Coldplay- Sammelthread

Man sollte sich doch für seine Lieblingsband freuen, wenn sie erfolgreich ist und so finanziell abgesichert. Dann kann sie sich mehr auf Musikmachen konzentrieren und muss keine Angshaben, dass hinter der nächsten Ecke der nächste Gläubiger wartet.

Ich glaube auch nicht, dass mehr Leute, die Coldplay gut finden, das Album kaufen, nur wil Kanye West da mitgewirkt hat. Ich glaube auch nicht, dass Kanye West Fans sich deswegen ein Coldplay Album kaufen.
 
...kommerzielle Musik und kommerzielle Bands. Ich fand immer viele Songs von den Beatles, Abba, Backstreet Boys, Take That, Robbie Williams sogar von Barry Manilow (ich weiß es ist gaaanz böse) toll.

Aber ich mag eben auch "nichtkommerzielles" (Dream Theater, Kansas, Spock's Beard, It Bites, Dizzy Mizz Lizzy, usw). Mir ist die künstlerische Integrität wichtig. Wenn ich spüre, die Leute haben zu ihrem Tun keine Beziehung und machen nur auf "Hauptsache die Masse kauft es", dann mag ich meist auch die Musik nicht.

Wenn schöne Songs plötzlich erfolgreich sind, finde ich sie deswegen nicht plötzlich doof. Wer immer nur das gut findet, was eher unbekannt ist und es nicht mehr mag, wenn es bekannter wird, liebt ja wohl eher seinen tollen Durchblicker-Status in Sachen Insiderwissen als die Musik.

Übrigens ist es leider so, dass ich immer, wenn ich einen Song von Coldplay im Radio gehört habe, dachte, dass so ein Titel eher überflüssig ist. Ich habe ehrlich immer erst hinterher erfahren, dass das Coldplay waren. Bisher haben die mich noch nicht überzeugt.

LG Jörg
 
Ich glaube der Thread ist von anfang an ein bisschen falsch verstanden worden. Hab gar kein Problem damit wenn eine Band komerziell erfolgreich ist. Unter meinen Lieblingsbands sind ja auch einige sehr berühmte Bans z B. Pink Floyd, Tool, Muse,...
Oder nehmen wir Radiohead als Beispiel: ist so ziemlich die erfolgreichste Band der Gegenwart, an der (hohen) Qualität der Musik ändert das aber nichts.
Was ich jedoch schon schade finde, ist wenn eine Band die Musik verändert (meistens zum schlechten) um Kommerziellen Erfolg zu erziehlen. Es sollte ja die Musik im Vordergrund stehen und nicht die Verkaufszahlen. Ich weiß nicht ob das nur ein dummes Vorurteil ist, aber bei Coldplay ist mir eben diese Entwicklung aufgefallen.
 
Hm, ist mir jetzt noch gar nicht so aufgefallen. Aber gut, mein letztes Coldplayalbum war "A Rush Of Blood To The Head". ;)

Naja, ist halt die Frage, was hier interagiert. Ich glaube, man bildet es sich häufig ein, dass sich Bands mit zunehmendem Erfolg verschlechtern, bzw. selbst wenn sie das tun, heisst das es gab eine Veränderung (das an sich find ich schonmal gut- weil ewig das gleiche, erfolgreiche machen, das wäre wohl fehl am Platze), sagt aber nicht, woher diese Veränderung kam. Meine Band klingt auch nicht mehr wie sie vor 3 Jahren klang. Was aber daran liegt, dass wir uns alle sowohl persönlich als auch musikalisch weiterentwickelt (bzw. verändert) haben (und eben nicht an den nichtvorhandenen Charterfolgen ;) ) . Warum sollte es kommerziell erfolgreichen Bands da nicht genau so gehen? Gerade bei den wenigen Bands in den (Single)Charts, die so etwas wie künstlerische Integrität besitzen ist das durchaus glaubhaft- im Gegensatz zu Plastikpop, der direkt in Trends hinein produziert wird.

Also wo die von dir skizzierte Entwicklung eindeutig so ist (wie gesagt, ich kenne die neueren Coldplayalben nicht, wobei mir gerade einfällt, dass ich auch die X&Y habe, aber die habe ich nie intensiv gehört, bzw die ist irgendwie verschwunden) ist Nickelback. Zu "The State" Zeiten galten die mal als durchaus "heißes Eisen" in der "Alternative"-Szene. Ich erinnere mich an "Leader Of Men", quasi eine Hymne (gut, so richtig Underground war das damals natürlich auch nicht- aber zumindest wurden die in etwaigen Szenemagazinen wie z.B. der Visions noch ein wenig abgefeiert)- nach dem Album wo dieses "How You Remind Me" drauf war klang wirkliche jede Single, wirklich jede gleich (da gibt es bei Youtube übrigens diese Videos, wo man zwei Songs gleichzeitig hört, jeweils links und rechts gepannt- sehr interessant).
 
