Brillante/Höhenreiche Saiten

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Hi all,

ich wollte mal hören ob ihr mir ein paar Saiten empfehlen könnt. Ich bin auf der suche nach Möglichst brillanten bzw. höhenreichen Saiten. Aktuell spiele ich schon die DR-HighBeam aber frage mich ob es nicht noch einen "drüber" geht.

Ach ja Gitarrentyp und Pickup Einstellungen einfach mal aussen vor gelassen.

Gruss und vielen Dank
 
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Hi,

ich hab sie selbst noch nicht gespielt, aber die HiBeam sind ja Nickel Plated Steel-Saiten. Reine Stainless Steel-Saiten dürften da schon noch ein Stück mehr Höhen haben. Die haben schon ihren eigenen Sound, mMn bei allen Herstellern.

Bei D'Addario, Ernie Ball, Dean Markley, Pyramid oder Fender gibts eine gute Auswahl. Besonders teuer sind die auch nicht, wenns nicht gerade die M-Steel oder NYXL aus speziellen Legierungen sind. Um den typischen Sound mal auszuprobieren, sind sie eigentlich alle geeignet. Worauf man sich einstellen sollte, ist dass sie sich etwas härter anfühlen als die Nickel Steel-Saiten, zumindest nehmen das die meisten so wahr.

Ich muss für mich sagen, dass ich wieder abgekommen bin von den Dingern. Wenn eine Gitarre so dumpf klingt, dass man das mit den Saiten kompensieren muss, liegt die Ursache nach meiner Erfahrung oft einfach in der Hardware. Vor allem eine Bridge aus eher billigem Material begünstigt einen schwammigen Sound - nimmt man brillanter klingende Saiten, klingt es dann oft immer noch undifferenziert, nur in einer unangenehm scharfen Version. Von daher würde ich nicht unbedingt die Gitarre außen vor lassen, denn sie sollte bestimmen, wo man ansetzt. Ich denke da zB an Gibsons der 80er/90er mit den unseligen 300 KOhm-Potis und der ziemlich miesen Nashville-Bridge.

Gruß, bagotrix
 
Wenn dir der Klang von neuen Saiten gefällt, teste die Elixir Nanoweb oder Optiweb. Die Nanoweb sind dabei, meiner Meinung nach, noch einen Tacken brillanter. Die klingen einfach, bis sie irgendwann hinüber sind und die Stimmung nicht mehr halten, wie neue Saiten. Ich mag den Klang sehr gerne und spiele nur noch Elixirs.
Stainless Steel Saiten funktionieren sicher auch, man muss aber bedenken, dass dann normale Bünde schneller abnutzen.
 
Ich bin auf der suche nach Möglichst brillanten bzw. höhenreichen Saiten. Aktuell spiele ich schon die DR-HighBeam aber frage mich ob es nicht noch einen "drüber" geht.
Interessant, was es alles gibt.

Von der Materialseite her sieht das dann so aus. "Brillianz" mit vielen hohen Tönen kann zwei Anteile haben:
  • die natürliche Obertonreihe der schwingenden Saite
  • weitere, auch davon abweichende Töne.

Für die Obertöne muss die Saitendämpfung nur langsam abnehmen, oder ab einer bestimmten Frequenz sogar wieder zunehmen, denn sonst verstummt Frequenz um Frequenz.

Für andere als Obertöne braucht die Saite ... nicht-lineare Effekte, denn sonst entstehen sie nicht. Für die Dämpfung gilt Analoges wie oben.


Wie könnte man Dämpfung und Nichtlinearität einer Saite durch bloßes Angucken einschätzen, ohne sie zu spielen?


"Dämpfung" ist dabei relativ einfach zu erfassen. Je mehr Reibungsverluste angeboten werden, desto leiser klingen Frequenzen. Reibungsverluste können entstehen etwa durch:
  • ausleiernde Materialien (wie der häufig genug hin- und hergebogene Kupferdraht)
  • Reibflächen (wie die Spiralwindungen umsponnener Kernsaiten usw.)
  • zu spröde ("Bruch") oder zu weiche ("Verformung") Saitenlegierungen oder Metallisierungslagen
  • große laterale Querschnitte, gerne mit Verwirbelungschancen (plumper Luftwiderstand)
  • und so weiter.

