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SolKanar
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Suche schon seit längerem ein Digital Piano (richtiges Klavier ist neu zu teuer und alt zu aufwendig) und habe jetzt ein nett klingendes Angebot erhalten (leider kann ich es mir nicht vor dem Kauf ansehen):
Roland HP 237
um €1300 statt €2200
Gebraucht, aber angeblich annähernd neuwertig mit einem Jahr Garantie.

Ich habe natürlich gleich das nächste Musikgeschäft aufgesucht, um dieses Modell zu testen. Der Verkäufer erklärte mir jedoch, er würde Roland in dieser Preisklasse gar nicht verkaufen, da es gegenüber anderen Firmen minderwertig wäre. Er meinte, um rund €1500 würde man bei Yamaha deutlich bessere neuwertige Digitalpianos bekommen (zB CLP 230).

Jetzt meine Frage: Kann ich dem Mann vertrauen oder wollte er mir nur sein Produkt andrehen? Was ist besser Roland HP 237 oder Yamaha CLP 230?

Vielen Dank
 
Eigenschaft
 
Willkommen im Forum :)

Dann lieber Neuware wie Kawai, Ketron oder Korg. Mind. 2 Jahre Garantie.
 
Hallo SolKanar,

wenn du in der Preisregion ~1500 Euro ein Digitalpiano suchst, würde ich Dir zu Kawai raten, genauer: Kawai CN-4. Es hat gegenüber den meisten anderen Dps in der Preiskategorie den Vorteil, eine "echte" Hammermechanik zu besitzen, d.h. es fühlt sich deutlich mehr nach Klavier an, als die Konkurrenz.
Auch hast du gegenüber dem Yamaha wie auch dem Roland konkret den Vorteil einer größeren Polyphonie (96 gegenüber 64 Noten), d.h. du kannst mehr Noten gleichzeitig spielen. Letztens klingt das Kawai auch durch die aufwändigere Samplemethode einfach besser als die Konkurrenz - das ist aber natürlich bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache.

gn8 :) Illen

/edit: und ach ja, lass die Finger von dem "angebot". Für den Preis kriegst Du ein neues, das auch noch besser ist..
 
Werde ich. Vielen Dank euch allen.
 
Mir gefallen in dieser Preisklasse alle DPs nicht. Was wirklich gutes kriegst du eigentlich erst ab 2000 €. Alles darunter ist mE lediglich "brauchbar".

Wenn es sein muß, würde ich dir zu Kawai raten (CN4, ES4, MP4). Besser fände ich aber, noch ein wenig mehr zu sparen.
 
Ich würd lieber etwas mehr anlegen und das P250 von Yamaha nehmen, da sind die Speaker gleich mit drin, und Du hast einen der besten Grandpianosounds am Markt, super epianos und eine Gradedhammer Tastatur vom Feinsten, das Sustainpedal hat stufenlose Funktion. Ich kanns nur empfehlen.
 
wie wärs mit nem schönen keyboard von kurzweil
 
Hi Leute,

habe interessiert die Beiträge in diesem Forum gelesen, und mir fiel insbesondere die Aussage ins Auge, dass ein DP die Sehnsucht nach einem Klavier nicht stillen könne. Das wäre nämlich genau mein beschriebenes Problem, dass mein Klavier (Yamaha) mehrere 100km entfernt steht, und ich es nur selten benutzen kann. Da der Drang zu Spielen nicht abgenommen hat, ziehe ich die Anschaffung eines DP in Erwägung.

Vielleicht noch kurz was zu meiner Person und meinen Spielgewohnheiten. Hatte jahrelang Unterricht, bin aber kein "guter" Spieler, spiele mittlerweile nur noch aus Spaß, also keine Klassik ;) was eigentlich dem DP entgegenkommen dürfte(?), also hauptsächlich sowas wie Movie Soundtracks und Pop (Michael Jackson etc.)

Meine konkreten Fragen nun:

1. Lohnt sich eine Anschaffung überhaupt, oder werde ich auf Dauer nicht zufrieden sein? (Diese Frage lässt sich wohl eher von jemandem beantworten, der wirklich Erfahrung mit DPs gesammelt hat)
2. Falls ja, würde sich eine höhere Preisklasse lohnen?
3. Falls ja, wäre das RD-700SX optimal? (interne Lautsprecher brauche ich nicht, würde nur über Kopfhörer spielen)

Alternativen für mich gibt es nicht, entweder ein DP anschaffen oder gar nicht spielen. Schon mal vielen Dank im Voraus für die Antworten!
 
Hallo!

@0815User:
Auch wenn DPs einem echten Klavier punkto Spielgefühl und Klangdifferenziertheit nachstehen, gibt's genügend Fälle, in denen ein DP sehr sinnvoll ist. Ich habe z.Bsp. Zugang zu beidem. Und ich finde mich oft in der Situation, Spaß und Lust am Üben um 1 h zu nachtschlafener Zeit zu haben. Schön, daß dann auch das digitale Stage-Piano dasteht. Sicher, es gibt "Silent Mode" Klaviere, aber der Aufpreis ist ungleich höher, als der Preis des Stage-Pianos und ich kann mir dieses für Übungssessions auch mal unter den Arm klemmen.

