Chor mit Gitarre begleiten

cmr
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Hallo allerseits,

wir denken in unserem Chor darüber nach, dass ich bei einem Konzert ein Stück mit der Gitarre begleite. Ich habe das noch nie gemacht und frage mich jetzt, ob und wie das am besten geht. Ich habe vor allem Bedenken, dass man die Gitarre nicht ausreichend hört. Es ist ein gemischter Chor mit etwa 10 bis 20 Sängern und die Veranstaltung wird im Freien stattfinden. Wir haben schon öfter den Chor mit einer Violine begleitet, das passte sehr gut. Nach meinem Empfinden sind die Gitarren aber schon sehr viel leiser.

Am schönsten klingt es, wenn ich auf der klassischen Gitarre mit Plektrum überwiegend Arpeggios spiele. Das ist dann aber auch eine relativ leise Spielweise. Wenn ich auf der gleichen Gitarre 6-saitige Akkorde spiele und dabei ordentlich reinhaue, ist das schon lauter, aber es klingt für mich nicht mehr schön. Meine Gitarre hat auch eine etwas flachere Bauweise – ich weiß nicht, welchen Einfluss das hat.

Alternative wäre eine Akustikgitarre mit Stahlsaiten, da klingen die 6-saitigen Akkorde schonmal besser. Ob das wesentlich und ausreichend lauter ist, bin ich mir aber nicht sicher. Die Arpeggios kommen mir da auch nicht lauter vor und meine Jazz-Gitarre hat noch weniger Tiefen als die klassische Gitarre.

Hat da jemand Erfahrung?
 
Eigenschaft
 
Ich begleite regelmäßig und das seit Jahren einen Chor mit Gitarre.

Es kommt halt auf die Lokalität an in der Ihr spielt.

Bei kleineren Veranstaltungen kann es ausreichen das nur die Gitarre verstärkt wird und der Chor nicht.
Bei größeren Veranstaltungen wird ja in der Regel beides abgenommen.

Somit solltest Du dann kein Problem mit deiner Lautstärke haben.

Es bietet sich also an die Gitarre in jedem Fall zu Verstärken, allein schon deswegen, damit man nicht wie blöde an den Saiten reissen muss.

Der Rest ist dann halt Einstellungssache der Lautstärken, damits klingt.

Wenn du spielerische Unterschiede in der Lautstärke hast, dadurch das du von Zupfen zur Schlaggittarre wechselst, solltest du das dann mit einem Volumeregler ausgleichen. Entweder an deiner Gitarre oder als Bodentreter.

Gruß
 
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Es kommt halt auf die Lokalität an in der Ihr spielt.

Die Lokalität ist wie gesagt Open Air.

Mit Verstärkung geht das natürlich alles, aber das wird bei diesem Konzert nicht erwünscht sein.
 
Das mit dem "nicht erwünscht" kenne ich. Da bin ich zu der Auffassung gelangt, dass die Instrumentierung entweder eine sinnvolle Ergänzung des Gesangs ist - dann muss man sie auch optimal, ggf. mit Verstärkung, bringen - oder aber nicht, und dann sollte sie wegfallen. Alles Andere macht unnötig Stress.

Oft steht hinter dem Widerwillen die Befürchtung, das der Chor lautstärkemäßig erdrückt wird. Vielleicht einen Test anbieten, der zeigt, dass das nicht beabsichtigt ist und auch nicht passiert? Oder umgekehrt: so leise picken, dass ausser Dir keiner was hört (und vielleicht der Euro fällt)...
 
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Open Air einen Chor begleiten ohne Verstärkung ?

Na dann viel Spaß .
Hören wird man dich aber nicht, oder der Chor flüstert nur, dann hättest du ne Chance.
 
Na ja ... "Open Air" kann auch ein Konzert auf einem Marktplatz oder in einem Park sein ... man sollte bei dem Begriff nicht gleich an Woodstock, Wacken oder RaR denken ;) :D

Aber abgesehen davon stimmt es schon - im Freien eine Gruppe von Sängern mit der Gitarre begleiten ... da hört im Zweifel ausser dem Gitarristen und den umstehenden Chormitgliedern niemand was vom Instrument.

