country - die neuen untertitel

  • Ersteller foxytom
  • Erstellt am
Hallo, Roman!

Gute Beschreibung, was "Alt.Country" verkörpert.
Ich nenns immer Country-Punk.
Die gleiche Haltung vertreten die Toten Hosen und viele viele andere Punkbands hier in der westeuropäischen Welt gegenüber dem Mainstream Rock und Pop.
 
Hallo, Roman!

Gute Beschreibung, was "Alt.Country" verkörpert.
Ich nenns immer Country-Punk.
Die gleiche Haltung vertreten die Toten Hosen und viele viele andere Punkbands hier in der westeuropäischen Welt gegenüber dem Mainstream Rock und Pop.

Das ist eine Richtung in dem großen und sehr hetoregenen Bereich, der "alt country" genannt wird. Es gibt diese "rebellischen" Leute zweifelsohne. Habe hier gerade das neueste Album von Hank III liegen (übrigens supergute Scheibe - mit Johnny Hiland an der Gitarre...). Hank gehört sicherlich zur "Revoluzzer-Fraktion". :D

Auf der anderen Seite gibt es auch Leute wie k.d. lang, Shelby Lynne, Iris DeMent, Mark Olson und seine frühere Frau Victoria Williams, Gillian Welch, Townes Van Zandt und viele andere, die mit "punk-Attitude" so gar nix am Hut haben. Auch Uncle Tupelo, die Band, die häufig als Begründer des neueren "alt country" angesehen wird - auch wenn sie selbst das immer vehement bestritten ahben - kann man eigentlich nicht in die Punk-Ecke rücken.

Ich würde Dir Recht geben, wenn du "alt country" eine insgesamt liberale, tendenziell kritische Grundhaltung zuschreiben würdest. Das gilt aber auch nicht für alle. Gibt auch Leute wie Dale Watson oder Aaron Watson (sind soweit ich weiß nicht miteinander verwandt), die ein dezidiert christliches und eher konservatives Weltbild vertreten. Aus musikalischen Gründen (die wollen Country und keinen Country-Pop machen...) sind die trotzdem auf Independent-Labels. Man muss kein Punk sein, um den kommerziellen Nashville-Mainstream nicht zu mögen. ;)
 
Alt.Country selber ist ja auch ein sehr unpräziser Begriff, weil da rein musikalisch sehr unterschiedliche Sachen drunter fallen - das ist eher eine Haltungs-/Einstellungssache, Alt.Country geht halt mit einer unabhängigen, nicht vordergründig kommerziellen, liberalen, "linken", intellektuelleren, vom Punk Rock beeinflussten Attitüde an ein bisher vorwiegend konservativ besetztes und völlig durchkommerzialisiertes Thema wie Country Music heran...

Klassischer Vertreter ist mein heiß verehrter Steve Earle. Wer sich dem Thema bzw. seinen Protagonisten nähern will, dem sei die DVD "Heartworn Highways" nahegelegt.

Sehr schöner Beitrag...den ganzen, meine ich.
 
Mit meiner Äußerung, das sei alles "Country Punk" möchte ich keinem auf die Füße treten.
Mit Messages, politischer sowie sozialkritischer Haltung in der Musik habe ich mich noch nie beschäftigt. So gesehen ziehe ich alles instrumentalisch und stimmlich durchgestylte vor. Worte und Texte sind dabei beliebig austauschbar. Ich werds also nie verstehen, warum man bei Musik Texten mehr Aufmerksamkeit schenkt.
:)
 
Auf der anderen Seite gibt es auch Leute wie k.d. lang, Shelby Lynne, Iris DeMent, Mark Olson und seine frühere Frau Victoria Williams, Gillian Welch, Townes Van Zandt und viele andere, die mit "punk-Attitude" so gar nix am Hut haben. Auch Uncle Tupelo, die Band, die häufig als Begründer des neueren "alt country" angesehen wird - auch wenn sie selbst das immer vehement bestritten ahben - kann man eigentlich nicht in die Punk-Ecke rücken.

