
Collani
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Nun es ist schon eine Weile her.
Der nachfolgende Artikel wurde in der Zeitschrift "Gitarre und Bass" im Jahre 1991 veröffentlicht. Dabei wurde die Charvel-Gitarre getestet und dies schien mir als Vorlage gut genug, um für den Bau meiner eigenen elektrischen Gitarre als Vorbild zu nehmen. Und schon von vorne hinweg genommen, es hat sich bestätigt! Doch nun zu den einzelnen Schritt:
Zitat:
Es war einmal ein junger Holzschnitzer, der lebte in dem Land, das wir das Land jenseits vom grossen Teich nennen. Dieser Holzschnitzer war sehr begabt und verstand sich darauf, gar feine Saiteninstrumente zu bauchen, ganz so wie seine grossen Vorgänger, den die Leute immer nur den "Leo" nannten.
So hätte unser Freund weiterleben können bis an sein seliges Ende, denn seine Gitarren waren begehrt bei den Minnesängern im gelobten Land, jenseits des grossen Teichs. Aber ein böser Geist namens "Mammon" gab ihm üble Gedanken und Ideen ein und brachte ihn dazu, sein ganzes Wissen und seinen guten Markenname nach "Das Land der frühen Sonne" zu verscherbeln. Als nun aber die ersten Instrumente aus "dem Land der frühen Sonne" ins gelobte Land zurückkamen, erhob sich ein laut Geschrei unter den Minnesängern, denn so sagten sie, den neuen Gitarren fehle es an Seele. Darauf begann unser begabter Holzschnitzer wieder, Instrumente, gar fein und teuer, herzustellen. Zwar musste er dies unter einem anderen Namen tun, denn seinen Markennamen hatte er ja verkauft, aber er benutzte einfach seinen Nachnamen, und die Minnesängerzunft im weiten Land war zufrieden.
Das ist die Geschichte von Grover Jackson und seine Firma Charvel. Auf der Test-Gitarre finden sich - etwas verwirrend - beide Namen. "Charvel - Made in USA" steht auf der Kopfplatte, Jackson auf allen übrigen Hardwareteilen. Des Rätsels Lösung steht in einem Infozettel des Vertriebes: Es ist ein Remake der von Grover Jackson 1978 gefertigte Charvel. Limitiert ist sie ausserdem, und zwar mit 150 Stück speziell für den deutschen Markt
Mit dem grossen Vorgänger ist natürlich kein Geringerer als Leo Fender gemeint, und so entspricht die Charvel von der Konstruktion her der klassischen Stratocaster, mit wenigen Zugeständnissen an moderne Strömungen:
Der Hals besteht überwiegend aus kanadischem Felsahorn, auch als "Hardrock Maple" bekannt, und schon daher bestens für kernige Sounds geeignet. Darauf wurde ein dickes schwach gewölbtes ostindisches Palisandergriffbrett geleimt und mit 22 Dunlop 6300-Bünden versehen, die man getrost mit "Ultra Jumbo" bezeichnen kann. Sie sind sauber eingesetzt und abgerichtet, wobei auffällt, dass die Kanten der Bünde recht unmittelbar beginnen. Sie verlaufen also nicht in einem flachen Winkel zum Griffbrett, sondern werden bis zur Kante gezogen und brechen dann steil ab. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber viele Kollegen wollen es so haben.
Die Halsrückseite ist mit einem Streifen dunklen Holzes Walnuss verschlossen, wobei ich vermute, dass dies aus optischen Gründen geschah. Der Stahlstab für den die Fräsung bei einem One Piece Mapelneck normalerweise da ist, könnte hier bequem von oben eingesetzt werden. Dieser Hals ist sehr angenehm und "schnell" bespielbar. Das liegt zum einem am Halsprofil, das einem flachen "D" entspricht. Zum anderen ist er nicht hochglanzlackiert, sondern nur leicht lasiert.
