Man konnte damit auch noch seinen mühsam erworbenen Ruf als größte Nervensäge der ganzen Straße aufpolieren, indem man darauf unter anderem Geräusche erzeugte.
Dies war jedoch wegen des schwachen Nervenkostüms meiner Mitbewohner wie Eltern, Großeltern, Onkel und Schwester nur von kurzer Dauer. Das Klavier musste weg.
Es folgte eine lange musikalische Schaffenspause, bis meine Tante meinem jahrelangen Gejammer wegen der zum Weiterleben unabdingbar notwendigen Gitarre nicht länger gewachsen war und ich mit 14 Jahren nicht nur konfirmiert, sondern zeitgleich auch zum kommenden Guitar-Hero wurde.
Die im Vorfeld präventiv mit 2 Freunden gegründete Band konnte zur Weltkarriere in der Besetzung Klavier, akustische Gitarre und Melodica durchstarten.
Nach etwa 1 Jahr intensiver Proben und vielen, vielen Lötstunden kamen wir – was die Lautstärke anbetraf – unseren Vorbildern wie „Cream“, „Emerson, Lake und Palmer“ und vor allem „Deep Purple“ schon sehr nahe. Vor allem als wir das Klavier gegen eine Philicorda-Orgel und die Melodica gegen so etwas ähnliches wie ein Schlagzeug getauscht hatten. Wenn mir doch nur mal jemand gezeigt hätte wie `rum man eine Gitarre hält!! :eek:Aber Probleme erzeugen Lösungen. Hier in Gestalt einer Opernsängerin, die im Hause des Organisten nicht nur wohnte, sondern auch unsere im Keller des Hauses erzeugten musikalischen Grausamkeiten ertrug, bzw. nicht mehr ertrug, sich meiner erbarmte und mir zeigte wie man die bis zu 6 Saiten (eine war eigentlich immer gerissen) der „Klampfe“ (auch das musikalische Fachvokabular war inzwischen weit entwickelt) in Stimmung brachte. Ihre sonstigen stellenweise hervorstechenden Eigenschaften brachten auch mich ganz gut in Stimmung und zeigten mir dass Musik natürlich viel mit (in diesem Fall selbstverständlich platonischer) Leidenschaft zu tun hat.
Nach einer solch intensiven musikalischen Ausbildung war der Wechsel zur E-Gitarre nun ein absolutes Muss und nahte in Gestalt einer Framus „Hollywood“ aus den frühen 60er Jahren incl. eines „Dynacord“ Verstärkers mit 14 Watt und Eingangskanälen für ein ganzes Sinfonieorchester.
Nun platzten die Scheiben in den Häusern der Nachbarschaft nicht mehr wegen intensiver chemischer Experimente mit Schwarzpulver und „Unkraut-Ex“, sondern auf Grund sphärischer Orgelcluster („`türlich is das im Grunde `nen C-Dur Akkord“), rhythmus-resistenter Drumgewitter auf den „OMO“-Trommeln („wennde das nich lauter spielen kanns spielste ab Morgen zur Strafe Bass“) und Hochgeschwindigkeits-Gitarrenläufen über eine ganze Saite und zurück („Was heißt hier spiel lieber 128tel – hältste mich für Slowhand?“).
Nachdem der Schlagzeuger wegen grundsätzlicher ideologischer Differenzen vor allem was die Mindest-Haarlänge (und die Meinung seiner Eltern zu diesem Thema) betraf gegen ein neues Exemplar dieser Gattung ausgetauscht und sogar ein Bassist (ohne Bass aber mit Matte) gefunden worden war, stand dem Versuch ein erstes Stück zu spielen nur noch der Faktor „totale Inkompetenz aller Beteiligten“ im Wege.
Dieser wurde durch Maßnahmen wie „totale Ignoranz gegenüber der totalen Inkompetenz aller Beteiligten und ihre Überwindung durch komatisches Leeren aller erreichbarer Getränkevorräte “ in monatelangen Grundsatzdiskussionen schnell beseitigt und es kam wie es kommen musste:
Ein erstes Stück entstand!!! Es war zwischen 3 Minuten und 1,5 Stunden lang, hatte 2 Zeilen Text (natürlich streng pazifistisch und damit politisch korrekt), ein 31 minütiges Orgelsolo (ebenfalls streng pazifistisch und…), ein ebenso langes Gitarren- und Drumsolo (s.o.) sowie ein relativ kurzes Bass-Solo (der Bassist hatte immer noch keinen Bass, aber eine Matte...).
Da wir uns diese intellektuelle Glanzleistung nicht noch einmal abringen wollten und konnten (außerdem hatte ich mit der Orgel seiner Freundin angeblich… ), lösten wir uns vorsichtshalber – kurz bevor das Schicksal uns einen Namen gegeben hätte - auf. Auch diese Erfahrung braucht man als Musiker wenn man es ganz nach oben schaffen will! (Hier stände jetzt ein Bild der Band wenn die Fotografie damals schon erfunden gewesen wäre).
Aber erstmal wieder eine musikalische Schaffenspause, in der ich mich um andere wichtige Dinge im Leben wie Bier, Zigaretten, Fußball, Mädchen, … ach ja und Schule kümmerte, …aber dann ging es mit Band Nr. 2
steil bergab....

