Bundstäbchen evtl. etwas abschleifen?

jimny
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Hallo,

ich habe mit einem E-Bass ein Problem. Es handelt sich um meinen geliebten Fender Jazz-Bass, USA-Modell aus dem Jahr 2000. Der hat relativ hohe Bundstäbchen. Dadurch entsteht sehr leicht ein Ton, wenn ich mit der Griffhand eine Saite berühre. Wenn ich das recht kräftig tue, schwingt die Saite relativ stark aus und berührt etwa am 20. Bund die Bundstäbchen, was einen lauten hellen Ton erzeugt, der unerwünscht ist. Außerdem ist dieser Ton (eher ein "Klack!") nicht "In Time", weil der Anschlag der Saite ja erst später erfolgt. Das passiert vorwiegend bei schnellen Parts, bei denen keine Zeit bleibt, die Saiten zu dämpfen.

Ich habe das Problem nur an diesem einen Bass. Bei meinen anderen Bässen sind die Bundstäbchen niedriger und der Klang ist sowieso weniger brillant, so das solche Störgeräusche praktisch nicht zu hören sind.

Nun habe ich mir überlegt, die Bundstäbchen einen Hauch abzutragen. Da diese Bundstäbchen ja auch ausgetauscht werden können, wäre dieser Eingriff sogar rückgängig zu machen, falls ich mich irre. Kann ich das selber machen? Oder besser einen Spezialisten beauftragen? Beim selber machen sehe ich den Vorteil, dass ich genau die richtige Höhe bekommen kann, weil ich zwischenzeitlich immer wieder einen Test machen kann. Die Gefahr ist natürlich, dabei den Hals zu ruinieren.

Alternativ dazu könnte ich natürlich auch versuchen, mit dem Spannstab dem Hals eine etwas weniger gebogene Form zu geben; habe ich schon mal versucht, hat aber keinen Erfolg gezeigt.

Es könnte auch sein, dass vielleicht das komplette Set-Up des Instruments nicht gut ist. Aber ich bin kein Gitarrenbauer, schwer zu beurteilen.

Mich würden mal Eure Meinungen dazu interessieren. Danke schon mal im Voraus!

Noch ein paar Infos:

Die Saitenlage ist relativ niedrig eingestellt, höher als bei meinem Squier Precision (1981 Japan) und als bei meinem Johnson 5-Saiter, aber niedriger als bei meinem Rockinger und meinem Fenix. Ich habe verschiedene Saiten ausprobiert, das macht kaum einen Unterschied. Ich bin Linkshänder und spiele rechtshändige Bässe. Ich habe einen kräftigen Anschlag. Ich spiele seit ca. 30 Jahren.
 
Eigenschaft
 
Du willst nicht alle Bundstäbchen "abschleifen", sondern die Bünde untereinander abrichten, bzw den Bass einstellen.
Wenn du einfach alle Bundstäbchen abschleifst, ändert sich quasi nichts an deinem Problem, da die Saite dann immernoch "zu dicht" am 20ten Bund schwingt und dort aufschlägt. Nur dann halt etwas dichter am Griffbrett...

Ich würde als Amateur vom Abrichten der Bünde die Finger lassen und das einen Instrumentenbauer machen lassen... das ist ne halbe Kunst und das Geld absolut wert.
 
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Für mich klingt das eigentlich ziemlich eindeutig nach nicht justiertem Hals. Mit etwas mehr Spannung am Spannstab sollte das eigentlich zu beheben sein. Gegebenenfalls muss auch noch die Saitenlage etwas erhöht werden.
 
Mehr Spannung auf dem Stab? Dann wäre der Hals "grader"...
Da er ein Scheppern an den hohen Bünden hat, muss dort der Saitenabstand minimal erhöht werden, also eher _weniger_ Spannung, damit die Krümmung etwas zunimmt...
 
Wenn die Saite am ca. 20. Bund scheppert, ist der Hals konkav gebogen; d.h. die Saiten haben zu viel Spannung - das gleicht man dann mit dem truss rod aus.
Oder seh ich da was falsch?
 
