BOSS FV-500L zerlegt

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Ich habe seit vielen Jahren mehrere BOS FV-500L Pedale für meine Keyboards im Einsatz. In einem Setup nutze ich zwei nebeneinander auf dem Floorboard als Stereo Volumenpedale, hängt also quasi zwischen den Line-Outs des Keyboards und dem Line in im Pult. Im anderen Setup fungiert es als Expression Pedal für Organ Swell am Nord Stage.
Letztes Wochenende machte es plötzlich 'klack' im Pedal, und es war kein Widerstand mehr vorhanden, fiel also auf Volume 100%. Regeln konnte ich noch ohne Probleme, nur hielt das Pedal nicht mehr in einer Position unter voll auf. Erstmal nicht so schlimm, aber ich hab das Pedal gerne so bei 80-90%, um dann bei Bedarf etwas Spielraum nach oben zu haben, z.B. für ein Piano solo.

Jetzt hab ich's vom Floorboard runter genommen und aufgeschraubt, weil auch die Feinjustierung unterhalb für den physischen Widerstand keinerlei Wirkung zeigte. Aber so wie es aussieht, hat das Pedal nun das zeitliche gesegnet. Wobei ich immer dachte, das Teil ist wie ein Panzer gebaut, trifft das leider nur für das Gehäuse außen zu. Die Metallachse, über die das Pedal beweglich wird, ist mit zwei winzigen Schrauben (3M) befestigt, die beide abgebrochen sind. Der Regelwiederstand des Pedals wird über einen Kunststoffblock, der auf diese Achse gedrückt mechanisch eingestellt. Dadurch, dass die Achse nun nicht mehr richtig fixiert ist, ist kein Widerstand mehr da.
IMG_2071.jpgIMG_2075.jpgIMG_2076.jpgIMG_2073.jpg
Jetzt hab ich nur die Option, die abgebrochenen Gewinde auszubohren, was vermutlich nicht einfach wird, da es sich leider auch noch um selbstsicherende Gewindeschrauben handelt, die sich nicht bewegen. Evtl. muss ich komplett durchbohren, entweder ein 4mm Gewinde reinschneiden, oder mit längeren Gewindeschrauben und Mutter sichern.
Wäre zu schade für die Tonne.
 
Wenn du nen Maschinenschraubstock und ne Ständerbohrmaschine haben solltest (oder jemand kennst, der sowas hat) könntest du die Mitte der abgebrochenen Gewinde ankörnen und dann mit nem kurz eingespannten 2,5mm-(Zentrier-)Bohrer ausbohren. Die Gewindereste zerlegt es dabei meisst von selbst, oder beim Nachschneiden des M3-Gewindes.
Oder du erhöhst gleich auf M4 und bohrst mit 3,2mm und schneidest dann M4.
 
Eine Standbohrmaschine hab ich, nur befürchte ich, dass ich diese selbstsichernden Schrauben halt nicht so zerlegen. Ein Gewindeschneideset hab ich auch, nur ist diese Achse vermutlich aus gehärtetem Stahl, ob ich da ein Gewinde reingeschnitten bekomme...?
Na ja, ich werde mich mal dran versuchen. Wie gesagt, im Zweifelsfall bohr ich komplett durch und nehme länger Schrauben, die ich mit ner Mutter kontere. Ich werde berichten...
 
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Wenn Du es schaffst komplett durchzubohren, könntest Du auch statt einer Schraube eine Spannhülse verwenden. So bräuchtest Du kein Gewinde schneiden und hättest eine noch haltbarere Verbindung.

*
 
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Ich glaube nicht, dass die Achse gehärtet wurde. Dann könnte sich die selbstschneidende M3-Schraube ja kein Gewinde schneiden.
 
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Ich glaube nicht, dass die Achse gehärtet wurde.

Glaube ich auch nicht, aber Schrauben ausbohren ist trotzdem immer ein Abenteuer.

Und wenn der Bohrer erst abgebrochen ist wird es noch spannender, denn dann hat man es mit gehärtetem Stahl zu tun...;-)

Ich rate zu besonnenem Vorgehen und wünsche viel Erfolg!!!

