Bassist will ein wenig Gitarre lernen...

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Hallo zusammen,

ich bin seit vielen Jahren Hobby-Bassist (E-Bass, ohne Plektrum) und wollte mir nun wenigstens ein paar Basics an der Gitarre antrainieren. Meine Kinder haben auch Spass an der Musik gefunden und ab und zu wird halt im heimischen Musikkeller eine E-Gitarre benötigt.

Letzte Woche konnte ich von einem Freund eine gebrauchte Tele übernehmen (Picki war auch dabei), daheim üben könnte ich über Kopfhörer und mein altes Zoom B1 oder einen alten Übungsverstärker.

Jetzt stellt sich nur die Frage: Gitarrenlehrer, Youtube-Videos oder Lehrbuch?

Noten lesen kann ich (natürlich in letzter Zeit überwiegend Bassschlüssel), von Musiktheorie habe ich auch schon einiges mitbekommen, und auf den tieferen vier Saiten würde ich mich theoretisch gut zurecht finden. Technik fehlt halt noch.

Ein Solo-Virtuose muss ich nicht werden; rhythmisch Akkorde schrubben würde mir reichen.

Was empfehlen die erfahrenen Gitarristen in so einem Fall?

Gruß,
Marcel
 
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Hallo Marcel,

meine Gedanken als Basser der ebenfalls ein wenig die Gitarre schwingt:

- Gitarren mit breiterem Griffbrett und insgesamt breiterem Saitenabstand sind mit hoher Wahrscheinlichkeit für Dich einfacher zu spielen
- "nur" Akkorde sind "einfach"
- ein Lehrer ist nie verkehrt
- auch wenn man am Bass nur mit dem Fingern spielt, versuche zumindest alle Spielarten mit und ohne Hilfsmittel auf der Gitarre wenigstens auszuprobieren
- dickere Saiten auf der Gitarre können aber müssen für einen Basser nicht einfacher sein
- Gitarre ist ein anderes Instrument, klar gibt es Gemeinsamkeiten aber es ist wirklich anders :)
 
Sinnvoll wäre für den Anfang ein Lehrer vor allem für Plektrum Haltung, Technik zum Dämpfen der Saiten (ungewollte Töne und Palmmutes) und Akkorde. Fingerhaltung gerade bei offenen Akkorden ist was völlig anderes als auf dem Bass.
 
Ich spiel von jeher beides. Es sind zwei grundlegend verschiedene Instrumente, wenn auch miteinander verwandt. Aber vom spielen her sind da doch ziemliche Unterschiede. Der große Vorteil wiederum ist, dass du weißt wo welche Töne und Noten sind. Du kommst also mit dem Griffbrett klar, die 2 Saiten mehr sind da nicht wirklich ein Problem.
Ich würde dir raten, nimm ein paar Stunden bei einem Lehrer. Je nachdem wie virtuos du werden willst, wirst du wahrscheinlich schnell Fortschritte machen. Akkorde sind ja nicht schwierig, und mit Skalen kennst du dich vom Bass her ja aus - da hast du mit den 6 Saiten mehr Möglichkeiten und natürlich spielst du's anders.
Und besorg dir Noten und Liederbücher - je nach Musikgeschmack - und spiel einfach. So lernst du es wahrscheinlich recht schnell. Youtube würd ich einfach als Ergänzung nehmen, aber nicht als Hauptquelle. Und wenn deine Kinder auch Musik machen: um so besser, dann übt und spielt gemeinsam, das macht dann gleich noch mehr Spass :great:
 
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Meist hat es ein Bassist viel leichter, ein bisschen Gitarre zu spielen als umgekehrt. Warum? Weil er Rhythmus in der rechten Hand hat. ;) Das fehlt nach meinen Erfahrungen jedem zweiten Gitarristen.
Wobei... Ich kenne auch Schlagzeuger die einen Song rhythmisch zerstören können. :D
 
