Cello und Intervallspielmöglichkeiten

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ComposerGuy
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Hallo Leute,

ich habe ein Stück mit vielen Cello-Stimmen.
Ich wollte mal fragen, welche Intervalle spielbar sind?
Zunächst: Bogentechnisch - ist es möglich zwei Saiten zu streichen zum Beispiel für einen Takt?
Dann: Intervalltechnisch, Quinten müssten ja einfach greifbar sein, Sexten et cetera auch.
Terzen und Sekunden kaum möglich, oder? Zu krasse Streckung in die Diagonale?
In dem Stück kommen Quinten und Sexten vor, auch Terzen.
Ich muss wissen ob die Intervalle von zwei Instrumenten, oder auch von nur einem Cello spielbar sind?

Danke euch,

ComposerGuy
 
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Hallo ComposerGuy,

erstmal "Willkommen hier im Board"! Jungen aufstrebnenden Komponisten helf ich doch gern ;)

Zu den Doppelgriffen: Möglich sind Terz, Quart (bei denen ist halt der kleine Finger auf der tiefen Saite und ein anderer Finger auf der höheren), Quint, Sext und Septim. Oktaven gehen auch, Sekunden sind schon übel, alles weitere ein echter Krampf ;)
"Standard" ist C (tiefter Ton) bis g', da sind 3,4,5,6,7 recht einfach zu spielen, danach brauchst du schon sehr sichere Cellisten.
Doppelgriffe beim Cello (und auch bei andern Streichinstrumenten) sind aber oft nicht ganz sauber, weil es echt schwer ist...

In der Hoffnung dir geholfen zu haben - sonst frag weiter ;)

greets C&B
 
Hi ComposerGuy! - Auch von mir ein Willkommen! C&B hat viel mehr Ahnung vom Cello als ich, aber Google kann auch helfen, wenn Du "Doppelgriffe Cello" eingibst, da erscheinen dann auch anschauliche Notenbeispiele. Sehr systematisch für Doppelgriffe ist Murray Grodner "An Organized Method of String Playing", die Originalausgabe für Cello falls Du sie irgendwo findest, im Netz habe ich (kostenlos) nur die Bearbeitung für Kontrabaß gefunden. - Grüße, Thomas
 
Danke für die schnellen Antworten!
Ich habe mich bei meinem Stück bei der Stimmaufteilung nun brav an spielbar mögliche Intervalle gehalten. :D
Okay... Noch eine Frage, aber denke das erledigt sich... Man kann ein Cello nicht runterstimmen, oder?
Also meine, da stößt man dann an die Grenzen, dass die Saiten scheppern wahrscheinlich? Wenn doch, wie tief könnte man es stimmen?

Danke für die schnellen Antworten!

EDIT: UND! :p Wie weit ist eine Note mit dem Bogen haltbar? Kann man da ruhig eine Note zwei oder drei Takte klingen lassen mit Haltebögen? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne genau ein Stück, bei dem die a-Saite des Cellos auf g runter gestimmt wird: Solosuite V c-moll von Bach. Ich wäre auch als Cellist vorsichtig mit runtertimmmen, da der Steg sich u.U. verzieht und ich ihn wieder ausrichten müsste. (Vielleicht kann fiddle mehr dazu sagen :nix: )

Bögen kannst du so lang machen, wie du willst - es kommt evtl. zu wenig hörebaren Stichwechslen (die bei mehreren Celli möglichst "chorisch" gespielt werden sollten, wenn du einen "Unendlichkeitseffekt" haben willst.
 
Nur nebenbei - weil es so klang als würdest Du es von vornherein ausschließen bei Streichern:
Kontrabässe werden öfters mal anders gestimmt. Vor allem ist die Solostimmung einen Ganzton höher verbreitet.

Quarten auf dem KB spielen finde ich sehr anstrengend (analog zur Quinte auf dem Cello). Da wir oft Cellosachen spielen fluche ich jedesmal, denn die Cellisten scheinen Quartsprünge zu mögen (leicht zu greifen) - auf dem KB ist das unangenehm.


Zeig doch mal die Noten wenn das Stück fertig ist, dann können wir das mal durchspielen.
 
Hö, man hat mich gerufen.. :D

Runter stimmen ist bei Celli kein Problem.
Nur: die tiefen Saiten (vor allem C, teilweise auch G) verlieren dabei deutlich an Kraft (Volumen).

Bei einem Top-Cello, mit dünner, leicht-schwingender Decke dürfte ein Ganzton in Kombination mit starken Saiten
in einem gewissen Rahmen überhaupt kein Problem sein.

Der Spieler muß in jedem Fall sensibler mit dem Bogen umgehen, sonst schlagen die Saiten auf dem Griffbrett auf.
Einen Ganzton halte ich für machbar - wenn ich mir etwas dazu wünschen würde:

- gute, leichte Celli mit komfortabler Saitenlage (tendenziell / eher hoch)
- Umrüstung auf einen schweren Satz Saiten
- Cellisten, die sensibel anpassen können

Ein Standard-Orchester einen Ganzton runter (uhmm) das kann gefährlich werden..

Für sowas würde ich die Notation im normalen Spielmodus behalten also klingend nichtgleich notiert.
(spielen die anderen in C, sollten die Celli in D notiert sein. Nitcht zu viele Feinde, wenns möglich ist..)