Was ich anders heute gemacht hätte?
Ich hätte wirklich mit dem Keyboarder seiner Freundin, na ja....:engel:

Bis dann Euer aller
Woodie
 
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Die erste "Band"... Kurzfassung

"Hey, du spielst Gitarre?"
"Ja. Du doch auch.".
"Lass mal ne Band gründen.".
"Ok!".

Raus kam ein komisch klingender Versuch, Rockmusik zu machen namens Aztarte dessen musikalische Leistung darin bestand, drei mal zu Proben (davon einmal in der örtlichen Kirche!!) und dann zu sagen - "Ok... Lassen wir´s bleiben...".

Funfacts:
1. Drei Gitarren (jeder ungefähr ein 3/4 Jahr Erfahrung), ein Keyboard (halbes Jahr Unterricht), ein Schlagzeuger (woher der auch immer kam)
2. Die Namensfindung war Bestandteil der ersten Probe. Und war uns wichtig. Namen müssen cool sein.
3. AZTARTE kommt von Astarte, einjer Fruchtbarkeitsgöttin. Es gab eine Band namens Astartem deswegen das Z

Was man hätte besser machen können:

Man hätte sich vielleicht nicht für den Gitarrengott des Jahrhunderts halten sollen, weil man das Intro von "Smoke on the Water" spielen konnte, und sich dabei nur zwei mal (!!) vergriffen hat.

Die erste (richtige) Band

Ein paar Jahre (vor knapp 11 Jahren, wenn man von Heute ausgeht) nach dem Unfall "Aztarte" lernte ich ein paar nette, junge, langhaarige Männer kennen, die mich in die Welt des traditionellen Heavy Metals einführten. Unumgänglich kam, was kommen musste - eine Band wurde gegründet. Nachdem dann festgestellt wurde, dass ich zwar [überhaupt] nicht Gitarre spielen, dafür aber extrem hoch singen konnte und auch sonst offenbar "Metal Vocals" draufhatte, wurde ich eben Sänger.
Zu erst sang ich über meinen 30 Watt Gitarrenverstärker, im Laufe der Zeit fanden wir einen Schlagzeuger und einer der 3 Gitarristen stieg (ich weiß nicht ob gezwungen) auf Bass um und es konnte losgehen.
Auch eine Gesangsanlage wurde angeschafft (die hab ich Heute noch :) ) und nach mehreren Schlagzeugerwechseln kamen die ersten Gigs.
Leider wurde ich nach ein paar Jahren (2 oder so) aus der besagten Band gekickt, weil ich mich "musikalisch nicht weiterentwickelt hatte". Damals habe ich das nicht eingesehen, Heute weiß ich: Sie hatten Recht. (dazu mehr in der Rubrik "Was man hätte machen können".
Heute bin ich immer noch Sänger in einer Band, hatte zwischendurch noch eine andere, habe gelernt den Bass zu spielen (ja, das kann ich... Gitarre aber bis Heute nicht...) und bin eigentlich froh über die Erfahrung mit der ersten Band.

Was ich hätte besser machen können

Ja, ich schreibe, was ICH besser hätte machen können. Ich wurde auf meine Übungsfaulheit angesprochen, mir wurde ans Herz gelegt, Unterricht zu nehmen, doch wie schon immer in meinem Leben war ich engstirnig und von meinem Talent überzeugt.
"Gesangsunterricht? Pah, ich kann doch singen! Wozu soll ich Unterricht nehmen?".
Nachdem ich also aus der Band geschmissen worden bin (ganz professionell mit Besuch zu Hause), war ich erst einmal tief verletzt (mein Stolz tat weh!), waren wir nicht Freunde? Hatten wir nicht Spaß? Aber sie hatten Recht, ICH war das, was der Band im Weg gestanden hatte.
Ich nahm, einfach nur mit dem Gedanken "Denen werde ich es zeigen!" dann also doch Gesangsunterricht in der örtlichen Musikschule. Und siehe da: Was da noch alles zu verbessern ging! Atmung, Ausreizen der Stimmlage, verschiedene Techniken.
Man muss eben in einer Band doch mal über seinen eigenen Schatten springen und sich nicht angegriffen fühlen, wenn einem mal gesagt wird: "Hey, das kannst du besser. Ich kann dir helfen!".

