Bluestonleiter + Blue Notes der Klasse erklären

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dumdida
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Hi zusammen!

Ich muss in einem Referat meiner Klasse erklären, was die Bluestonleiter und Blue Notes sind. Wie stell ich das am besten an?
Eine weitere Frage hierzu:

Ich habe als Erklärung das hier gefunden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bluestonleiter

Stimmt das so ganz? (Wikipedia kann man ja nie trauen.)
Und aus welchen Tönen besteht die hier erklärte Moll-Pentatonik? Aus C, D, F, G, und B? Blick hier nicht so ganz durch...
Bin dankbar für jede Hilfe.
 
Eigenschaft
 
Die "klassische C-Dur-Blues-Tonleiter" besteht aus C Es F Ges G Bb. Das ist keine Pentatonik, sind auch Sechs Töne. Das Ges stört da irgendwie ... :D

Also ich würde noch sagen (ok, evtl. Jahrgangs/Klassenabhängig), dass ja zu C-Dur die Akkorde C-Dur, F-Dur und G-Dur (ja, auch im Blues) gespielt werden.
guckt man sich jeweils die Terz der akkorde an (die ja bestimmt, ob Dur oder Moll vorliegt), so stellt man fest, dass
-beim C-Dur das E nicht in der Tonleiter ist, aber das Es, was eig auf C-Moll hinweist
-beim F-Dur das A nicht in der Tonleiter ist [...]
-beim G-Dur das H nicht in der Tonleiter ist, aber das Bb, was eig auf G-Moll hinweist.

Dadurch ergeben sich diese "Reibungen", die so charakteristisch für den Blues sind. Man kann also prima mit der Terz des jew. Akkordes spielen (E und Es z.B. gleichzeitig drücken, oder Bb und H).

Hoffe, ich konnte Helfen!

LUKN-134

edit//
ich sehe gerade (Wiki), dass die von mir beschriebene Tonleiter nur die "Moll-Tonleiter" ist, die aber IMHO häufiger benutzt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok danke! Es handelt sich um eine 10. Klasse, aber die Leute haben trotzdem so gut wie keine Ahnung von Musiktheorie....:D Ist aber denk ich normal für ein nicht-musisches Gymnasium...
 
Ok danke! Es handelt sich um eine 10. Klasse, aber die Leute haben trotzdem so gut wie keine Ahnung von Musiktheorie....:D Ist aber denk ich normal für ein nicht-musisches Gymnasium...

Scnr...

Ok danke! Es handelt sich um eine 10. Klasse, aber die Leute haben (inklusive mir) trotzdem so gut wie keine Ahnung von Musiktheorie....:D Ist aber denk ich normal für ein nicht-musisches Gymnasium...

So sollte es lauten. ;)
Ansonsten müsstest Du ja nicht nachhaken. :D

Gruß
 
Stimmt. In diesem Fall schon. Ich habe damit aber eigentlich die Grundkenntnisse gemeint. Notenlesen, Akkorde, Intervalle und so Sachen. Und dass kann ich...wovon fast alle anderen noch nie was gehört haben...
 
Hallo,

War ja auch nicht wirklich Bierernst gemeint. :)
Manchmal kann man's sich einfach nicht verkneifen, sorry.

Gruß

Ps: Besser noch als erklären ist, wenn Du es demonstrierst und das Publikum die Wirkung zu hören bekommt.
Am besten wenn die kleine Terz dann noch ein wenig gezogen wird, etc...
 
Mit dem, was in Wikipedia zu den Blue Notes geschrieben wurde würde ich vorsichtig umgehen; zumindest die Herkunft ist umstritten.

Zum Beispiel schreibt Wikipedia über die Blue Notes:

Die Blue Notes können zurückgeführt werden auf eine pentatonische Tonleiter afrikanischer Herkunft, die sich nicht in unser Tonsystem einfügen lässt und die sich stark an der Naturtonreihe orientiert.

