Begleitung anhand von Akkorden ohne Noten

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lenzelot
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Hallo Leute,

seit einiger Zeit versuche ich alle möglichen Lieder (querbeet, Pop, Jazz, etc..) zu singen und die Begleitung am Klavier mir dazu nur anhand der Akkorde auszudenken. Man kennt die Akkorde, den Text und hat die Melodie im Kopf (oder die Noten als Solostimme). In der Musiktheorie kenne ich mich einigermaßen gut aus. Ich improvisiere auch ganz gern über selbst ausgedachte Basslinien und Akkordfolgen. Irgendwie fehlt mir aber die Herangehensweise, wie ich eine schöne Begleitung entwickeln kann. Ich fange dann immer so an: linke Hand Grundton z.B. auf die 1 und die 3, Rechte Hand Akkordtöne in enger Lange, z.B. auf jede viertel. Dazu singen. Davon ausgehend versuche ich dann eine Begleitung zu entwickeln, z.B. indem ich die Lage und den Rhythmus variiere, oder den Basston verändere, Zwischentöne einfüge. Ich versuche auch prägnante Elemente aus den Stücken herauszuhören und zu interpretieren. Leider hört sich das alles immer ziemlich langweilig an. Ich habe meist einfach keine Ideen mehr das ganze aufzupeppen. Kennt jemand vielleicht ein gutes Buch zu diesem Thema (was ich bis jetzt gefunden habe, fängt meist ganz bei Null an) oder hat anderweitige Tipps? Das wäre super!

Viele Grüße, und sorry für den etwas langen Text
Ludwig
 
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sorry für den etwas langen Text
So lang ist der doch gar ncht. Lieber etwas ausführlicher schreiben als zu kurz. Dann braucht man nicht soviel zu raten. ;)

Leider hört sich das alles immer ziemlich langweilig an.
Mal ganz grundlegend vorneweg: Wenn etwas langweilig klingt, liegt das nicht immer daran, was man spielt, sondern häufig auch daran, wie man es spielt. Z.B. im Akkord: höchster Ton als lautester, tiefster (Bass-) Ton als zweitlautester, die anderen dazwischen. Manchmal liegt es auch an der Betonung: ich kann z.B. in einem 4/4-takt mit einer Viertel-Akkordbegletung alle möglichen Betonungsvarianten ausprobieren. Manchmal klingt es besser, abwechslungsreicher, wenn man viele Betonungsvarianten in einem Song unterbringt, manchmal groovt es besser, wenn man eine Variante durchs ganze Stück durchhält. Stimmt die Pedalisierung, stimmt das Timing, der Groove? Und, die entscheidende Frage: ist jeder Ton inspirert? Lebe ich in jedem Ton oder ist es ein mechanisches Abspielen?.

Mit diesen Mitteln kann man schon eine einfache Akkord-Viertelbegleitung höchst interessant klingen lassen. Beispiele: Let it Be, Fool on the Hill, Imagine. Bei den Beatles gab es keine herausragenden, begnadeten Pianisten (außer vielleicht Billy Preston), die Klavierbegleitungen sind nicht sehr schwer. Trotzdem klingt das alles immer irgendwie rund und interessant.

Was Du sonst machen kannst:
Begleitfiguren entwickeln:
z.B. Albertibässe und daraus resultierende eigene Begleitmuster.

Optionstöne einbauen:
Z.B. Bei (Dur-) Tonika und Subdominante die Major7 oder die große 6, gut klingt auch eine hinzugefügte None. Bei Dominanten eine 13 oder b13, eine 9, #9 oder b9 je nach akkordlicher Umgebung.

Vorhalte einbauen und Arpeggien, Durchgangstöne und zum nächsten Grundton führende Töne in der Bassline. Enge Lage, weite Lage etc.

Rhythmsche Varianten: Z.B. einen Akkord um eie Achtel vorziehen etc. etc.

Der Möglichkeiten sind viele, ein Buch dazu kenne ich aber leider nicht.

Sorry für den viel zu kurzen Text ... ;)

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo McCoy,

danke für die vielen Anregungen. Ich glaube, ich habe mich tatsächlich viel zu sehr auf das versteift, was ich spiele. Eigentlich doof von mir, bei klassischen Stücken lege ich ja auch Wert darauf, wie ich spiele (Lautstärke, Pedal, Betonung bestimmter Stimmen, etc.). Aber da steht, was gespielt wird halt schon in den Noten :) Den Tipp mit den Optionstönen werde ich gleich heute Abend mal ausprobieren ... freue mich drauf.

Viele Grüße
Ludwig
 

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