"Nichtlinearitäten" sind bei diesem System"Saite" schon schwieriger zu verwirklichen. Folgende beispielhafte Möglichkeiten:
  • die Federkonstante der Saite erhöht oder verringert sich bei Auslenkung (Dehnen am Bund, Hammering)
  • elektronische Hilfe (z.B. Feedback über PU mit geeigneter Steuerelektronik)
  • u.A.

Die Frequenzdichte lässt sich natürlich auch über Obertöne verändern. Dazu muss man "nur" wenigstens 2 Saiten (pro klassischer Saite) so kombinieren, dass sie auf weiteren Obertönen schwingen können. Das köntne man erreichen durch:
  • unterschiedliche Federkonstanten jeder Saite
  • unterschiedliche Längen baugleicher Saiten
  • begleitende konstruktive Änderungen am Saiteninstrument (Störungsvermeidung, Spielbarkeit usw.)

Wobei: Mehrsaiter gibt's ja schon. Ok, wiederentdeckt, trotzdem richtig :cool:
 
Ich kann dir die D´addario Pro Steels empfehlen. Mir sind sie Clean zu metallisch, im Highgain Betrieb aber die Saiten, die am schönsten auflösen und brilliant sind. Die Bässe werden definierten, verlieren aber ein bisschen Bums. Dadurch meiner Meinung nach perfekt fürs Down-Tuning.
 
vielen dank für die Hinweise und Tips. Ich habe mir nun mal eine Auswahl an Saiten bestellt und werde damit mal testen. Dabei sind unter anderem d'addario XL, Dean Blue Stell... Bin sehr gespannt wie sie sich verhalten und wie es sich auswirkt.
 
m-steel sind auch höhenreich.
 
Reine Stainless Steel-Saiten dürften da schon noch ein Stück mehr Höhen haben.

....wenns nicht gerade die M-Steel oder NYXL aus speziellen Legierungen sind.
Moment. Da verwechselst du was. Die speziellen Legierungen bei diesen Saiten betreffen NUR den Kern, aber nicht die Umwicklung.

NYXL-Saiten sind immer noch Nickelsaiten (d.h. nickelumwickelt), die jedoch einen anderen Kern als die normalen D'Addario XL-Saiten haben. Die NYXL klingen zwar minimal höhenreicher als die XL, aber es sind keine Nirostasaiten (d.h. stahlumwickelt). Man erhofft sich durch den anderen Kern mehr Stimmstabilität.

M-Steel-Saiten sind mit einer Kobaltlegierung umwickelt (wie auch die Slinky Cobalt). Der Saitenkern ist aus Maraging-Stahl, aber die Umwicklung eben nicht. Auch hier erhofft man sich mehr Stimmstabilität.
 
Früher wollte ich auch immer noch höhenreichere Saiten, bis ich dann irgendwann verstanden habe, dass das Problem mein Anschlag ist
(falsche Plektrumhaltung, zu langsame Anschlagbewegung.... => keine Höhen) und nicht die Saiten, die Gitarre oder der Amp.
Deshalb möchte ich zumindest mal die Frage in den Raum stellen, warum der TE überhaupt nach möglichst höhenreichen Saiten sucht.
Möglicherweise liegt das Problem ja gar nicht bei den Saiten und man versucht hier nur ein Symptom der Spieltechnik zu bekämpfen.
 
die Frage ist ja dann noch: wie lange sind sie höhenreich ? Wenn Du sowieso viel spielst und die Saiten alle paar Tage wechselst, dann könnten bestimmte Saiten ggf Sinn ergeben. Lässt Du die Saiten jedoch länger drauf, dann hättest Du u.U. ja nur ein paar Tage etwas von dem Mehr an Höhen.

