"Bis zu 12 kompatible Systeme pro Frequenzband" - was bedeutet das?

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Hallo an alle!

In der Band bin ich Sänger und Gitarrist und überlege, mich vom Mikroständer zu befreien. Ich singe übrigens heute noch über ein Shure Unisphere (und genieße immer wieder aufs neue Woodstock-Feeling). Die Funksystem halte ich mittlerweile für ausgereift genug, um eine bühnentaugliche Alternative zu kabelgebundenen Systemen zu sein. Nun bin ich total neu bei dem Thema und habe mich deswegen hier im Board vorab schon etwas eingelesen und auch im Web nach Grundwissen umgeschaut. Und ich habe auch die Suchfunktion im MusikerBoard versucht. Leider (wieder einmal) erfolglos, daher scheibe ich mal direkt.

Mein aktueller Stand:
1. Ich möchte als Einsteiger mit einem analogen System für Gesang starten (die Gitarre bleibt erst mal verkabelt).
2. Frequenzbereich sollte S8 sein, um auch nach 2016 anmeldefrei arbeiten zu können.
3. Mir gefällt das Shure System BLX14/P31 S8.
4. Die Version mit dem SM35 kostet 90 € mehr. Ist das auf kleinen Bühnen (bis 300 Gäste) hörbar besser?

Soweit so gut?

Es gibt einen Punkt, den ich nicht verstehe, und bei dem ich euch um eure Hilfe bitte. Pro Empfänger ist wohl immer nur 1 Sender möglich, macht ja auch Sinn bei nur 1 Ausgang pro Empfänger = 1 Kanal im Mixer. Dennoch sagt Shure bei der Funktionsbeschreibung: „Bis zu 12 kompatible Systeme pro Frequenzband.“
Hier der Produkt-Link: http://www.shure.de/produkte/funk_systeme/pga31-headset-funksystem

Was bedeutet das? Was ist mit einem "kompatiblen System" gemeint?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Unterstützung.

LG
Günter
 
Eigenschaft
 
zu 1.: Kabel ist immer besser! ;-) Analog ziehe ich beim Funk auch vor.
zu 2.: Mittenlücke LTE - nix für professionelles arbeiten, für Amateure OK, da bezahlbar und gebührenfrei.
zu 3.: Naja, ist halt ne Vollplastikkiste, Empfänger als auch Handsender. Bist du aus der Modebranche?
zu 4.: Es ist vollkommen wurscht wieviel Figuren vor der Bühne stehen. Wenn du ein schlechtes Mikro hast, dann hört man das, genauso wie wenn du ein gutes Mikro hast. Bei der Auswahl des Mikros kommt es darauf an, dass es a) zu deiner Stimme passt und b) möglichst geringes Feedbackverhalten offenbart.

Pro Empfänger ist wohl immer nur 1 Sender möglich...
Korrekt und nur so korrekt. Bei mehr als einem Sender auf derselben Frequenz bekommst du massive Störgeräusche.

Bis zu 12 kompatible Systeme pro Frequenzband.
Das ist Marketingdeutsch und dient nur dazu den nicht voll durchblickenden Endverbraucher zu verwirren, ähnlich wie bei DSL mit bis zu 16MBit. Du buchst 16MBit und bekommst reell aber nur 1MBit weil die Leitung nicht mehr hergibt. Hier ist es genauso... man könnte 12 Funkstrecken auf unterschiedlichen Frequenzen innerhalb der LTE Mittenlücke (S8 Band) betreiben, reell werden aber max. 7-8 möglich sein, sofern sonst niemand anderes in der nähe im S8 Band sendet und/oder es zu keinen Interferenzen zwischen den eingesetzten Sendern kommt.
 
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Danke für die ausführliche Antwort. Ich möchte gerne noch auf einige Punkte näher eingehen.