Der Korpus wurde aus zwei in der Mitte zusammengeleimnten Teilen Esche gefertigt. Die Holzstruktur und die Leimfuge sind durch den transparenten Lack sehr gut zu sehen, wobei diese türkisschwimmbad-blaugrüne Farbe mit zum Schärfsten gehört, was der Redaktor seit langem an dezenten Lackierungen gesehen hat. Zusammen mit der Holzmaserung werleiht er dem Instrument einen oberedlen Toutch.
Zitat-Ende
Nun alles der Reihe nach. Für den Bau einer elektrischen Gitarre braucht man eine gut ausgestattete Werkstatt mit Maschinen, Werkezuge und alles, was mit Holzbau und Elektronik zu tun hat.
Folgendes Material braucht es, um die Gitarre zu bauen:
Fortsetzung folgt...
Collani
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Folgende Features:
Die 3 PU-Schalter habe ich jeweils zu den 3 Pickups verdrahtet. Beim Humbucker habe ich den 3-Weg PU verbaut, damit ich den Humbucker splitten kann.
Fortsetzung folgt...
Collani.
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Weiter gehts...
Nachdem die Halsdimensionen auf das kanadische Felsahorn mittels Schablone gezeichnet wurde, ging es daran, diese Forum auch auszuschneiden. Mit Kreissäge und Bandsage ging das sehr schnell..
Fortsetzung folgt...
Collani
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Das unten stehende Bild zeigen die Schablonen für den Gitarrenhals sowie den Korpus. Dabei habe ich mich auf die Dimensionen und Form der Charvel Jackson orientiert. Die gesamte Hardware der Charvel Gitarre konnte ich als einzelne Teile erwerben.
Darunter sieht man den grob ausgeschnittenen Hals der neuen elektrischen Gitarre...
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Ein Stück ostindischer Palisander (Indian Rosewood) wird zum Griffbrett verarbeitet. Hier sieht man das rohe Stück, welches ein Vermögen kostet
Fortsetzung folgt...
Collani
Nun es ist schon eine Weile her.
Der nachfolgende Artikel wurde in der Zeitschrift "Gitarre und Bass" im Jahre 1991 veröffentlicht. Dabei wurde die Charvel-Gitarre getestet und dies schien mir als Vorlage gut genug, um für den Bau meiner eigenen elektrischen Gitarre als Vorbild zu nehmen. Und schon von vorne hinweg genommen, es hat sich bestätigt! Doch nun zu den einzelnen Schritt:
Zitat:
Es war einmal ein junger Holzschnitzer, der lebte in dem Land, das wir das Land jenseits vom grossen Teich nennen. Dieser Holzschnitzer war sehr begabt und verstand sich darauf, gar feine Saiteninstrumente zu bauchen, ganz so wie seine grossen Vorgänger, den die Leute immer nur den "Leo" nannten.
So hätte unser Freund weiterleben können bis an sein seliges Ende, denn seine Gitarren waren begehrt bei den Minnesängern im gelobten Land, jenseits des grossen Teichs. Aber ein böser Geist namens "Mammon" gab ihm üble Gedanken und Ideen ein und brachte ihn dazu, sein ganzes Wissen und seinen guten Markenname nach "Das Land der frühen Sonne" zu verscherbeln. Als nun aber die ersten Instrumente aus "dem Land der frühen Sonne" ins gelobte Land zurückkamen, erhob sich ein laut Geschrei unter den Minnesängern, denn so sagten sie, den neuen Gitarren fehle es an Seele. Darauf begann unser begabter Holzschnitzer wieder, Instrumente, gar fein und teuer, herzustellen. Zwar musste er dies unter einem anderen Namen tun, denn seinen Markennamen hatte er ja verkauft, aber er benutzte einfach seinen Nachnamen, und die Minnesängerzunft im weiten Land war zufrieden.