Ich nutze eigentlich nur die normalen xyz-Slinky von Ernie Ball. Vielleicht höre ich nicht das Gras wachsen, aber die muss ich schon relativ lange drauf haben um einen eklatanten Unterschied, als so dass es deutlich dumpfer ist, merken.

Klar, neue Saiten sind immer etwas brillanter, aber das gibt sich eigentlich immer ziemlich schnell.
Ich habe mir jetzt mal eine Packung Fender 250R-3-Packs bestellt. Da kosten 3 Sätze 12 €. Ich habe einen davon kürzlich aufgezogen und merke da auch keinen großen Unterschied zu den Ernie Balls die 16,20 € kosten würden. Wenn sich die Fenders bewähren, nutze ich zukünftig die, 4 € je Satz scheint mir ein guter Preis.
 
Hi all,

erstmal vielen Dank für die Beteiligung hier im Thread. Aktuell bin ich noch am Testen, der verschiedenen Saiten. Habe aber durch einen Zufall festgestellt was wohl eher das "Problem" ist, es liegt wohl eher an der Gitarre selber, nicht unbedingt daran das diese stumpf ist oder nicht schwingt, viel mehr das Holz selber. Es ist eine LesPaul Junior, welche nun mal eine voll Mahagoni Gitarre ist.
Ich habe letzte Woche eine andere Gitarre geliehen bekommen. Mahagoni Korpus mit Ahorn Decke und einem geschraubten Ahorn Hals mir Palisander Griffbrett und Humbucker Bestückung. Da waren auf einmal die "spritzen/höhen" die ich gerade vermisse. Vielleicht versuche ich gerade bei der Junior etwas rauszuholen, was der Typ Gitarre so einfach nicht liefern kann.



Früher wollte ich auch immer noch höhenreichere Saiten, bis ich dann irgendwann verstanden habe, dass das Problem mein Anschlag ist
(falsche Plektrumhaltung, zu langsame Anschlagbewegung.... => keine Höhen) und nicht die Saiten, die Gitarre oder der Amp.
Deshalb möchte ich zumindest mal die Frage in den Raum stellen, warum der TE überhaupt nach möglichst höhenreichen Saiten sucht.
Möglicherweise liegt das Problem ja gar nicht bei den Saiten und man versucht hier nur ein Symptom der Spieltechnik zu bekämpfen.

@mynodeus : Das ist tatsächlich auch ein interessanter Punkt, den ich mal beobachten werde.
 
ich glaube nicht, daß das holz die ursache ist.
meine deluxe 2015 hat eine besondere bauform der mini-humbucker mit extrem hohen 26kohm impendanz.
die klingen dumpf, aber sehr kräftig.

ich habe quasi baugleiche gitarren, die pickups mit 8kohm haben, die sind deutlich höhenreicher.

ich schätze, dein pickup ist dumpf.
 
Zuletzt bearbeitet:
...oder gar nur Potis und Kondensator???
 
je weniger ohm ein pickup hat, zb. 5,5 kohm, je höhenlastiger ist er.
bei 6-8kohm wird er mittiger
und bei 25kohm dumpf.

dazu kommen fehler im pickup oder der elektonik der gitarre (kalte löstellen, kontakfehler usw.)
 
Daran zweifle ich. Mal einen SH13 gespielt? Der ist schrill... Und hochohmig.
mag sein, auch die magneten und weitere faktoren beeinflussen den klang.

ich bin kein PU experte. das mit der ohmzahl war für mich erst mal das offensichtlichste.
 
je weniger ohm ein pickup hat, zb. 5,5 kohm, je höhenlastiger ist er.
bei 6-8kohm wird er mittiger
und bei 25kohm dumpf.
so allgemein würde ich das nicht sagen.
Wenn ich mir den Häussel Tozz XL anschaue, so hat der glaube ich 20kO, ist nicht gerade mittig und Höhen fehlen da nicht.
 
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