Was ich jedoch schon schade finde, ist wenn eine Band die Musik verändert (meistens zum schlechten) um Kommerziellen Erfolg zu erziehlen.

Ich kenne da eine Band, die heißt PUR, Ihr auch? Ich kenne sie seit der ersten Major-Scheibe. Da war zum Beispiel "Drachen sollen fliegen" und "Bis der Wind sich dreht" oder auch " Hab' mich wieder mal an Dir betrunken" drauf. Fand ich super erfrischend, hatte zwar hin und wieder leichten Schlagertouch, aber ich konnte damit leben, weil es textlich und musikalisch wirklich gut war.

Dann kam "Wie im Film". Von den Texten gleich gut, musikalisch noch eine Schippe Rock drauf. Es ging hörbar in Richtung Saga, die ich sehr mochte und mag. Oder die tolle Ballade "Wenn sie diesen Tango hört" einfach toll!

Danach kam die Scheibe mit "Lena". Dann ging der Erfolg los. Ab da habe ich mit PUR gebrochen. Ich hatte den Eindruck Hartmut Engler sucht krampfhaft nach neuen Betroffenheitsthemen und lockert die Scheiben mit seichtem Beziehungstrallala auf. Freche Texte mit überraschenden Wendungen wichen politischer Korrektheit, rockiges wich bieder musizierter Artigkeit. Da ging ich nicht mit, aber der Rest den Nation eben richtig ab.

Dies ist für mich ein Beispiel bei dem ich sage: Mit dem Erfolg kam der musikalische und textliche Niedergang.

Es sollte ja die Musik im Vordergrund stehen und nicht die Verkaufszahlen.

Verkaufszahlen kann man messen; ob Musik gut ist, leider nicht....

Ich weiß nicht ob das nur ein dummes Vorurteil ist, aber bei Coldplay ist mir eben diese Entwicklung aufgefallen.

Da müsste ich mir wohl mal was Frühes von Coldplay anhören...

LG Jörg
 
Mit dem Erfolg kam der musikalische und textliche Niedergang.
kenne die Band nicht, aber in solchen Fällen würde ich sagen für den Erfolg

Verkaufszahlen kann man messen; ob Musik gut ist, leider nicht....
stimmt, aber tortzdem wirst du mir zustimmen dass DJ Ötzi nicht mit sagen wir mal Tool vergleichbar ist :) sorry Ötzi (natürlich ein extremer vergleich) bekannter ist wahrscheinlich fast der Ötzi

Da müsste ich mir wohl mal was Frühes von Coldplay anhören...
alt (2tes Album) : http://www.youtube.com/watch?v=c9j_RZDqYc4&feature=related
neu : http://www.youtube.com/watch?v=3d6CgXtg4Ss
 
Ich finde, dass Coldplay was mit nem RnB HipHop Fuzzi machen muß nicht zwingend was mit "Kommerz" zu tun haben sondern zeigt, dass BEIDE Seiten auch mal übern Tellerrand schauen und sich gegenseitig respektieren. Sogar in dem Maße dass sie nen Track zusammen aufnehmen.
 
Ja für sowas bin ich eigentlich schon offen, aber mitlerweile ist es leider so, dass man 90% der amerikanischen HipHop Kultur als Kommerz bezeichnen muss/kann. Sicher gibt es auch gut HipHoper und darunter sind auch welche die für anden Musikstile offen sind. Obwohl ich die ganzen Abgrenzungen durch Genres sowieso nur einschränkend finde.
 
Mir ist aufgefallen, dass, wenn unter der ewig gleichen Radiokost mal was Neues ist, das mir gefällt, die Nummern meist binnen weniger Tage/Wochen so totgenudelt werden, dass sie mir förmlich aus den Ohren kommen.

Leider muss ich auch sagen, dass die meisten Coldplay-Nummern mir zu langweilig sind, um sie täglich dreimal zu hören, obwohl sie aus der großen Radiosoße schon herausstechen.
 