In Martin Vogels Buch "Die Naturseptime" habe ich allerdings jetzt letzt gelesen, dass das wohl ein verbreiteter Irrtum sei. Wenn ich mich recht erinnere sollen nach irgendeinem Bürgerkrieg Blasinstrumente vom Militär besonders günstig erwerbbar gewesen sein, was dann wohl in der relativ armen schwarzen Bevölkerungsschicht dazu geführt haben soll dass Blasinstrumente dort sehr verbreitet waren. Und mit den starken Bezügen der Blasinstrumente zu den Obertönen kamen dann irgendwie die Blue Notes zu stande, oder so ähnlich. :D

Beide Theorien (ich weiß nicht welche nun stimmt) beziehen sich allerdings auf die Obertonreihe, was genaue Spezifizierungen der Intervalle eigentlich ermöglichen sollte (zumindest mit Alternativen). Und wenn Wikipedia schreibt:

Eine exakte Definition der Tonhöhe der Blue Note ist nicht nicht sinnvoll, da sie dem subjektiven Empfinden unterliegt und in ihrer Artikulation für den speziellen Klang vieler Bluesmusiker wie zum Beispiel der Gitarristen Albert King, Robert Johnson oder Eric Clapton, der Sängerinnen Bessie Smith, Ella Fitzgerald, Billie Holiday oder den Bluesharp-Spielern Little Walter oder Sonny Terry ausschlaggebend ist.

...dann heißt das entweder, dass das mit den ursprünglichen Blue Notes nicht mehr viel zu tun hat (-> Herleitung aus der Obertonreihe), oder dass die "exakte Definition der Tonhöhe" einfach an der allgemeinen Unfähigkeit scheitert, Töne zu benennen, die von der heute verbreiteten 12-Stufigen Stimmung abweichen.
(was aber durchaus möglich ist)
 
Man kann Blues nicht mit der Erkärung seiner Tonleiter den Menschen näher bringen. Aber da du schon mal gefragt hast was Blue Notes sind: Eine Blue Note ist eine leicht tiefer als in der Dur Tonart gesungene Note. Die Blues Skala, hier die C Moll Blues Scale, ist: C D Es E Fis Ges G A B H C. Eine solche Blues Skala hat Moll Charakter, wird aber auch als Moll über Dur Akkorde gespielt. Die Blue Notes der obigen Skala in C sind: Eb, Fis, Ges und B.
 
Man kann Blues nicht mit der Erkärung seiner Tonleiter den Menschen näher bringen.

Dem würde ich absolut zustimmen. Andererseits ist es natürlich sehr interessant, einen bestimmten Sound z.B. eine Bluenote auch theoretisch zu erklären, damit man ihn am Instrument auch produzieren kann und nicht nach dem Zufallssprinzip herumsuchen muß.

Mach dir doch einen guten Zusammenschnitt aus Soundbeispielen in denen der Einsatz der Bluenotes für die Klasse hörbar wird. Danach werden die Folks deutlich aufnahmebereiter für die theoretische Erklärung dieses Soundphänomens sein.

Und auch die Punktzahl für deinen Vortrag wird steigen....
 
Den Vorschlag, Hörbeispiele vorzustellen, halte ich für richtig, schließlich geht es ja in erster Linie um klingende Musik und nicht um Theorie.
Eine Ergänzung dazu habe ich noch:
Wirkliche blue notes sind auf einem in Halbtönen gestimmten Klavier nicht möglich, das ist immer nur eine Annäherung.
Es sind keine Erniedrigungen um einen Halbton, sondern viel kleinere "mikrotonale" Verbindungen(J.E.Behrendt) , die afrikanischen Ursprungs sind.
Und wenn Du Hörbeispiele vorstellst, um das zu veranschaulichen, solltest Du eher auf das Instrument Gitarre gehen, weil hier blue notes durch Bending darstellbar sind.
 
Nicht vergessen das Blue Notes ein ursprünglich vocaler Style und Expression ist, oder war...

