Beste Übungen/Konzepte zum schnellen und sichern Spielen

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Hallo, nach zweieinhalb Dekaden am Instrument hab ich eines nie geschafft. Nämlich wirklich schnell und auch sicher zu spielen. Momentan schaffe ich ein Dur-Pattern rauf und runter mit 8el bis 140 BPM. Also 280 alternate picking Anschläge pro Minute. Allerdings möchte ich jtzt wirklich mal drauf hinarbeiten schnelle Läufe a la J. Satriani spielen zu können und übe deswegen seit Wochen nix anderes als Dur-Tonleitern, Pentatoniken, und diese "dumme" 1234/1234 rauf und runter Übung. Alles mit Metronom. Ich kann mir momentan garnicht vorstellen wie das alles schneller, wesentlich schneller gehen soll. Meine Frage also: was sind eure ultimativen Tips fürs üben von schnellem und flüssigem Spielen. Jeder Hinweis wird gern gesehen,persönliche Berichte, Online-Kurse, Bücher, Videos, Workshops... Vielen Dank.
 
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Ich schließe mich der Frage mal an, da die Thematik mich auch betrifft.

ich übe auch schon seit Monaten die Spinne mit Metronom, aber ab ich werde ab einem Punkt einfach nicht schneller. D.h. ich bleibe verhältnismäßig langsam.

Mal ganz banal gefragt, gibts da einen Trick, den ich nicht kenne?? :redface: ;)
 
Wobei ich ja den Eindruck hab dass die Spinne schon auf Grund der anatomischen Gegebenheiten ehr die schwiegste Übung ist.
 
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Wie ich meine Geschwindigkeit entwickelt habe:

Tonleitern rauf und runter, Spinne ohne Fingerliegenlassen rauf und runter. Und dabei mit 16teln bei 40bpm anfangen und im Laufe von einer Stunde immer mal wieder das Tempo anziehen, bis man nach viel Zeit bei seinem Endtempo angelangt ist. Dann noch ein Stück weiter gehen, ein paar Mal spielen, dann wieder einen deutlichen Sprung zurückmachen und wieder langsam nach oben tasten. Und das über Monate oder Jahre regelmäßig machen. Wirklich langsam und konzentriert zu spielen kann dabei auch ungemein helfen, später dann aufwärts zu gehen.

Was auch sehr hilft, ist dabei nicht nur 16tel spielen, sondern auch Sextolen und Triolen einfügen.

Also 5-6-7-8-5-6-7-8-5--7--9--5--7--9--5-6-7-8-5-6-7-8-579579579579-5-6-7-8-5-6-7-8 und so weiter. Und das natürlich über das gesamte Griffbrett und alle Saiten, aufwärts und abwärts, ohne String-Skipping und mit. Parallel zu den chromatischen Übungen natürlich die Tonleitern nicht vergessen. Drei-Ton-Skalen sind dabei schön und gut, aber die Wechsel zwischen drei Tönen auf einer Seite und zwei Tönen auf der anderen wollen natürlich auch geübt werden.
Man muss dabei wirklich am Anfang schon eine gute Pickhaltung einüben (exakt parralel zu dein Saiten, so wenig Bewegung wie möglich, nicht so tief zwischen die Saiten eintauchen, vor allem kein zu dünnes oder weiches Plektron verwenden! Ein Freund von mir hat diese Stylus-Plektren benutzt und für gut befunden, um eine ausbaufähige Haltung einzuüben, aber ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll), damit man die auch bei Geschwindigkeit beibehält, sonst blockiert man sich selbst.

Das braucht wirklich einiges an Zeit und konzentrierter Übung. Auch ein guter Trick ist, einen Ton mit 16teln anzuschlagen, dann zu 32teln wechseln für eine Zählzeit, dann wieder 16tel, 32tel und so weiter. Also wirklich nur die rechte Hand zu bedenken. Und das immer mit langsamem Steigern des Metronoms, zurückfallen, wieder steigern und so weiter und so fort.

Geschwindigkeit liegt vor allem nicht nur in der rechten Hand (da auch schon sehr deutlich!), sondern in der Koordination zwischen linker und rechter. Alle Übungen, die die Koordination betreffen, sind also auch hilfreich und müssen garnichtmal wirklich auf Geschwindigkeit gebracht werden, um fürs schnellere Spielen zu nützen.

In Geschwindigkeit steckt ein bisschen grundsätzliche Begabung, aber vor allem viel Übung und Disziplin.
 