Coldplay und Muse waren für mich schon immer die Post-Radiohead-Bands...also dementsprechend kann man Coldplay meiner Meinung nach nicht in der selben Klasse wie Radiohead betrachten...Coldplay war schon immer wenig experimentell und hat sich an gute Hit-Formate gehalten. aber alle Songs sind trotzdem schön, weshalb sie ja auch bei den "offiziellen" Kritikern noch gut in der Gunst stehen. Ich persönlich finde sogar das neue Album am experimentellsten, das hebt sich schon deutlich von Songs wie "Speed Of Sound" oder "Clocks" ab, die damals übrigens genau so oft im Radio zu hören waren wie heute ein "Viva La Vida"...:rolleyes:

Coldplay sind so ähnlich wie die Foo Fighters (wobei die es dieses Jahr übertrieben haben:screwy:), beide Bands sind wohl allgemein akzeptiert, aber es fehlt doch die Tiefe und Überzeugung, dass sie es eben nie in den "Radiohead/Tool"-Bereich schaffen...
 
hm...wobei die foo fighters es wohl nicht machen um irgendwie was "neues" zu machen. die sind eher eine geil gemachte gute laune band. ähnlich wie z.b. Tenacious D. und das mein ich nich negativ. ich find die beide geil, nur halt nicht absolut überragend und revolutionär. die ziehen halt ihr ding, so gut wie sie können durch und haben spaß und machen damit viele menschen glücklich. das ist doch die hauptsache.
außerdem kann man sie allein wegen "the colour and the shape" nicht nicht mögen. (keine angst, ich werde nun keine doppelte verneinung mehr nicht benutzen. xD)
 
Coldplay und Muse waren für mich schon immer die Post-Radiohead-Bands

Weil wir gerade von Radiohead reden. Bei ihnen konnte ich irgendwie die Entwicklung genau andersrum erleben. Wurden ja Anfangs sogar teilweise als College-Rockband bezeichnet man erinnere sich an so sachen wei Creep. http://www.youtube.com/watch?v=HKtJUCikUvw
zumindest wenn man sich anschaut wo sie da spielen wirken sie nicht wirklich tiefgründig
Ist trotzdem nicht schlecht. Mit der Zeit und dem steigendem erfolg begannen sie jedoch immer mehr herum zu experimentieren und wurden künstlerisch immer interessander So sachen wie Idiotique kann man ja nicht merh wirklich mit Creep vergleichen. Also es geht ja auch andersrum
 
Hier wird gerade ziemlich viel durcheinander geworfen.

meislflo schrieb:
Was ich jedoch schon schade finde, ist wenn eine Band die Musik verändert (meistens zum schlechten) um Kommerziellen Erfolg zu erziehlen. Es sollte ja die Musik im Vordergrund stehen und nicht die Verkaufszahlen. Ich weiß nicht ob das nur ein dummes Vorurteil ist, aber bei Coldplay ist mir eben diese Entwicklung aufgefallen.

Von Coldplay werden Singles für das Radio erwartet. Die haben irgendwann einfach Ohrwürmer gemacht, ob das nun bewusst oder unbewusst passiert ist, kann man nicht 100% wissen. Aber von dem Dampfer kommt die Band nicht mehr weg und daher kann es schonmal sein, dass die Singles für den breiten Markt gemacht werden. Das ist bei Bon Jovi oder Nickelback auch so.
Außerdem: Coldplay haben mittlerweile einen Status, dass sie schreiben können, was sie wollen, das Rado spielt es.

Das neue Album finde ich denn auch eher solala. Eine Top-Single und musikalisches Beiwerk, das mir auch nach dem dritten Hören noch nicht im Ohr hängen bleibt. Parachites fand ich roher und insgesamt spannender.
Naja, ob das jetzt entschieden wurde (von der Band, vom Management) - man kann nur vermuten. Dennoch ist die Musik in allem nicht schlecht. Solche Melodien müssen einem auch erst einmal einfallen - wobei Viva La Vida ja wohl nicht ihr Werk war.

georgyporgy schrieb:
Ich hatte den Eindruck Hartmut Engler sucht krampfhaft nach neuen Betroffenheitsthemen und lockert die Scheiben mit seichtem Beziehungstrallala auf.

Ich bin kein Pur-Fan, aber du wirst lachen. Ich habe Engler letztens im Interview gesehen, und da hat er genau das gesagt.

cosmodog schrieb:
Mir ist aufgefallen, dass, wenn unter der ewig gleichen Radiokost mal was Neues ist, das mir gefällt, die Nummern meist binnen weniger Tage/Wochen so totgenudelt werden, dass sie mir förmlich aus den Ohren kommen.

Absolut richtig. Ich kann das "I used to rule the world"-Gejaule nicht mehr hören.

Dass Radiohead die erflogreichste Band sind, wage ich dennoch stark zu bezweifeln.
 
Dass Radiohead die erflogreichste Band sind, wage ich dennoch stark zu bezweifeln.