Ich hab auch eine Menge akustischer Konzerte mit meiner Band im Freien gespielt und das ging nie wirklich gut ohne entsprechende Verstärkung.

Gesang im Freien nur mit unverstärkter Gitarre begleiten, dass klappt am Lagerfeuer oder beim Picknick, imho nicht bei einem Konzert, bei dem die Zuhörer nicht unmittelbar um den Gitarristen platziert sind.
 
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Bei 10-20 Sängern open air OHNE Verstärkung sehe ich nur die Möglichkeit, Akkorde (gefühlvoll)zu schrubben. Ich denke nicht, dass sich eine normale Western besser durchsetzt, als eine Nylonstring, eher im Gegenteil.* Besser wäre da wohl die Jazzgitarre** (m.E. am besten eine Django-Gitarre) oder eine Resonator. Ernst gemeint.

Mit Verstärkung gehen auch Arpeggien. Das muss nichts großes sein, da reicht ein Roland Mini Cube. Mein schon etwas größerer RX wiegt ca. 6.5 kg und läuft auch mit Batterien und es geht noch kleiner.

*: Wir haben das früher auch bei Demos etc. ohne Amp gemacht. Die Nylonstring des Kollegen kam bei den Zuhörern lauter durch, als meine 12string.

**Nachtrag: Beim Akkordeschrubben im Chor sind fehlende Bässe einer Jazzgitarre irrelevant. Du wirst primär als rhythmisches Element wahrgenommen. Da kann auch das dünne Plektron durch den "Geräuschfaktor" interessant werden.
 
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oder eine Resonator
Sehr guter Einwurf ... habe ich auch einige Zeit gemacht :great:

1999-09-05.jpg
 
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Schon mit einem kleineren Chor ist man nur noch wenig oder sehr leise für das Publikum hörbar, der Chor bekommt aber, insbesondere im Freien, einen gewissen Halt durch die Gitarrenbegleitung. Zwei Gitarren oder Verstärkung sind sinnvoll ...
 
So sehr ich mir vorstellen kann, dass es um einen netten kleinen Auftritt mit/unter Freunden geht - man muss halt wissen, was man will.

Nylon-Gitarrenbegleitung zu einem Chor mit 10-20 Teilnehmern bringt - wie ja alle Experten einhellig sagen - rein vom Sound/Klang/gehört werden nix, außer man ist verstärkt oder hat eine wahnsinnig gute Akustik und eine entsprechende Location. Weder wird der Chor was mitbekommen von der Gitarre, noch das Publikum, und man selbst wahrscheinlich auch nicht viel.

Es ist trotzdem erlaubt, das zu machen - z.B. wenn man halt dabei sein will, als Teil der Gruppe, mit Freunden usw. -- nur darf man eben rein musikalisch nichts (aber auch gar nichts) erwarten.

Mit meiner Avatar-Gitarre würde ich mir das ggf. zutrauen, kein feiner Klassik-Gitarrenklang aber laut :D

Es bleibt also die Abwägung zwischen:
1) einfach mitmachen (und nix erwarten)
2) nicht mitmachen (und somit nix sichtbar beitragen)
3) mit Verstärkung mitmachen (ggf. gegen den Willen der Veranstalter)

Wie "schmerzhaft" diese Optionen sind, bzw. welche Option die beste Balance aus "gut für den Sound", "gut für mich", und "gut für die Beziehungs-ebene" ist, kann man nur selbst bewerten.
 
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Wenn die Gitarre nicht nur als Stütze für den Chor gedacht ist sondern auch beim Zuhörer ankommen soll, ist es vielleicht hilfreich, einen, max. zwei Meter vor dem Chor zu sitzen (oder zu stehen). Der Chor hört dann ab seinem Einsatz nichts mehr aber das ist ja dann egal. Wichtig ist, dass der Zuhörer was abbekommt. Warum diese Beschränkung? Irgendwas muss der Chor schon noch hören (für den (Wieder)-Einsatz) und wenn Du zu nah am Chor bist oder gar integriert, mag der Zuhörer zu wenig hören. Je nach Platz und Zuschauerabstand sollten dann 1-2 Meter gewählt werden. Das sollte aber jedenfalls geübt werden, vor allem damit man den richtigen Abstand ermessen kann und du weißt wie kräftig du in die Saiten langen musst. Wenn die Zuhörer aber mehr als 10 Meter entfernt stehen kannst Du auf die Gitarre (unverstärkt) freilich verzichten.

