Das Dilemma mit den Amp-Simulationen

  • Ersteller Neo2608
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Ich besaß einen der ersten H&K Zenetera
was ich so benutze, dann war es zu 85% das Pleximarshall und zu 15% das Fender Deluxe Modelling
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Ich habe einen der ersten Zenamps (als Combo).

War bei mir genau so, habe zu 85% die Plexis (den 50er und den 100er) genutzt, und ab und an mal das Fender Modell ✌️

Die klangen aber auch richtig gut, finde ich (also die beiden Amps, der "große" Zentera und der "kleine" Zenamp) :great:

Irgendwann vor ein paar Jahren fing der Zenamp an zu zicken.... nach 5 Minuten spielen hat der sich selbstständig auf irgendein anderes Programm umgeschaltet....
 
Was mich an den neueren Modellen begeistert ist der Sound zuhause bei Zimmerlautstärke oder im kleinen Probekabuff. Das klappt mit Röhren einfach nicht. Meinen alten Twin musste ich immer aufdrehen bis zum Ohrenschmerz und beim Marshall ist das ja auch nicht besser. Im Gegenzug habe ich erwartet, dass irgendwann, irgendwer von der Musikerpolizei mal sagt "das klang/klingt nicht wie sonst (oder schlimmer). Tut aber keiner. Beim Jazz okay, aber bei R&B? Nix. Deshalb habe ich jetzt auch jüngst alles andere wieder abgeschafft. Spiele nur noch mit Katana Artist MK2. Und seit ich noch einen zweiten, gleichzeitig habe ist der Drops gelutscht. Komme mir aber jetzt keiner und behaupte "das liegt am Bandkontext, da geht sowieso alles unter". Völliger Quatsch! Der Bandkontext ist die Summe aus allem und dem was der Mensch am Mixer macht. Wenn das so unsauber/muffig klingt, dass man Unterschiede nicht hören kann, dann stimmt was nicht.
 
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Es gibt rein digitale Bildstabilisierung (Pixel werden im Speicher verschoben), mechanische durch Bewegung des Sensors (nach digitaler Analyse) und afaik auch beides gemischt.
Mir geht es aber gar nicht um analog versus digital, sondern um die Situation der „Bild-Entstehung“ und tatsächlich nutze ich Fortschritte der Technik sehr gern.
(besseres Sucherbild, Anzeige von Zeit/Lichtwerten, Wiederholungsmöglichkeit, null Materialkosten, aber die Entscheidung über den richtigen Moment ist die selbe wie seinerzeit mit der mechanischen Kamera)

Ich muss mich übrigens (wie am Instrument) immer erst „warmspielen“, um in einen Flow zu kommen. :D
Mit dem Verzicht auf zahlreiche Hilfsmittel habe ich kein Problem. Das liesse sich ja jederzeit ändern. Das Bild einer im Flug scharf abgebildeten Libelle per tracking focus wäre für mein persönliches Empfinden kein Erfolgserlebnis.
Müsste ich beruflich bestimmte Ergebnisse abliefern, würde ich natürlich die Technik einsetzen. /ot

Das Beispiel sollte nur verdeutlichen, dass der hier regelmässig assoziierte Zwang zur Nutzung von „Möglichkeiten“ letztendlich doch eine persönliche Entscheidung ist.
Dann soll man einfach zu Neugier und/oder Spieltrieb stehen... ;)

Das Entwickeln einer Methode digitaler Verarbeitung kann extrem aufwendig (und damit kostenintensiv) sein. Diese Methode später mit unterschiedlichen Parametern (aka diversen Amp Modellen) anzuwenden ist für den Hersteller praktisch kostenfrei.
Entsprechend ist der Satz „ich brauche nur 1 Amp und bezahle doch nicht für die anderen 49“ etwas weltfremd.

Von den 120 Presets eines bestimmten Effekt-Plugins habe ich genau 1 in 98% aller Fälle genutzt, in denen das auf die Spur kam... und die anderen nicht einmal alle angehört :evil:
 
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Ich habe zig Jahre einen Fender Vibrolux und später einen Meesa Boogie Caliber 50 maltretiert.

Mein letzter Röhrenverstärker war einige Jahre ein H&K Grandmaster. Meiner Meinung nach der Beste für mich.
Da habe ich den Komfort, 3 verschiedene Sounds auf Abruf per Fusstaster und das 3 stufiges Power soaking, sehr genossen.