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und hoffe, dass ich Ihnen ein wenig Ihrer Zeit stehlen konnte.
 
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@The Head
Wunderbar geschrieben. Danke =)
 
"Gesangsunterricht? Pah, ich kann doch singen! Wozu soll ich Unterricht nehmen?".
Wie oft ich schon diese Worte in meinem Musikerdasein gehört habe. Neben meiner Fertigkeit als Schlagzeuger bin ich ja generell Vollblutmusiker ;-)
Dem Sänger meiner vorletzten Band habe ich auch mal geraten Gesangsunterricht zu nehmen, damit wir uns als Band geschlossen weiterentwickeln.

Zu diesem Zeitpunkt war es nämlich so, dass unsere Kompositionen immer ausgereifter wurden und wir als Band beschlossen haben unseren Stil ein wenig zu verändern. Das Problem war, dass unser Sänger nicht wirklich zu diesem Stil gepasst hat, ich aber felsenfest davon überzeugt war, dass durch Gesangsunterricht diese Kluft überbrückt werden könnte (jeder der die Entwicklung eines Sängers mit Gesangsunterricht schon mal verfolgt hat, weiß das extrem viel Potential ausgeschöpft werden kann). Ich bekam nur die Antwort zu hören, dass er es nicht nötig hätte und vorher war doch auch alles gut. Naja...was soll ich sagen...die Band gab es dann nur noch ein halbes Jahr mit recht unmotivierten Proben und Auftritten.

Was hätte ich besser machen können, um die Band mit einem simplen Vorschlag nicht ins verderben zu stürzen?
Nichts...ich hatte recht!!!! :D

Die Geschichte zu meiner ersten Band kann ich, wenn ich Zeit habe, auch mal zum Besten geben.
 
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Die erste Band
Irgendwer hatte irgendwem erzählt, dass ich irgendwie Gitarre spielen würde. Nach ein paar Jahren Unterricht klassischer Gitarre hatte ich eine E-Gitte gekauft und einen Fender TwinReverb (20W Transe - der funktioniert heute noch) und einen Boss OD 1 (der klappt auch noch). Keine Ahnung wie die auf mich kamen. Nach etwas Rumgefrage konnten wir nachmittags einen Raum der Schule nutzen. Der Hausmeister war total abgenervt und so war diese Möglichkeit -eh nur suboptimal- auch schnell wieder erledigt. Aus mir nicht bekannten Gründen stieg auch der Drummer aus. Aber der Bassist kannte jemanden, der gerade anfing die Felle zu kloppen. Also was fürs nächste Wochenende vereinbart, beim Drummer, zuhause in so einer Art Scheune. Ich komme rein und da steht vor mir der größte A.... der Schule, würg! Seine Meinung über mich war übrigens die selbe. An den Drums war er ein Naturtalent.

Und so haben wir dann einige Jahre zusammen Krach gemacht. Hardrock haben wir das genannt. Da von uns drei niemand sich zu singen traute, hörten wir uns um und sind so auf eine sehr nette junge Dame gestoßen, die tatsächlich Talent hatte. Den ersten Gig spielten wir vor ca. 150 Leuten mit allerlei geliehenem Zeugs und wir hatten richtig viel Spaß! Zu der BAND und DEM Gig gäbe es noch viele nette Anekdoten zu erzählen ;)
Mit den Jahren wurde das Equipment besser und LAUTER: 100W Vollröhren Marshall Topteil aus den 70er Jahren an einer 4x12 Box musste es sein bei mir - immer voll aufgedreht. Der Bassist spielte, meine ich, zwei 2x15 Boxen, die er mit einem unendlich fetten (Peavey?) Amp betrieb. Der Drummer spielte diese Graphitstöcke auf einem -ich meine- Tama Set und haute die Teile immer durch :weird: Jede Menge Gigs, die Arrangements wurden etwas ausgefeilter, die Dame hatte die Band verlassen und ich übernahm das Mikro. Singen konnte ich nicht, aber laut Schreien hat gereicht :great: Nach ein paar Jahren hatten sich unsere Leben in verschiedene Richtungen entwickelt und das wars dann mit der ersten Band.
Sympathisch fand ich damals wie heute die sehr nette Geste "unseres" Dealers (Instrumente! :D) uns für jeden Gig eine Anlage zu leihen - und wir spielten öfter mal! Den Plakatdruck hatte der auch bezahlt, dafür war sein Logo drauf - echt nett. Weiß gar nicht, ob das heute mit den großen Läden ginge - vermutlich nicht.