Edit: Wenn Du ungerne "vorne" bist, sollte der Chor einen etwas tieferen Halbkreis bilden und du stehst an einem der Enden und versuchst, so halbwegs die Zuhörer anzuspielen. Bringt natürlich alles nichts wenn es keine geordnete Zuhörerrichtung gibt.
 
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Gegen einen Chor anzuspielen ist vielleicht mit einer lauten 12-Saiter und viel Plektrumeinsatz möglich, aber unser Kirchenchor singt mich in Grund und Boden. Ein Grund, warum wir mit in den Mischer gehen.
 
Danke für eure Antworten, die Meinung ist ja ziemlich eindeutig. Ich habe mich entschieden, es bleiben zu lassen – zumindest bei dieser Veranstaltung. Verstärkung finde ich dort unpassend und auch zu umständlich. Eine lautere Gitarre mir auszuleihen oder zu kaufen, und mich auf diese einzustellen, habe ich keine Lust und zu wenig Zeit. Ich habe mir nun auch mal einen anderen Chor an dem gleichen Ort angehört und finde dort allgemein Instrumente nicht passend. Und es tut den Instrumenten bestimmt auch nicht gut, wenn die Sonne drauf scheint. Es gibt dort keinen Schatten. Also machen wir nur Gesang.
 
Obwohl der TE sich entschieden hat, noch kurz dazu - im Hinblick auf andere Leute, die sich mit der Frage beschäftigen (könnten).

Der Chor hört dann ab seinem Einsatz nichts mehr aber das ist ja dann egal.
Im Idealfall hast Du recht. Es kommt aber nun mal vor, dass ein Chor den Ton nicht hält... und dann wird's bei für die Zuschauer noch hörbarem Instrument schon mal unlustig :ugly:
 
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Es kommt aber nun mal vor, dass ein Chor den Ton nicht hält... und dann wird's bei für die Zuschauer noch hörbarem Instrument schon mal unlustig :ugly:

Das heißt also, der Chor darf nur so lange Teile singen, wie er es schafft, den Ton so zu halten, dass es mit der Gitarre nicht schräg klingt. Wenn dann eine Pause kommt, wo die Gitarre wieder hörbar ist, kann der Chor sich ja wieder neu auf den Ton einstellen.

Es gibt also folgende gegensätzliche Konzepte:
  1. Die Gitarre orientiert sich am Chor oder Dirigenten und spielt vornehmlich Richtung Publikum. Der Chor muss die Gitarre nur bei regelmäßigen Pausen für die Tonlage hören und ggf. für den Einsatz danach. Das Publikum sollte die Gitarre immer hören, oder die Gitarre spielt nur in den Pausen.
  2. Der Chor orientiert sich, auch während er singt, an der Gitarre, welche vornehmlich Richtung Chor gespielt wird und von diesem immer zu hören sein sollte. Das Publikum muss die Gitarre nicht unbedingt hören oder es reicht, wenn es sie in den Pausen hört.
Zu unserem Chor und meinem Gitarrenspiel scheint mir das erste Konzept besser zu passen.
 
Das heißt also, der Chor darf nur so lange Teile singen, wie er es schafft, den Ton so zu halten, dass es mit der Gitarre nicht schräg klingt.

Die Frage ist nur, wie lange diese Teile dann sein können...;)
Als Chorsänger würde ich sagen, das kann sehr schnell schief gehen, wenn man das Begleitinstrument nicht hört. Außerdem ist es durchaus nicht trivial, nach einer Gesangspause, in der man die Gitarre hören kann, sich wieder deren Tonlage anzugleichen, wenn man z.B. schon einen Halbton abgesunken ist.

Ich würde da an deiner Stelle keine Kompromisse eingehen. Wir wissen ja alle nicht, um welche Art von Musik und um welche äußeren Umstände es geht, aber grundsätzlich würde ich sowas nur machen, wenn die Gitarre so laut ist, dass sowohl Chor und Dirigent als auch Publikum sie hören können.
 
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