Du schreibst: „zu 2.: Mittenlücke LTE - nix für professionelles arbeiten, für Amateure OK, da bezahlbar und gebührenfrei.“

Ja klar, ich bín Amateur und williger Funkmikro-Einsteiger. Deine Aussage hat mich aber arg verunsichert - ist denn S8 für selbst für solche Gigs ungeeignet?
Kann es mir z.B. passieren, daß während des Gigs plötzlich und unerwartet noch ein weiteres ungewolltes Signal von Dritten auf die PA kommen kann?

Du schreibst: zu 3.: „Naja, ist halt ne Vollplastikkiste, Empfänger als auch Handsender. Bist du aus der Modebranche?

Als Einsteiger, der das mal testen möchte, habe ich mit Vollplastik kein Problem, solange es funktioniert wie gewünscht.
Gröööhl – nein, aus der Modebranche bin ich nicht! Wie kommst du darauf??

Du schreibst: „zu 4.: Es ist vollkommen wurscht wieviel Figuren vor der Bühne stehen. Wenn du ein schlechtes Mikro hast, dann hört man das, genauso wie wenn du ein gutes Mikro hast. Bei der Auswahl des Mikros kommt es darauf an, dass es a) zu deiner Stimme passt und b) möglichst geringes Feedbackver“halten offenbart.

Mein Ohren sagten mir bisher: bei höheren Laustärken wirken sich Soundunterschiede deutlicher aus als bei niedrigeren Volumina (Fletcher/Munson?).
Ja, da hast natürlich Recht: das Mikro sollte schon zur Stimme passen.

Weil beide Mirkos Nierencharakteristik haben, dachte ich, das Feedbackverhalten sei identisch.
Und bei gleichem Frequenzgang sollten doch das PG31 und das SM35 annährend gleich klingen?

Vor Ort testen ist bei mir nur schwer möglich, das Investment wäre 1 kompletter Tag inkl. Reisezeit und knapp 200 km Fahrt.

Du schreibst: „Hier ist es genauso... man könnte 12 Funkstrecken auf unterschiedlichen Frequenzen innerhalb der LTE Mittenlücke (S8 Band) betreiben, reell werden aber max. 7-8 möglich sein, sofern sonst niemand anderes in der nähe im S8 Band sendet. .... () Bei mehr als einem Sender auf derselben Frequenz bekommst du massive Störgeräusche.“

Sorry, aber das habe ich immer noch nicht begriffen. Einserseits gilt: 1 Sender – 1 Empfänger.
Gleichzeitig gilt aber auch: bis zu 8 Sender – und immer nur noch 1 Empfänger? Wie passt das zusammen?
Könnte ich dann unsere beiden Sängerinnen ebenfalls mit Funkmikros ausstatten - um dann zu dritt über „meinen“ 1 Empfänger in die PA gehen?
Das BLX 4E hat doch nur 1 Ausgang (alternativ XLR oder Klinke) – würden dann alle 3 Stimmen gemeinsam und gleichzeitig in 1 und denselben Mixer-Kanal gespeist? Mal abgesehen von den zu erwartenden Störgeräuschen?

Jede Stimme wird doch individuell am Mixer eingestellt, mit ihren eigenen Pegel und EQ … was sollen da 3 "zusammengemanscht"?
Oder habe ich was falsch verstanden?
 
1 Funkstrecke = 1 Sender + 1 Empfänger
8 Funkstrecken = 8 Sender + 8 Empfänger
Jede Funkstrecke sendet auf einer Trägerfrequenz im S8-Band. Außerdem braucht jede Funkstrecke eine gewisse Bandbreite, belegt also ein gewisses Spektrum um die Trägerfrequenz herum. Das Spektrum ist begrenzt (eben das S8-Band), deshalb ist die Anzahl der darin betreibbaren Funkstrecken begrenzt. Dann kommen noch Effekte wie die Intermodulation zum Tragen, die in der Praxis die Anzahl der gleichzeitig nutzbaren Funkstrecken begrenzen.
Da das S8-Band sehr schmal ist, kann man nur wenige Strecken parallel betreiben. Deshalb auch die Aussage, dass Profis eher mit anderen Geräten arbeiten, da man hieroft mit wesentlich mehr Funkstrecken arbeitet.
 
