[Bass] - Lakland Skyline Darryl Jones Signature DJ5

  • Ersteller basslife
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
basslife
basslife
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.02.24
Registriert
28.01.09
Beiträge
629
Kekse
4.532
Ort
Stadtlohn
Vorab
Seit meinen ersten Tagen als Bassist (Anfang 1985) spielte ich ausschließlich 4-Saiter Bässe. Einen 5-Saiter hatte ich höchstens mal in einem Musikgeschäft oder auf der Musikmesse in der Hand. Generell fand ich die tiefe H-Saite immer sehr interessant, habe aber nie gewusst, wie ich diese in meinen Songs einsetzen könnte. Zudem fand ich es nicht sinnvoll einen 5-Saiter zu spielen nur damit ich bei einem von 20 Songs mal kurz ein tiefes D oder C spielen konnte.
Ende letzten Jahres verabschiedete ich mich dann von meiner letzten Band und war wieder auf der Suche nach neuen Musikern und einem neuen Sound. Durch Anregungen aus verschiedenen Foren bin ich dazu gekommen, mich mit den Bässen der Firma Lakland genauer zu beschäftigen und als ich einige Soundsamples von Youtube gehört habe war mir klar: Mein neuer „Sound“ wird ein Lakland sein, vorzugsweise ein Jazzbass Model. Da zu dieser Zeit ausschließlich 5-Saiter auf dem Gebrauchtmarkt zu finden waren habe ich mich dann doch überwunden und mir einen Lakland Skyline Darryl Jones Signature DJ5 gekauft.

Hier mein Eindruck!


Übersicht

Lakland Darryl Jones Signature

  • Skyline Serie (gefertigt in Korea, gebaut in USA)
  • 5-Saiter E-Bass
  • Korpus: Sumpfesche
  • Hals: Ahorn, graphitverstärkt
  • Matching Headstock
  • Griffbrett: Ahorn
  • Einlagen: BlockInlay White Perloid
  • Radius: 12 Zoll
  • Bünde: 21
  • Mensur: 889 mm
  • Sattelbreite: 46 mm
  • Tonabnehmer: 2 x Lakland/Hanson J-Type Single Coils
  • Regler: 2 x Volume, 1 x Tone
  • Elektronik: passiv
  • Steg: Lakland Dual Design
  • Mechaniken: Hipshot Ultra-Lite
  • Hardware: Chrom
  • Farbe: Black Sparkle
  • Gewicht: 4,3 KG



Ansichten
1.jpg
2.jpg

DSC_0151.jpg

DSC_0156.jpg

Verarbeitung und Handling

Als der Bass dann bei mir ankam habe ich ihn mir natürlich genauestens angeschaut.
Zunächst habe ich gedacht, dass ich den bass erst mal passend für mich einstellen muss, da die Saiten nur knapp über den Bünden „schwebten“. Doch falsch, der Hals ist so perfekt eingestellt, dass diese sehr niedrige Saitenlage auch bei härterem Spiel mit Pleck nicht zum schnarren führt. Der Hals hat auch eine gut bespielbare Breite. Aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten würde ich die Breite und das Stringspacing als „mittel“ einstufen. Breit genug zum Slappen, aber auch eng genug für sehr flottes Fingerspiel. Das Griffbrett (mit optisch richtig klasse White Pearl Block Inlays ind weißem Binding) ist für mein Gefühl relativ flach, was für mich ein Vorteil bei schnellen Läufen bedeutet. Die Halsrückseite ist nicht so klebrig und dick lakiert wie bei meinem Preci. Für mich ein sehr angenehmes Spielgefühl.

DSC_0173.jpg

Bei der Skyline Serie wurden alle Bässe ab einem bestimmten Datum (Ende 2008) in Indonesien hergestellt. Diese Bässe werden alle dem s.g. Pleck-Verfahren zum Abrichten der Bünde unterzogen. Die bis Ende 2008 in Korea gefertigten Bässe wurden noch per Hand in den USA abgerichtet (wie auch die dreimal teureren USA Modelle). Bei allen Skyline Bässen wird die Endmontage, das Einbauen der Elektronik und der PUs sowie das Ausrichten und die Endkontrolle im Hauptwerk in den USA gemacht. Mein Bass ist noch aus der Korea Serie und von der Verarbeitung und der Halseinstellung so gut, dass ich mir den hohen Preisunterschied zu den Lakland USA Bässen nicht erklären kann. Allerdings hatte ich noch keinen USA in der Hand ;-). Ich kann nur sagen, dass ich noch keinen Bass in der Hand hatte, der so perfekt verarbeitet war und ich habe schon sehr viele auch hochpreisige Bässe besessen!

DSC_0168.jpg

Der Body aus leichter Sumpfesche ist ein wenig schmaler als bei einem Fender und die Shapings sind etwas stärker ausgearbeitet. Der Bass hängt perfekt am Gurt und ist nicht ansatzweise Kopflastig. Auch vom Gewicht her ist er nicht schwerer als mein alter Preci. Die schlanke Korpusform sorgt auch dafür, dass der Bass nur unsicher in meinem V-förmigen Bassständer sitzt. Der Bass ist in einm sehr schönen Black Sparkle lakiert. Die Lakierung ist ebenfalls perfekt ausgeführt.