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In deinem Fall würde ich persönlich auf den Lehrer verzichten. Du sagst ja selbst, dass letzlich nur die Technik fehlt. Das Meiste und Wichtigste wie Rhythmus, Noten und Musiktheorie, sowie der Griffbrettaufbau sind dir ja bekannt.
Ich selber habe vor 10 Jahren bei 0 angefangen mit Lehrbüchern, vor allem aber mit Lehrvideos. Momentan bietet Youtube in der Hinsicht eine riesige Plattform und man findet so gut wie alles (das hätte es mal vor 10 Jahren so geben müssen :D).
Ich habe damals auch mit paar Freunden zusammen gelernt, die ähnlich angefangen haben. Das könnte für dich eine Hilfe sein, wenn du in deinem Umfeld evtl. schon einen Gitarristen kennst. Da machst du sicherlich Nichts verkehrt

Kommt natürlich darauf an, wie weit du gehen möchtest. Irgendwann ist der Rat eines Lehrers doch Gold Wert und man kann sich viel Frust sparen
 
Uh, sorry. Mag sein dass du es anders meinst bzw. anders rüberbringen möchtest, aber da widerspricht sich doch einiges.

In deinem Fall würde ich persönlich auf den Lehrer verzichten.

Du sagst ja selbst, dass letzlich nur die Technik fehlt.

Uff, gerade wenn es an Technik fehlt, ist ein Lehrer doch Gold wert.

Momentan bietet Youtube in der Hinsicht eine riesige Plattform und man findet so gut wie alles

Richtig. Massig Tutorials, Song Lessons, etc. Ersetzt aber in keiner Weise jemanden, der einem direkt und persönlich Feedback gibt und gerade bei technischen Fehlern optimierend korrigiert.

Da machst du sicherlich Nichts verkehrt

Doch, da kann man eine ganze Menge verkehrt machen. Nur weil jemand auch Gitarre spielt, ist derjenige nicht zwangsläufig in der Lage auch Unterricht zu geben bzw. die richtigen Tips zu vermitteln. Genausowenig wie ein hervorragender Gitarrist auch zwangsläufig ein hervorragender Lehrer sein muss.

Irgendwann ist der Rat eines Lehrers doch Gold Wert und man kann sich viel Frust sparen

Eben. Widerspricht sich mit allen vorherigen Äußerungen.

Man braucht mit Sicherheit grundsätzlich keinen Lehrer für Theorie und Harmonielehre, wenn man selbst schon länger ein Instrument spielt und da fit ist. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob im Bass Unterricht neben Skalen auch zwangsläufig Akkorde durchgenommen werden. Kann sein, muss aber nicht. Und selbst wenn, heisst dass noch lange nicht, dass man diese dann auf der Gitarre auch direkt greifen kann.
Gerade bei spezifischen Dingen hilft der Lehrer dann doch und geht mit einem stofftechnisch in die Tiefe.

Und nochmal: Gerade am Anfang ein paar Stunden genommen um den richtigen Einstieg in die Spieltechnik zu bekommen hilft um deutlich schneller Fortschritte zu machen und den Erfolg auch nachhaltig zu gewährleisten.
 
Uh, sorry...aber da widerspricht sich doch einiges.

Finde ich jetzt nicht so. Es bestätigt nur die "Schwierigkeit", wann man auf einen Lehrer zurückgreifen sollte und wann nicht

Richtig. Massig Tutorials, Song Lessons, etc. Ersetzt aber in keiner Weise jemanden, der einem direkt und persönlich Feedback gibt und gerade bei technischen Fehlern optimierend korrigiert [...] Gerade bei spezifischen Dingen hilft der Lehrer dann doch und geht mit einem stofftechnisch in die Tiefe

Richtig, da bin ich vollkommen deiner Meinung. Das ist enorm wichtig, wie du später auch sagst, damit man nachhaltig und erfolgreich das Instrument beherrscht. Aber man muss sich die Fakten mal vor die Augen führen: Jemand, der per Videos etwas zeigt und somit einem Interessierten etwas beibringen möchte, ist schlussendlich auch ein Lehrer. :rolleyes:
Selbstverständlich Keiner, der sofort auf Fehler hinweist und direkt eingreift, was ein Manko sein KANN, aber nicht sein muss.
Ich würde einem kompletten Einsteiger auch erst mal gar nicht zu so einer Plattform raten. Da besteht eben die Gefahr, dass sich Gewohnheiten reinschleichen, die man dann später nur noch schwer wieder aus den Köpfen kriegt.
Aber im Falle des Thread-Öffners habe ich weniger Bedenken. Da ist ja - so hoffe ich - Grundverständnis vorhanden.
Wenn man möglichst wenig Fehler machen möchte, gibt man bei YT z.b irgendetwas ein wie "Most common beginner mistakes", bzw. sucht gezielt nach Tutorials, was die Anschlaghand angeht, von mir aus auch Plektrumanschlagsausrichtungswinkel zu den Saiten (gibt es dieses lange Wort überhaupt? :rofl:).