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Die LTE Mittenlücke ist - wie soll es auch anders sein, da von einer Behörde mit sehr viel Ahnung ersonnen - ein Provisorium. Die Mittenlücke ist in jedem Fall besser als das ISM Band, aber eben doch nicht so sicher, da eben jeder Vollpfosten so ein Ding einsetzen darf und kann. Dennoch kann ich dich beruhigen, denn bei nur wenigen Funkkanälen (ich würde mal max. 6 sagen) funktioniert das doch meistens.
Stressfrei und sicher wird es aber nur im Bereich unter 790 MHz, doch dieser Bereich ist wiederum Anmelde- und Gebührenpflichtig. Das wäre aber für dich wohl übertrieben, außer du hast vor mehr als 6 Funkkanläle simultan zu betreiben.

...bei höheren Laustärken wirken sich Soundunterschiede deutlicher aus als bei niedrigeren Volumina...
Bei kleinen Lautstärken ist unser Ohr empfindlicher. Bei zunehmender Lautstärke nimmt dies ab.
Bei Lautsprechern gilt in der Regel: Je lauter, desto mehr Verzerrungen und Feinheiten werden weniger gut aufgelöst.
Daher behaupte ich, dass sich Klangunterschiede bei höheren Lautstärken weniger auswirken.
Ist ähnlich wie in der Küche: Wenn du ein Gericht für nur 2 Personen kochst, dann solltest du beim Würzen aufpassen, denn ein bisschen zuviel oder zu wenig merkt man sofort. Bei demselben Gericht für 20 Personen ist eine Prise Salz zuviel nicht weiter auffällig.

Gleichzeitig gilt aber auch: bis zu 8 Sender – und immer nur noch 1 Empfänger? Wie passt das zusammen?
Nein!
Pro Funkstrecke gilt ein Sender und ein Empfänger auf einer bestimmten Frequenz.

Ist wie beim Radio. Du empfängst Radio Eriwan auf xxx MHz. Radio Achmed muss daher auf Frequenz yyy MHz senden. Ein oder mehrere Radioempfänger können nun zwischen Radio Eriwan und Radio Achmed wählen wie sie lustig sind.

Dasselbe bei Funkstrecken. Ein Sender auf einer Frequenz, welche von x-beliebig vielen Empfängern bedient wird, aber eben nur das Signal dieses Senders auf diesen Frequenz.

Für jedes unabhängige Signal benötigt man einen dedizierten Sender mit je einer von den anderen Sendern unterschiedlichen Frequenz.

Jeztzt klar?
 
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Aktuell wäre ich echt geneigt, eine Digitalfunke im 2,4GHz Band zu verwenden, denn:

- LTE Mittenlücke ist nicht ohne Grund da. Man überlege: Mobilfunkanwender kaufen für sauteuer Geld einen Frequenzbereich und nutzen den dann nicht komplett? Wohl kaum. Vielmehr braucht man die Lücke zwischen up- und downstream, weil es technisch einfach erforderlich ist. In der Praxis wird also in dieser Lücke ein Haufen Funkmüll rumfliegen; zuviel Müll, als daß ich dort würde senden wollen. Momentan ist das alles noch nicht so kritisch, weil die LTE-Abdeckung noch nicht so dicht und - viel wichtiger - noch nicht besonders viele LTE-taugliche Endgeräte am Start. Das kann in einem Jahr schon ganz anders aussehen und mir schaudert's bei dem Gedanken, wenn hunderte Leute im Publikum während des Gigs ihre Multifunktions-Verblödungs-Wisch-Telefone auspacken und deren eingebaute Mikrowellensender mit einigen Watt Sendeleistung ins LTE-Netz einloggen wollen. Dann adios Musikantenfunkmikro... lol.