Ich denke ein paar youtube video mit ein paar alten Häsinen wie Bessie Smith oder Billie Holiday, Sänger wie Muddy Waters, Leadbelly würden das Feeling am schnellsten vermitteln.

Gerade Billie Holiday ist ein Musterbeispiel für Melanchie und Depression, obwohl sie eigentlich eher als Jazzsängerin gesehen wird, aber B. B. King hat ja gesagt:

Jazz is the big brother of the blues. If a guy's playing blues like we play, he's in high school. When he starts playing jazz it's like going on to college, to a school of higher learning.
- B. B. King

Auch ist es leider, dass in den Büchern über afro-amerikanische Musik oft nur die Instrumentalisten behandelt werden, also Leute wie Charlie Parker, Bud Powell, Thelonious Monk, Dizzy Gillespie, Clifford Brown, Lester Young, Coleman Hawkins, oder die Big Band Musik von Count Basie, Duke Ellington etc., aber die wirklich "erste" und emotional am meisten berührende Musik ist die bei der jemand singt.


.
 
Man kann Blues nicht mit der Erkärung seiner Tonleiter den Menschen näher bringen.

Stimmt schon, und das Konzept der Blue Notes hat sich inzwischen auch so verselbständigt, dass man es nicht mehr alleine mit Schwingungsverhältnissen erklären kann, auch wenn das evtl. mal von der Herkunft her so war. Ich hab' mich da aber glaube ich auch etwas missverständlich ausgedrückt, entschuldigt die Verwirrung. :rolleyes:

Dem würde ich absolut zustimmen. Andererseits ist es natürlich sehr interessant, einen bestimmten Sound z.B. eine Bluenote auch theoretisch zu erklären, damit man ihn am Instrument auch produzieren kann und nicht nach dem Zufallssprinzip herumsuchen muß.
Wenn ich das nächste mal wieder in der Unibibliothek bin werd' ich noch mal in das Buch reinschauen. Als Entsprechung für die kleine Septime als Blue Note hat Martin Vogel natürlich die Naturseptime (7:4, 969 Cent*) genannt, bei dem Tritonus war es glaube ich die 7:5 (583 Cent), und bei der kleinen Terz glaube ich die septimale Kleinterz 7:6 (267 Cent), die der Naturseptime über dem Grundton der Subdominante entspricht. Ich bin mir da allerdings nicht mehr sicher, und es steht im Widerspruch zum Wikipedia-Artikel, da dieser Tritonus (< 600 Cent) und diese kleine Terz (< 300 Cent) unter den gleichstufigen Entsprechungen liegen, statt darüber.

Wenn man ein Intervall sucht dass zwischen dem 6. und 7. Halbton liegt gäbe es noch den Tritonus 10:7 (617 Cent, Kehrintervall zum 7:5), evtl. noch die 16:11 (649 Cent), und zwischen dem 3. und 4. Halbton liegen die kleine Terz (6:5, 316 Cent) und große Terz (5:4, 386 Cent), evtl. noch die neutrale Terz 16:13 (359 Cent), aber wie gesagt: Blue Notes im Allgemeinen lassen sich nicht bloß auf Intervallverhältnisse reduzieren, aber wenn man Blue Notes harmonisch intonieren will wäre das schon mal ein Ansatzpunkt. ;)

Wirkliche blue notes sind auf einem in Halbtönen gestimmten Klavier nicht möglich, das ist immer nur eine Annäherung.
Es sind keine Erniedrigungen um einen Halbton, sondern viel kleinere "mikrotonale" Verbindungen(J.E.Behrendt) , die afrikanischen Ursprungs sind.
Stimmt soweit, wobei - wie ich schon meinte - fraglich ist, ob sie wirklich afrikanischen Ursprungs sind.

* 100 Cent = (temperierter) Halbton, 1200 Cent = Oktave
 
Mama mia, Häsinnen schreibt man mit zwei "n"
 

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