Wirst du auf Dauer zufrieden sein? Kommt drauf an, welche Schwerpunkt für dich zählen! Wenn du einen wirklich feinen, differenzierten, vollen, warmen Klang schätzst wird's dich immer wieder zum echten ziehen. Wenn die Vorteile des zu jeder Tages-/Nachtzeit spielen könnens und der Transportierbarkeit für dich zählen, dann wirst du sehr zufrieden sein.

Preisklasse:
Wenn ein Kawai MP-8 in Frage käme, würde sich die höhere Preisklasse (2.300 Euronen) auf alle Fälle lohnen. Ein gebrauchtes gutes MP-9500 (Vorgänger des MP-8. Bis Aug. 05 gebaut) um 1.200 wäre auch eine Alternative. Die haben die mit Abstand beste Tastatur (AWA Grand Pro Mechanik) mit echten Holztasten und ein Spielgefühl vom Feinsten. Und der Flügelklang des MP-8 ist sehr detailliert. Nachteil: die aufwendige Tastaturmechanik trägt dem Ding 32 kg Gewicht ein = Transport nicht ganz bequem.

Ich selbst hab alles durchgetestet, Roland, Yamaha, Clavia Nord Stage und sogar das seltene Gem ProMega 3. Das Nord Stage hat lebendig klingende Flügelsamples, ich hatte aber Probleme mit Tonverzerrungen - und das bei einem 3.000 Euro Gerät! Das Gem ProMega 3 ist nett, aber ich würde den Flügelklang des Kawai MP-8 vorreihen. Die Tastatur des Kawai ist ohnehin weit besser!

Roland RD700SX wird von vielen hier sehr gelobt. Ich konnte mich dafür nicht begeistern, obwohl ich es vor zwei Tage nochmals getestet hab'! Ich finde den MP-8 Klang ungleich besser, von der Tastatur ganz zu schweigen und ich mag auch die Roland Bedienung mit den zig Submenues nicht.

Die Yamahas sind im Moment auf jeden Fall eine echte Preisokkasion, da Yam die Preise kräftigst reduzierte. Das P-250 wurde von 2.000 auf 1.600 gesenkt, das P-90 von 1.060 auf 790.

BTW: Die von mir erwähnten sind alle "Stage-Pianos". Die halte ich auch für vernünftiger, wenn schon digital, da dadurch wenigstens, wenn schon digital, der Vorteil der Transportierbarkeit gegeben ist und sie mehr können, als Heim-DPs. Aber das suchst du ja ohnehin!
0815User schrieb:
(interne Lautsprecher brauche ich nicht, würde nur über Kopfhörer spielen)
Wenn du doch mal ohne Kopfhörer spielen willst, kannst das SP ja an die HiFi-Anlage anhängen = Spitzenklang!

Das P-250 würde ich persönlich nicht nehmen, da es gleich schwer, wie das MP-8, groß ist und letzteres finde ich weit überlegen und das P-250 ist sehr groß durch die eingebauten Lautsprecher. Das P-90 halte ich aber für DEN Preis einen Hammer! :great:

Guter Pianosound (Flügel und auf trocken getrimmtes "Rockpiano", das sich für den Mix eignet), hervorragender Kirchenorgel- und Cembalosound, gute Vibes, brauchbarer Wurli-Sound... Eine gute Tastatur (Manche finden sie eine Spur zu hart.), robust, alle Anschlüsse...

Du findest sicher ein besseres Stage-Piano als das P-90 (MP-8 als erstes zu nennen!), aber das kostet dann weit über 2.000. Ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis als beim P-90 für 790,- Euronen gibts nicht!!! Nicht vom niedrigen Preis täuschen lassen, ein befreundeter Musikunilehrer, Akustiker und Tontechniker testete es war blank erstaunt, daß es die Qualität bei einem 790,- € Gerät gibt.

Wichtigster Tip für alle in der Qual der Wahl: Antesten, antesten, antesten!!! Nimm dir einen wirklich guten Kopfhörer und fahr' zu einem sehr gut bestücken Händler, wo du all die Dinger in Ruhe probespielen kannst. Letztlich entscheidet, was DIR gefällt.

@lucjesuistonpere:
Hab das Roland vor 2 Tagen nochmals probegespielt. Sorry, wir sind sonst oft derselben Meinung, aber ich kann mich nicht für das Roland erwärmen. Ist nicht der Klang, sondern vor allem die Tastatur und die Bedienung, die mich nicht anspricht.

Ich weiß, daß du eher kein Yamaha Liebhaber bist. War ich bislang auch nicht! Aber mit 790,- für das P-90 haben die jetzt ein gewichtetes Plusargument!
lucjesuistonpere schrieb:
Wenn es sein muß, würde ich dir zu Kawai raten (CN4, ES4, MP4).
Nehmen wir das Kawai MP-4: Die Sounds (Es sind auch wesentlich mehr!) des Kawai sind einiges besser, als die des P-90, keine Frage (EPs, auch der Flügel...). Aber die Tastatur finde ich ziemlich labbrig, da gefällt mir die des P-90 besser, wenn auch etwas hart. Und vor allem ist das MP-4 60 % teurer, als das P-90 mit dem neuen Preis!

Das ich ein MP-8 Fan bin, für mich das beste Stage-Piano, kam ja in vielen threads wohl schon durch. Dafür werden aber auch 2.300 Euronen und 32 kg Schleppgewicht fällig.