Naja, ich hatte Punk-Attitude aber auch nicht im musikalischen Sinne verstanden, und natürlich ist das auch wieder ein sehr schwammiger Begriff - als jemand, der selbst in der HC-Punk-Szene der späten 1980er sozialisiert worden ist, versteh ich darunter eher die Ablehnung, sich selber für den Erfolg zu verkaufen, das Beharren auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit (auch was Vermarktung und Vertrieb betrifft), das Ablehnen des Anhimmelns von Stars, eine gewisse Do-It-Yourself-Haltung, und der Community-Gedanke, dass man sich vernetzt und gegenseitig hilft - und in diesem Sinne verstanden passen auch Vicky Williams (die ich schon live gesehen habe...), Uncle Tupelo, etc. zu "Punk Attitude". In der Mainstream-Nashville-Szene dagegen geht's ja eher zu wie im Mainstream-Dance-Pop, da gibt's professionelle Songschreiber, die Songs wie am Fließband abliefern, die Songs werden von immer den gleichen Studiomusikern eingespielt, und dazu sucht das Plattenlabel halt ein möglichst vermarktbares Gesicht, das halt mit den richtigen Accessoires aufgestylt wird.

Dale Watson (den ich auch sehr schätze) würd ich persönlich auch nicht unbedingt unter Alt.Country einordnen (hängt halt immer davon ab, wie weit oder eng man den Begriff fasst); in den USA läuft der (und andere Leute wie Redd Volkaert - großartiger Gitarrist, Joachim, der würde Dir sicher auch gefallen! oder Wayne Hancock, und Konsorten) eher unter "Real Country" - weil die Leute sowohl musikalisch als auch inhaltlich/thematisch/ideologisch halt nicht so "alternativ" sind, aber eben auch keine reinen Kommerzprodukte wie die Nashville-Stars, sondern sich eher auf die "klassischen" Country-Gründerväter wie Hank Williams, Johnny Cash, Buck Owens, Merle Haggard, Waylon Jennings, etc. beziehen.

(Übrigens, am Rande erwähnt: wer sich für die oben angeführte amerikanische Punk/HC/Indie-Szene der 80er Jahre interessiert, die Widrigkeiten, unter denen die Bands damals zu leiden hatten, und die Strategien und Netzwerkbildung dagegen, dem sei das Buch Our Band Could Be Your Life: Scenes from the American Indie Underground, 1981-1991 von Michael Azzerad empfohlen!)
 
Naja, ich hatte Punk-Attitude aber auch nicht im musikalischen Sinne verstanden, und natürlich ist das auch wieder ein sehr schwammiger Begriff - als jemand, der selbst in der HC-Punk-Szene der späten 1980er sozialisiert worden ist, versteh ich darunter eher die Ablehnung, sich selber für den Erfolg zu verkaufen, das Beharren auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit (auch was Vermarktung und Vertrieb betrifft), das Ablehnen des Anhimmelns von Stars, eine gewisse Do-It-Yourself-Haltung, und der Community-Gedanke, dass man sich vernetzt und gegenseitig hilft

Okay, dann haben wir da unterschiedliche Definitionen von "Punk". Ich denke bei dem Begriff eher an Bands wie Normahl oder Slime... Und mit denen haben die hier diskutierten Country-Leute wirklich nicht viel gemeinsam. ;)

In dem Sinne, wie du den Begriff verstehst, würde auch ich bei diversen Alt.country Leuten "Punk-Attitude" sehen. In der Sache sind wir uns also einig. :)
 
Äh, da haben wir tatsächlich ein völlig unterschiedliches Verständnis - die von Dir genannten laufen bei mir unter Deutschpunk-Saufköpfen... :D:rolleyes:

Ich dachte da eher an sowas wie Black Flag, Minor Threat, Minutemen, Fugazi, Dead Kennedys, etc. - die ganzen SST und Dischord-Sachen halt...
 