Es kam aber der Tag, da sich die Last der Jahre beim Combo schleppen sehr unangenehm bei mir meldeten,
sodass leichteres Gerät sinnvoll wurde.

Ich kaufte mir einen Kemper (Toaster + Remote) und war damit (nach einiger Einarbeitszeit) hoch zufrieden.
Soundchecks wurden einfacher. Ich konnte auf der Bühne mit leiserem Monitor spielen ohne mir die Hosenbein föhnen zu lassen.

Inzwischen ist mir auch der Kemper zu schwer und ich musste mich nach noch leichterem Equipment umschauen.

Ich denke, dass das Publikum kaum einen Unterschied zwischen Röhre, Kemper und günstigem Modeller hört, auch wenn Musiker den Unterschied fühlen.
Hauptsächlich halte ich die Arbeit am Mixer als den entscheidenden Faktor für guten Sound.

Zunächst war es ein Helixy LT- da ist nur ein Gerät zu verkabeln.

Für kleine Gigs habe ich dann ein Harley Benton DNAfx GiT erstanden. Das ist nicht so übel, nur hatte ich immer das Gefühl als ob Headroom fehlt.
Irgendwie waren die Klänge schon ziemlich komprimiert.
Dann habe ich mir das Valeton GP 200 besorgt. Das fühlt sich für mich nun besser an, sodass ich den Helix LT verkaufte.

Nun bin ich auf mein Wunschequipment gestoßen, zumindest was Gewichtsersparnis betrifft.

Mooer GTRS Guitars Standard 900 W RG heißt das Ding, welches mit allem Zubehör kaum 5 kg (inkl. iPad und Fußschalterleiste) auf die Waage bringt. Ein Modeller ist eingebaut.
Es gibt auch günstigere Mooer GTRS Guitars-Versionen, aber diese Version hat auch einen eingebauten UHF-Sender.
Ich brauche nur den Empfänger mit Klinkenstecker ins Pult stecken und spare sogar das Gitarrenkabel.
(Klar habe ich ein Backup Kabel mit).
Da ich Songliste und Texte auf einem iPAD habe, brauchte ich nur das Editierprogramm aufspielen um Zugriff (Blueooth) auf den Gitarrensound zu haben.

Ich denke, bequemer geht es kaum mehr ;-)
Der Sound ist nun nicht so viel schlechter als mit dem Kemper. Ich denke nicht, dass es dem Publikum auffällt.

So nun der langen Rede kurzer Sinn.

Ich habe in den beinah 55 Bühnenjahre eigentlich nie die Meinung vertreten, dass man mit Spitzenequipment besser spielt,
auch wenn ich immer einigermaßen gutes Equipment hatte.
Es war meist Besitzerstolz oder Neugier statt Notwendigkeit die treibenden Kraft bei Einkäufen.

Ich halte nichts von manchmal beinahe missionarischem Eifer getragene Aussagen, dies oder das sei besser als jenes oder anderes.
Auch wenn ich dies zu äußern durchaus für legitim erachte, bin da eher unbeeinflussbar.
Letztlich ist wichtiger was und mit welcher Befriedigung man spielt als womit.
 
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Ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Dilemma-Diskussion nicht. Ein Dilemma ist für mich wenn ich mich zwischen zwei beschissenen Situationen entscheiden muss. Hier geht es rein um die Entscheidung welchen der gut klingenden Wege man nimmt. Beides hat Vorteile. Sorry aber das ist kein Dilemma, eher ein Furz im Wind.

Ich meine es jetzt nicht böse aber ich habe den Eindruck, dass diese Möchtegern-Problematik sich immer mehr hier im Forum ausbreitet. Es ist verlogen die ganze Situation als Problem darzustellen, ebenso sind die Grabenkämpfe aus den verschiedenen Lägern daneben, insbesondere weil die meisten hier bunt Lager gewechselt haben.

Fragt doch ganz konkret wie man zu einem festgelegtem Ziel am besten hinkommt. Da kann einem geholfen werden. Wo man überhaupt hinwill oder was man selber machen soll, sollte man lieber den eigenem Spiegelbild morgens im Bad fragen.
 
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@HD600: +1
Schön wäre es auch, wenn der TE sich zu den Antworten auch abschließend äußert.
 
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