Zitat v. Jimny: Es könnte auch sein, dass vielleicht das komplette Set-Up des Instruments nicht gut ist.

Hi,

schreib doch ruhig mal die Daten auf, z.B. die Halskrümmung und die Saitenlage. Erfahrungsgemäß werden solche Threads sonst immer komplizierter, weil eine Beschreibung des Zustands von jedem anders interpretiert wird. Es geht zwar immer nur um kleine Maße, aber man kann das eine oder andere Problem besser ausschließen......
 
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Ich bin eben mal mit einer Digital-Schieblehre mit dem Tiefenmesser die G-Saite lang gefahren. Ich habe die Saite leicht angeschlagen und den Tiefenmesser langsam nach unten gefahren. Wenn der Ton deutlich gestoppt wurde, habe ich mir den Wert notiert. Gemessen habe ich den Abstand zum Griffbrett, nicht zu den Bundstäbchen. Messfehler gibt es bestimmt auch, ich habe hier keine Ausrüstung, um das wirklich gut zu messen.

Ergebnisse:

1. 1,95
2. 2,3
3. 2,6
4. 2,6
5. 2,7
6. 2,8
7. 3
8. 3,2
9. 3,3
10. 3,25
11. 3,27
12. 3,24
13. 3,2
14. 3,2
15. 3,2
16. 3,5
17. 3,6
18. 3.5
19. 3,6
20. 3,55 (Skalenende)

Links steht jeweils der Bund, rechts der Abstand in mm.

Ebenfalls mit dem Tiefenmesser habe ich die Höhe der Bundstäbchen gemessen. Ca. 1 mm kam heraus. Kommt mir ziemlich hoch vor. Und auch die Saiten Lage könnte für meinen Geschmack etwas tiefer sein.

Noch ein Detail: Ich könnte die Saitenlage gar nicht mehr tiefer stellen, weil die verstellbaren Reiter (?) an der Brücke unten schon aufliegen.
 
Geh zum Fachmann un erzähl ihm was los ist.
 
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Zitat v. Jimny: Ebenfalls mit dem Tiefenmesser habe ich die Höhe der Bundstäbchen gemessen. Ca. 1 mm kam heraus. Kommt mir ziemlich hoch vor. Und auch die Saiten Lage könnte für meinen Geschmack etwas tiefer sein.

Bestimmt sind die Bundstäbchen 1,1mm hoch und das ist schon das untere Ende. Meine Vintage-Bündchen am Preci sind auch ca. 1,1mm hoch.

Wenn ich deine Zahlen richtig reproduziert habe, hast du eine Halskrümmung von weniger als 0,6mm und einen zu hohen Sattel:)
Anders gehen die Werte bei mir nicht auf und da mit Sicherheit etwas nicht stimmt, schließe ich mich dem Rat mit dem Fachmann an.

Trotzdem hier noch ein Link, wie das sonst so mit Halskrümmung und Saitenlage funktioniert und angegeben wird. Klick mich
 
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Ich habe eben mal bei meinem Precision nach gemessen, dort finde ich Bundstäbchenhöhen zwischen 0.7 und 0,9 mm, je nachdem, in welchem Bereich ich messe. Abnutzung? Ist alles noch original von 1981 ...

Vielen Dank für den Link zu Rockinger! Ich weiß nun etwas mehr.

Ich werde also am besten einen Fachmann aufsuchen. Ich melde mich dann nochmal, wie es ausgegangen ist. Kann aber auch erst i nächsten Jahr sein.

Danke an Alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben!
 
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Ja, schreib wie es war. Sicherlich wurden die Bundstäbchen zwischendurch abgerichtet um auf das Maß zu kommen. Das erklärt auch einiges.....
Bei so einem alten Schätzchen ist eine Bestandsaufnahme durch einen Profi eine gute Idee.
 
Die Bundhöhe an sich ist nicht das Problem! Sondern das Verhältnis zueinander!
Beim Stingray zum Beispiel sind die Bünde ab Werk fast 1.2mm hoch. Das führt zu einem anderen Problem (Dehnung der Saite bei zu starkem Greifen, dadurch veränderung der Tonhöhe..), aber nicht zu dem deinen...