- ISM ist zu eng. Erst letzte Woche auf einem Volksfest 'nen erstaunten Sänger gesehen, als über seinen Funkmikroempfänger die Musik vom Autoscooter reinkam... lol.

- C-Band ist zuverlässig, aber kostet halt bissl Gebühr (Anmeldung einfach und kleiner jährlicher Obulus). Wäre also Mittel der Wahl, würde Brüssel nicht aktuell schon wieder - angestachelt von einschlägigen Lobby-Vertretern... ok... aus solchen besteht der ganze EU-Parlamentsapparat - darüber beraten, das C-Band ebenfalls dem Mobilfunk zu verkaufen. Gut möglich, daß man also hier bald dieselben Probleme bekommt, wie kürzlich im D-Band, in dem sich jetzt Digitalradio und LTE-netz tummeln.

- Alles unterhalb C-Band (bis in den VHF-Bereich) ist zuverlässig, aber illegal. Kann man zwar angemeldet kriegen, aber mit wechselnden Standorten, die man als rumziehender Musikant nun mal hat, wird das kompliziert und zu teuer.


Also wäre meine derzeitig am besten schluckbare Kröte eher sowas: https://www.thomann.de/de/line6_xdv35l.htm
plus ein entsprechendes headset-Mikro. Offenbar hat Line6 nur Kugeln im Programm, aber generell ist es kein Problem, jedes beliebige Headset an den Taschensender anzuschliessen.



domg
 
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Bin zu 90% zur Zustimmung bereit, aber:
Digital und vor allem bei 2,4 GHz ist mit verlaub gesagt obergrüze. Jeder WLAN Sender kann und wird dir ärger machen. Das ist mir als Profi zu unsicher. Gerade bei Industriejobs in modernen Versammlungsstätten funken dir die dort installierten WLAN Repeater alles tot.
Hinzu kommt, dass Digital eben geht oder nicht. Da bricht dann ohne Vorwarnung die Strecke zusammen oder es gibt sehr sehr sehr hässliche digitale Artefakte. Bei Analog hör ich es zumindest aufrauschen. Gut, ich bin schon immer ein verfechter der Analogtechnik, weil es einfach tut und es hat sehr lange gebraucht bis ein Digitalpult einzug gehalten hat. Mittlerweile funktionieren die Dinger ja auch. Ich würde lieber noch zwei bis drei Jahre warten, dann sollte der Digitalfunk auch so weit sein, als dass man ihn ohne große Bauchschmerzen einsezten kann und bis dahin sollten die Vollpfosten in Brüssel und unsere eigene Regierung diesen Affentanz um die Frequenzen beigelegt haben.
Achso... die Latenz bei Digital darf man auch nicht unterschätzen.

...plus ein entsprechendes headset-Mikro...
Hmm... wieso das denn? Als Sänger würde ich einen Handsender vorziehen.
 
Hinsichtlich Analogtechnik bin ich bei Dir, yamaha4711, aber die gesammelten Erfahrungen mit den Line6 Strecken sind positiv. Die alten 50er und 70er knippsten schon mal das WLAN aus, aber bei den aktuellen war von derartigem oder gar Störungen durch WLAN noch nix zu hören.

Man muß halt auch eingestehen, daß es ein Unterschied ist, ob ein Amateuer sich für kleines Geld eine Funkstrecke anschaffen will, oder ein Profi davon ein System mit 20 Strecken parallel ans Laufen kriegen muß.


domg


PS: Headset, weil Fragesteller Gitarrist und verlinkte Shure-Funke auch mit Headset-Mikro...
 