*
 
Ich würde die Welle an der Stelle erhitzen (damit kann man ggf. gesicherte Schrauben und Muttern lösen) , dann mit einem kleinen Dorn ein kurzer Schlag auf den Gewinderest zum lösen und danach mit einem 2,5mm linksdrehenden Bohrer versuchen die Schraube auszubohren.
BDX.
 
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Hallo,

wenn Du die Gewinde herausbohren möchtest, dann empfehle ich Dir, sehr sorgfältig und ohne Druck zu bohren. Wichtig ist dabei, den abgebrochenen Bolzen sehr mittig anzukörnen und dann mit einem neuen, am besten Cobaltlegierten Bohrer sehr vorsichtig, mit niedriger Schnittgeschwindigkeit und wenig Druck versuchen, durchzubohren. Sobald ein Loch drin ist, hast Du schon gewonnen, weil du dann entweder einen kleinen Linksausdreher ansetzen kannst oder wie BDX schon schrieb, durch Erhitzen das Gewinde so weit zu öffnen, dass du den Rest durchschlagen kannst. Egal wie, es ist Fummelarbeit und Glück brauchst Du auch.
Dann das nächstgrößere Gewinde bohren und mit Schraubensicherung fixieren (blau ist halbfest, rot ist fest).
Wenn alle Stricke reißen, könntest Du noch in Erwägung ziehen, einen Bolzen mit diesem Durchmesser zu besorgen, die Enden auf einem Schleifbock, mit der Feile oder mit der Flex abzuflachen und neue Löcher zu bohren. Ich habe so etwas auch schon einmal repariert, indem ich die Bolzen brutal herausgetrieben habe und die Löcher dann verschweißt, um Fleisch zum bohren zu haben. Aber das ist auch nicht ungefährlich, weil wenn man das Loch nicht völlig ausfüllt, kann der Bohrer abbrechen, wenn er auf einen Hohlraum trifft und sich verhakt. Leider habe ich keinen Zugang zur Werkstatt mehr, sonst hätte ich dir so ein Teil gefertigt.

Viele Grüße
Herbert
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BTW: Hast Du keine Probleme mit den Potis bei deinen Pedalen? Ich hatte zwei FV30L, und beide fingen nach wenigen Betriebsstunden an, zu krachen.
 
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Hab ich leider jetzt erst gesehen. So eine Achse habe ich noch (weiß nicht mehr genau, warum). Komme ich nächste Woche wieder dran, dann wäre ich auch direkt in deiner Nähe... Falls du das Problem noch nicht behoben hast.
 
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cool! Bin bislang noch nicht dazu gekommen, mich um die abgebrochenen Schrauben zu kümmern, weil ich erst mal verschiedene spezielle Bohrer dafür bestellt hab. Würde aber in jedem Fall gern darauf zurückkommen.
 
Hab ich witzigerweise gerade vor ein paar Tagen noch in der Hand gehabt... Ich meld mich die Tage nochmal (Montag Abend frühestens)
 
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Hab jetzt passendes Werkzeug, um mal zu versuchen, die abgebrochenen Schrauben zu entfernen. Interessiert mich eh mal, ob und wie man so was hinbekommt, weil ich das noch nie probiert habe.

Nächstes Problem ist aber das Kratzen der Potis. Dies defekte hatte ich nun schon mehrere Jahre im Einsatz, und da ist mir sowieso schon aufgefallen, dass es ein blödes Kratzen gab, wenn ich es betätigt hab. Und auch das Ersatzpedal - ein FV500L, das ich noch liegen hatte - hat dieses Kratzen, nicht so stark, weil es auch weniger im Einsatz war, aber trotzdem deutlich hörbar. Klar - als Volumenpedal hängt es analog im Audioweg, und da bleibt es nicht aus, wenn das Poti irgendwann mal Abnutzungserscheinungen oder Dreck ansammelt. Anders wäre es ja bei Expressionpedalen, wo diese Abnutzung zumindest nicht als Kratzen auftritt, oder wenn man optische Widerstände verwendet werden. Ich hatte mal das eine oder andere mit optischem Widerstand z.B. für Elka Orgeln. Allerdings waren das keine Stereo-Pedale und waren zudem ziemlich klobig und auch der Einsatz als Expressionpedal war nicht sinnvoll, da der Regelwiderstand nicht wirklich gut passte.
Ein Umbau des Pedals auf optisch wäre vermutlich sehr aufwendig. Gibt es da nicht mittlerweile auch digitale Lösungen? Oder kennt jemand zumindest bessere und hochwertige Potis, vielleicht besser staubgeschützt die man hier gegen das vorhandene ersetzen kann?
 