Klassischer Vertreter ist mein heiß verehrter Steve Earle. Wer sich dem Thema bzw. seinen Protagonisten nähern will, dem sei die DVD "Heartworn Highways" nahegelegt.

Sehr schöner Beitrag...den ganzen, meine ich.


Ja, "Heartworn Highways"... Ober-A****loch David Allen Coe, da muß man durch! Aber ansonsten viel feines Zeugs, v.a. witzig find ich die "Extras" - diese Weihnachtsfeier mit einem blutjungen Steve Earle inmitten etlicher älterer Songwriter, alle fest am jammen, und alle werden immer besoffener - schaut man sich am besten selber mit ein paar Gläschen Jack Daniels oder Wild Turkey an! :cool:
 
...diese Weihnachtsfeier mit einem blutjungen Steve Earle inmitten etlicher älterer Songwriter, alle fest am jammen, und alle werden immer besoffener ...

Lange nicht mehr angeschaut...wenn ich mich recht erinnere, gibt's da eine sehr juvenile Version des "Mercenary Song" zu bestaunen.
Sehr geiler Song...war oft auf der Setlist...:cool:

Ooh...ich drifte in's OT...sorry:redface:
 
Ober-A****loch David Allen Coe, da muß man durch!

Kenne den Film leider (noch) nicht. Werde ich aber bestimmt bald nachholen. Benimmt sich D.A.C. in dem Film schlecht?

Ich kenne ihn nicht näher. Musikalisch ist das Meiste von ihm wohl eher Durchschnitt. Auf der anderen Seite gibts doch den einen oder anderen coolen Song von ihm: The Ride, Mary Magdalene, Jack Daniels please... Musikalisch würde ich ihm nur vorwerfen, dass er seit Jahren ein und dasselbe "Best of"-Album immer wieder neu verkauft... Aber wie gesagt: Über ihn als Person weiß ich nicht viel. Deshalb bin ich neugierig.
 
Kenne den Film leider (noch) nicht. Werde ich aber bestimmt bald nachholen. Benimmt sich D.A.C. in dem Film schlecht?

Ich kenne ihn nicht näher. Musikalisch ist das Meiste von ihm wohl eher Durchschnitt. Auf der anderen Seite gibts doch den einen oder anderen coolen Song von ihm: The Ride, Mary Magdalene, Jack Daniels please... Musikalisch würde ich ihm nur vorwerfen, dass er seit Jahren ein und dasselbe "Best of"-Album immer wieder neu verkauft... Aber wie gesagt: Über ihn als Person weiß ich nicht viel. Deshalb bin ich neugierig.

Ist einfach ein extrem unsympathischer Typ - ein mieser Rassist, eitler Selbsdarsteller (der ständig damit angibt, welche Berühmtheiten er nicht schon getroffen hätte - das meiste völlig frei erfunden...), udn Poser (der sich als großer Outlaw stilisiert, nur weil er mal eine kurze Zeit im Jugendknast war); noch dazu nicht nur in Hinsicht auf seine Garderobe ziemlich geschmacksfrei, sondern auch was die Musik betrifft...
Kommt alles meiner Ansicht nach in "Heartworn Highways" auch ziemlich gut raus...
 
modedit. siehe post 43

Also mal ganz ehrlich - Americana ist auch kein Country. Da steckt ein wenig Country drin, aber auch ne gehörige Portion Rock und Blues... finde die Sortierung ungünstig und für die Aktivität hier übertrieben...
 
modedit. siehe post 43

Also mal ganz ehrlich - Americana ist auch kein Country. Da steckt ein wenig Country drin, aber auch ne gehörige Portion Rock und Blues... finde die Sortierung ungünstig und für die Aktivität hier übertrieben...

nimms mir bitte nicht übel, aber deine argumentation kommt mir bekannt vor. hört sich so ein wenig an wie deine ablehnung eines eigenen a-gitarrenforums, weil in dem bereich ja so wenig los war.