Borgward schrieb:
Wenn die Saite am ca. 20. Bund scheppert, ist der Hals konkav gebogen; d.h. die Saiten haben zu viel Spannung - das gleicht man dann mit dem truss rod aus.
Oder seh ich da was falsch?
Wenn die Saite zu viel Spannung hat, dann ist der Bass verstimmt... die ändert sich durchs Setup nicht.

Er schrieb "es scheppert auf Höhe des 20ten Bunds..". Er greift nicht im 20ten, sondern dort schlagen die Saiten auf die Bünde. Also brauchen sie dort mehr Platz zum schwingen. Und Mehr Platz gibts entweder durch Erhöhung der Krümmung (Spannung vom Stab nehmen) oder an der Brücke etwas nach oben drehen (was Problemen im Bereich 20ten Bund vermutlich effektiver ist).

Lange Rede kurzer Sinn: Ab zum Fachmann, aber versteif dich nicht auf die reine Bundhöhe. Die ist nicht das Problem!

 
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Lange Rede kurzer Sinn: Ab zum Fachmann, aber versteif dich nicht auf die reine Bundhöhe. Die ist nicht das Problem!

[/COLOR]

Ich werde das Thema aber auf jeden Fall ansprechen, auch wenn es dabei nur um den Spielkomfort geht. Naja, mal abwarten, was dabei raus kommt.
 
... Kann aber auch erst i nächsten Jahr sein. ...
wenn es dich zwischenzeitlich nervt, schicke uns vll. noch´n pic vom ca. ersten drittel des hals in seitenansicht zum einschätzen der halskrümmung. und jeweils eines, wo man die höhe der "tönnchen" betr. saitenhöhe (seitenansicht) und ihre position auf der brücke (draufsicht) sehen kann.
 
Ich besitze keine wirklich gute Kamera, habe aber im Rahmen meiner Möglichkeiten 3 Fotos geknipst.

Hals.jpgBruecke seitlich.jpgBruecke von oben.jpg

Die "Tönnchen" der E- und G-Saite liegen praktisch auf, Ich habe sie dann nur wieder etwas höher gestellt, damit sie wenigstens einen minimalen Abstand haben.

Nächste Woche habe ich einen Termin beim Spezialisten. Bin mal gespannt, was der dazu sagt.
 
Ich besitze keine wirklich gute Kamera, habe aber im Rahmen meiner Möglichkeiten 3 Fotos geknipst. ...
bei der tieflage hätte ich mehr halskrümmung und schnarren nicht (nur) im unteren bereich erwartet.
nach dem motto trial-and-error: ein viertel lockern des trussrods und hören, was passiert, bzw. sich verschiebt.
 
Hi,

ich denke genau anders:
Halsspannstab fester anziehen, damit der Hals gerader wird.
Und dann dafür die Böckchen an der Brücke höher.

Probiers einfach aus und berichte, welche Variante mehr brachte!

Gruß Ulrich

mobil gesendet
 
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Generell würd ich erstmal die Böckchen hoch machen und mal schaun ob Besserung bringt
 
Ich werde als nächstes den Termin beim Gitarrenbauer wahrnehmen und dann weiter sehen. Beim jetzigen Set-Up gibt es kein Schnarren. Vielleicht irre ich mich auch, was die Herkunft des Klack-Geräusches betrifft.
Ich berichte, was sich ergibt.
 
Du gehst zum Spezialisten, dann hat es sich erledigt.
Wäre aber ein Fall für einen Neck-Shim um die Böckchen wieder adäquat ins Spiel zu bringen.
Bei der Saitenlage wundert mich das nur geringe Schnarren auch.

Shim

Shim1.jpg

Am Sound ändert sich dadurch nichts. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen, hab das schon zigfach gemacht.

Meine grobe Regel gegen Schnarren; wenn es in den tiefen Lagen schnarrt, Halsstab locken. Schnarren in den hohen Lagen, Böckchen hoch.
 

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