Custom Tele: Hals zu niedrig - Saitenlage zu hoch

Soliid
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Hi,

ich habe mir vor kurzem eine Telecaster aus Teilen unterschiedlicher Gitarren zusammengestellt. Die Basis war zuerst ein Harley Benton TE-52 Body und ein Squier CV Telecaster Hals. Bereits in dieser Kombination musste ich die Saitenreiter komplett runter schrauben, um eine einigermaßen angenehme und niedrige Saitenlage zu haben. Soweit war es auch total in Ordnung. Nur habe ich den HB Body ziemlich ungünstig umlackiert, sodass ich mir einen neuen zugelegt habe. Nachdem ich alles umgebaut habe kam dann das ernüchternde Ergebnis: trotz der gleich eingestellten Saitenreiter ist die Saitenlage dermaßen hoch. Sprich, der Hals sitzt zu "niedrig" in der Halstasche bzw. die Halstasche des neuen Bodys ist zu niedrig. Bei den ersten Bünden geht es einigermaßen, ab dem 5. und besonders ab dem 12. ist es unerträglich. Ist die Halskrümmung vielleicht falsch eingestellt?

Jedenfalls sind mir selbst drei Optionen eingefallen: anderer Hals oder Body, oder ich versuche die Halstasche zu erhöhen. Letzteres schaut natürlich sch**** aus.

Meine Frage ist, ob jemand eine andere Idee hätte. Bzw. ob jemand bereits vor dem selben Problem stand und es lösen konnte.

Falls ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt habe, lade ich gerne ein paar Bilder zur Veranschaulichung hoch.
 
Eigenschaft
 
Für sowas gibt's ungleichmäßig dicke Shims die in die Halstasche gelegt werden und den Hals etwas anwinkeln.
Oder man nimmt einen Furnierstreifen oder testweise auch Papier und legt den ans Ende der Halstasche.
Das sieht man dann von aussen nicht.
 
Ich kann Dir die zweite Variante meines Vorredners ans Herz legen: Einen ca. 1 cm breiten Funierstreifen am Ende der Halstasche einlegen. Das lässt den Hals ein wenig nach hinten kippen und die Brücke muss zwangsläufig höher gestellt werden. Wie dick dieser sog. Shim sein muss, musst Du ausprobieren. 1 mm kann schon zuviel sein.
 
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Klingt schon mal gut, danke für die schnellen Antworten. Ich werde es zunächst mal mit so einem Furnierstreifen probieren. Bekommt man sowas überhaupt im Baumarkt?
 
.. ich nehme immer Holz-Kaffee-Umrührstäbchen zum Shimmen, solides Holz, einfach zuzuschneiden :D

(sowas https://www.hygi.de/hygostar_holz_r....html?mcid=5&gclid=CMO9pOqN9tICFUQo0wod118N4Q beispielsweise)

wooden-coffee-stir-sticks.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme immer Blech/Edelstahl. Trotzdem erstmal Halskrümmung checken.
 
ich hab auch mal dickes Papier verwendet und dachte, dass mir das das Sustain und die Ansprache killt... Ich konnte aber überhaupt keine Veränderung feststellen.
Wahrscheinlich ist aber Cryo-Getuntes V2A-Blech das beste :rolleyes::D
 
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dachte, dass mir das das Sustain und die Ansprache killt...
... aber Fender-artige leben ja genau von solchen partiellen Einbußen :) für mich klingt ein schwebend eingestelltes Vibrato auch "besser" als ein fest aufliegendes, eben genau, weil es schwebend einige tiefere Frequenzen killt und das lineare (vermeintlich ideale) Verhalten verhindert. Mit gitarrenbautechnischem Perfektionismus an Tele und Strat heranzugehen, halte ich für ein gründliches Missverständnis des Konzepts ....
 
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Mit gitarrenbautechnischem Perfektionismus an Tele und Strat heranzugehen, halte ich für ein gründliches Missverständnis des Konzepts ....

Der ist guuut ..
 
Ist die Halskrümmung vielleicht falsch eingestellt?
.. vielleicht doch mal etwas Grundsätzliches zum Thema "Hals und Saitenlage"?
Die Halskrümmung ist genau genommen KEIN Einstellungselement für die Saitenlage! Sie dient der Balance zwischen Saitenzug und Halsfestigkeit.
Ist der Hals unter Saitenzug gerade (Saitenzug==Kraft des Halsstabes), ist der Punkt abgehakt. Auch wenn das natürlich Auswirkungen auf die Saitenlage hat, die zu korrigieren ist dieser Justagepunkt nicht wirklich gedacht.
Bei Schraubhälsen macht man das mit der Einstellung des HalsWINKELS (darauf deuten die Tipps mit dem Thema "Shimmen", wobei man an dem Punkt auch die PassTiefe in der Halstasche eben mit shims über die gesamte Halstaschnfläche in gleicher Höhhe ändern kann) und der Höheneinstellung der Brücke.
Die Biegung des Halses sollte also erst einmal UNABHÄNGIG von der Saitenlage stimmen. (wie man das macht dürfte klar sein, ODER? ;) )
 
Mit gitarrenbautechnischem Perfektionismus an Tele und Strat heranzugehen, halte ich für ein gründliches Missverständnis des Konzepts ....
:rofl: Made my day!
Aber du hast vollkommen recht. Aber es ist genau dieses Modulare System von Fender, dass beide Gitarren ideal zum basteln und herumschrauben macht. Die Strat, dank Tremolo, noch etwas mehr als die Tele.
 
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass das Thema doch so viele User anlockt. Ich bedanke mich auch für die weiteren Antworten. Letztendlich haben zwei dünne Furniere geholfen, das Saitenlagenproblem zu verbessern. Ist zum Glück kaum auffällig, liegt wohl auch an der Gitarre an sich.

DSC_0099.JPG

Die Saitenlage könnte zwar wirklich etwas besser sein. Aber perfekt war sie auch mit dem alten Korpus nicht. Dafür kann ich diese (mMn) schöne Gitarre endlich spielen ohne sie sofort weg legen zu wollen.

DSC_0101.JPG
 
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