Grüße,
nordstern
 
Hallo nordstern,

danke für deine ausführliche Antwort! Preislich käme das MP-8 in Frage, das Gewicht wäre mir sehr egal. Wie schaut das eigentlich mit dem Sustainpedal aus? In einem Yamaha Spot habe ich gesehen, dass man an das S90ES ein Stufenloses (FC3) anschließen kann. Geht das beim MP-8 auch? Bzw. beim RD..

edit: habe gerade gelesen, dass beim MP-8 einige Noten falsch klingen (http://www.razyboard.com/system/index.php?id=kawai&forumid=122542&threadid=2402442,) sowas würde mir beim Probespielen mit Sicherheit nicht auffallen. Kann sowas nicht mit der Zeit stören, wenn man weiß, dass es da ist? Sind beim RD oder S90ES ähnliche Fehler bekannt?
 
nordstern schrieb:
Nehmen wir das Kawai MP-4: Die Sounds (Es sind auch wesentlich mehr!) des Kawai sind einiges besser, als die des P-90, keine Frage (EPs, auch der Flügel...). Aber die Tastatur finde ich ziemlich labbrig, da gefällt mir die des P-90 besser, wenn auch etwas hart.
War zwar eigentlich an Luci gerichtet, aber ich kann dem nur zustimmen. Wenn ich mal ein "echtes" Klavier unter den Fingern habe ist es entweder ein Yamaha-Flügel oder ein Kawai-Klavier.
Am Flügel ist mein Yamaha-Stagepiano wesentlich näher dran. Das Kawai Stage ist so labberig wie auch das Kawai-Klavier.
Insofern kann ich Dir, 0815User aus meiner Perspektiver eher zu 'ner Yamaha-Tastatur raten. Testen würde ich allerdings trotzdem.

Grüße

Ice
 
Hallo!

@0815User:
0815User schrieb:
Wie schaut das eigentlich mit dem Sustainpedal aus? In einem Yamaha Spot habe ich gesehen, dass man an das S90ES ein Stufenloses (FC3) anschließen kann. Geht das beim MP-8 auch? Bzw. beim RD..
Fürs Roland kann ich das leider nicht beantworten, aber das MP-8 kann stufenloses Sustain mit der Pedaleinheit F-20 (Meines Wissens im Lieferumfang des MP-8) definitiv!

Zum "Noten falsch klingen":
Da gibts Diskussionen in vielen Foren zu fast allen Stage-Pianos. Das dürfte meistens weniger ein technischer Fehler sein, als die Frage, wie der Flügel, von dem gesamplet wurde, gestimmt war. Manche Hersteller setzen da auf extrem reine Stimmung nach dem Lehrbuch. Mit dem Effekt, daß dann viele Anwender den sterilen Klang des Stage Pianos bemängeln. Andere lassen feine Stimmungsungleichheiten zu, was einige Anwender als "falsch klingende Noten" bemängeln, andere wieder begrüßen, weils lebendiger und natürlicher klingt.

Und teils gibts es wirklich technische Unzulänglichkeiten, die fast immer am Sample liegen und z.Bsp. entstehen, wenn der Originalflügel beim samplen nicht optimal mikrofoniert war. D.h. bei einigen Noten eine abdämpfende Strebe o.ä. zwischen Saiten und Mikrofon lag. Auf jeden Fall nichts Kawai Typisches. Clavia hat z.Bsp. bewußt fürs Nord Stage von einem leicht verstimmten Flügel gesamplet und viele begrüßen das Ergebnis als lebendiger.

Zum MP-8 konkret: Den thread im Kawai Forum zu einzelnen Tönen mit angeblich anderem Timbre hast du ja entdeckt; ich kenne ihn. Mir scheints eher um die obige Frage nach dem bewußt gewählten Grad an Reinheit des Originalflügels zu gehen, als um ein echtes technisches Problem. Der momentan letzte post in diesem Kawai thread meint ja sinngemäß: "Auch ein echter Flügel hat nie eine 100 % reine Stimmung".

Mein Vorschlag: dort ist ja exakt beschrieben, welche Noten das betreffen soll. Und dann hör dir mal ein MP-8 selbst in Hinblick auf diese Noten an. Wenn dich dann nichts stört, wirds für dich auch in 5 Jahren noch passen. Wenn dir da was unangenehm auffällt, dann laß die Finger davon.
0815User schrieb:
Kann sowas nicht mit der Zeit stören, wenn man weiß, dass es da ist?
Ja, und wie!! Meine Erfahrung: Wenn einem persönlich irgendwas am Klang stört, dann wird das Gehör geradezu drauf sensibilisiert und es stört immer mehr...

Aber laß dich umgekehrt nicht durch diesen Kawai thread allein abschrecken. Für DEINEN Hörgeschmack muß der Klang angenehm klingen - selbst anhören! Die Tastaturqualität des MP-8 würde ich schon als objektiv saugut bezeichnen. Aber der Klang aller Stage Pianos ist viel subjektiver in der Beurteilung und stark Geschmackssache. Ist ja auch bei echten Flügeln so. Viele halten den Klang eines Steinway D für das Nonplusultra, andere ziehen einen Yam C7 oder Boston oder Farsioli voll vor.