Fortissimo-Passagen sollten vorher angetestet werden - kann sein, daß die dann scheppern..


cheers, fiddle


p.s. Quarten sind auch bei Geigen ein Graus, da hier die Intonation gnadenlos zuschlägt..
Wer Bach gespielt hat, weiß, was ich meine..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi ComposerGuy! - Bitte, bitte mach' das nicht mit der Scordatur (Umstimmung) - auch wenn es Dich in eine Reihe mit Bach, Telemann und Mozart stellen würde. Das gibt erhebliche Probleme bei einer Aufführung, wenn dann von/in Normalstimmung umgestimmt werden muß. Und eigentlich sollten die Instrumente die für die Tonhöhe passenden Saiten haben, also müßten die Musiker ein Zweitinstrument bereithalten. Außerdem spielen viele Musiker nicht gerne mit Scordatur, üblich ist es auch, daß der Komponist die Notenschrift als Griffschrift mißbraucht: Mal angenommen eine C-Saite wird einen Ganzton heruntergestimmt auf B und der Musiker soll ein E spielen - was wird wohl notiert? Ein FIS!!!. Klingt ja ein Ganzton tiefer, also haben wir wieder das E. Ich find's ziemlich chaotisch und brauche weniger Zeit wenn ich das Stück in Klangnotation umschreibe um z.B. harmonische Zusammenhänge zu erkennen als das vom Blatt mit viel Grübelei zu lesen. Außerdem haben viele Musiker (besonders mit absolutem Gehör) ein großes Problem wenn der an einer bestimmten Stelle gegriffene Ton plötzlich ganz und gar nicht den Erwartungen entspricht. - - @Fastel: Ja ja, großes Problem mit den Kontrabassstimmungen, siehe http://www.silviodallatorre.de/inde...=1&PHPSESSID=e685a30fc7bec5fbd3aacbf7b6130346 , ich versuche soweit irgend möglich nur die H-Saite beim 5-Saiter umzustimmen, zumeist auf C, und auf dem 4-Saiter habe ich fix eine DS statt einer ES - bei Bach kommt halt öfters Es und D vor. - Daß ich vor vielen Jahren mal die 4. und 6. Cellosuite von Bach auf einem eigens eingerichteten E-Baß mit der Stimmung C Es As D G und Saitenstärken 125 105 85 60 40 (und "normalem" Notenmaterial) gespielt habe ist ein anderes Kapitel, Es-Dur b.z.w. c-moll bekamm ich anders nicht in den Griff - im wahrste Sinne des Wortes. - Grüße, Thomas
 
Ich find's ziemlich chaotisch und brauche weniger Zeit wenn ich das Stück in Klangnotation umschreibe um z.B. harmonische Zusammenhänge zu erkennen als das vom Blatt mit viel Grübelei zu lesen.

Hmm ich habe grade zum Beispiel Dragonetti gehört und gelesen und das ist transponiert geschrieben für Solostimme. Also Bass in G Dur und Klavier in A Dur. Vielleicht ist es ja nicht nach der Originalausgabe... aber dass eine Solostimme klingend notiert ist, hab ich noch nicht gesehen.
Der Komponist muss dann leider mitdenken beim Notieren :D
 
Ich danke euch allen für eure schnellen Antworten.
Nein, mein gewünschtes "D" ist viel zu tief für Umstimmen.
Ich muss aber sagen, bei den Kommentaren die sagen: "Mach das nicht, das ist schwer oder nahezu unmöglich machbar." Da bin ich nicht sehr kompromissfreudig. Vermutlich, weil ich selber an meinem Instrument immer so getrimmt wurde meine Technik zu steigern und zu steigern und mich nicht vom Begriff des "Unspielbaren" einschüchtern zu lassen.
Also ich quäle Musiker nicht gerne, aber meine Ideen werden nicht beschnitten. Allenfalls orientiere ich mich an den praktischen Gegebenheiten, aber wenn ich eine Idee habe bin ich schwer davon abzubringen. :D

Ich bräuchte eine weiter Information:
Was kann man maximal in Sachen Geschwindigkeit in "pizzicato" erwarten? Sind zum Beispiel "32el" auf "60" bpm zu viel? (ca.)
Nur mal aus Neugierde!
Danke,

ComposerGuy :)
 
Hi ComposerGuy,

..weil ich deine Ideen sehr interessant finde:

Nochmal zur tiefen Stimmung: ich habe von Zeit zu Zeit 1/8 Kontrabässe in der Werkstatt.
Darauf könnt ich mir glatt ne Quintstimmung für Cellisten vorstellen..

Beim Pizzicato fällt mir nur ein: Benjamin Brittains "Simple Syfonie" der Satz Pizzicato Polka.
Das ist, aus meiner Spielpraxis, am oberen Ende der Geschwindigkeit für die klassische Ein-Finger-Zupftechnik.

Eine Zweifingertechnik wie beim Bass auf den kleinen Diskantinstrumenten halte ich für problematisch..
Hast du schonmal über eine Spielanweisung mit Plektron nachgedacht?

Geschwindigkeit, Präzision und Lautstärke sind damit in höherem Maß möglich.

Allerdings kann es sein, daß du auf Widerstände bei den Spielern triffst.
Es gibt sehr teure Saitensätze wie z.B. Evah Pirazzi die damit nicht gerade geschont würden..

Streicher wechseln erst dann einen Saitensatz, wenn er wirklich fertig ist.
Abspannen und später wieder aufziehen geht nicht, denn die Saiten werden auf der Unterseite platt gekloppt.
Beim Wiederaufziehen bekommt man nie wieder die ursprüngliche Position hin.
Macht man das trotzdem, geht die Umwicklung nach kurzer Zeit hinüber.

Es gibt ja auch Filz-Plektren.
Nur wenn dich diese Idee interessiert.. Dann müßte man mal ein paar Modelle testen..


cheers, Fiddle
 
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