Ach, und jetzt werde ich gerade auf einen alten Thread hingewiesen, den der @.Jens vor knapp 10 Jahren dasselbe Problem hatte ;) Hattest Du hier nicht erwähnt oder vergessen, dass dir das mal passiert ist :D Erklärt vermutlich, warum du noch eine Achse rumliegen hast.
Also exakt das, was bei mir auch passiert ist, und hat über den Boss Support problemlos das passende Ersatzteil bekommen.
Hast Du da noch die Adresse des Boss Supports, den du angeschrieben hast? Ich lande immer im Backstage Support, wo ich nur weiterkomme, wenn ich ein registriertes Produkt habe, kann es dort aber nicht registrieren, weil dort nur Händler aus US aufgelistet sind. Der Verweis auf den Deutschen Support hilft auch nicht, weil ich dann auch wieder im Backstage lande.
 
Es gibt von der Firma Lehle verschleißfreie Pedale ohne Potis, mit Magnet-Sensoren. Meine Boss-Potis kratzen auch alle, in der Endstellung.
Ich werde mir so ein Lehle Pedal kaufen.
 
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Puh, die Adresse müsste ich suchen...

Ich hatte auch echt nicht mehr auf dem Zettel, warum ich diese Achse überhaupt habe. Aber ich bin ziemlich sicher, ich hätte die alte Achse nicht behalten, wenn da die Schraubenstummel noch drin stecken. Ich gucke Montag mal, der Koffer steht gerade 150km von mir weg...
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Es gibt von der Firma Lehle verschleißfreie Pedale ohne Potis, mit Magnet-Sensoren. Meine Boss-Potis kratzen auch alle, in der Endstellung.
Ich werde mir so ein Lehle Pedal kaufen.
Potikratzen ist ja hier gar nicht das Problem. Eine mechanische Achse haben die Lehle-Pedale schließlich auch...

Alles andere als Potis ist halt wieder aktiv mit Stromversorgung/Batterie und Elektronik, die ausfallen kann... Wäre nicht meins, aus Gründen...

Mit ordentlichen Potis (Alps) kratzt da auch nichts - und bei Expression ist das im Gegensatz zu einem in dem Signalweg eingeschleiften Volume-Pedal auch herzlich egal. Mein Boss wird echt viel benutzt und da kratzt auch nach 12 Jahren noch nichts.
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customersupport@bossmusik.de

Da hatte ich damals hingeschrieben... Ohne Gewähr, dass die Adresse es noch tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, OK... Überlesen... ;)
 
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... Aber bei der Gelegenheit: welche Gründe habt ihr, um am Keyboard-Rig ein eingeschleiftes Audio-Volumenpedal zu benutzen? Ich bin vor Jahren auf "nur Expression" umgestiegen und finde das eigentlich in jeder Hinsicht viel praktischer.

Was übersehe ich?
 
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Ich denke, um das Signal vom Submixer mit dem Fuß regulieren zu können, bevor es zum Mischpult geht.
Ich habe seit vielen Jahren mehrere BOS FV-500L Pedale für meine Keyboards im Einsatz. In einem Setup nutze ich zwei nebeneinander auf dem Floorboard als Stereo Volumenpedale, hängt also quasi zwischen den Line-Outs des Keyboards und dem Line in im Pult. Im anderen Setup fungiert es als Expression Pedal für Organ Swell am Nord Stage.
Aus dem Eingangsposting.
 
Hmm. Erschließt sich mir jetzt eher nicht, da alles auf einmal laut und leise zu machen. Aber jeder hat andere Vorlieben...
 

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