Beschreibung von Klängen und Sounds

B
BDX.
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Hallo Musikkusse und *innen,
Oft wird versucht irgendwelche Klänge subjektiv zu beschreiben und man findet selten die richtigen Worte.
Mich interessiert ein gedanklicher Austausch mit euch zu diesem Thema, wie man einen Höreindruck anderen mit Worten umschreiben und mitteilen kann.
Noten sind ja eine "Zeichensprache" zum gegenseitigen Austausch in der Musik, aber wie beschreibt man Klänge?
Viel Freude damit. :thumb_twiddle:
BDX.
 
Hallo BDX,

wenn es allgemeinverständlich sein soll wahrscheinlich am besten über Tonarten, Modi, Intervalle oder Akkorde mit allen ihren möglichen Variationen und Erweiterungen bzw. Auslassungen? Ein Kommunikationsweg dafür wären z.B. Noten. Alles andere wäre wohl sehr individuell, subjektiv und vor allem aufwändig?

Gruß,
glombi
 
aber wie beschreibt man Klänge?
Mittels Harmoniebezeichnungen (Z. B. Lydischer Akkord, XMA7#11, ...) oder durch die Wirkung der zu beschreibenden Klänge (düster, fröhlich, unheilvoll, offen, ...).

Thomas
 
Ich glaube @BDX. meint genau DAS (Akkordbezeichnung usw.) nicht... Ich denke, KLÄNGE = Zusammenspiel mehrerer Faktoren kann man allgemein nur über Vergleiche beschreiben (klingt wie ein Wasserfall, wie eine Kettensäge, wie eine Glocke... usw., oder, wie turko sagt "düster, fröhlich, unheilvoll, offen, ...). Und damit ist es extrem schwierig, da vielfältig und ungenau und von jedem etwas anders empfunden... Ich hatte das Problem mit meinen E-Piano- und Hammond-Sounds... die klangen für mich oft etwas dumpf, " wie, wenn ein nasser Sack über den Boxen hinge" war immer meine Beschreibung dieses Klanges... ob den andere verstanden haben? Keine Ahnung, habe ja nur meine eigenen Ohren 😁. Ursache war evtl. auch meine leichte Hochtonschwerhörigkeit ab 6500 Hz (Gartengrillen höre ich z.B. oft nicht, meine Frau schon), und dank EQ-ing der Anlage habe ich das gebessert und dank Befragung der Mitmusiker so eingestellt, dass es nun "gut" klingt und nicht überspitzt (wegen meiner "Hochtondelle"). Aber Klänge beschreiben geht meiner Meinung nach nur über sozusagen (Natur-)Vergleiche oder über evtl. komplette Frequenzanalyse (hatten wir das Thema nicht schon mal irgendwo? Kommt mir irgendwie bekannt vor!?!). LG, Frank
 
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Ich glaube @BDX. meint genau DAS (Akkordbezeichnung usw.) nicht... Ich denke, KLÄNGE = Zusammenspiel mehrerer Faktoren kann man allgemein nur über Vergleiche beschreiben (klingt wie ein Wasserfall, wie eine Kettensäge, wie eine Glocke... usw., oder, wie turko sagt "düster, fröhlich, unheilvoll, offen, ...). Und damit ist es extrem schwierig, da vielfältig und ungenau und von jedem etwas anders empfunden...
Und damit wäre das Problem sauber beschrieben. Deswegen gibt es ja schon für Intervalle die Eselsbrücke über die Anfangstöne bekannter Lieder (wobei das auch schon wieder individuell und abhängig vom Kulturkreis ist)…
 
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B
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aber wie beschreibt man Klänge?
Klänge sind ein Hörerlebnis, man kann versuchen sich anzunähern durch Vergleiche. Trifft es aber nie so wirklich.
Bleibt nur, sie anzuhören und für sich auf die Reihe zu kriegen.
 
Für mich ist es immer am besten, wenn ein angesprochener Klang durch ein Beispiel (zumindest als Basis) verdeutlicht wird - viele hier im Board machen das auch so. Es gibt so viele Songs und Videos und der, der einen Sound präsentieren/fragen will, hat meist im Kopf, wo so etwas ähnliches vorkommt. Oder aber, wenn man einen Sound selbst hat, einfach damit ein Beispiel hochladen.