Ja vielleicht nicht die Erfolgreichste, aber sie sind sicher ganz vorn dabei.

schau dir mal die Chartplatzierungen der letzten vier Alben an

Kid A
DE: 4 - 16.10.2000 - 6 Wo.
AT: 5 - 15.10.2000 - 5 Wo.
CH: 8 - 15.10.2000 - 7 Wo.
US: 1 - 21.10.2000 - 27 Wo.
Amnesiac
DE: 2 - 18.06.2001 - 10 Wo.
AT: 1 - 17.06.2001 - 12 Wo.
CH: 6 - 17.06.2001 - 14 Wo.
US: 2 - 23.06.2001 - 16 Wo.
Hail to the Thief
DE: 3 - 23.06.2003 - 10 Wo.
AT: 6 - 22.06.2003 - 11 Wo.
CH: 3 - 22.06.2003 - 14 Wo.
US: 3 - 28.06.2003 - 20 Wo.
In Rainbows
DE: 8 - 14.01.2008 - 7 Wo.
AT: 12 - 11.01.2008 - 6 Wo.
CH: 2 - 13.01.2008 - 13 Wo.
UK: 1 - 06.01.2008 - 16 Wo.
US: 1 - 19.01.2008 - 40 Wo.


Man merkt es nur nicht da es keine Musik ist die in Musiksendern, Radio zu hören ist.
 
Ja vielleicht nicht die Erfolgreichste, aber sie sind sicher ganz vorn dabei.

schau dir mal die Chartplatzierungen der letzten vier Alben an

Kid A
DE: 4 – 16.10.2000 – 6 Wo.
AT: 5 – 15.10.2000 – 5 Wo.
CH: 8 – 15.10.2000 – 7 Wo.
US: 1 – 21.10.2000 – 27 Wo.
Amnesiac
DE: 2 – 18.06.2001 – 10 Wo.
AT: 1 – 17.06.2001 – 12 Wo.
CH: 6 – 17.06.2001 – 14 Wo.
US: 2 – 23.06.2001 – 16 Wo.
Hail to the Thief
DE: 3 – 23.06.2003 – 10 Wo.
AT: 6 – 22.06.2003 – 11 Wo.
CH: 3 – 22.06.2003 – 14 Wo.
US: 3 – 28.06.2003 – 20 Wo.
In Rainbows
DE: 8 – 14.01.2008 – 7 Wo.
AT: 12 – 11.01.2008 – 6 Wo.
CH: 2 – 13.01.2008 – 13 Wo.
UK: 1 – 06.01.2008 – 16 Wo.
US: 1 – 19.01.2008 – 40 Wo.


Man merkt es nur nicht da es keine Musik ist die in Musiksendern, Radio zu hören ist.
dafür werden songs wie "15 step" oder "Weird Fishes" nonstop als hintergrund musik bei galileo und konsorten gespielt und außerdem kam radiohead auch bei solchen schund-sendungen wie prosieben news etc. als sie in rainbows online veröffentlichten
 
[...]Also es geht ja auch andersrum

So ist es immer, gewiss aber meistens! Eine Band braucht Zeit um ihren Stil zu finden und um als Band richtig zusammen zu finden. Das erste Album ist selten das beste, vll. das stilprägendste, aber nicht das "anspruchvollste"...Demetsprechend sind Radiohead realtiv normal, besonders sind sie meiner Meinung anch nur deswegen weil sie sich selbst immer wieder besondern weiterentwicklen und auch jetzt noch ein sehr hohes Niveau haben...aber es wird auch irgendwann abwärts gehen...:(
 
Was daran kommerz sein soll, wenn Coldplay ihre Songs mit einem Rapper aufgenommen haben weiß ich nicht.

Naja, man muss wohl kein Studium absolvieren, um die kommerzielle Absicht in diesem Fall zu entdecken... Ich wills den CP-Jungs nicht 100%ig unterstellen, aber da ihre Musik mit Rap nichts gemein hat, gehe ich schon davon aus, dass sie ihre Käuferschaft lediglich erweitern wollen. Ich hab mir mal paar Songs angehört, ja, auf Dauer wird das schnell fad und stockt mMn. Besondere Musikalität empfinde ich auch nicht, scheints, dass ich nicht allein bin, darum versuchen sie das wohl so.
Rap zu der Musik die Coldplay macht würde ich zumindest nicht als erstes erwarten...
 
Vielleicht wollten sie auch einfach mal was für sie musikalisch Neues machen? ;)
 
kride20 schrieb:
dass sie ihre Käuferschaft lediglich erweitern wollen
Ich glaube kaum, dass sich irgendein HipHopper plötzlich eine Coldplay-CD kauft, nur weil ein Rapper da drei Zeilen runterlabert. Vom Stil her ist es dann ja doch etwas grundsätzlich verschiedenes. Ich finde, ein guter Rap kann einen Pop/Rocksong durchaus aufpeppen.
 

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