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Danke für deine Erfahrung und deine Tipps!

Ich vermute, mein Problem ist die Greifhand. Mit der Anschlaghand komme ich auf Tempo, aber die Greifhand kommt nich hinterher.

Also es fehlt an Koordination. Wie bekomme ich die Finger meine Greifhand auf Geschwindigkeit?

@drguitar : Es gibt verschiedene Spinnen-Übungen. Ich meine die ganz simple. 1-2-3-4 alle Saiten hoch und dann zurück ... 4-3-2-1 (Fingersatz).
 
Alles mit Metronom.
Sehr gut :)

Allerdings möchte ich jtzt wirklich mal drauf hinarbeiten schnelle Läufe a la J. Satriani spielen zu können
Meine Frage also: was sind eure ultimativen Tips fürs üben von schnellem und flüssigem Spielen.

Nun, es geht um das Thema "Automatisierung". Nach meiner Erfahrung funktioniert dieses Vorgehen an jedem Instrument:
  • bei einem moderaten oder fehlerarmen/fehlerfreien Tempo anfangen, z.B. 70 BPM (clicks)
  • Tempo in Schritten steigern, die für mich angenehm sind, z.B. +10 BPM, bis ...
  • ... ich mich meiner aktuellen Leistungsgrenze nähere; bei Dir könnten das die erwähnten 140 BPM sein
  • ~~~
  • eine Weile in diesem Grenztempo spielen,
  • dann in 3 Einerschritten erhöhen, im Beispiel also 141 BPM, 142 BPM, 143 BPM, und jeweils etwas aushalten
  • dann wieder in denselben kleinen Schritte zurückgehen, also 142 BPM, 141 BPM, 140 BPM ...
  • ... und sehr wahrscheinlich ...
  • ... fragst auch Du Dich: "warum war das vorher so schwer?"
  • ~~~
  • Morgen oder so wiederholen.
Das geht auch im Tempo nach unten (untere Leistungsgrenze). Das geht mit beliebigen, auch interessanten, Übungsmustern.


Der entscheidende Punkt, warum das so gut funktioniert, scheint mir zu sein:
  • bei genügend kleinem Tempo kann ich noch mitdenken - und meine Denkpausen würde man bei schnellerem Tempo durchaus hören
  • ab einem gewissen Tempo muss man sein Hirn einfach ausschalten, denn ...
  • ... im Grunde gibt mir mein Körper zu verstehen:
  • "Du hör' 'mal, ich weiß ja jetzt wo Du hinwillst. Nun lass mich 'mal machen, hab' Vertrauen."
  • ~~~
  • und ab da wird das Spielen, so wie das komplizierte Gehen, das komplexe Fahradfahren oder das mit Fallen gesegnete Sprechen: selbstverständlich.

Ab dem Moment wird das Musizieren eher so wie ein Spaziergang: "Wo will ich hin? Ach guck' 'mal, da ist ja auch schön. Gehen wir doch einmal hier entlang ..." - eben als Musik.

Viel Erfolg :)
 
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D.h. also, so lange die Skalen verinnerlichen, bis man gar nicht mehr überlegen muss, was man da eigentlich spielt? Klingt logisch!

Demnach liegt die Verunsicherung darin, dass man sich noch nicht zutraut, die Skalen fehlerfrei spielen zu können und man immer über den nächsten Schritt nach denkt??
 
Was die Koordination der linken und der rechten Hand angeht, habe ich für mich herausgefunden, dass dafür vor allem Übungen dienlich sind, bei denen die Finger der linken Hand "lernen", unabhängig voneinander bewegt zu werden.

Ich habe euch hier mal ein paar von diesen Übungen zusammengestellt, die genau diese Koordination fördern. Das sind eigentlich nur zwei Übungen, die allerdings verschiedene Variationen anbieten, mal mit String-Skipping, mal aufwärts, mal abwärts. Da kann man auch kreativ drangehen und die Übungen für mehr Abwechslung einfach abwandeln.

Eine davon habe ich abgewandelt aus John Petruccis' Rock Discipline - das kann ich auch tatsächlich empfehlen, da da ein paar mehr Übungen drin sind für Koordination und Geschwindigkeit.
 

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  • Koordinations-Übung II.pdf
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Ich würde ehrlich gesagt nie nur stur die Skalen rauf und runter spielen. Geh es musikalischer an und achte auf Phrasierung, Timing, Ausdruck..., die Geschwindigkeit kommt von ganz alleine. Aber mMn gibt es nix langweiligeres als schnelle Läufe, die nur chromatisch auf- und abwärts gehen.
 
