Carthago

Frank_de_Blijen
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Ein Versuch, die aktuelle Situation in einem Text zu erfassen. Freu mich über Eure Meinung.

Carthago

One upon a time there was a big empire
on the north of africa
for aeons people lived there with desire
but then they started a war

[[ Sprechgesang oder spoken words ]]
first punic war – 264 till 241 BC
Carthago lost – but it's end they did'n want to see


Great Carthago fought three wars
It was still powerful after the first
after the second it was still great at its shores
and It was no longer to be found after the third We hear you cryin', Ukraine


And you've heard of Hannibal as big conqueror
and his way across the mountains
with his elephants to fight and destroy Rome
16 years later, they've lost again

[[ Sprechgesang oder spoken words ]]
second punic war – 218 till 202 BC
Carthago lost – but it's end they did'n want to see


Great Carthago fought three wars
It was still powerful after the first
after the second it was still great at its shores
and It was no longer to be found after the third We see your cryin', Ukraine


despite the long wars, Carthago was still rich
but didn't learn to live in peace
they started a war and for the third time
it was a terrible disease

[[ Sprechgesang oder spoken words ]]
Third punic war – 149 till 146 BC
Carthago lost – and there was no one left who could have seen the end


Great Carthago fought three wars
It was still powerful after the first
after the second it was still great at its shores
and It was no longer to be found after the third We feel your cryin', Ukraine

We hear you cryin', Ukraine
we see the world's cryin'
We feel your cryin', Ukraine


----
deutsche Übersetzung

Karthago

Es war einmal ein großes Imperium
im Norden Afrikas
Äonen lang lebten die Menschen dort mit Lust
doch dann begannen sie einen Krieg

(Sprechgesang oder spoken words)
Erster Punischer Krieg - 264 bis 241 v. Chr.
Karthago verlor - aber sein Ende wollten sie nicht sehen

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es immer noch mächtig,
nach dem zweiten war es immer noch groß an seinen Ufern
und nach dem dritten war es nicht mehr zu finden
. Wir hören dich weinen, Ukraine

Und du hast gehört von Hannibal als großem Eroberer
und seinem Weg über die Berge
mit seinen Elefanten, um Rom zu bekämpfen und zu zerstören
16 Jahre später, haben sie wieder verloren

(Sprechgesang oder spoken words)
Zweiter Punischer Krieg - 218 bis 202 v. Chr.
Karthago verlor - aber das Ende wollten sie nicht sehen

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es immer noch mächtig,
nach dem zweiten war es immer noch groß an seinen Ufern
und nach dem dritten war es nicht mehr zu finden
. Wir sehen dein Weinen, Ukraine

trotz der langen Kriege war Karthago immer noch reich
aber sie lernten nicht, in Frieden zu leben
Sie begannen einen Krieg und zum dritten Mal
es war eine schreckliche Krankheit

(Sprechgesang oder spoken words)
Dritter Punischer Krieg - 149 bis 146 v. Chr.
Karthago verlor - und es gab niemanden mehr, der das Ende hätte sehen können

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es immer noch mächtig,
nach dem zweiten war es immer noch groß an seinen Ufern
und nach dem dritten war es nicht mehr zu finden
. Wir fühen Dein Weinen, Ukraine

Wir hören dich weinen, Ukraine
Wir sehen, die Welt weint
Wir fühlen Dein Weinen, Ukraine
 
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Once upon a time. ... Gut geschrieben, die Parallele mit Karthago finde ich sehr treffend, ein römischer Senator soll immer am Schluss seiner Reden gesagt haben :"im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago vernichtet gehört "
 
Danke für's positive Feedback, @RED-DC5 .
Für die Analogie mit Karthago hab ich mich bei Bertolt Brecht bedient, der es so formuliert hatte:

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es noch mächtig.
Nach dem zweiten war es noch bewohnbar.
Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.

 
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Ich mag Texte mit historischem Hintergrund. Im Metal ist das ja sehr gängig. Der Reiz für mich dabei:
Als Hörer was lernen, als Schreiber zeigen, wie belesen man ist und wie man Vergangenes mit Gegenwärtigem verbinden kann.

Jetzt hab ich mich (genauso wie die meisten anderen Leser) nicht mit der Geschichte Karthagos beschäftigt, nehm deswegen den Text als Informationsquelle und lese aus diesem einen Hauptgedanken raus:

Ein "großer" Staat führt drei Kriege und verliert dabei immer mehr.
Das klingt wie ein Beispiel für Selbstüberschätzung, für Größenwahn, für Nichts-Lernen, für Nicht-Aufhören-Können oder -Wollen und diverses mehr.

Was du meiner Vermutung nach rüberbringen willst, ist Sympathie für die Ukraine jetzt.

Die mögliche Parallele find ich da nicht gut getroffen.

Klar, es geht immer um Leid, darum, dass Krieg und die Pläne dahinter zu verurteilen sind. Deine Intention ist dadurch klar und ich kann deshalb versuchen, den Text so zu verstehen, wie er wohl gemeint ist. Aber rein logisch gelingt mir das (noch) nicht.
 
Danke @hobz biz-zejt für Deine Antwort. Das Brecht-Gedicht ist wohl als Parabel auf Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg zu verstehen - bzw. auf die Welt gesamt. Und diese Gefahr, dass der Krieg sich ausweitet und dann alles untergeht, ist ja leider auch zu spüren. Es geht mit also um beide Ebenen - die globale, auf die der Hauptteil abzielt, und die ganz reale Situation in der Ukraine, zu der aber nur der direkte Bezug über die Zeilen nach dem Refrain und am Ende entsteht.
 
Ich hab auch eine Weile gebraucht...
Für mich macht dein songtext Sinn, wenn er auf Putin gemünzt ist ,- und so lese ich ihn dann auch. Gesagt wird es nirgends, insofern ist Interpretationsarbeit gefordert und erforderlich.

Die ist bei diesem Text, der auf mehreren Ebenen arbeitet und auf die antike Geschichte verweist, aber eh gefragt. Für mich erschließt sich der Text jedoch auch, wenn man Karthago und die damaligen Kriege nicht kennt - das Brechtzitat (oder dessen Abwandlung) sagt ja, dass ein mächtiges Reich aus jedem Krieg geschwächt hervorging. Und verweist damit auf eine Zukunft - ob sie kommt?
(Allerdings würde ich Brecht auch explizit credits geben, etwa in Form von: kursive Passagen beruhen auf einem Gedicht von Brecht.)

Ein Text, der nicht die übliche Emotionserwartung bedient und eher zum Denken anregt. Bin gespannt, wie sich das in der musikalischen Umsetzung ausnimmt.

x-Riff
 
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Habe ja schon zu dem Text geantwortet, musikalisch würde ich es irgendwie in die Richtung :When a Blind Man cries verpacken, denke so ein nachdenklicher Text braucht Ruhe.
 
Danke für die Antworten, @x-Riff und @RED-DC5. Der Hinweis, Brecht die Credits zu geben, die er hier bekommen sollte, kommt völlig zu recht - wenn der Text zum Song werden sollte, wird das so sein (die 70 Jahre Urheberschutz posthum sind noch nicht vorbei ;))
Ob (und erst recht wann) der Text vertont wird, ist unklar (es sei denn, es meldet sich jemand, der das angehen will) - Deep Purple als Blaupause dafür kann ich mir allerdings auch gut vorstellen.
 
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