Die Dual-Access Bridge kann man mit einem handelsüblichen (kein Zollmaß) Imbusschlüssel einstellen und erlaubt das Einfädeln der Saiten entweder durch den Korpus oder nur durch die Bridge. Beim Einfädeln duch den Body ist zu bedenken, dass der Bass mit seiner 35“ Mensur ein wenig längere Saiten benötigt als andere Bässe. Passende Saiten gibt es z.B. von DR, Elixir, D'Addario und Lakland, wobei letztere von GHS geferigt werden und im „Nikel-Plated“ Format den GHS Bass Boomers entsprechen (nur länger). Leider sichd die Laklandsaiten nur selten und zu sehr stattlichen preisen in Deutschland erhältlich. Allerdings habe ich für zwei Sätze incl. Versand direkt von der Lakland Website 60 Dollar gezahlt. Das lohnt sich dann schon.

Die Kopfplatte ist beim Darryl Jones Signature in der Farbe des Bodys lakiert (Matching Headstock) und hat neben einem Saitenniederhalter für ALLE Saiten auch ultra light Mechaniken aus Aluminium. Diese sind leichtgängig und vor allem sehr stimmstabil.


Sounds
Das erste, was ich nach dem Anschalten meines Amps gehört habe ist ein relativ lautes Brummen. OK, Single Coil Problem dachte ich. Allerdings blieb noch ein für mich störendes Restbrummen, wenn ich beide PUs voll aufgedreht hatte. Berührte ich die Saiten, war es weg. Berührte ich die Poolpieces der PUs, dann verstärkte sich das Brummen.
Also habe ich alle PUs und die Elektronik ausgebaut, die PU-Fräsungen mit Kupferfolie geschirmt und die Magnete der PUs mit der Kupferfolie auf Masse gelegt. Daraufhin war das Brummen schon sehr leise, aber immer noch nicht ganz verschwunden. Für die Techniker unter Euch,…Ja, ich habe alle Masseanschlüsse incl. Bridge durchgemessen und auch die Polung der PUs vertauscht. Alles OK!
Beim Spielen mit Sender ist das Brummen (auch bei Benutzung nur eines PUs) komplett weg und da ich ausschließlich mit Sender spiele habe ich kein Brummen mehr ;-)

Der Klang des Basses würde ich als sehr ausgewogen bezeichnen. Er hat sehr runde und gut knurrende Bässe und fein zeichnende Höhen, wobei ich die Tonblende bei diesem Bass schon eher in Mittelstellung drehe, da es mir sonst zu viele Höhen sind (Geschmackssache). Die B-Saite (lt. Hörensagen oftmals problematisch bei 5-Saitern) klingt mit den anderen Saiten wie eine Einheit. Kein Klang- oder Lautstärkenunterschied.

Soundbeispiele sind immer sehr subjektiv. Je nach Amp, Saiten und Spielweise klingt so ein Bass m.E. immer anders. Leider fehlt mir auch das nötige Equipment um Soundsamples zu erstellen.
Ich war mit meinem Lakland und einem befreundeten Bassisten vor kurzem in einem größeren Musikladen um dort verschiedene Amps und Preamps zu testen. Als mein Kollege (Prog-Rock Band) den Lakland über einen Tech21 VT-Bass Deluxe gespielt hat ist er Soundmäßig doch sehr stark an Geddy Lee herangekommen. Mein Sound, gespielt über einen Ashdown ABM war eher wie auf diesem YouTube Video:

http://youtu.be/Ptp9W36xM-w

Evtl. liegt es daran, dass es Lakland Bässe noch nicht sooo lange auf dem Markt gibt als dass man sagen könnte:“ Der Sound hört sich nach einem Lakland an.“. Mein pers. Eindruck ist, dass dieser Bass den Sound des Musikers betont. Der Bass selbst liefert einen schon sehr guten Grundsound, der aber erst durch die Eigenarten des pers. Spielens seinen Charakter bekommt. Diese starke Betonung der eigenen Spielart und die daraus resultierenden unterschiedlichen Sounds (bei gleicher Einstellung des Basses und des Amps) ist mir bei anderen Bässen nie so stark aufgefallen. Achtet mal darauf, wenn ihr die Gelegenheit habt so einen BAss mal anzuspielen!