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Aber mMn gibt es nix langweiligeres als schnelle Läufe, die nur chromatisch auf- und abwärts gehen.
Gibt es denn Alternativen? Vielleicht irgendwelche Speed-Lick-Sammlungen? Würde mich auch sehr interessieren. Können von mir aus auch Videos auf YT sein.
 
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Übe es dann lieber in Intervallen. Sing mit dazu und beginne langsam, sodass du das Gefühl bekommst für das Intervall vom Klang her. ...dass du es ins Ohr bekommst.

Oder wenn du eigene Licks dir ausdenkst, versuche es mit möglichst nur Anschlägen zu spielen. Keine Hammer Ons und Pull Offs. Somit kommst eigentlich auf sehr schnelles Tempo.
 
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Übe es dann lieber in Intervallen. Sing mit dazu und beginne langsam, sodass du das Gefühl bekommst für das Intervall vom Klang her. ...dass du es ins Ohr bekommst.


Danke für den Hinweis! Ich verstehe es aber gerade nicht so ganz. Intervalle sind mir kein Fremdwort, aber was kann mir das bringen, schneller spielen zu können? Vielleicht kannst du das nochmal genauer erleutern.
 

Das mechanische Einüben von Entspanntheit der rechten Hand, Treffgenauigkeit der linken und zugleich die Synchronisation zwischen den beiden steht vollständig neben Übungen, die das Gehör und die tonale Sicherheit stärken.
Speedpicking-Übungen sind kein Ersatz für harmonische Übungen, sie stellen eine Ergänzung dar. Diatonisch harmonische Übungen zugleich können nicht den vollen Umfang der mechanischen Übungen abbilden.

Zudem: Hier hat niemand danach gefragt, wie man sich "die Töne des Griffbretts", die "Intervalle" oder "tonale Zusammenhänge" einprägt, verwertbar aneignet oder einübt. Hier geht es ausschließlich um das Auf und Ab des Plektrons. Rauf und runter. Und das möglichst schnell.
 
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Entspanntheit der rechten Hand,


Ich glaube, mir geht es um die nötige Entspanntheit der linken Hand... (Greifhand). Mit DER schlackere ich ja immer hinterher. Da scheinen mir deine Übungen schon sehr sinnvoll zu sein @Absint
 
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Intervalle sind mir kein Fremdwort, aber was kann mir das bringen, schneller spielen zu können?

Er schrieb ja (und ich seh das genauso)

Aber mMn gibt es nix langweiligeres als schnelle Läufe, die nur chromatisch auf- und abwärts gehen.


Ist jetzt deine Entscheidung ob du Tonleitern möglichst schnell hoch und runter übst weil es das einfachste scheint, oder gleich etwas Interessanteres
auf höhere Geschwindigkeit zu bringen versuchst ....... Viel Erfolg
 
Sorry, ich kapiere es gerade nicht! Eine Tonleiter besteht doch aus Intervallen. Was meint ihr konkret damit? Macht mir doch mal bitte für Blödies wie mich ein Schaubild, Beispiel, etc... Ich kenne die Bezeichnung Doubble-Speed. Aber erst mal dahin kommen...?? Wie?? Wenn ich gerade mal 16el kloppen kann.
 
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Tada, "Intervalle", in diesem Fall jeweils Terzsprünge:

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Genial! Welches Buch? Auch das oben genannte?
 
Wenn man eine Dur- (oder Moll-) Tonleiter einfach nur hoch oder runterspielt sind das die ganze Zeit nur Halb und Ganztonschritte ,
also kleine und große Sekunden. Macht man das länger ist es langweilig. Macht man das länger und schneller ist es immer noch langweilg,
nur schneller gespielt. Also ist es u.U. "besser" interessantere Linien und Läufe auf mehr Speed zu bringen. Andere Intervalle sind da
definitiv eine Möglichkeit also Terzen, Quinten usw. Such was was dir gefällt, oder bleib bei stino hoch und runter. Deine Entscheidung .......
 
Such was was dir gefällt, oder bleib bei stino hoch und runter. Deine Entscheidung

Hast schon recht! Aber es geht jetzt hier nur darum den Speed in den Fingern aufzubauen. Pentatonik habe ich zu beginn auch nur hoch und runter genudelt. Mache ich inzwischen auch nicht mehr. ES GEHT UM DEN SPEED!!!!
 

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