Da ich auch viel Industrie mache, habe ich da auch schon andere Erfahrungen gemacht. So mancher Moderator bringt sein eigenes Funkset mit und manchmal sind die halt eben abgesoffen und das war dann nicht immer unterste Schublade vom Material. Gut, wenn dann Spare mit dabei ist und man schnell noch ne Strecke hinstellen kann. ;-)

Erst kürzlich ist mal wieder so ne 2,4 GHz Strecke abgesoffen.
 
Einen Tod muß man sterben und für einen Musikanten, der JETZT eine Funkstrecke kaufen will, ist die Auskunft "drei Jahre warten, bis die Digifunken zuverlässiger werden" auch nicht sonderlich befriedigend. Spare hat der Musikant ja auch dabei, denn geht die Funke nicht, bricht der Gig nicht zusammen, wenn man das kabelmikro anstöpselt, oder? Frage ist halt, was empfiehlt man zum aktuellen Zeitpunkt an Funke, die man auch in ein paar Jahren noch einsetzen kann?

Wenn's nach mir ginge, nähme ich eine alte AKG WMS61 und liesse mich nicht erwischen.... [duckundweg]. ;-)


domg
 
Stressfrei und sicher wird es aber nur im Bereich unter 790 MHz, doch dieser Bereich ist wiederum Anmelde- und Gebührenpflichtig.

Drei Anmerkungen:
  1. Komplett stressfrei oder gar "sicher" gibts auch mit Anmeldung nicht - es gibt keine exklusiven Frequenzen (für Veranstaltungstechnik). BNetzA versucht die Frequenzvergabe räumlich zu verteilen, aber Garantien gibts keine. Mit der neuen Verordnung wird nochmal klar herausgestellt, das sich alle Nutzer bitte vor Ort selbst koordinieren sollen. Die Nutzung durch die Veranstaltungstechnik ist übrigens nachrangig zu DVB-T (das sich ja auch im gleichen Bereich tummelt).

  2. Ab sofort ist 470-790Mhz (mit Ausnahme 608-614) der Relevante, ohne Unterscheidung der Nutzergruppen. Den 7xxMHz Bereich kann man aber vergessen, denn damit wird demnächst wieder fett Kasse bei den Mobilfunkern gemacht. Für die eine oder andere schnelle Milliarden wird die Veranstaltungstechnik halt gleich nochmal enteignet. Hat beim letzten mal vor ein paar Jahren ja schon prima geklappt.

  3. Der Bereich 470-790 wird nur für "professionelle drahtlose Produktion" zur Verfügung gestellt, also nicht Privatleuten, nur Gewerbe. Definition der BNetzA: "Professionelle drahtlose Produktion ist der gewerbliche und fachmännisch ausgeübte Einsatz drahtloser Produktionsmittel" (Hervorhebung durch mich). Damit bleibt Privatleuten nur LTE-Mittenlücken und ISM-Bänder.
Quelle zu 2+3: Siehe VVnömL Kapitel 9.2.3.2 auf Seite 125.

Hat mal jemand als Privatmensch versucht, eine Frequenzzuteilung zu bekommen? Würde mich interessieren obs so gelebt wird wie geschrieben steht.
 
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zu 1.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mir da einer reinpfuscht ist wesentlich geringer, als in den beiden anderen Bereichen. Zudem bekomme ich hier die Anzahl >8 an Funkstrecken sicher ans laufen, ein vernüftiger Scan im Vorfeld vorausgesetzt.

zu 2.
Das geht mir auch voll auf die Nerven. Die haben doch nur Eurozeichen in den Augen diese arroganten und Fähnchen-im-Wind drehende Sesselpubser. Naja, bei der nächsten Veranstaltung mit diesen Damen und Herren werden sie dann wohl wieder an Leine gelegt, da ja Funk nicht mehr möglich ist. ;-)

zu 3.
Ich würde es versuchen, denn die wollen damit ja auch Geld machen. Des weiteren ist ein Gewerbeschein recht einfach zu beantragen und das reicht ja dann auch schon.
 
