CASIO SA-46: Die neuen kleinen von CASIO

Leef
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Dreimal dürft ihr raten, was demnächst bei mir eintrifft :rolleyes:
http://www.youtube.com/watch?v=fuvdH_bF3o4

Von dem Video bin ich bergeistert! Ich habe den Vorgänger (SA-75) hier und dessen Klänge sind deutlich schlechter. Zudem wurde die Polyphonie von 4 auf 8 verdoppelt. In Kürze folgt ein kleiner Bericht und Vergleich der beiden. Ich freue mich schon ;)
 
Eigenschaft
 
vielleicht bekommst du ja eins mit englischer Beschriftung ;)
 
Haben die Dinger eine Art Begleitautomatik? Also reagiert die Begleitung irgendwie, wenn man z.B. auf der linken Seite Noten spielt?

Der einzige Unterschied zwischen 46 und 47 ist die Farbe und dieser Default-Klang (Orgel vs Harmonium)?

Die Sonnenbrille ist nicht dabei? ;)
 
Nö, nix mit Begleitung. Du hast nur eine Auswahl von Rhythmen die du anschalten kannst. Oder du spielst zu den internen Demosongs dazu...

Ja, die Farbe ist der Unterschied. Das mit dem unglaublich tollen Umschaltknob hab ich auch noch nicht so recht durchschaut, aber zwischen dem 46er und dem 76er sind es andere Default Klänge. Guggst du hier http://www.casio-europe.com/de/emi/minisize/

Ich find das Teil toll um einfach mal am Lagerfeuer, Strand, im Garten oder im Bett noch was zu spielen.
Voraussichtliche Lieferung planmäßig am 1.9.2010 - los schneller UPS!! Immerhin pünktlich zu www.rolandconnect.com, wer weiß was es da heute Nacht alles spannendes zu entdecken gibt...
 
Hast Du es nun? Wie ist Dein Eindruck?
 
Hier also mein Bericht. Ich ziehe dabei das CASIO SA-75 als Vergleich heran, meine Aussagen sollten für die ganze Reihe der neuen Minis also SA-46, SA-47, SA-76 und SA-77 zutreffen. Viel Spaß!

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Spannungsversorgung

Das SA-46 benötigt zum Betrieb 9.5 Volt bzw 6 AA Batterien. Damit läßt sich das Netzteil des Vorgängers nicht mehr nutzen, dort waren es 7.5 Volt bzw 5 AA Batterien. Man darf also beherzt die 10 Euro investieren, oder man nimmt ein Universalnetzteil z.B. von Conrad (Hausmarke 5 Euro). Die wenigsten Netzteile bieten jedoch 9.5 Volt an, zum Glück läuft das Instrument auch mit 9 Volt. Übrigens lief es auch mit 6 1.2 Volt Akkus, es ist also recht tolerant was die Spannung angeht.

Anschlüsse / Features

Das SA-75 verfügt über einen Netzteil Anschluß, Kopfhörer und Microeingang. Beim SA-46 ist der Microeingang weggefallen. Beim großen Bruder dem SA-76/77 konnte ich in der Beschreibung auch keinen finden, hatte es aber noch nie in der Hand. Die größte Änderung zwischen den Modellen stellt die Platzierung der Lautsprecher dar.

Sie sind nun oberhalb der Tasten angeordnet, dadurch wird das ohnehin schon kompakte Keyboard noch kleiner. Das SA-46 paßt sogar in einen normalen Rucksack. Beim SA-76/77 wurde der Tastenumfang im Vergleich zum SA-75 nach unten hin um eine halbe Oktave erweitert. Weiteres Gimmick, das SA-46 hat einen eingebauten "Tragegriff" (Aussparung auf der Unterseite) und läßt sich so wunderbar transportieren. Das Gehäuse des SA-46 wirkt übrigens hochwertiger und ist leicht matt im Gegesantz zum billigen Spielzeug-hochglanz-plaste des Vorgängers. Es fühlt sich solide an und macht den Eindruck, daß es auch mal einen Sturz übersteht.

