Boss GE-7 - Crunchkanal boosten

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Hallo zusammen,

ich spiele einen Marshall 6100 LM in Verbindung mit einer Les Paul Traditional. Wir spielen quer Beet von Blues über Hard-Rock bis hin zu old-School Metal.
Der Crunch-Kanal meines Amps (Modus B) ist für mich absolut gut klingend und deckt bereits einiges an Songs ab. Wenn es etwas deftiger zugehen soll,
bin ich mit dem C Modus im Crunch-Kanal jedoch nicht so recht zufrieden. Darüber hinaus teilen sich die einzelnen Modi eine Klangregelung. Den 3. Kanal (Lead)
benutze ich für Solis und passt perfekt.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Hat jemand von Euch schon mal mit einem Boss GE-7 (oder ähnlichem) versucht, den Crunch-Kanal anzudicken (zwischen Gitarre und Amp)? Man hört ja immer, dass bei Tube Screamer oder
dessen Derivaten ein Basscut vorherscht. Mit einem Equalizer könnte ich den Pegel anheben und darüber hinaus noch die einzelnen Frequenzen nach meinen Geschmack
anpassen.

Gibt es hier Erfahrungen mit dem oben genannten Gerät oder mit vergleichbaren Equalizern?

Danke schon mal im Voraus!
 
Eigenschaft
 
Ja, ist doch super, mach das. Du musst Dir nur überlegen, ob du den EQ vor oder hinter die Preampstufe packst. Davor: Mehr Zerre in geboosteten Frequenzen; Dahinter: Klangfärbung und Lautstärkeanpassung.
 
Gibt es hier Erfahrungen mit dem oben genannten Gerät oder mit vergleichbaren Equalizern?

Ich habe selbst ein GE-7 und damit schon ein bisschen experimentiert. Zwar leider nie komplett systematisch alles getestet und vergliche, aber hier meine Eindrücke: Der Effekt hängt auch ein bisschen davon ab, ob du deinen Amp schon im Bereich der Endstufensättigung fährst oder noch viel Headroom offen ist, also die Zerre eigentlich aus dem Preamp kommt.

Im ersten Fall wird der GE-7 wohl noch stärker einen Overdrive-Effekt haben, ob du jetzt nur einzelne Frequenzbereiche anhebst (z.B die Mitten, das wäre ja auch der typische "Tubescreamer-Mitten-Nöck")) oder den Gesamtlevel boostest.

Im zweiten Fall wird der Amp meiner Wahrnehmung nach vor allem lauter und - je nach Einstellung - bekommt ein anderes Klangbild. Letzteres darf man nicht unterschätzen, ein EQ ist ein mächtiges (Effekt-)Werkzeug. Du kannst damit den Charakter des Amps wesentlich beeinflussen und das nicht nur durch zusätzliches "Anpusten" / mehr Zerre, sondern auch durch das ggf. fettere Klangbild. Hier ist natürlich immer wieder das Phänomen, dass im Bandkontext mehr Mitten letztlich fetter klingt, während die "Badewanne" im EQ eigentlich nur im Schlafzimmer gut klingt.

Deshalb mal ganz nebenbei: Der Basscut des Tubescreamers ist gerade auch für Metal gar nicht so verkehrt. Es herrscht irgendwie bei vielen dieses Missverständnis vor, dass ein guter Metalsound ganz viel Bass braucht. Eigentlich braucht er eher starke (Tief-)Mitten. Der echte Bassbereich wummert oftmals alles nur zu. Damit ärgert bestensfalls nur den Bassisten, schlimmstenfalls wird der ganze Bandsound matschig.

Wie schon DerThorsten gesagt hat, hängt es dann natürlich auch noch einmal davon ab ob der EQ vor dem Amp oder im FX-Loop hängt. Letzteres färbt das Tonspektrum meinem Eindruck nach noch stärker, da das schon vorverstärkte Signal noch einmal ordentlich verbogen wird und dahinter "nur" noch die Endstufe kommt. Die zusätzliche Zerre käme im FX Loop aber natürlich nur noch dann zustande, wenn man die Endstufe durch den Pegelanstieg ins Schwitzen bringt. Das ist dann aber bei den meistens Amps natürlich ECHT laut.