Das ist die Geschichte von Grover Jackson und seine Firma Charvel. Auf der Test-Gitarre finden sich - etwas verwirrend - beide Namen. "Charvel - Made in USA" steht auf der Kopfplatte, Jackson auf allen übrigen Hardwareteilen. Des Rätsels Lösung steht in einem Infozettel des Vertriebes: Es ist ein Remake der von Grover Jackson 1978 gefertigte Charvel. Limitiert ist sie ausserdem, und zwar mit 150 Stück speziell für den deutschen Markt
Mit dem grossen Vorgänger ist natürlich kein Geringerer als Leo Fender gemeint, und so entspricht die Charvel von der Konstruktion her der klassischen Stratocaster, mit wenigen Zugeständnissen an moderne Strömungen:
Der Hals besteht überwiegend aus kanadischem Felsahorn, auch als "Hardrock Maple" bekannt, und schon daher bestens für kernige Sounds geeignet. Darauf wurde ein dickes schwach gewölbtes ostindisches Palisandergriffbrett geleimt und mit 22 Dunlop 6300-Bünden versehen, die man getrost mit "Ultra Jumbo" bezeichnen kann. Sie sind sauber eingesetzt und abgerichtet, wobei auffällt, dass die Kanten der Bünde recht unmittelbar beginnen. Sie verlaufen also nicht in einem flachen Winkel zum Griffbrett, sondern werden bis zur Kante gezogen und brechen dann steil ab. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber viele Kollegen wollen es so haben.
Die Halsrückseite ist mit einem Streifen dunklen Holzes Walnuss verschlossen, wobei ich vermute, dass dies aus optischen Gründen geschah. Der Stahlstab für den die Fräsung bei einem One Piece Mapelneck normalerweise da ist, könnte hier bequem von oben eingesetzt werden. Dieser Hals ist sehr angenehm und "schnell" bespielbar. Das liegt zum einem am Halsprofil, das einem flachen "D" entspricht. Zum anderen ist er nicht hochglanzlackiert, sondern nur leicht lasiert.
Der Korpus wurde aus zwei in der Mitte zusammengeleimnten Teilen Esche gefertigt. Die Holzstruktur und die Leimfuge sind durch den transparenten Lack sehr gut zu sehen, wobei diese türkisschwimmbad-blaugrüne Farbe mit zum Schärfsten gehört, was der Redaktor seit langem an dezenten Lackierungen gesehen hat. Zusammen mit der Holzmaserung werleiht er dem Instrument einen oberedlen Toutch.
Zitat-Ende
Nun alles der Reihe nach. Für den Bau einer elektrischen Gitarre braucht man eine gut ausgestattete Werkstatt mit Maschinen, Werkezuge und alles, was mit Holzbau und Elektronik zu tun hat.
Folgendes Material braucht es, um die Gitarre zu bauen:
Fortsetzung folgt...
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Folgende Features:
- Korpus: Esche
- Hals: Kanadischer Felsahorn
- Griffbrett: Ostindischer Palisander (Indian Rosewood)
- Pickups: 2 Singelcoils von Jackson, 1 Humbucker S90C von Jackson
- 3 PU-Schalter, eines davon 3-Weg
- Gotoh Locknut vergoldet
- Mechanik: Sperzel vergoldet
- Tremolo: Schaller Floyd Rose II vergoldet
Die 3 PU-Schalter habe ich jeweils zu den 3 Pickups verdrahtet. Beim Humbucker habe ich den 3-Weg PU verbaut, damit ich den Humbucker splitten kann.
Fortsetzung folgt...
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Nachdem die Halsdimensionen auf das kanadische Felsahorn mittels Schablone gezeichnet wurde, ging es daran, diese Forum auch auszuschneiden. Mit Kreissäge und Bandsage ging das sehr schnell..
Fortsetzung folgt...
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Das unten stehende Bild zeigen die Schablonen für den Gitarrenhals sowie den Korpus. Dabei habe ich mich auf die Dimensionen und Form der Charvel Jackson orientiert. Die gesamte Hardware der Charvel Gitarre konnte ich als einzelne Teile erwerben.
Darunter sieht man den grob ausgeschnittenen Hals der neuen elektrischen Gitarre...
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Ein Stück ostindischer Palisander (Indian Rosewood) wird zum Griffbrett verarbeitet. Hier sieht man das rohe Stück, welches ein Vermögen kostet
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Collani
- Eigenschaft
Grund: Edit und Bassyst meinen, ich soll eine kleine Korrektur vornehmen, welches jetzt auch durchgeführt worden ist.
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