Was die Bedienung angeht, hat sich ebenfalls einiges getan. Während das SA-77 noch über 2 Reihen von Buttons mit 0-4 und 5-9 verfügt, kommt im neuen SA-46 die standard Zehnerblock Anordnung zum Einsatz, dadurch wird das ganze nochmals kompakter. Besonders hilfreich sind die zwei neuen Tasten + und - um sich schnell durch die Presets zu klicken. Das habe ich beim Vorgänger schmerzlichst vermißt.

Ebenfalls neu sind die 5 Drumpads, die sich jederzeit auslösen lassen. Gleich vorweg, nichts an diesem Instrument ist anschlagsdynamisch, weder Tasten noch Pads. Die Pads sind wie folgt belegt: Bass, Snare, Hi Hat, Bongo Low, Bongo High. Damit lassen sich schon ein paar Rhythmen zaubern.
Das Material aller Taster / Pads hat sich übrigens nicht verändert, es ist immer noch das gleiche weiche Gummi wie man es z.B. bei günstigen Taschenrechnern kennt.

Der erste große technische Unterschied liegt nun in der Lautstärkeregelung. Während das ganze beim Vorgänger durch eine mysteriöse digitale Geschichte gelöst wurde, die sogar noch den Sound beeinflußt (je leiser, umso mehr Details fallen weg!), ist im SA-46 einfach ein kleiner analoger Fader eingebaut. Die Tempoeinstellung geschieht allerdings genauso über zwei Taster. Das Display zeigt leider nach wie vor keine BPM an sondern nur Stufen von 1 bis 16.

Die Klaviatur ist die selbe wie im Vorgänger, ohne Federung, nur durch die Spannung der Plaste bewegen sich die Tasten zurück. Im direkten Vergleich ist sie jedoch etwas weicher im Anschlag und klappert weniger, aber das ändert sich vielleicht später. Mein SA-75 hat ja schon ein paar Jahre weg.

Sound

Zuerst die Fakten. Das SA-46 verfügt ebenfalls über 100 Sounds, bei den Rhythmen sind es nun 50 (30 beim Vorgänger), die Anzahl der Demosongs ist mit 10 gleich geblieben. Während beim SA-75 noch alle Sounds und Rhythmen fein säuberlich aufgedruckt waren, kürzt das SA-46 mit Kategorien ab. Man findet z.B. solche Aufschriften:

Rhythmen
00-06 Pops
07-09 Dance
10-14 Rock/Jazz
15-18 European
19-27 Latin
28-34 World I
35-39 World II
40-49 Free Session

Sounds
00-11 Piano / Grand Piano / Vibraphone
12-19 Organ / Church Organ / Accordion
20-27 Guitar
28-34 Bass
35-45 Strings / Violin / Strings
46-53 Brass / Trumpet
54-67 Reed / Alto Sax / Flute
68-80 Synth / Square Lead
81-87 Ethnic
88-99 Percussion

Eine der größten Neuerungen ist die doppelte Polyphonie von 8 Stimmen. Auch der wirklich gruselige Reverb Algorithmus des Vorgängers ist Geschichte. Die Polyphonie bezieht sich dabei übrigens wirklich nur auf die Sounds, die Rhythmen laufen zusätzlich.

Und wie klingt das ganze nun? Deutlich besser. Endlich nach dem, was auch auf der Beschriftung steht. Ich hatte damals bereits beim SA-75 einige MP3s aufgenommen, nun habe ich das selbe für das SA-46 getan. Damit läßt sich der Fortschritt wirklich hören.

Die Demosongs des SA-46 sollte man bis zu Ende hören, einige am Anfang sind wirklich arg unglücklich arrangiert und klingen grausam. Aber bei den Brass Geschichten oder Synthi Sachen geht dafür z.B. gleich mal die Sonne auf :D Das gleiche gilt für die Rhythmen 28-49, besonders die Free Session Kategorie legt ordendlich auf! Viel Spaß!