Herzlichen Dank an alle, ihr habt mir sehr geholfen. Klasse! Hier mein Fazit aus euren Beiträgen (bitte korrigiert mich, wo ich falsch liege):

Zum Thema "Kompatible Systeme"
Dank the flix und yamaha4711 glaube ich das nun verstanden zu haben. Je enger das vom Einzelsystem technisch belegte Frequenzband, desto mehr Systeme kann man im verfügbaren Frequenzspektrum simultan betrieben.

Zum Thema „Gehörte Lautstärke“
@ yamaha4711: dabei meinte ich, daß das menschliche Ohr mit steigender Lautstärke gleiche Frequenzen anders wahrnimmt. Was leise „gut“ klingt, hört sich - bei unveränderten Einstellungen - lauter anders an. Hier muß man dann – sofern es der Frequenzverlauf des Gerätes hergibt - nachregeln, was am Ende nicht zwingend immer zum gleichen Hörerlebnis führen muß. Ein Grund dafür mag auch darin liegn, daß sich das Ohr gegen höhere Lautstärken schützt.

Zum Thema „Welches Band ist für Hobby-Musiker am besten geeignet“

Wenn analog und weniger als 6 parallele Systeme = S8 (LTE Mittenlücke) geeigneter weil breiter als das engere ISM-Band (siehe Autoscooter-Effekt von „der onk“). Wenn mehr als 6 Systeme simultan = andere Bänder besser geeignet. Digital 2,4 GHz: gebührenfrei, aber noch nicht ganz ausgereift (WLAN-Einstreuungen, Aussetzer, Artefakte, Latenz).

Allerdings verunsichert mich der Frequenzwirrwarr doch etwas. Die Frequenzwelt scheint in einem ständigen Wandel, was dabbler sehr gut beschrieben hat.
Mir scheint, wenn ich in eine Funkstrecke investiere, kann ich vielleicht nur ein Gerät mit einen Nutzungshorizont von vielleicht 3 Jahren kaufen. Aktuell scheint S8 für mich als Amateurmusiker am geeignetsten, wissend um diesen ggf. eingeschränkten Einsatzzeitraum. Als Hobby-Musiker möchte zumindest ich mich nicht um eine Frequenzzuteilung bemühen.

Zum Thema „Welches Einsteiger-Produkt“
Ein Headset scheint mir die richtige Wahl, weil ich meine beide Hände für die Gitarre brauche, während ich singe, und nicht ständig „am Galgen hängen“ möchte. Leider hatte ich in den letzten Jahren noch kein digitales Gerät, dessen Software-Management (Firmware, Treiber) nicht fehlerhaft war, dazu zählt u.a. auch Line6. Ein analoges System scheint mir daher die sicherste Lösung zu sein, bis die Hersteller die Probleme im digitalen Bereich in den Griff bekommen haben.

LG
Günter

P.S.
@ yamaha4711: Ich muß immer wieder über deine ausnehmend illustrierenden Vergleiche schmunzeln, die es aber klar und deutlich auf den Punkt bringen.
 
Eines noch zum headset-Mikro generell:

Bin ja auch Klampfenschinder und habe Erfahrung mit beiden Mikrofonvarianten. Die Bewegungsfreiheit mit headset ist toll, das kann man nicht bestreiten. Relativiert sich allerdings, solange die Klampfe noch an der Strippe hängt, bzw. man Bühnen bespielt, die garnicht die Bewegungsfreiheit bieten. Ebenso ist beim "Ausflug" dran zu denken, bis zum Solo wieder am Platz zu sein, damit man den Sound umschalten kann. Alles schon passiert... ;-)

Im Gegenzug bringt das headset auch Probleme:

-Klanglich gleichwertig einer Handgurke muß man beim headset deutlich tiefer in die Tasche greifen und hat immer das Problem, das Mikrofon gut auszurichten, irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen übermäßigen Atemgeräuschen, Zischen bei Direktbesprechung und Mumpf.