Oft sprechen die Leute, die mit ihren Videos was beibringen möchten auch selber, welche Fehler man vermeiden sollte.
Was man mit diesen Infos und dem Material anfängt, bleibt einem selber überlassen. Genau gleich oder wie ein bestimmter Musiker wird man ohnehin nicht spielen können. Dazu braucht man sich nur die Künstler mal anzugucken, da ist z.B die Position der Anschlagshand bei so gut wie Jedem unterschiedlich, ganz abzusehen von den anatomischen Gegebenheiten (Finger etc..)
Was ich damit letzlich nur sagen möchte ist, dass es diese Möglichkeit gibt und man sie mittlerweile (!) nicht mehr unbedingt mit Argwohn betrachten sollte, da sie sehr hilfreich sein kann. Wiederhole mich noch mal: einem blutleeren Anfänger empfehle auch ich den Kontakt zu einem realen Lehrer, der Feedback gibt mit allem Drum und Dran.
Ansonsten gilt die Devise: Wer wirklich was Bestimmtes sucht, wird dies auch finden können. Das muss dann nicht unbedingt bei Youtube zu finden sein.

Doch, da kann man eine ganze Menge verkehrt machen. Nur weil jemand auch Gitarre spielt, ist derjenige nicht zwangsläufig in der Lage auch Unterricht zu geben bzw. die richtigen Tips zu vermitteln. Genausowenig wie ein hervorragender Gitarrist auch zwangsläufig ein hervorragender Lehrer sein muss.

Wieder gebe ich dir da Recht. Ich kann jedoch nur von meinen Erfahrungen sprechen und die waren bis auf wenige Außnahmen durchwegs positiv. Es geht ja nicht zwangsläufig darum, dass da jemand aus dem Bekanntenkreis direkt Unterricht geben soll. Erfahrungen austauschen reicht schon, gerne auch im Smalltalk. Glaube, dass ich nicht der Einzige bin, der länger an einer bestimmten Technik gescheitert ist und dann bei einem Freund mal nachgehakt hat, der die angestrebte Technik perfekt beherrscht hatte (oder umgekehrt) ;)

Rückblickend hätte ich natürlich damals einen Lehrer nehmen müssen. Hätte mir viel Zeit und Frust gespart. Aber aus dieser Erfahrung hinaus, erlaube ich mir auch Ratschläge zu geben :)
Bin ja weiterhin dem Instrument treu geblieben und habe auch heute noch Freude daran :claphands:

cheers
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Denkanstöße.
Mir erscheint die Argumentation Pro Lehrer plausibler, insbesondere mit dem Hinweis "Am Anfang ein paar Stunden genommen".
Werde mir also hier mal jemanden suchen, der mir ein paar Grundlagen der Technik beibringt.

Wer rein zufällig in München jemanden kennt, der ein eher flexibles Unterrichtskonzept anbietet, darf sich melden :)

Marcel
 
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https://upload.wikimedia.org/wikipe...kkorde_dur.jpg/1200px-Gitarrenakkorde_dur.jpg

vielleicht reicht sowas für den Anfang auch erst einmal....

Ich habe vor zehn Jahren damit angefangen. Hatte nach ca. 2, nach ca. 3,5 und nach ca. 5 Jahren mal ein paar Monate Unterricht bei verschiedenen Lehrern. Die hatte an meinem "Stil" recht wenig auszusetzten. Natürlich entwickelt man gewisse Defizite, wenn man alles ohne Lehrer macht. Aber um erst einmal ein Gefühl zu bekommen, ob einem die ganze Sache mit den 6 dünnen Saiten gefällt, sollte das ausreichen die Griffe zu üben.
Besonders der pausenlose Wechsel ohne Verzögerungen!
 

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