SA-75: http://www.box.net/shared/nef8pnkskl
SA-46: http://www.box.net/shared/g3fsvxd5iz

PS: Da läßt sich sicherlich noch mehr rausholen, aber ich bin spieltechnisch leider nicht so der Gott :rolleyes:

Fazit

Die neuen Modelle schlagen die Vorgänger in allen Punkten. Finger weg von den alten Modellen die nach wie vor für relativ viel Geld angeboten werden. Die Soundqualität ist endlich annehmbar, für mich sind die Minis wirklich eine Alternative geworden um z.B. mal am Lagerfeuer, im Garten oder einfach so in der Bahn etc mal zu spielen. Abstriche gibt es lediglich beim Piano Sound. Da gefiel mir der Sound des Vorgängers irgendwie besser?

In den Kategorien selbst fand ich die Pianos so lala, die Orgeln sehr schön, mit den "Gitarren" konnte ich gar nichts anfangen, die Bässe machen Spaß, bei den Strings haben es mir die Synth Oh's und Ah's neben der Harfe angetan, einige Brass Sachen sind erstaunlich detailiert, die Saxophone waren ebenfalls nicht übel. Richtig schön gefiel mir die Synth Sektion - von allem was dabei. Die Ethnic und Percussion Sektion ist auch nicht schlecht, kann ich persönlich aber nicht viel mit anfangen.

Sonst klemmt es halt noch bei den Lautsprechern, Bässe sind so gut wie gar nicht wahrnehmbar, aber was will man erwarten. Etwas schade finde ich noch, daß die Split Sounds weggefallen sind. Aber alles in allem sind die neuen CASIOs das Geld wert. :great:
 

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Dicken Dank für Deinen Bericht!
 
Diese Teile sind doch ein Witz - in den Achtzigern und frühen Neunzigern gab es von Casio und Yamaha deutlich ambitioniertere Minikeyboards, die definitiv besser klangen und mehr Möglichkeiten boten. Ich habe hier noch die Geräte der Casio MT Serie (MT140, MT240,MT540) mit ziemlich guten Pianosamples, Layersounds, Chorus und Midi rumzuliegen, eine Klasse für sich waren auch die kleinen SK-Sampler (SK1, SK5 etc...), von Yamaha gab es die Reihe PSS11, PSS21 etc...(winzige Keyboards mit 11facher Polyphonie und ziemlich guten AWM-Samples). Super und sehr praktisch auch das Casio GZ5 , extrem klein, zwar nur 4stimmig, aber brauchbares Piano-Sample, Pitchbend und Modulation sowie Midi-Out.
Ganz zu schweigen von den fast schon vollwertigen Synthesizern wie dem Casio HT-600...
Die klingen jedenfalls allesamt um Längen besser als das Gepiepse der topaktuellen 2010er Casio-Minikeyboards - und man kriegt sie sogar noch gelegentlich sehr günstig bei ebay !
Vielen Dank für die umfangreichen demo-mp3s - jetzt weiss ich , dass ich meine Sammlung nicht damit erweitern muss !
Es ist schon erstaunlich - moderne Synthesizer sind technisch Welten von denen der 80er entfernt (ich nehm jetzt mal analoge Klassiker aus ;-)) - aber was hier passiert, ist ein massiver Rückschritt. Jeder noch so billige GM-Synth, jedes Wavetable-Board in einer Soundblasterkarte, selbst die polyphonen Klingeltöne in Handys klingen um Dimensionen besser, warum baut man heutzutage so etwas ??
Ich hab ja ein Faible für kleine Mini-Keyboards und Synths (deswegen liegt der ganze alte Kram auch hier rum und wird sogar manchmal auch benutzt), aber das kommt mir nicht ins Haus ;-)
 
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Ja, die genannten Geräte haben ihren eigenen Charm den heutige Instrumente oft nicht besitzen. Ich kenne das Phänomen von Laptops. Ich liebe ältere Notebooks z.B. Toshiba Libretto oder Compaq LTE Serie. Diese haben Charm, Charisma und sind nach 15 Jahren einsatzbereit wie am ersten Tag.
Das würde ich heutigen Teilen nicht zutrauen. Ich besitze zwar mittlerweile auch ein Netbook, aber eine persönliche Beziehung kann ich dafür nicht aufbauen.
 