Das MP-8 hat ja zwei Flügelklänge (Dazu noch Rock-, Jazzpiano etc.), Grand 1 und Grand 2. Mir persönlich gefiel das Grand 2 in den höheren Oktaven besser, das Grand 1 in den tieferen. Für meine Ohren war der Grand 1 Sound von der Dynamikdifferenziertheit toll aber in den höheren Oktaven vom Timbre nicht. Vom Timbre klang ein Yam P-90 oder P-250 für mich ausgewogener, dafür in der Dynamik viel weniger detailreich. Ein Kompromiß im Vergleich zu einem echten Klavier bleibt jedes DP.

Den vollsten, dynamischsten, detailreichsten (Resonanzen etc.) digitalen Klavierklang hörte ich bis jetzt beim Synthogy Ivory Grand, einem PlugIn für den PC. Kein Wunder, die Sampledaten umfassen 32 GB. Bei einem DP, Home oder Stage, hast du ca. 20 MB an Sampledaten, also ein Tausendsechshundertstel. Wenn du ohnehin nur zuhause spielst, wäre das eine Alternative??? Ein gebrauchtes Kawai MP-9500 (Vorgänger des MP-8 mit derselben hochwertigen Tastaturmechanik) als Masterkeyboard, das das Ivory Grand ansteuert? Dann hast du hochwertigsten Sound und hochwertigste Tastatur. Dafür aber PC Abhängigkeit.

@IcePrincess:
IcePrincess schrieb:
Am Flügel ist mein Yamaha-Stagepiano wesentlich näher dran. Das Kawai Stage...
Bin ich ganz deiner Meinung, IcePrincess, wenn's ums MP-4 (Oder ES-4) geht. Die Tastatur des MP-8 ist allerdings über alle Zweifel erhaben und alles andere als labbrig.

Grüße,
nordstern
 
nordstern schrieb:
[...]Den vollsten, dynamischsten, detailreichsten (Resonanzen etc.) digitalen Klavierklang hörte ich bis jetzt beim Synthogy Ivory Grand, einem PlugIn für den PC. Kein Wunder, die Sampledaten umfassen 32 GB. Bei einem DP, Home oder Stage, hast du ca. 20 MB an Sampledaten, also ein Tausendsechshundertstel. Wenn du ohnehin nur zuhause spielst, wäre das eine Alternative???[...]
Klingt interessant! Meinen Desktop PC könnte ich dazu allerdings wohl nicht verwenden, dafür brummt der zu laut. Würde denn für die gängigsten Softwarelösungen ein 1.6Ghz Notebook mit 2GB Ram ausreichen? Habe mal ein paar Herstellerseiten überflogen, empfohlen wird dort oft 1.4Ghz, theoretisch(!) sollten 1.6 also ausreichen.
Habe den Eindruck, als bräuchte ich dann aber noch viel mehr.. da ist von Hostapplikation die Rede, zB. Steinberg HaLion. Und wie sieht das mit der Soundkarte aus? Und läuft die Verbindung einfach über USB?
 
Hallo!

@0815User:
Auf deine kurzen Frage exakt zu antworten, bedarf leider einer umso umfangreicheren Antwort, da sonst bruchstückhaft. ;)

Zur Softwarepiano-Qualität würde ich dir unbedingt raten, dich mal in gleich folgende Website reinzuhören. Die haben im dortigen "Pianoshootout" ein Stück vom Pianisten als Midi-File einspielen lassen und sämtliche getesteten PlugIns und Stagepianos damit gesteuert und unter gleichen Bedingungen mp3 files davon hergestellt. D.h. sehr guter Vergleich unter gleichen Bedingungen. Da kannst dir mal im direkten Vergleich den Klang anhören. Roland RD700SX, Yamahas, Kawai MP8 (Beide Grand Klänge), Synthogy Ivory, alles da. Punkto Softwarepiano finden auch viele das Steinberg The Grand 2 sehr gut (Realistisches Releaseverhalten). Von NativeInstruments Akoustik Piano sind die meisten enttäuscht. Hier die Site: http://www.purgatorycreek.com/

0815User schrieb:
Meinen Desktop PC könnte ich dazu allerdings wohl nicht verwenden, dafür brummt der zu laut.
Desktop wäre an sich die viel bessere Lösung für zuhause, als ein Notebook (siehe unten). Die Lärmerei der Dinger mit zig Lüftern und HD Geschwirre ist ein Nachteil. Lösung Nr. 1 = sehr leiser Rechner! Gibt's, sind aber einiges teuerer, als "normale". Lösung Nr. 2 = Kopfhörer. Du meintest, du hörst ohnehin meist über Kopfhörer. Dann dürfte es kein Problem sein. Lösung Nr. 3 = Bei Hören über Boxen: Rechner in einem Raum, Verstärker und Masterkeyboard im angrenzenden und zwei Kabel dazwischen (1xMidi, 1xAudio). Ein zugegeben nicht elegante Notlösung, denn wenn du am Klang was verstellen willst, heißts immer ab ins andere Zimmer zum Compi.
0815User schrieb:
Würde denn für die gängigsten Softwarelösungen ein 1.6Ghz Notebook mit 2GB Ram ausreichen?
Synthogy gibt für das Ivory Grand 2 GHz CPU und 2 GB RAM als Empfehlung und darunter wirds eng. Wer sich nach den Minimalanforderungen richtet, muß mit Klangaussetzern etc. rechnen, die empfohlenen Hardwarevoraussetzungen sind die bessere Richtschnur. Etwas optimieren geht noch händisch. NothanUmber beschreibt das schön hier: https://www.musiker-board.de/vb/showpost.php?p=1298234&postcount=15. Das Steinberg Grand 2 benötigt etwas weniger RAM, aber die CPU sollte etwa gleich schnell sein.
0815User schrieb:
.. da ist von Hostapplikation die Rede...
Es gibt Emulationen (Z.Bsp. EastWest Bösendorfer290), die ein Hostprogramm wie Cubase benötigen und reine PlugIns sind. Die genannten, Ivory und The Grand 2 können in ein Hostprogramm eingebunden werden, müssen aber nicht. D.h. sie haben ein eigenes GUI (GeneralUserInterface) und können als StandAlone laufen.
0815User schrieb:
Und läuft die Verbindung einfach über USB?
Stardard für Masterkeyboardsignale ist nach wie vor Midi mit den entsprechenden DIN Steckern. D.h. dein Stage-Piano/Masterkeyboard liefert die Steuersignale (Note, Note ON/OFF, Velocity etc.) als Midi-Protokoll an der Midi-Out Buchse. Die Soundkarte am Compi hat dann ebenso Midi-Buchsen und dort gehst du in die Midi-In rein.

USB wird von den Keyboardherstellern eigentlich nur für Datenaustausch abseits des Midiprotokolls verwendet, z.Bsp. ein Synthie-Editierprogramm läuft am PC, Datenaustausch mit dem Synth per USB. Es gibt aber um wenig Geld Midi-USB Interfaces. Damit könntest du dann in den USB-Port. Empfehle ich aber nicht, da dadurch ein wertvoller USB-Port verloren geht und mit USB-Hubs gibts immer Probleme.
0815User schrieb:
Und wie sieht das mit der Soundkarte aus?
Die zentrale Frage ist die Latency/Latenz, d.h. die Zeitverzögerung vom Eintreffen des Tastaturkommandos bis ein Ton ausgegeben wird. Hab's zwar selbst nicht gemessen, aber es heißt, eine Latenz von 6ms oder weniger ist nicht wahrnehmbar, eine zwischen 6ms und 20ms gerade noch tragbar und über 20ms schlichtweg untragbar.

Onboard Soundchips kannst du vergessen. Da las ich von bis zu 200ms Latenz. Am besten sind eigene Musikersoundkarten. Ein User hat zwar mal berichtet, daß seine Soundblaster Audigy II befriedigende Latenz lieferte, das scheint aber die Ausnahme zu sein. Vor allem fehlen bei diesen Karten dann die nötigen Anschlüsse. Für die Soundblaster Audigy II z.Bsp. gibts Midi-ports nur in der Zubehörbreakoutbox und die kostet dermaßen viel, daß eine eigene Musikersoundkarte billiger kommt und ohnehin die weitaus bessere Möglichkeit ist.

Das Angebot sieht in etwas so aus: RME baut die punkto Wandler-(=Ton-)Qualität besten Karten und sie sind bis zu Studioanforderungen ausbaubar. M-Audios Karten habe nicht ganz RME Qualität, sind aber auch recht gut und billiger. E-MU liegt da bei den Wandlern noch knapp dahinter, dafür gibts umfangreiche Ausstattung, wie eingebaute Hardwareeffekte (Delay, Phaser etc.). Preislich liegen die Karten zwischen 98,- und 400,- Euronen.

Qualitativ äußerst hochwertige Karte: RME HDSP9632 um 400,- http://www.rme-audio.de/hdsp/hdsp9632.htm. Auch sehr gute Wandler (192 kHz Samplingrate wie die RME) hat die M-Audio Delta Audiophile 192 http://www.m-audio.de/ap192.htm, die 168,- kostet. Dafür ist die nicht ausbaubar und hat keinen Kopfhörerausgang. D.h. Kopfhörer geht nur über den Umweg Line/Audio-Out der Karte - (HiFi)Verstärker.

Von E-MU bekommst du um 400,- die 1820 http://www.emu.com/products/product.asp?category=505&subcategory=491&product=9870. Die liefert eine Breakoutbox mit, die XLR/Klinken Mic/Instr/Line Eingänge mit Phantomspeisung und Mic PreAmp hat, Klinkenausgänge, Midi In/Out und Headph. sowieso und die Tonabnehmerentzerrer/-PreAmp für direkten Anschluß eines Plattenspielers drauf hat. Exakt dieselbe Karte ohne die Breakoutbox heißt 1212M und kostet dann nur 195,-. Die beiden sind qualitativ auch voll OK; bieten ebenso 192kHz Samplerate. E-MU wurde btw von Creative aufgekauft und die laufen daher jetzt unter "Soundblaster Professional", habe aber eigene Wandler.

Zum selben Preis gibts vom RME die DIGI96/8PAD http://www.rme-audio.de/digi96/digi96pa.htm, die billigste Möglichkeit, zur RME Qualität zu kommen.

Suchst du was Billigeres, dann liegen wir bei der M-Audio Delta Audiophile 24/96 mit 95,- http://www.m-audio.de/deltaap.htm, und E-MUs 0404 um denselben Preis http://www.emu.com/products/product.asp?category=505&subcategory=491&product=10447. Kopfhöreranschluß gibts bei beiden nicht. Ein KopfhörerPreAmp kostet Geld = nur bei teureren vorhanden.

Tonqualität und Latenz paßt bei allen genannten, Midi InOut liefern auch alle. Das alles waren jetzt Karten fürn Desktop. Ähnliches gibts auch für Laptops. Die haben allerdings keinen Platz für eine Karte, da läuft das dann über PCMCIA. D.h. es kommt eine kleine Karte in den Einschub, die nur die PCI Busverbindung herstellt, der Rest extern (Aber im Gegensatz zu Firewire/USB2.0 mit viel schnellerem Datendurchsatz.). Bsp: E-MU 1616 um 400,- http://www.emu.com/products/product.asp?category=505&subcategory=491&product=13554, RME Cardbus Interface http://www.rme-audio.de/hdsp/cardpci.htm und Hammerfall Multiface http://www.rme-audio.de/hdsp/multifa.htm, in Summe 800,-.

DAS ist der Grund warum ich oben zu Desktop riet. Soundkarten für den Laptop über PCMCIA sind ungleich teurer als Desktop PCI-Karten!!! Für Laptops gibts dann noch "externe Soundkarten", die über USB oder Firewire angeschlossen werden. Die haben aber einen entscheidenden Nachteil: USB 2.0 oder Firewire hat eine viel geringere Datenrate als der interne PCI-Bus. Effekt: Die Schnittstelle bremst die Karte aus. Daher gibt M-Audio z.Bsp. für die internen Karten minimal 1ms Latenz an, für die Firewire/USB dagegen 6ms. BTW: die Werte sind Optimalwerte und die tatsächlichen hängen von der PC-Konfiguration (RAM Größe, Chipset etc.) ab und können in der Praxis auch 5-10mal so hoch sein. Und: Auch Digitalpianos haben Latenz, aber nicht wahrnehmbar, da eben unter 10ms.

So, das war jetzt leider lang, weil viel Info ;)

Grüße,
nordstern
 
Ach ja, noch was, 0815User:
Hier mal die links zu den beiden Softwarepianos:

Ivory=http://www.synthogy.com/pages/ivory.html,

The Grand 2=http://www.steinberg.de/ProductPage_sb_tg2_de.html.

Und dann: Anfangs war die Abstimmung zwischen Masterkeyboard und Software ein Problem. Inzwischen bietet die Software elegante Anpassungsmöglichkeiten. Allerdings mußt du mindestens 2-3 Stunden Zeit dafür einrechnen, die Velocity/Anschlagsdynamikwerte, die das Masterkeyboard liefert, an die Software anzupassen. Das fällt natürlich bei Stage-Pianos weg, da hat der Hersteller die Soundengine auf die Tastatur angepaßt.

Preisüberblick: Für die genannten Softwarepianos zahlst du ca. 250,-, für die Soundkarte, siehe letzter post, zwischen 100,- und 400,-. Und ein gebrauchtes MP-9500 muß zwischen 1.200,- und 1.600,- liegen. In Summe daher 1.550,- bis 2.250,-. Also deutlich billiger als ein MP-8 bis knapp darunter.

Grüße nochmals,
nordstern
 
Noch eine Info nachgeschoben, 0815User:

Wenn du mal mit der vorhandenen Computerhardware Testen möchtest, ohne gleich groß zu investieren und dir der Midi Eingang fehlt, du also ein Midi-USB Interface brauchst, das beginnt bei 39 Euro, z.Bsp.
M-audio USB Uno http://www.m-audio.de/msuno.htm, oder
Edirol UM-1EX http://www.rolandus.com/products/productdetails.aspx?ObjectId=732&ParentId=114.

Die habe allerdings nur 16 Midi-Kanäle. Für deinen beabsichtigten Zweck muß das aber reichen.

Grüße,
nordstern
 
Wieder einmal vielen Dank für diese ausführliche Antwort!

Habe lange überlegt und am ehesten sagt mir die Variante zu, eine möglichst gute Basis zu schaffen und Plugins später nachzukaufen, daher werde ich wohl das MP-8 und die RME HDSP9632 in Erwägung ziehen. Zum Thema Kopfhörer: Kannst du mir dort einen guten empfehlen? Auf den ersten Blick würde ich einen von BEYERDYNAMIC vorziehen, da mir das Material angenehmer zu tragen erscheint als zB ein geschlossener AKG. Muss ich natürlich testen, aber sollte ich sonst auf spezielle Eigenschaften achten, gerade hier bei DPs? Bei meinen letzten Headsets (hama und Sennheiser, beide um die 60€) tritt übrigens jeweils ein Wackelkontakt beim Mikro in diesem ins Kabel integrierten Regler für die Lautstärke auf, sind die Varianten um die 150€ nicht nur klanglich besser sondern auch robuster? Das Kabel sollte auch etwas länger sein..

Brauche ich dann sonst noch etwas? Hätte dann
- PC, den ich ja zum Glück bereits besitze (2.4 Ghz, 1GB Ram [würde ich erstmal austesten eh ich auf 2GB aufrüste])
- MP-8
- Soundkarte
- Kopfhörer

Habe schon mal im Onlineshop nachgeschaut, der Laden hätte alles da. Kenne mich mit den Gewinnmargen der Händler nicht aus, hast du eine vage Vorstellung, wieviel ich ungefähr herausholen könnte, wenn ich die 3 Sachen bar kaufe?
 
Hallo!

@0815User:
0815User schrieb:
...werde ich wohl das MP-8 und die RME HDSP9632...
Die Edelvariante! ;) Wenn du dir's leisten kannst, sehr gute Wahl! Ich neige selbst ja auch zu den wirklich guten Sachen, die dann lange Freude machen, als Billigeres, das nie so ganz glücklich macht. Und die Tastatur des MP-8 wird dich ganz sicher begeistern (Außerdem, da Holztasten und relativ große Mechanik, sogar sehr gut reparierbar, just in case.), ebenso die RME Karte, die viel Aufrüstung offenläßt und wirklich hochqualitativ ist. Noch ein PS zur RME Karte: Fürs Erste wirst du mit der mitgelieferten Kabelpeitsche auskommen. Brauchst du XLR, dann gibts eine eigene Kabelpeitsche dafür als Zubehör. Und dann gibts z.Bsp die AO4S-192 und AI4S-192 Out- und In-Erweiterungsboards. Damit hättest du dann bis zu 8 zusätzlich Ein- und 8 zusätzliche Ausgänge, Klinke symm., mit eigenen 192kHz Wandlern. Die lassen sich nicht nur in eine Slotöffnung einbauen, sondern per mitgelieferter Bohrschablone an jeder Stelle im Gehäuse (Aber dazu das Gehäuseteil abnehmen, sonst haste Bohrspäne im PC). D.h. bombenfestsitzende Profibuchsen wie in einem Stage-Piano.
0815User schrieb:
Brauche ich dann sonst noch etwas?
Ein Midi-Kabel von der Stange um ca. 5,-, das wärs dann! ;)
0815User schrieb:
Kenne mich mit den Gewinnmargen der Händler nicht aus, hast du eine vage Vorstellung, wieviel ich ungefähr herausholen könnte, wenn ich die 3 Sachen bar kaufe?
Die Margen der Händler sind in dem Bereich niedrig, viele liegen in den Preisen ca. 20 % unterhalb der empf. Herstellerpreise. Sehr viel wird nicht möglich sein. Richtschnur: Ich selbst tätigte bei meinem Händler (Der Händler hat die niedrigsten Preise in Wien) einen Einkauf über gesamt 3.000 Euronen. Da bei ihm Musiker auch auf Raten kaufen, war 3 % Barzahlskonto drin, immerhin 90,-. Und dazu konnte ich noch ein Midi- und 1 Paar Klinken Audiokabel um ca. 20,- rausschlagen. Das dürfte die Grenze des Möglichen sein.

Eine dringliche, gutgemeinte Warnung noch an dich!! Umso mehr, weil du bereit bist, ziemlich viel Geld locker zu machen, solltest du unbedingt probehören/-spielen. Das betrifft auch den Kopfhörer, da wäre allerdings weniger Knete verloren, zuallererst aber das MP-8. Bei soviel Geld wär's ärgerlich, wenn's dann doch nicht deinen persönlichen Geschmack trifft. Mit der RME Karte kannste dagegen nix falsch machen, die paßt mich Sicherheit.
0815User schrieb:
Das Kabel sollte auch etwas länger sein...
Kopfhörer! Zunächst das Kabel Thema. Aus langjähriger (teils leidvoller ;) ) Erfahrung kann ich nur sagen: Kein Wendelkabel, die verheddern sich nur ständig irgendwo, sind viel zu kurz und neigen beim Auszerren zu Kabelbruch. Einseitige Kabelzuführung ist viel besser, als ein (dünnes) Kabel zur linken Kapsel, eins zur rechten. Ist bequemer und praxistaublicher, das Kabel ist stärker und die Zusammenführung der beiden Einzelkabel ist immer eine Schwachstelle. Kabellänge: JA, kenn ich!! Alle Hersteller liefern aber ausnahmslos nur 3m. Ich persönlich brauche ein 5m Kabel. Nächstes Problem: welcher Anschluß. Ich betrachte es als Farce, wenn ein High-End Kopfhörer keinen 6,3mm Klinkenstecker hat. Beyerdynamic (gänzlich) und AKG (teils) setzen aber 3,5mm Miniklinken dran und dazu einen Schraubadapter auf 6,3mm.

Bei meinem Kopfhörer brach dieser Adapter bereits nach 2 Wochen (IN der Verstärkerbuchse!) mit dem Effekt, daß ich eine neue Buchse in den Verstärker einlöten mußte. Aus der Not machte ich gleich eine Tugend, lötete das Originalkabel aus und ein 5m langes mit 6,3mm Klinke hoher Qualität ein. Seither ist Ruhe! Das kann dir eventuell auch bevorstehen. Sennheiser baut wenigstens eine 6,3er Klinke ein mit Adapter auf 3,5. Das ist noch sinnvoller. Und AKG hat dazugelernt und bei den neuen Spitzenhörern auch auf 6,3mm Standard retourgesattelt.

Welcher? Da ist mal die Frage, ob es ein offener sein darf oder ein geschlossener sein muß. Offene gibts nämlich in größerer Auswahl in höherer Qualität. Ein geschlossener wird zum Muß, wenn du ihn jemals für Recording-Abhören mit Mikrofonie, also z.Bsp. Gesangsaufnahmen oder Aufnahmen akustischer Instrumente, verwenden willst/mußt. Da scheiden die offenen einfach aus, weil sie zu viel Schall nach draußen abgeben und damit ins Mikro einstreuen. Sennheiser baute früher mal einen guten geschlossenen, die jetzigen sind aber auf DJs zugeschnitten und nur noch Mittelmaß. Für gute geschlossene käme der Beyerdynamic DT770 PRO (139,-) und der AKG 271 Studio (144,-) in Frage.

Wenn's kein geschlossener sein muß, dann hast du noch die Wahl wesentlich hochwertigerer Modelle. Da wären mal Sennheiser HD 650 (369,-) und AKG K-601 (232,-) und K-701 (369,-). Alle drei das Feinste vom Feinsten!! Ein traumhafter Klang, da hörst du jedes feinste Detail klar und auch alle drei Supertragkomfort; die sitzen wie eine Feder. Aber eben entsprechend teuer. Von den dreien würde ich getrost vom AKG K-601 greifen, denn die Mehrqualität von K-701/HD 650 ist minimalst. Um immerhin ein Drittel mehr Kosten!

Preisgünstiger wären dann die Sennheiser HD 590 (111,-) und HD 595 (155,-). Die hab' ich aber selbst nie gehört, sondern nur Tests und techn. Daten gelesen. Die müßtest du unbedingt probehören.

Was ich dir aber sehr ans Herz legen würde, wäre der AKG K-501. Das ist der Vorgänger vom K-601/K-701 und durch die Nachfolger sank sein Preis radikal. Den besitze ich selbst und legte damals noch 250,- dafür ab. Der wird momentan um 133,- verkauft. Allerdickste Empfehlung, wenn du keinen geschlossenen brauchst! Ich hatte vorher einen Beyerdynamic DT990 und einen AKG K-240 und im Vergleich zu beiden ist der K-501 ein Quantensprung! Ein derart klares, feinst detailliertes Klangbild. Dabei warm, kein Bereich überbetont.... Ich kann nur Schwärmen!! Und um den jetzigen Preis das Beste, was du bekommen kannst. 15-30.000 Hz Frequenzgang btw! Die Nachfolger haben aber sogar 10-38.500 Hz. Und für nicht Tontechnik Erfahrene: Das ist keine Hirnwixerei, weils eh niemand mehr hört, sondern das heißt, das der Frequenzgang im hörbaren Bereich eben wie ein Brett ist.

Diese Spitzenhörer sind superbequem zu Tragen, sehr leicht, sorgsam umgehen mußt du aber schon damit. Ich ließ mal (SSKM=selber Schuld, kein Mitleid) meinen K-501 am Boden liegen und bin schlaftrunken auf den Bügel getreten. Das erforderte Reparatur! So robust sind's nicht. Obwohl die Grundkonstruktion genial ist = die Kraft liegt auf einem Metallbügel, aber am Kopf liegt ein gepolstertes Lederband auf. Aber an der Kunststoffschnittstelle Metallbügel-Lederband gabs Bruch. Ließ sich aber in Eigenregie reparieren! Wer außer mir steigt auch schon in seine Edelkopfhörer?! :screwy:

Wenn ich dir aber schon den K-501 empfehle, muß ich nach 4 Jahren hartem Einsatz auch eine Schwachstelle ansprechen: Die Kabelzugentlastung im Innern des Kapselgehäuses ist, gelinde gesprochen, mäßig. Wenn du aus irgendeinem Grund mal mit viel Kraft am Kabel Richtung Hörer reißt (Man bleibt irgendwo mit dem Kabel hängen...), dann kann die Zugentlastung (Das sind nur zwei kleine Plastikstifte.) glatt brechen und das Kabel von den Lötstellen gerissen werden. Das kann bei einem AKG 271 Studio nicht passieren, da das Kabel an der Kapsel gesteckt (Mini-XLR) ist. Bei meinem Beyerdynamic DT990 war die Zugentlastung einfach ein Knoten im Kabel im Kapselgehäuse. Zwar einfach und effektiv, da brach aber dann mal die Kabelöffnung im Kapselgehäuse aus (Sehr dünne Plastikwand!). Das war noch ungleich schlimmer, denn beim K-501 läßt sich im GAU-Fall aus einer Metallklammer eine neue Zugentlastung basteln und das Kabel wird halt wieder eingelötet. Wie das bei den Sennheisern aussieht? Keine Ahnung, hatte ich noch nie geöffnet vor mir liegen.

Grüße,
nordstern
 
Hehe, ja, das sorgsame Umgehen mit dem Kopfhörer werde ich mir angewöhnen müssen. Meine Headsets lagern beide unterm Tisch, mit dem Ton kein Problem, aber Mikros gehen beide nicht mehr. Den 770 hatte ich auch schon im Auge, habe mir mal den Test von audio.de geladen, da macht er auch keine schelchte Figur. Werde ihn mir auf jeden Fall anhören. Nochmal danke für die Tipps, werde dann berichten, wie ich mich entschieden habe.
 

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