
ThomasT
HCA Akustik
Hallo,
würde ich es dramatisieren wollen, würde ich sagen, ich bin verzweifelt ... aber ne ich find noch Mittel und Weg, möchte aber doch gerne mal andere Meinungen hören. Ein bisschen frustriert bin ich schon.
Es geht um eine Metalband mit grober Stilrichtung alte Metallica, Iron Maiden und einen Hauch Manowar. So grob. Jedenfalls ist der Bass relativ wichtig und wird auch kompliziert - leider eben dadurch teilweise nicht banddienlich/groovedienlich - gespielt.
Ursprünglich wollte der Bassist (und so, wie ich es verstanden habe, auch die anderen) einen drahtigen Bass. Ich sag mal so Steve Harris mässig. Oder auch Death zu Symbolic-Zeiten. (obwohl ich bezweifel, dass der Basser Death kennt)
Beim Aufnehmen legte ich Wert auf einen sauberen Attack in den höheren Mitten. Schon eher zuviel. Aber knackig und klar.
Ein Problem stellte sich schon beim Aufnehmen heraus: seine Bässe - zu allem Überfluss spielte er mit zwei Bässen, einen 4- und einen 5-Saiter, die klingen zwar ähnlich aber nicht gleich - bzw. seine Saiten klingen unausgewogen. Die tiefen Saiten, besonders die H-Saite, mit viel Wumms und recht wenig Draht, die hohen Saiten sehr, sehr klar und glockig.
Beim Aufnehmen fand ich das auch noch ok. Einen druckvollen Bass untenrum und wenn er hohe Läufe spielt, dann setzen sich die hohen Sachen durch. Durch einen Multiband-Compressor etwas gezähmt. Wie gesagt reinnehmen muss ich den Draht nicht, eher weg.
Dann machte ich einen Vormix, der mir und eigentlich auch der Band schon ganz gut gefiel. Auch der Basser war zufrieden. Der Bass war gut und drahtig zu hören mit Druck. Beim Mischen gefiel dem Gitarristen nicht, dass in den hohen Lagen des Basses der Ton fehlt.
Er bat mich doch mal die DI-Spur linear vorzuspielen. Ihm gefielt das, der Basser kam auch ins grübeln. Es klang zwar wie ein mieses Demo aus den 1990ern, die Snare war tot, die Gitarren überdröhnt, usw. aber ihnen gefiel das.
Es war ein harter Weg, zu kapieren *was* ihnen gefiel.
Also neuer Mix. Vorallem vom Bass. Nachdem ich vorher nur das reine Mikrosignal (der Distressor dreckig komprimiert) genommen habe, mischte ich nun das DI-Signal dazu.
Generell machte ich was, was ich eigentlich nicht mag: Bandpass-Mixing. Die Bassdrum drückt bei 60Hz. Beim Bass legte ich das Augenmerk auf die 100-150Hz. Und die Gitarren bekamen auch einen aggressiven Hochpass bei 150 -200 Hz oder so.
Das Mikrosignal vom Bass verzerrte ich noch leicht. Der hohe Anschlag Bereich vom Bass ist nicht so das Problem. Die Mitten um 1k sollte ich mit einem zusätzlichen Mulitband-Comp auf die Reihe kriegen. Um die Saitenunterschiede auszugleichen.
Generell wirkt der Mix unter 800 Hz jetzt matschig.
Mein psychologischer Kampf ist, dass die Band von Anfang an keinen Sound wie moderen Metalproduktionen wollte. Verständlich! Also keine Trigger-Sample-Klicki-Drum-Sound, natürliche Gitarren usw. Hat soweit auch funktioniert. Ich denke mal gerade in dem Bereich bin ich nicht so schlecht. Aber die Band scheint jetzt mehr in Richtung mumpfiger 70er-Jahre Sound zu tendieren. Ohne Druck, ohne Klarheit. Da ist man ganz schnell in der Ecke, wie viele eher schlecht gemixte Demos. Das Schlimme ist, der Sound wäre fett und druckvoll und würde z.B. Metallica auf dem schwarzen Album fast wegblasen. Zumal sehr ich auf Präszision und Sauberkeit beim Einspielen geachtet habe. Das sind natürlich auch keine Anfänger, sonden alte Musikerhasen, die schon seit DDR-Zeiten Musik machen ...
Das wirklich Problem ist untenrum. Die ca. 150 Hz, die notwendig sind, um die höheren Lagen tonal klingen zu lassen, machen mir Probleme im tiefen Spiel, denn die dröhnen alles zu. Mulitband-Compressor und Automatisierung wäre jetzt mein Ansatzpunkt.
Aber es müssen doch auch andere das Problem schon mal gehabt haben.
