Besitz

  • Ersteller Frank_de_Blijen
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Bücher - ein tolles Beispiel, Jongleur! Lange dachte ich, dass Bücher nicht weggeben werden können. Durch regelmäßige Bücherei-Besuche und manches mitgenommene Buch aus Buchtauschablageplätzen hat sich auch da mein Blick erweitert. Da gab es durchaus Besitz, der mich besaß (und zum Teil noch besitzt ;)
Nehmen wir die Bücher unter die Lupe, die unsere Wohnungen besetzt halten. in meinem Falle viele Dichter, die neben Karl May einst meine Phantasie prägten. Leider hängen einem irgendwann gerade die Vorbilder plötzlich zum Halse raus. Folglich wandern sie leicht in zweite Bücherreihen, später in eine Kellerkiste und schließlich in einem Entrümplungswagen.

Und eines nachts wacht man auf und will unbedingt nochmal dieses Gedicht von Jaques Prevert lesen. Im Netz findet man es noch nicht. In den Berliner Bibliotheken nicht mehr. Und wie hieß es denn überhaupt genau...???

Plötzlich fühlst du dich, als hättest du deinen eigenen Großvater kalt ins Altersheim abgeschoben, wo seine Spur für immer verloren ging..,. Du kannst dein Spiegelbild nicht mehr ertragen... und so endet vielleicht eine dichterische Karriere jäh in irgendeinem Berliner Müllcontainer…weiß man‘s?!? Sollte man das mehr als einmal riskieren? Sollte man nicht sorgfältiger mit seinem Besitz umgehen :unsure:

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So etwa nähere ich mich anfangs am liebsten einer Idee. Sie sollte ( zunächst einmal mir) Spaß, Überraschung und Beruhigung versprechen... - leider erreicht man eine lockere Stimmung viel leichter beim Kritisieren fremder Texte als beim Kreieren eigener… :oops:

;)
 
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Ihr scheint wohltuend weit weg vom LD im Text zu sein! Finde ich gut! Und doch gibt's da diejenigen, die sich von ihrem Besitz besitzen lassen und es nicht so recht merken. An die - und nur an die - wendet sich der Text

Wir reden/schreiben ein wenig aneinander vorbei.

An wen du dich richtest, ist schon klar. Du hast es ja in vielen Posts anhand von Beispielen bereits erläutert. Ob ich persönlich davon betroffen bin oder jemanden kenne, auf den das zutrifft, ist eigentlich irrelevant. Man muss nicht selbst als Soldat gekämpft haben, um mit Donovans "Universal Soldier" etwas anfangen zu können.

Darum ging es mir bei der Kritik: Wird der von dir anvisierte, oder überhaupt irgendein entsprechender Empfänger erreicht? Meiner Meinung nach nicht. Du kratzt nur an verschiedenen Oberflächen, eröffnest Allgemeinplätze, so dass sich am Schluss eigentlich niemand zwingend angesprochen fühlen braucht.

Weder du noch sonstwer müssen diese Meinung teilen. Aber deine Antworten konnten das bei bislang bei mir nicht entkräften.

Selbst wenn die Ärzte "Männer sind Schweine" singen, sind doch nur bestimmte Männer gemeint.

Die Ärzte lassen aber keine Zweifel offen, dass es sich um einen lustigen Text voller Klischees handelt.

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Ich halte das, mit @antipasti, für einen wichtigen Punkt.
Ich merke, dass ich die sich ergebenden Widersprüche von Besitz wichtig finde. Die auf den Punkt zu bringen und anhand von Beispielen illustrieren, vielleicht sogar eher witzig oder satirisch.
Für mich ist der Hauptwiederspruch: Der Besitz von etwas verhindert das, wozu die Anschaffung eigentlich dienen sollte. Der Schrebergarten soll mir die Natur nahe bringen, der ich mich erfreuen will. Stattdessen verbringe ich die Hälfte des Wochenendes in einer stinkenden Stahlkiste, um hin- und zurückzukommen und einen halben Tag mit Ausbesserungsarbeiten und Rasenmähen. Das mit dem Pool fand ich auch anschaulich, besonders den Aspekt, dass es früher ein Bedürfnis war, das ausgelebt wurde und sich nun überlebt hat. Ähnliches gilt für Musikequipment, Band etc. Eigentlich allem - denn die Frage ist immer: Was brauche ich jetzt? Die Feststellung, dass einiges nicht mehr passt, hat menschliche Züge und man kann ihr mit Humor begegnen: das gehört zum Leben. Manchmal drückt Werbung ja was richtiges aus: Wohnst Du schon oder suchst Du noch? (Obwohl das eher auf den Unterschied von Suchen und Finden abzielt.)

Den Unterschied zwischen einem "Haben" und einem "Sein" Typ oder Modus finde ich nicht minder wichtig, wäre für mich aber nicht die erste Wahl, um das Thema anzupacken. Denn das führt fast unvermeidlich dazu, dass man natürlich nicht zu dem "Haben"-Typ gehören möchtr und deshalb eher in Abwehr geht als in Richtung Selbsterkenntnis.

Sind so meine Gedanken zu diesem Text und Thema.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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