Das reine Beschreiben ist extrem schwierig, weil es ja nicht nur auf Frequenz und Grundschwingungsform ankommt, sondern auch darauf, welche Tonerzeuger eingesetzt werden, welche Filter wie wirken, welche Envelopes (Zeitkurven für u.a. Tonerzeuger, Filter, Lautstärke) darüber gelegt sind, welche Effekte darauf angewendet werden und bei der heutigen Technik noch vieles mehr (man stelle sich einfach mal einen "schwurbelnden" Flächensound von einem Waldorf Quantum vor ... - so etwas ist mit Worten nicht annähernd zu beschreiben).
 
Klänge haben zwei Aspekte, die beide bereits angesprochen wurden.
M.E. gibt es einen harmonisch/melodischen, der an real existierender Musik gemessen weitgehend durch die Musiktheorie abgedeckt werden kann.
Für Neue Musik ist das soweit ich es weiß bisher nur eingeschränkt möglich.

Außerdem gibt es den Aspekt der Klangfarbe, die auf den Formanten beruht, die beim Spielen eines oder der Instrumente entstehen.
Formanten sind instrumententypisch hervorgehobene Frequenzbereiche, also eine klangliche Signatur oder ganz einfach gesagt das, wodurch man ggf. den Klang einer Blockflöte von dem einer Geige unterscheiden könnte.
Die Beschreibung wäre an einfachsten mit Bezug auf die natürlichen Instrumente möglich. Oder assoziativ über Empfindungensqualitäten, das macht man z.B. oft auch bei Synthesizer-Klängen.

Gruß Claus
 
aber wie beschreibt man Klänge?
Praktisch betrachtet:
Gar nicht

Bestenfalls durch Hörbeispiele der Art „ähnlich zu …“

Unvollständige Liste von Klängen zum illustrieren:
  • Regentropfen
  • Windrauschen
  • Sprech- oder Gesangsstimmen (mal alle Singenden durchgehen)
  • Flügel in der Stimmung von Horowitz oder von Jazz-Größen
  • bei E-Gitarren kann man durch Angabe der Pedale und Settings den Eingeweihten Klänge recht gut beschreiben
  • Spielweisen am selben Instrument, egal welchem, klingen unvergleichbar
  • usw.
Noten, Spektren usw. können immer nur Teilaspekte vermitteln. Texte, Worte sind nahezu ungeeignet (was ist denn zB ein „sahnig schmelzender Ausklang“?).

Objektiv vermittelnd ist: die Tonaufnahme.
 
Wir sind ja oft einer Meinung, aber ich halte
Bezug auf die natürlichen Instrumente
nur für sehr beschränkt geeignet, da erstens deren "Empfinden" ja auch subjektiv ist und zweitens allenfalls eine - sagen wir mal - Art "Grundtendenz" zuzuordnen ist, und
Empfindungensqualitäten
für ungeeignet, da es hier ja nicht mal beispielbezogene eindeutige Definitionen gibt - je nach eigener "Eingangsstimmung" wird man beim selben Sound durchaus unterschiedliche Empfindungen haben, und das erst recht, wenn mehrere Personen in "undefinierten Zuständen" ihre Empfindung festlegen sollen. Ob etwas düster, traurig, freundlich oder was weiß ich klingt, hängt ha auch nicht nur vom Sound ab, sondern eventuell auch von den verwendeten Harmonien.

Hier sind mal als (Arbeits)Beispiele etliche Pads, einige ähnlich, einige "grundverschieden", und alle mit anderen Harmonien kombiniert.


View: https://www.youtube.com/watch?v=i219dEkLlsM

Jeder kann ja mal versuchen, zumindest ein paar Sounds davon zu "beschreiben" ;)

Meinen ersten micromoog kaufte ich vor über 50 Jahren und seitdem befasse ich mich (mit Pausen) mit Sounds und deren Realisierung (anhand dessen, was ich im Kopf habe, in den natürlich niemand außer mir reinschauen kann). Ich hab es schon mit mir selbst schwer genug, meine Vorstellungen umzusetzen (bei einem Fundus von aktuell immer noch ca. 40 Synths), geschweige denn dass ich andere zweifelsfrei versehe, wenn sie mir Sounds nur verbal erklären wollen.

Daher meine "Lösung": ähnliche Beispiele finden und mitteilen. Daran kann man dann noch über Details reden, aber man hat schon mal den "Gegenstand" an und für sich.

