Chris Parks hat ja auch seinen eigenen Kanal (things i learned from Barry Harris).
Dort hat er in loser Folge Videos zu verschiedenen Themen, auch die Sachen, die er im Video anspricht.
Übungen für Scales, Pivot, Scale outline, 6dim usw.
Ich habe mir davon ein paar Sachen angeschaut, man muss halt von Gitarre auf sein jeweiliges Instrument schließen, dh. es erfordert schon etwas Grundwissen, da er auch keine Noten dazu hat und manchmal auch etwas schnell macht, also nicht unbedingt für Anfänger.
Manche Statements sind leider ein bisschen strange, zum Beispiel wenn es um die alterierte Tonleiter geht. Da sagt er mehrmals, dass normale Lehrer dem Schüler nicht sagen, wo die Tonleiter "herkommt", sondern einfach sagen, spiel Dbm mel über C7alt. Barry aber würde erklären, "wo es herkommt" (where it comes from), also nach seiner Methode abgeleitet. Was mMn in mehrfacher Hinsicht nicht stimmt - Lehrer erklären normalerweise, wie die alterierte Skala abgeleitet wird, und die Skala "kommt" natürlich nicht von Barry und seiner Idee, die Zwölftonleiter in zwei Ganztonleitern zu teilen und die dann zwei-zwei zu den verminderten Akkorden usw. Sowas finde ich immer etwas schwierig zu verdauen, gerade wenn er solche Sachen über Lehrer sagt, aber gleichzeitig sagt, dass er gar keine Jazz-Ausbildung ursprünglich hat. Abgesehen davon passt alles, und es zeigt, wie begeistert er von Barry ist. Ist wirklich super, was er da kostenlos anbietet.
Seine Lektionen bei Open Studio kenne ich aber nicht. Wenn das, was er in den kostenlosen Videos erklärt, dort nochmal etwas zugänglicher aufbereitet ist, lohnt es sich vermutlich. So
Stellen wie bei 25:05 ff sind auf dem Klavier gut zu sehen, während ich bei der Gitarre nicht so gut sehe, was er macht und es z.T. deutlich aufwendiger ist. Wenn das mit Noten hinterlegt ist, cool.
EDIT
Sehe mir grade das Video an, da ist sehr vieles schön drin erklärt. Leider auch wieder die Sache mit der
alterieren Tonleiter... Ich finde es schade, wenn man die Chord-Scale und Barry-Harris so gegeneinander ausspielt. Im Gegenteil, es passt doch alles gut zusammen, sowohl die Herleitung über die alterierten Töne als auch dass BH die entsprechende 6dim-Tonleiter auf der b2 benutzt.
Aber das sind Kleinigkeiten, insgesamt ist das schon alles interessant. Ich merke auch, dass ich ein paar kleine Sachen schon beim Improvisieren in die Finger bekomme. Also ich kann es für Klavierspieler wirklich empfehlen, sich damit mal zu beschäftigen, wenn man freie Valenzen hat.