es gibt da ja diesen schlauen spruch" es ist nicht sicher, dass es besser wird, wenn es anders wird. aber um besser zu werden, muss es erst mal anders werden".

ich stehe auf dem standpunkt, dass man dinge, die im argen liegen, in die hand nehmen und verbessern muss, statt sich hinzustellen und die hände in die taschen zu stecken.
 
modedit. siehe post 43

nimms mir bitte nicht übel, aber deine argumentation kommt mir bekannt vor. hört sich so ein wenig an wie deine ablehnung eines eigenen a-gitarrenforums, weil in dem bereich ja so wenig los war.

es gibt da ja diesen schlauen spruch" es ist nicht sicher, dass es besser wird, wenn es anders wird. aber um besser zu werden, muss es erst mal anders werden".

ich stehe auf dem standpunkt, dass man dinge, die im argen liegen, in die hand nehmen und verbessern muss, statt sich hinzustellen und die hände in die taschen zu stecken.

Ich liebe diese "nimms mir bitte nicht übel, ABER ich mach dich trotzdem zur Schnecke" Sätze... ;-) Grundsätzlich haben wir auch eine ähnliche Einstellung, was Sachen anpacken und ändern angeht.

Abgesehen davon bin ich bin übrigens immer noch der Meinung, dass die totale E- / A- Gitarren-Trennung falsch ist. Meinungen sind erlaubt und gut, und andere Meinungen nehme ich auch keinem übel, und einer Mehrheitsmeinung will ich mich auch gerne beugen - kein Problem also.

Mein Kernargument ist hier aber eher, dass ich die Kategorien für unpraktikabel halte.

Um es mal konkret zu machen:

Ryan Adams - in welche "Kategorie" fällt der? Für mich ist das schon irgendwie Americana, aber er kann (und macht) eben auch ziemlich "straighten" Rock und Blues, wohingegen ich typische Folk-Elemente nur selten finde.

Bruce Springsteen - klar, die meisten, werden sagen, dass der Rock macht... aber wer die "Seeger Sessions" (purer Folk!) oder auch "The Ghost of Tom Joad" (Singer-Songwriter... Country... Americana?) gehört hat, wird das evtl. anders sehen.

Steve Earle - kommt ja schon irgendwie aus der Alternative Country Ecke, hat mit echten Folkstern Musik gemacht, kann aber auch mächtig rocken, was ist denn das nun?

Im "Blues" Unterforum gibt es ja auch keine Unterkategorien für "Delta Blues", "North Missisippi Hill Country Blues", "Rockiger Blues", "Chicago Blues", etc. - auch dort sind die Übergänge fließend.

Kann natürlich sein, dass ich mit meiner persönlichen Sortierung total "falsch" (also neben der in Deutschland gängigen Musik-Kategorierungs-Norm) liege, aber zumindest wollte ich meine Sicht der Dinge darstellen... wie komplex und uneindeutig solche Kategorien sind, erfährt man aber auch, wenn alleine mal die ersten beiden Absätze dieses Wikipedia-Artikels liest: http://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_Country

Anyway - das waren nun meine letzten 2 cent... :D
 
Hi,

macht Spaß, zuzuschauen, wie sich das alles entwickelt hat mit der E-Gitarre.
Ich stöbere auch liebend gerne in den Videoclip Archiven nach alten Aufnahmen.
Das tolle ist, daß man schon früh angefangen hat, sich selbst auf der Gitarre zu
begleiten_ich meine den Chetstyle.

Joachim
 
Hey, Flagg,

da issn Fehler in Deinen Links. Die funktionieren alle nicht.
Wo bleibt der Input...:(

Gruß,
Joachim
 
Keine Ahnung warums nicht geht...Meine links die ich in meinem Beitrag gepostet habe, funzen....bei der kopierten Nachricht nicht...seltsam...
 
Die Links werden im Zitat verkürzt dargestellt (erkenntlich am "...") deshalb funktionieren sie nicht mehr ;)

Bitte die aus dem Originalpost von Danny Wild benutzen :D

Greetz :)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben