Bandmaschinen?

  • Ersteller JackhammeR08
  • Erstellt am
Also wer mir nen Sound (genau) wie z.B. auf der ersten Witchcraft, den ersten beiden Maiden Alben, den Judas Priest Sachen aus den 70's, Van Halen I oder Metal von Manilla Road komplett digital hinzaubert bekommt von mir nen Preis. Ich will ja nicht behaupten, dass das nicht möglich sei, aber wenn wir mal ehrlich sind, dann sind doch 99% aller neuen "oldschool" Produktionen eigentlich Pseudo-oldschool und damit halbe Sachen.
 
Thema Bandmaschine :D

Erstmal: Es gibt kein plugin was authentischen (im A>B) Tapesound liefert. Sie liefern lediglich einen Tape-like sound. Der reale ist kaum einzufangen.

Zum Thema Wartung: Ohja, ich würde jedem Projektstudio davon abraten. Hab hier ne alte Studer Mastermaschine zu stehen, wovon nach ca. 8000 Stunden Betrieb (nicht nur von mir versteht sich, bin der 12. Besitzer des Gerätes) und unübersehbar vielen Wartungen 25% des Gerätes nicht mehr perfekt funktionieren.
Ihre Wartung schiebe ich immoment sehr gerne vor mir her, da es teuer ist.

Kann mich selber auch zu den stolzen(!) Besitzern eines der MSR 16 zählen, willkommen im Club Kollege. Definitiv klingt das besser als jegliche DAW. Diese Maschine hat viele Vorzüge, man muss sie nur kennen dann schätzt man sie schnell.

Bestimmte Sachen (fertig geschnitten) printe ich immer wieder gerne auf Bänder, ganz einfach da mir, wie dererstemann schon sagt, ein bestimmter sound vorschwebt. -> Streicher, Chöre, Pianos, Drums, E-Gitarren doubles, E-Bass (! definitiv ausprobieren, mit min. +6 vu drive ! - besseren Bass sound kriegt man nicht, egal welches Genre), Holz- und Blechbläser.

IMHO ist es vorallem die Mischung zwischen "linearen" Spuren der DAW und gesättigten Spuren der Bänder die den Kontrast, die vielseitigkeit erhöhen. Es fällt mitunter leichter, gesunde Tiefenstaffelung zu schaffen und vorallem eine angenehme Weite.

Dem Techniker eröffnen sich mit jedem neuen Jahrzent neue Möglichkeiten der Musikaufzeichnung und Weiterverarbeitung. Wir haben die Möglichkeit, über Harddisk zu traken, über die Konsolen der Welt abzumischen, digitale und analoge Effekte einzusetzen (die grundverschieden sind) und halt eben den "Bandeffekt".
Es stellt sich die Aufgabe, das beste der "alten" technologie zu bewaren um nicht in den aktuellen Möglichkeiten und denen der Zukunft zu versinken. -> siehe Signatur Die Bänder sind definitv eines der besten tools die bisher erfunden wurden.

Grüße
 
Zwischenrein mal eine Frage eines Unbedarften (da zu jung) in Sachen Bändern: Es wird immer vom "tape sound" geredet. Klingen die denn alle auch gleich? Resp. haben sie die gleiche Charakteristik, die man digital nicht nachbilden kann?
 
CLASP - eine zugegeben recht aufwändige und vor allem teure Hardware/Software-Lösung - leider nur für Pro Tools, die das beste aus beiden Welten verbindet: Aufnahme über Band, alle Möglichkeiten der DAW, keine Wartezeiten für Zurückspulen/Bandpositionierung nach jedem Take.
 
Schätze das so ähnlich ein wie bei Röhren. Jede verschiedene Bauart klingt irgendwie anders, aber grundsätzlich doch ähnlich, da es sich um nahezu die gleiche Technologie handelt.
Die einen Bandmaschinen produzieren viel Nebengeräusche, andere kaum, jede hat unterschiedliche Auflösung vorallem im hi-mid und top-end bereich.
Worauf die DBX und Dolby Geschichten ja auch Einfluss üben.
Dann kommt es ja auch darauf an mit welcher Geschwindigkeit die Maschinen aufzeichnen. Bei den meisten sind recht ähnliche Geschwindigkeiten einstellbar, bei manchen nur 2, bei manchen sogar gar keine. Letztere würde ich nicht kaufen solange sie keinen legendären sound produzieren. Und selbst dann nicht.

Da man ja nicht immer von Studer reden möchte: Die Geräte Nagra III & IV produzieren einen richtig guten, typischen Tapesound. Das Nagra TAudio gehört immer noch zu den besten; wenn mal ein günstiges irgendwo herumfliegt würde ich in eurer Stelle sofort zugreifen. Sofern der jenige interessiert ist.
 
Hallo,
ich grabe diesen uralten Thread mal wieder aus :)

Ich möchte alte Konzertmitschnitte digitalisieren, leider gibt es die Original-Maschine nicht mehr, aber die Bänder.