Was würde ich heute anders/besser machen?
Nichts.
Jede Erfahrung, ob gut oder schlecht, war eine wertwolle Erfahrung und hat mich weitergebracht - schließlich sitze ich ja noch hier und kann Euch davon berichten:opa:

Was hätten WIR anders/besser machen können?
Sehr wenig :) Ein gesünderer Lebensstil wäre hilfreich gewesen.
It's only Rock'n Roll but I like it!
 
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.... da sonst niemand mehr was Schreiben wollte, noch ein kleine Ergänzung::D (die mir leider viel zu spät erst in den Sinn kam)
Was hätten wir besser/anders machen können:
Viel häufiger mit "Klick" üben (Präzision) und
mit Kopfhörer üben (Gehörschutz und Präzision)
 
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Meine erste Band ist Mitte der 80er so auf dem Schulhof entstanden:

Bassist: Hey, Du spielst doch Gitarre? Willst Du in unserer Band mitmachen? Der XY ist auch dabei.
Ich (Gitarrist): Was spielt ihr denn für Instrumente?
Bassist: Ich habe mir gestern einen Bass gekauft und der XY hat sich das alte Anfänger-Schlagzeug von YZ geholt (bekannter Drummer an der Schule).
Ich: Wie gerade gekauft/geholt? Habt ihr beide schonmal Musik gemacht?
Bassist: Nö.
Ich: *schluck* Naja, wir können`s ja mal probieren (*denk*: das wird bestimmt nichts) Was soll`s denn für eine Richtung werden?
Bassist: Fun-Punk.
Ich: Hm (eher Folk- und Country-lastig).

4 Proben später hatten wir 4 eigene Lieder gemacht und schon den ersten Auftritt. Der Bassist stellte sich als geborenes Musikmanager-Talent heraus (ist er dann auch später geworden) und hat auch auf der Bühne die gesamte Show übernommen. Bass spielen hat er auch schnell gelernt. Der Drummer und ich sind da eigentlich nur mitgesurft, alles lief (organisations-technisch, Gigs) wie von Zauberhand alleine, weil der Bassist alles organisiert hat (das hat ihm einfach Spaß gemacht). Wir haben dann in ca. 3 Jahren zig Konzerte gespielt, teilweise in den größten Profi-Schuppen in der Gegend, obwohl wir technisch immer stark limitiert waren. Der Drummer konnte bis zum Schluß die schnellen Punkrythmen nie richtig halten und hatte eine Technik wie Rübezahl (alles mit purer Kraft statt Technik). Wir hatten aber dennoch einen Riesenspass bei den Auftritten und, soweit ich das beurteilen kann, unsere Zuschauer zumeist wohl auch. Ich denke, unsere Auftrittsfreude hat sich auf das Publikum übertragen. Und unser Stil war auch recht eigenwillig zu der damaligen Zeit: Punk mit Folkrock-Gitarre und deutschen Texten.

War eine super Erfahrung und das Beispiel des Bassisten hat mir gezeigt, was man alles erreichen kann, wenn man nur wirklich will und ganz unbefangen einfach macht, statt groß nachzudenken. Gut, man braucht vielleicht als Organisator auch ein extrovertiertes Naturell wie er, das liegt nicht jedem. Viele meiner damaligen Musiker-Freunde (die technisch um Klassen besser waren als wir) sind jahrelang in ihren Proberäumen verstaubt, bis sie sich mal rausgetraut haben ("wir sind noch nicht soweit"), wir "Barbaren" hatten währenddessen jede Menge Spass auf den Bühnen. ;)

Das einzige, was ich bereue, ist, dass ich die Band zu früh verlassen habe. Und manchmal zuviel Alkohol beim Spielen, das arme Publikum. Sie haben es aber erstaunlicherweise immer tapfer ertragen. Unterhaltsam war es anscheinend trotzdem. ;)
 
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