BTW: Das Thema gilt natürlich nicht nur für Synths, sondern auch z.B. für Gitarren. Ein Beispiel (ich vergaß, dass es bei denen natürlich auch noch apparativ und bearbeit6ungsmäßig von Aufnahme und Wiedergabe abhängt, was jeder einzelne hört) gibt zumindest eindeutig eine Richtung vor, während Angaben, wie "wenig Höhen", "viel Gain", "leichter Chorus" uswusf. von jeden individuell interpretiert und vor allem am eigenen Geschmack ausgerichtet werden.
 
Außerdem gibt es den Aspekt der Klangfarbe, die auf den Formanten beruht, die beim Spielen eines oder der Instrumente entstehen.
Formanten sind instrumententypisch hervorgehobene Frequenzbereiche, also eine klangliche Signatur oder ganz einfach gesagt das, wodurch man ggf. den Klang einer Blockflöte von dem einer Geige unterscheiden könnte.

Old but gold:


View: https://www.youtube.com/watch?v=_XUiJi5153Y

Grüße
Omega Minus
 
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aber wie beschreibt man Klänge?
Abgespielte A-Gitarrensaiten klingen matt, neue crisp. Warme Streicherklänge, kreischende, verzerrte E-Gitarre, gurgende, schmatzende Hammondorgel, schrille Sopranblockflöte etc.

Ich finde das nicht so schwer ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Schaut euch einfach die Videos vom Olli von Session Musik an. Er ist der Meister der Klangbeschreibung.
 
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..nur für sehr beschränkt geeignet, da erstens deren "Empfinden" ja auch subjektiv ist und zweitens allenfalls eine - sagen wir mal - Art "Grundtendenz" zuzuordnen ist,
Sicher kann man z.B. ein Alt- vs. Tenorsaxophone gerade aus einem Mix oder auf YT (Kompression, Audioqualität) bisweilen kaum unterscheiden und das besonders, wenn man es nicht das eigene Instrument ist. Aber auf "Sax" statt "English Horn" kommt man dann trotzdem. Von daher vertrete ich bis zum Gegenbeispiel den Standpunkt, ich halte das unter Musikern für ähnlich subjektiv wie die Unterscheidung eines Dur- vom Moll-Dreiklang.

Natürlich wird das Klangempfinden durch Harmonien, Dynamik usw. erzeugt, aber auch das halte ich bei Musikern nicht für so subjektiv wie Du annimmst.
Ich wette, noch niemand mit nur etwas Musikalität hat die wunderschöne Kadenz des Violinkonzerts von Beethoven als "düster" usw. empfunden und beschrieben.
Auch lässt das Adagietto aus Mahler 5. Sinfonie sehr leicht an eine Liebeserklärung denken. Darauf kam natürlich auch der große Regisseur Luchino Visconti bei seiner Verfilmung der Novelle von Thomas Mann, Tod in Venedig.


View: https://www.youtube.com/watch?v=ampu-e8A6Ls

Schaut euch einfach die Videos vom Olli von Session Musik an. Er ist der Meister der Klangbeschreibung.
Hast Du bitte ein Beispiel, in dem das deutlich wird?
Bei Stichproben des Suchergebnisses "Olli von Session Music" fand ich zwar viele Videos, aber darin in seiner adjektivischen Beschreibungen (laut, leise, mehr, weniger) sowie der Verstärkereinstellung oder dem Effekt...) keinen aussagekräftigen Bezug zur Diskussion.

Gruß Claus
 
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Schaut euch einfach die Videos vom Olli von Session Musik an. Er ist der Meister der Klangbeschreibung.
Du warst schneller 👍. Da geht mir doch glatt die Sonne auf, denn da hat jemand die Decke vom Amp gezogen, jetzt suppt das richtig schön unten raus…
 
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Ich kenne eigentlich nur, weil im Schulmusikunterricht mal schön behandelt, von Bedřich Smetana "Die Moldau". Da besitze ich eine Doppel-LP. Ich würde das Werk als "frisch und lebendig" bezeichnen, obwohl das Werk ja den Weg der Moldau von der Quelle bis zur Mündung beschreibt, und jeder musikalische Abschnitt es wert ist, besprochen zu werden wie unser Musiklehrer es damals vermochte.
BDX.
 

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