Was ich bisher weiß:
1 Zoll
24 Spuren
Ampex 456 Bänder

Dazu habe ich theoretisch folgende Maschinen-Typen gefunden:
Tascam MSR-24
Fostex G24

Dazu kommen wohl diverse Varianten mit S, DBX usw.
Gibt es noch andere?

Habt ihr eine Idee wo man eine solche herbekommt?
Im Netz finde ich max. 1-2 Gebrauchtanzeigen, teuer, eine davon scheint unseriös zu sein.

Hat jemand zufällig eine rumstehen? :)
Oder weiß vielleicht sogar ein Tonstudio, das Digitalisierung als Service anbietet?

Danke und Gruß
Andreas
 
Der Hersteller der Bandmaschine ist fürs Digitalisieren unwichtig. Wichtiger ist das Wissen über das Rauschunterdrückungssystem! DBX oder Dolby C oder S. wenn das ein professionelles Recording war sollte das auf dem Karton oder Tracksheet stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Danke für die Infos.
Es war ziemlich sicher eine Tascam MSR 24 DBX....

Da werde ich wohl suchen müssen bis die Bänder sich auflösen :(
 
Guten Tag "Jack Bruno",

ich bin heute zufälligerweise auf Ihren Beitrag vom 13.12.2018 gestoßen und habe mich extra angemeldet, um Ihnen mitzuteilen, daß derzeit genau die "Tascam MSR 24 Dbx", die Sie suchen, in einwandfreiem revidiertem Zustand unter www.ebay.de/itm/334080934698 für einen Startpreis von 866 € angeboten wird (siehe Anhang).

Falls Sie diesen Beitrag rechtzeitig lesen, können Sie den Verkäufer vielleicht bitten, Ihre Bänder mit alten Konzertmitschnitten vor Ende der Auktion am 25.07.2021 um 9:28 Uhr gegen Gebühr zu digitalisieren.

Aber Ihre Anfrage ist schon über zweieinhalb Jahre alt und daher nehme ich an, daß sich das Thema für Sie schon erledigt haben wird.

Viele Grüße und ggf. viel Erfolg
 

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Guten Tag "Jack Bruno",

ich bin heute zufälligerweise auf Ihren Beitrag vom 13.12.2018 gestoßen und habe mich extra angemeldet, um Ihnen mitzuteilen, daß derzeit genau die "Tascam MSR 24 Dbx", die Sie suchen, in einwandfreiem revidiertem Zustand unter www.ebay.de/itm/334080934698 für einen Startpreis von 866 € angeboten wird (siehe Anhang).

Falls Sie diesen Beitrag rechtzeitig lesen, können Sie den Verkäufer vielleicht bitten, Ihre Bänder mit alten Konzertmitschnitten vor Ende der Auktion am 25.07.2021 um 9:28 Uhr gegen Gebühr zu digitalisieren.

Aber Ihre Anfrage ist schon über zweieinhalb Jahre alt und daher nehme ich an, daß sich das Thema für Sie schon erledigt haben wird.

Viele Grüße und ggf. viel Erfolg
Wow, herzlichen Dank für die Mühe und den Hinweis! Ich habe tatsächlich kurze Zeit später eine funktionierende Maschine ergattert und konnte alle betreffenden Bänder digitalisieren!

Danke nochmals!
Andreas
 
Hallo,
ich grabe diesen uralten Thread mal wieder aus
Ich auch - typisches Zwischen-den-Jahren-Ferien-Phänomen ;).

Zum Thema Wartung: Ohja, ich würde jedem Projektstudio davon abraten. Hab hier ne alte Studer Mastermaschine zu stehen, wovon nach ca. 8000 Stunden Betrieb (nicht nur von mir versteht sich, bin der 12. Besitzer des Gerätes) und unübersehbar vielen Wartungen 25% des Gerätes nicht mehr perfekt funktionieren.
Ihre Wartung schiebe ich immoment sehr gerne vor mir her, da es teuer ist.
Vor dem Hintergrund muß ich hier mal die professionellen AEG/Telefunken-Maschinen (vor allem M15A, aber auch M10 oder M10A) in die Auswahl schmeißen, die bislang noch nicht genannt wurden: Ich habe 2004 mit diesen Monstern, Viertelzoll Stereo, angefangen und konnte sie in puncto Wartungsfreundlichkeit und Robustheit mit meiner Tascam BR-20 vergleichen. Mit klaren Pluspunkten für die Telefunken.

Betriebsstunden? Eine meiner M15A ist mit 6.500 oder so gerade mal eingefahren, die zweite liegt irgendwo bei 18.000, die dritte (kam aus dem Zentralen Überspielraum eines ARD-Senders) bei 39.000. Ohne daß ich da große Unterschiede wahrnehmen würde - das Zeug ist für laaaange Einsätze gebaut, und verschlissene Teile wurden ausgetauscht.