Für jede konstruktive Bemerkung, auch zu oberen, dankbar,
Thomas
würde ich es dramatisieren wollen, würde ich sagen, ich bin verzweifelt ... aber ne ich find noch Mittel und Weg, möchte aber doch gerne mal andere Meinungen hören. Ein bisschen frustriert bin ich schon.
Es geht um eine Metalband mit grober Stilrichtung alte Metallica, Iron Maiden und einen Hauch Manowar. So grob. Jedenfalls ist der Bass relativ wichtig und wird auch kompliziert - leider eben dadurch teilweise nicht banddienlich/groovedienlich - gespielt.
Ursprünglich wollte der Bassist (und so, wie ich es verstanden habe, auch die anderen) einen drahtigen Bass. Ich sag mal so Steve Harris mässig. Oder auch Death zu Symbolic-Zeiten. (obwohl ich bezweifel, dass der Basser Death kennt)
Beim Aufnehmen legte ich Wert auf einen sauberen Attack in den höheren Mitten. Schon eher zuviel. Aber knackig und klar.
Ein Problem stellte sich schon beim Aufnehmen heraus: seine Bässe - zu allem Überfluss spielte er mit zwei Bässen, einen 4- und einen 5-Saiter, die klingen zwar ähnlich aber nicht gleich - bzw. seine Saiten klingen unausgewogen. Die tiefen Saiten, besonders die H-Saite, mit viel Wumms und recht wenig Draht, die hohen Saiten sehr, sehr klar und glockig.
Beim Aufnehmen fand ich das auch noch ok. Einen druckvollen Bass untenrum und wenn er hohe Läufe spielt, dann setzen sich die hohen Sachen durch. Durch einen Multiband-Compressor etwas gezähmt. Wie gesagt reinnehmen muss ich den Draht nicht, eher weg.
Dann machte ich einen Vormix, der mir und eigentlich auch der Band schon ganz gut gefiel. Auch der Basser war zufrieden. Der Bass war gut und drahtig zu hören mit Druck. Beim Mischen gefiel dem Gitarristen nicht, dass in den hohen Lagen des Basses der Ton fehlt.
Er bat mich doch mal die DI-Spur linear vorzuspielen. Ihm gefielt das, der Basser kam auch ins grübeln. Es klang zwar wie ein mieses Demo aus den 1990ern, die Snare war tot, die Gitarren überdröhnt, usw. aber ihnen gefiel das.
Es war ein harter Weg, zu kapieren *was* ihnen gefiel.
Also neuer Mix. Vorallem vom Bass. Nachdem ich vorher nur das reine Mikrosignal (der Distressor dreckig komprimiert) genommen habe, mischte ich nun das DI-Signal dazu.
Generell machte ich was, was ich eigentlich nicht mag: Bandpass-Mixing. Die Bassdrum drückt bei 60Hz. Beim Bass legte ich das Augenmerk auf die 100-150Hz. Und die Gitarren bekamen auch einen aggressiven Hochpass bei 150 -200 Hz oder so.
Das Mikrosignal vom Bass verzerrte ich noch leicht. Der hohe Anschlag Bereich vom Bass ist nicht so das Problem. Die Mitten um 1k sollte ich mit einem zusätzlichen Mulitband-Comp auf die Reihe kriegen. Um die Saitenunterschiede auszugleichen.
Generell wirkt der Mix unter 800 Hz jetzt matschig.
Mein psychologischer Kampf ist, dass die Band von Anfang an keinen Sound wie moderen Metalproduktionen wollte. Verständlich! Also keine Trigger-Sample-Klicki-Drum-Sound, natürliche Gitarren usw. Hat soweit auch funktioniert. Ich denke mal gerade in dem Bereich bin ich nicht so schlecht. Aber die Band scheint jetzt mehr in Richtung mumpfiger 70er-Jahre Sound zu tendieren. Ohne Druck, ohne Klarheit. Da ist man ganz schnell in der Ecke, wie viele eher schlecht gemixte Demos. Das Schlimme ist, der Sound wäre fett und druckvoll und würde z.B. Metallica auf dem schwarzen Album fast wegblasen. Zumal sehr ich auf Präszision und Sauberkeit beim Einspielen geachtet habe. Das sind natürlich auch keine Anfänger, sonden alte Musikerhasen, die schon seit DDR-Zeiten Musik machen ...
Das wirklich Problem ist untenrum. Die ca. 150 Hz, die notwendig sind, um die höheren Lagen tonal klingen zu lassen, machen mir Probleme im tiefen Spiel, denn die dröhnen alles zu. Mulitband-Compressor und Automatisierung wäre jetzt mein Ansatzpunkt.
Aber es müssen doch auch andere das Problem schon mal gehabt haben.
Für jede konstruktive Bemerkung, auch zu oberen, dankbar,
Thomas
- Eigenschaft