Fazit
Ist Lakland noch ein „Geheimtipp“? Da in den letzten Jahren immer mehr Profibasser zu Lakland Bässen gewechselt sind, ist diese Marke wohl kein Geheimtipp mehr, sondern schon eine feste Größe im Musikbusiness. Leider hat sich das noch nicht bei allen Musikgeschäften herumgesprochen, da die Auswahl an antestbaren Lakland Bässen doch noch sehr bescheiden ist.
Der Bass ist perfekt verarbeitet und lässt sich sehr gut und schnell bespielen. Einen eigenen Sound hat der Bass m.E. nicht, betont jedoch das individuelle Bassspiel des Musikers. Preislich liegt die Skyline Serie in Höhe der F..der USA Serie, klanglich und von der Verarbeitung nach meiner pers. Meinung allerdings weit darüber. Zudem soll es bei Lakland so gut wie keine Serienstreuung bei der Verarbeitung geben, was einen Kauf auch übers I-Net angenehmer macht.
Das einzige Manko für mich ist, dass ich mit einem 5-Saiter nicht so richtig klar komme, bzw. ich die H-Saite nie benutze. Deswegen bin ich auch dabei den Bass gegen einen 4-Saiter zu tauschen bzw. zu verkaufen.
Für alle 5-Saiter Bassisten ist der Bass jedoch unbedingt empfehlenswert.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Lakland war eine der ersten Bassmarken von denen ich je gehört hab, und das ist nun schon knapp 14 Jahre her.
Also so unbekannt sind die nun wirklich nicht.
Und zur Serienstreuung muss ich sagen, die gibts - leider auch gewaltig.
Die Modelle bei Musik Produktiv waren bisher durchweg gut. Allerdings hab ich bei Just Music schon welche angespielt, die waren grausig. Nach 2 Minuten Probespielen war mein Zeigefinger sowas von gef*** (ich glaube das selbe Wort suchtest du auch oben ( Höhe der F..der USA Serie)).
Schuld war die Bundierung, die sind zwar geplekt, aber die Enden standen viel zu weit raus, sowas hatte ich bisher nur bei 80€ Stagg Bässen gesehen.
Also doch unbedingt vorher antesten. Vor allem weil ich auch die 35" Mensur nicht jedermanns Geschmack ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte das Brummphänomen beim 5er Jazz auch und habe das eigentlich so richtig erst durch den Einbau anderer Pickups beseitigen können, die allerdings auch den Klang deutlich verändert haben. Wenn ich nochmal vor dem Problem stünde, würde ich wohl zuerst mal die Original Fender Pickups mit Wachs ausgießen...das war nämlich der augenfälligste Unterschied der DiMarzios, die ich ersatzweise eingebaut habe. Vllt habe ich den Brumm auch nur überbewertet, denn auf der Bühne war mir das noch nie aufgefallen, erst als ich den 5er mal mit im Proberaum hatte.

An 5er kann man sich gewöhnen, auch wenn man praktisch nie unter das E geht, einfach weil in den oberen Lagen die Bundabstände geringer sind und sich manches daher leichter greifen läßt. Außerdem klingt der gleiche Ton - zumindest bei meinen Thomastik Flats - auf der H-Saite deutlich voller als auf der E-Saite, aber das wird sicher von Fall zu Fall variieren. Schönes Review jedenfalls! :)
 
...
Und zur Serienstreuung muss ich sagen, die gibts - leider auch gewaltig.
Die Modelle bei Musik Produktiv waren bisher durchweg gut. Allerdings hab ich bei Just Music schon welche angespielt, die waren grausig. Nach 2 Minuten Probespielen war mein Zeigefinger sowas von gef*** (ich glaube das selbe Wort suchtest du auch oben ( Höhe der F..der USA Serie)).
Schuld war die Bundierung, die sind zwar geplekt, aber die Enden standen viel zu weit raus, sowas hatte ich bisher nur bei 80€ Stagg Bässen gesehen.
Also doch unbedingt vorher antesten. Vor allem weil ich auch die 35" Mensur nicht jedermanns Geschmack ist!

Gut zu wissen für meinen nächsten Kauf!
Ich habe bisher 6 Skyline Bässe angetestet (Musik Produktiv und Session) und die waren alle gut, keine Streuung. Ich werde aber zukünftig drauf achten!
 
Ich hatte das Brummphänomen beim 5er Jazz auch und habe das eigentlich so richtig erst durch den Einbau anderer Pickups beseitigen können, die allerdings auch den Klang deutlich verändert haben. Wenn ich nochmal vor dem Problem stünde, würde ich wohl zuerst mal die Original Fender Pickups mit Wachs ausgießen...das war nämlich der augenfälligste Unterschied der DiMarzios, die ich ersatzweise eingebaut habe. Vllt habe ich den Brumm auch nur überbewertet, denn auf der Bühne war mir das noch nie aufgefallen, erst als ich den 5er mal mit im Proberaum hatte.

An 5er kann man sich gewöhnen, auch wenn man praktisch nie unter das E geht, einfach weil in den oberen Lagen die Bundabstände geringer sind und sich manches daher leichter greifen läßt. Außerdem klingt der gleiche Ton - zumindest bei meinen Thomastik Flats - auf der H-Saite deutlich voller als auf der E-Saite, aber das wird sicher von Fall zu Fall variieren. Schönes Review jedenfalls! :)

Das Brummen kam hauptsächlich dadurch, dass die Magnete der PUs anscheinend auf Masse gelegt werden mussten. Das hatte ich bei meinen anderen Bässen auch nicht. Evtl. eine Eigenart der Hanson PUs...aber dafür klingen die PUs extrem gut!!!!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben