Black Ice Overdrive - Was ist drin?

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N'Abend!

Ich bin zur Zeit auf der Suche nach irgendwas "speziellen", was ich mal in eine Gitarre einbauen könnte, da in den nächsten Wochen wieder zwei Gitarren (nach langer Zeit) fertig gestellt werden. Irgendwann ist mir dann das "Black Ice" wieder eingefallen, dass ich irgendwann mal auf YT entdeckt hatte. (Wer noch nie davon gehört hat: http://www.blackiceoverdrive.com/)

Der Sound gefällt mir schon irgendwie, hat irgendwie was sehr "blechernes". Hier sind mal 2 Beispiele:




Den Spaß kann man für 30 Euro erwerben - natürlich ein stolzer Preis für nen kleinen schwarzen Kasten, in dem schätzungsweise 2-5 passive Bauteile eingegossen sind.

Deswegen: Weiß jemand wie die Sache funktioniert? Ich hab mir mal sagen lassen, dass Zener-Dioden für diesen Effekt verantwortlich sein sollen. Kann das jemand bestätigen bzw. ein wenig darüber erzählen?

Danke euch.
 
Eigenschaft
 
Hallo, das dürften einfach zwei antiparallele Dioden und vielleicht noch ein kleiner Kondensator parallel sein. Das Funktionsprinzip ist sehr simpel, und in unzähligen Effekten schon so verbaut. Beim Black Ice Overdrive verlässt sich der Hersteller darauf, dass die Gitarre genug Signal liefert, um die Schwellspannung zu überschreiten, was aber, wie man beim ersten Video mit der Tele schön hören kann, nicht zwangsläufig der Fall ist. Germanium-Dioden wie z.B. 1N34A oder Kleinsignal-Schottky-Dioden wie z.B. BAT46 bieten sich hierfür an, das kann man sich leicht auch als Laie selbst basteln, wenn man schonmal gelötet hat. Nur bei Germanium vorsichtig sein, die sind erstens hitzeempfindlich und zweitens meist in Glasgehäusen, die schnell zerbrechen.
Ich persönlich halte nichts davon. Für ganz leichtes Anzerren ok (dann aber lieber mit Schalter statt Poti), bei schon ein bisschen mehr dürfte der Pegel ziemlich einbrechen. Ich würd dir eher zu nem Easy Drive, Electra Distortion, Muff Fuzz (NICHT Big Muff) oder einem ähnlichen 1-Transistor-Diodenhardclipper raten, damit kriegst du solche Sounds um einiges flexibler und schöner hin, hast weder Eingangs- noch Ausgangspegelprobleme und musst nicht bei jeder Gitarre abstimmen.
 
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Hallo, das dürften einfach zwei antiparallele Dioden und vielleicht noch ein kleiner Kondensator parallel sein. [...] Germanium-Dioden wie z.B. 1N34A oder Kleinsignal-Schottky-Dioden wie z.B. BAT46 bieten sich hierfür an, das kann man sich leicht auch als Laie selbst basteln

Ok, sowas könnte man tatsächlich einfach mal zusammenlöten, hab auch noch einiges an Dioden hier rumliegen, mal sehen ob die in Frage kommen könnten.

Ich persönlich halte nichts davon. Für ganz leichtes Anzerren ok (dann aber lieber mit Schalter statt Poti), bei schon ein bisschen mehr dürfte der Pegel ziemlich einbrechen.

Ja Poti bringt so gut wie nichts, das wurde in irgendeinem Video auch erwähnt - Schalter ist da schon deutlich sinnvoller. Es soll auch auf keinen Fall irgendwie irgendwelche Bodentreter ersetzen oder so, einfach nur ein kleines Gimmick. Ich würde auch zur "sanftesten" Einstellung tendieren, da dürfte der Volume-Verlust noch nicht so dramatisch sein.
 
Es wäre eventuell auch einen Versuch wert, nur eine Diode zu verwenden. Du kannst ja das Ganze einfach mal sockelbar machen, und ein bisschen rumspielen, vielleicht findest du ja was, was dir gefällt.
 
Also ich hatte tatsächlich noch 2 Germanium-Dioden (1N34A) da und hab das gerade mal ausprobiert. Also die beiden Dioden antiparallel parallel zu Signal und Masse funktioniert schon mal erstaunlich gut. Der Lautstärkeverlust ist definitiv da, ob ich ihn groß nennen sollte weiß ich nicht... Was auffällt, ist, dass dem Signal so drastisch Höhen geklaut werden, dass die hohen Saiten gegenüber den tiefen viel mehr an Volume verlieren.

Das ganze hatte ich jetzt mit ner Strat probiert, würde es aber selbst in eine Humbucker-Gitarre einbauen wollen. Ich denke mal, dass der Lautstärkeverlust da dann nicht ganz so groß ist, da ja generell mehr Output da ist.
 
Hallo, falschrum gedacht! Die Dioden limitieren ja den absoluten Output. Lautstärkeverlust und Zerrgrad sind prinzipbedingt ungefähr proportional (wenn man eine sinnvolle Messgröße für Zerrgrad hätte). Was Abhilfe verschaffen kann, wäre ein kleiner Widerstand (vll. ein 1k-Trimmer) seriell zu einer oder beiden Dioden, nur eine Diode verwenden, Dioden mit höherer Schwellspannung einsetzen (z.B. 1N914), etc... Die Trimmervariante wäre vielleicht nicht verkehrt, damit kannst du den Sound von eher fuzzig zu eher sanft ein bisschen variieren.
 

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