Alles steht und fällt mehr oder weniger damit, daß man die Maschinen soweit wie möglich selbst verarzten kann (denn professionelle Hilfe ist in der Tat sehr teuer, es gibt auch nicht mehr viele Werkstätten, die sich mit älteren Maschinen auskennen). Hilfe holen kann man sich in einschlägigen Internetforen, wo einige Freaks herumlaufen. Ich bin Elektronik-Laie, von daher mußte ich 2004 bei Null anfangen.
  • Was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt :p : Wo die besagte Tascam und auch z.B. die Studer A 807 lauter Schnickschnack an Bord haben, steckt in der M15A nur das Nötigste (es sei denn, es wurde nachgerüstet, und dann kann man es meist leicht wieder ausbauen). Was aber drin ist, das ist extrem robust gebaut, denn die Maschinen wurden sozusagen für den Schützengraben (Dauereinsatz in ARD-Radiostudios) gebaut.
  • Meine Tascam hatte nach mehrjähriger nur sporadischer Nutzung mit fiesen Standschäden zu kämpfen. Die Fehlersuche war knifflig. Eine meiner drei M15A dagegen stand vier Jahre komplett still, weil sie bei einem professionellen Reparateur stand, der keinen Bock hatte. Ich habe sie mir schließlich zurückgeholt, die Tonwellen-Schwungscheiben-Kombination gewechselt, und die Maschine lief aus dem Stand wieder wie eine Eins :cool: .
  • Reparaturen in der Tascam BR-20 waren wegen der beengten Verhältnisse, fragiler Leitungsverbindungen etc. äußerst nervtötend. Bei einer Revox B77, die ich mal hier stehen hatte, war es noch schlimmer :cautious:. Bei der M15A ist das sehr viel einfacher: Man kann steckbare Module rausziehen und austauschen, räumlich ist alles ziemlich großzügig dimensioniert - nervig dürfte es allenfalls im Netzteilbereich werden.
  • Telefunken hat zur M15A eine mehrbändige, sehr gute Werkstattanleitung gemacht - zu großen Teilen kann man sie aus dem Netz herunterladen. Das meiste ist dort so gut erklärt, daß man sogar als Laie irgendwann so weit durchsteigt, daß man sich irgendwie helfen kann. Zugegebenermaßen habe ich auf den Steuermodul-Karten für das Laufwerk öfters mal ICs nach dem Schrotflintenprinzip ausgetauscht, aber irgendwann war der Fehler beseitigt :p. Bislang ließen sich alle Wehwehchen meiner Maschinen ohne Profi-Hilfe beheben.
  • Die Justagen (z.B. Bandzug) sind an der M15A sehr viel leichter zu machen als an der BR-20. Gilt auch für das Einmessen.
  • Sinnvoll: Ersatzteile horten.
  • Sonderfall: die erwähnte M10 - ein Panzer von Laufwerk (wiegt 62 Kilo), Konstruktion aus der Zeit um 1960, die mich mit ihrem Funktionsprinzip aus Mechanik und Relais immer etwas an einen Metallbaukasten erinnert hat. Klanglich 1a: Als ich sie vor dem Verkauf noch mal eingemessen habe, ließ sich bei 38 cm/sek ein astreiner Frequenzgang herstellen, bei 19 cm/sek war es immer noch sehr schön.
  • Auch hier hat Telefunken gute Werkstattunterlagen gemacht, mit denen ich mir helfen konnte. Wartungsbedarf gab es hier nur bei altersschwachen Kondensatoren und Kontaktproblemen an Relais - daß eines Tages eine Feder brach, ging auf den rustikalen Reparaturversuch eines Vorbesitzers zurück, den ich vorher nicht bemerkt hatte. Bekannter Schwachpunkt der M10: ein aufvulkanisierter Gummiring auf der Tonwellen-Schwungscheibe (Reibradantrieb). Machte bei meinen beiden Maschinen keinen Ärger, wird aber natürlich irgendwann altern und brüchig werden. Wurde bei der M10A durch einen Direktantrieb ersetzt - für die M10 haben zwei Techniker des HR Mitte der 70er Jahre einen Umbau auf Riemenantrieb ertüftelt :cool:.
Die Tascam habe ich verkauft, weil ich keine Lust hatte, auf die nächsten Macken in dieser hochkomplizierten Maschine zu warten. Die beiden M10 hätte ich behalten, wenn ich den Platz gehabt hätte; und auf lange Sicht war ich nicht sicher, wann es nach nun bald 60 Jahren Probleme mit dem Weichmacher in den Kunststoff-Ummantelungen in den Kabelbäumen gegeben hätte. Aber die M15A bleiben erst mal hier stehen und erfreuen sich guter Gesundheit. Sehen halt nicht so schick-gestylt aus wie eine Studer, Tascam oder Fostex ;).

Michael
 
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