- Ein bewegtes Mikrofon bedeutet immer erhöhtes Feeback-Risiko verglichen mit einem unbewegten. Alleine schon deshalb, weil man es nicht wirklich gut einpfeifen kann.

- Mit headset kann man den Abstand Mund-Mikro nicht variieren. Das ist wohl der grösste Nachteil.


So cool ein headset vielleicht scheint, solltest Du gut überlegen, ob es wirklich erforderlich ist...



domg
 
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Hallo domg,

vielen Dank, daß du mit mir/uns deine wertvollen Erfahrungen aus der Praxis teilst.
Hm, der Teufel steckt wie immer tief im Detail. Nicht nur technisch (siehe Austausch oben), ganz offensichtlich auch praktisch.

Ja, meine Gitarre möchte ich erst mal verkabelt lassen, da weiß ich, was ich habe. Und das ganze Setup ist bewusst Batterie-frei gehalten. Ich wünsche mir eigentlich nur mehr Bewegungsfreiheit beim Singen, Ausflüge sind auf den kleinen Bühnen, auf denen wir spielen, eh nicht drin. Aber ich hänge festgenagelt vorm Galgen ab, während unsere beiden Mädels ihre Hüften zur Musik wiegen, das kann’s auf Dauer doch nicht sein.

Die Technik ist ja reif dafür, dachte ich mir. Mag sein. Aber ist das Handling ebenfalls so einfach, wie ich es mir ausgemalt habe?
Wenn ich mir so deine Zeilen durch den Kopf gehen lasse, bin ich mir dessen nicht mehr so sicher.

Ich habe wie gesagt ein olles Shure Unisphere, also den Vorgänger des allerersten SM58. Das begleitet mich seit über 30 Jahren und hat viele Bühneneinsätze klaglos gemeistert. Bis heute hatte ich kein einziges Problem damit. Es ist genügsam, ist Feedback-arm, auch wenn uns der Monitorsound links, rechts und vor uns auf der Bühne um die Ohren fliegt.

Ob ein Einsteiger-Headset-Mikro klanglich ebenbürtig oder besser oder schlechter ist, kann ich seriös eigentlich nur an unserer Anlage testen. Dafür habe ich im Geiste schon den 30-Tage-Money-Back-Service eingeplant. Toll, daß es den gibt.

Was mir nach deinen Zeilen mehr Sorgen macht, ist die Ausrichtung des Mikros. Bei Sologesang bin ich näher am Mikro als wenn ich Chor singe. Das würde in der Tat wegfallen. Ich denke, das kann ich durch Zurücknahme der Stimme nicht kompensieren, ohne daß man es hört.

Auch dieser von dir erwähnte schmale Grad zwischen "klingt nix und klingt klasse" in Bezug auf den Winkel Mikro/Mund macht mir Kopfzerbrechen. Ich befürchte, der wird logarithmisch schmaler, je preisgünstiger das Set ist. Den Tod, teuer für nix zu investieren, will ich auch nicht sterben.

Was ich auch nicht bedacht habe, ist das erhöhte Feedback-Risiko, wenn ich eben nicht mehr in festem Winkel am Mikrogalgen hänge, sondern mich vor den Bühnenmonitoren plötzlich hin und her bewege und dabei den Einstrahlwinkel zu den Boxen um mich herum ändere. Das vermag ich nicht eizuschätzen, dazu müßte die gesamte Anlage aufgebaut sein, was nur beim Gig der Fall ist. Da retten mich auch die 3o Tage Money Back nicht mehr.

Ja, du hast Recht, das sollte ich mir in der Tat nochmal überlegen. Auf diese „Feinheiten“ habe ich nicht geachtet, die stehen in keinem Werbesprospekt. Danke dir ganz herzlich für deine Hilfe!

LG Günter
 

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