OK, den heutigen Laptops sollte man zumindest ihre höhere Rechenleistung als vor 15 Jahren zugestehen ;-)
Dadurch ergibt sich ein grösserer Nutzwert - bei den Minikeyboards sind tatsächlich weder Leistung noch Nutzwert gestiegen.
Ganz abgesehen von dem verlorengegangen Charm ;-)
Bei einem Laptop würde ich aus rein praktischen Erwägungen dann doch lieber zu einem neuzeitlichen Modell greifen, bei so einer Kiste aus praktischen Erwägungen gerade nicht.
 
Ich habe das neue SA 76 und SA 77 gerade bekommen, die als Weihnachtsgeschenke für einen 7 Jährigen und einen 11 Jährigen gedacht sind, die sich damit auf dem Sofa rumlümmeln können. Die Casio SA 76 und 77 haben auch das größere Display mit den Notendarstellungen auf Notenlinien, die ich sehr gut finde. Insbesondere das Mehr an Tasten (3 1/2 Oktaven) finde ich gut, wobei ich gerne eine 49 Tasten-Version hätte. Bei den Sounds fehlt mir auch eine Splitmöglichkeit - die Sounds erscheinen mir nämlich im unteren und mitteren Bereich der Tastatur lauter als im oberen Bereich. Die Sounds sind schon erheblich besser als früher (mein Sohn hat noch ein kleines Yamaha PSS15, das um Meilen abgehängt wird. Zu den Klängen größerer Keyboards in der Klasse bis 200 €, z.B. Yamaha 323 ist natürlich ein großer Abstand. Die fehlende Anschlagsdynamik (bei den Minitasten normal) lässt einen erst mal frustrieren und der Klavierklang ist mir auch noch zu synthetisch. Über Kopfhörer oder gar Lautsprecher (habe sie angeschlossen an Behringer MS16 Aktivboxen z.Zt. für 40 € das Paar zu bekommen) ergibt sich ein erheblich besserer Klang, als durch die eingebauten Lautsprecher.
Ein Balanceregler zwischen Rythmen (Pattern) und Klängen (Tones) fehlt mir auch. Insgesamt ist mir auch der Preis zu hoch (69 € + 14,90 € Netzteil). Alternativen sind mir aber nicht bekannt.
Der Sinn der Feintuningfunktion erschließt sich mir auch nicht(+99 -99 riesen Tipperei ohne gravierende Klangänderung) - gewünscht hätte ich mir eine Transposefunktion.

Die Keyboards sind wegen ihrer Kompaktheit und geringem Gewicht(Batteriebetrieb) aber ein tolles musikalisches Spielzeug.

Mein Wunsch wären
49 Tasten (4 volle Oktaven)
Lautstärke-Balanceregler zwischen Rythmen und Sounds (oder getrennte Volumeregler)
Ein-Finger Begleitung in unterster Oktave
Split + Doublefunktion
Transposefunktion + Oktave +/- Schalter
ausgewogenere Laustärke der Sounds über die gesamte Tastatur

Dann wäre der Preis in Ordnung.
Tja, man hat Ansprüche als Keyboarder.
 
Moinsen,

sehr schönes Review, Leef. Aber mitlerweile bist Du ja auch bei den echten
Klassikern der Midsize-Keyboards gelandet, die horacewimp hier so gut beschreibt.
Diese alten Yamaha PSS und Casio MT-Schätzchen sind wirklich kaum zu toppen.
Und natürlich auch ältere Mini-Keyboards von anderen Herstellern.
Allen Fans dieser Geräte möchte ich meinen Thread ´´Tischhupen´´ ans Herz legen.
(Orgel/Vintage - Forum). LG Stefan
 
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