Insofern: Du holst die Zerre wahrscheinlich vor allem aus der Vorstufe, oder? Da erreichst du wohl nur begrenzt einen Overdrive mit dem EQ, aber: Du kannst den Klang sehr effektiv färben. Das macht subjektiv für einen fetteren Metalsound meist sehr viel mehr aus, als stärkere Verzerrung. Vielleicht liefert er ja das gewünschte Ergebnis?

Einen Versuch dürfte das wert sein - Du kannst ja ggf. auch die Geld-zurück-Garantie der meisten Musikhändler nutzen und dir mal einen bestellen. Ein GE-7 kann man wirklich gut brauchen und zwar für verschiedenste Zwecke! :great:
 
Insofern: Du holst die Zerre wahrscheinlich vor allem aus der Vorstufe, oder? Da erreichst du wohl nur begrenzt einen Overdrive mit dem EQ, aber: Du kannst den Klang sehr effektiv färben. Das macht subjektiv für einen fetteren Metalsound meist sehr viel mehr aus, als stärkere Verzerrung. Vielleicht liefert er ja das gewünschte Ergebnis?
Er will den EQ vor den Amp schalten, nicht in den Loop. Da funktioniert das durchaus, den Amp mehr zum Zerren zu bringen, unabhängig von der Endstufe.
 
Ich hatte selbst mal einen 6100LM. Und ich hab auch den GE7 zum boosten benutzt :)
Funktioniert gut, habe die Tiefmitten und Höhen etwas Geboostet, dafür die ganz tiefen Bässe etwas beschnitten.

Level hab ich auch etwas angehoben.


Problem beim GE7 war: das Ding klaut viel Signal wenn "aus".
 
Grundsätzlich sollte sich Dein Plan mit dem GE-7 umsetzen lassen - aus eigener Erfahrung jedoch ein paar warnende Worte meinerseits:

Da Boss bei einigen Bauteilen wohl ein Bisschen zu sehr auf Gewinnoptimierung aus war, kann das Pedal insbesondere vor der Vorstufe eines Verstärkers doch zu einem beträchtlichen Rauschen führen. Mag sein, dass es sich bei Crunch noch im Rahmen halten wird - für meine Zwecke (schon einigermaßen High-Gain) war es von Haus aus aber unerträglich.

Solltest Du keine zwei komplett linken Hände sowie Lust auf ein wenig Bastelei haben, gäbe es diesbezüglich aber Abhilfe: im Netz kursieren Pläne zu einer recht weit verbreiteten Modifikation. Mit Austausch einiger ICs und Kondensatoren bekommt man das Pedal praktisch rauschfrei. Anhand dieses Threads im Musikding-Forum sowie der freundlichen Unterstützung der dortigen Mitglieder habe selbst ich das gerade erst erfolgreich umgesetzt. :)

Natürlich könnte man auch gleich zu einem rauschärmeren EQ greifen. Da man beim Durchstöbern von Rezensionen aber bei sehr vielen Pedalen ähnliche Klagen lesen kann, wüsste ich spontan nicht, zu welchem ich Dir da raten könnte.
 
Vielen Dank für euer Feedback. Habe den GE-7 bereits am Wochenende Live eingesetzt (vor dem Pre-amp). Hatte ihn mir zuvor einfach mal bestellt und im Proberaum angetestet. Mit dem Gerät lässt sich schon einiges beeinflussen. Hatte mir einen Sabbath ähnlichen Sound eingestellt und es klang sehr nach meinen Vorstellungen.
Aber in der Tat..... es rauscht. Mehr rauschen dürfte es wirklich nicht. Während des spielen im Bandkontext kein Problem. In Spielpausen musste ich muten. Die bereits angeführte Modifikation scheint ihre Berechtigung zu haben:). Ich habe im Bekanntenkreis den ein oder anderen Elektrotechniker. Denke hier könnte mir jemand unter die Arme greifen.
 

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