Das Leid mit den Cases

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Moin zusammen,

ich muss dieses Thema nochmal aufgreifen. Letztes Jahr hatte ich ja schon angefragt und um eure Erfahrungen mit Kunststoffcases gebeten. Das führte schlussendlich dazu, dass ich jetzt für mein Nord Electro ein Kunststoffcase habe, mit dem ich an sich auch ganz zufrieden bin.
Leider bin ich mit der Abwicklung des Projektes überhaupt nicht zufrieden (das Case ging 3 Mal hin und her, weil der Hersteller nicht in der Lage war, die Maße richtig umzusetzen und es auch noch mehrere Schäden gab), weshalb ich nicht nochmal bei diesem Hersteller kaufen werde (und auch eine Weile keine Lust mehr hatte, mich mit diesem Thema zu beschäftigen). Ich brauche aber jetzt immer noch ein Case für meinen PC3, werde da aber wohl zu einem Holzcase greifen. Das ist zwar schwerer, aber was solls.

Worum es mir eigentlich geht: Bei dem Case fürs NE2 hatte ich, zumindest in der ersten und zweiten Fassung, das Problem, dass das Board nicht fest saß. Es gab also innerhalb des Cases in sämtliche Richtungen Spiel, sodass das Gerät im Case herumfliegen konnte. Ich bin der Ansicht, dass das so nicht sein darf, aber die Frage ist natürlich: Wie wird das Gerät denn normalerweise festgehalten? Beim besagten Anbieter sagte man mir, man ließe zu den Seiten absichtlich etwas Platz, damit es auf Dauer keinen Abrieb am Gerät gibt(?). Die Befestigung erfolgt dann durch weichen Schaumstoff im Deckel, der beim Schließen zusammengedrückt wird und so das Gerät festhält.
Ist das die gängige Vorgehensweise? Wenn ich nämlich dann an mein PC1x zurückdenke, hatte das auch leichtes Spiel im Case, war also nicht eingeklemmt...

Und so stelle ich fest, dass ich eigentlich gar nicht genau weiß, worauf ich achten muss, wenn ich das Case prüfe.
Insofern interessiert mich jetzt: Worauf achtet ihr, was sind für euch Gründe, das Case direkt zurückzuschicken, und welche schlechten Erfahrungen habt ihr schon gemacht?

Danke :)
 
Eigenschaft
 
Also bisher habe ich kein Case zurückgeschickt...

Gekauft habe ich bei Thomann oder MGM. Für ein Keyboard habe ich sogar noch ein Produktiv Case. Ich würde auch sagen, dass es recht straff sitzen soll. Ansonsten macht das ganze nicht so viel Sinn.
 
Werden die Geräte denn bei dir auch vom Deckelpolster gehalten und haben vor, zurück und seitlich etwas Spiel?
 
Meine Cases haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel und gerade beim P80 bewegt sich sicherlich etwas. Aber ich würde mal sagen, dass ist alles im Rahmen.

Die Deckenpolster halten auch etwas.
 
Meine Erfahrung ist, dass die Cases so konstruiert sein sollten, dass innen nichts wackelt. Warum auch? Einen Abrieb gibt es meiner Meinung nach nicht, wenn das Instrument so im Case sitzt, dass es sich danach auch nicht mehr bewegt. Wenn ich für mein Nord ein Case kaufen würde, darf sich darin auch nix bewegen...
 
Beim besagten Anbieter sagte man mir, man ließe zu den Seiten absichtlich etwas Platz, damit es auf Dauer keinen Abrieb am Gerät gibt(?)

Die Behauptung finde ich absoluten Quatsch. Es ist wie bei der Ladungssicherung im LKW: Wenn sich nix mehr bewegt auf der Ladefläche, gibt es normalerweise keine Transportschäden - sinngemäß natürlich auch umgekehrt.

Wenn das Key in keiner Richtung mehr Spiel im Case hat, ist es für mein Empfinden richtig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein weicher Schaumstoff im Deckel die nötige Kraft aufbringt, ein 15-kg-Teil bewegungslos zu halten - da müssten schon erhebliche Kräfte ausgeübt werden, damit das funktioniert... Und da würde ich mir dann Sorgen um die Fader, Regler usw. machen, die nun mal auf der Oberfläche sitzen und für so eine Druckbelastung normalerweise nicht ausgelegt sind...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Behauptung finde ich absoluten Quatsch. Es ist wie bei der Ladungssicherung im LKW: Wenn sich nix mehr bewegt auf der Ladefläche, gibt es normalerweise keine Transportschäden - sinngemäß natürlich auch umgekehrt.
Ja, das war auch ungefähr meine Reaktion (zumindest gedanklich). Kommt mir sehr spanisch vor... Aber deshalb frage ich ja hier, nicht, dass ich meinen nächsten Anbieter dann anmotze, und am Ende ist es gängige Praxis ;)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein weicher Schaumstoff im Deckel die nötige Kraft aufbringt, ein 15-kg-Teil bewegungslos zu halten - da müssten schon erhebliche Kräfte ausgeübt werden, damit das funktioniert... Und da würde ich mir dann Sorgen um die Fader, Regler usw. machen, die nun mal auf der Oberfläche sitzen und für so eine Druckbelastung normalerweise nicht ausgelegt sind...
Jain also, das geht schon. Bei dem NE2-Case ist das jetzt so, weil eben zu den Seiten hin noch etwas Platz ist. Ich kann das Case aber problemlos hochkant hinstellen, ohne dass NE2 "runter" (bzw. "nach hinten") rutscht, weil es eben vom Deckel-Schaumstoff gehalten wird. Und die Schaumstoffblöcke sind natürlich nur a den Seiten, wo es keine Bedienelemente gibt, sonst wäre mir das auch zu gefährlich.


Danke auch nochmal an toeti und Christian für die Anmerkungen :)
 
Hm...also für mein RD700 habe ich ein MGM case. Das schließt an den Seiten praktisch passgenau ab (vielleicht max. 1 mm Spiel). Verrutschen tut da eh nichts, da sich die Füße des Gerätes aufgrund des Eigengewichts in den Bodenschaumstoff bohren und das Gerät zusätzlich fixieren. Der Schaumstoff im Deckel ist bei MGM so ein gewellter Schaumstoff (wie zur Schallisolierung), was die Regler zusätzlich entlastet.

Für meinen Kronos habe ich ein Thomann case. Da sitzt der Kronos an den Seiten auch bombenfest drin. Der Decken drückt hier allerings sehr stark auf das Keyboard, d.h. vor allem die beiden Joysticks werden sehr stark belastet. Das Gerät scheint das aber problemlos abzukönnen.

Für Instrumente mit mehr als 61 Tasten nehme ich nur noch Holzwände; die PVC-Wände sind zwar leichter, biegen sich bei einem längeren Case aber auch sehr stark ein, wenn jemand etwas schweres draufstellen sollte.

Qualitätsmäßig gefällt mir eigentlich MGM mit weitem Abstand am besten - die Dinger sind natürlich auch vom Gewicht her ein Panzer.

Gruss,

m
 
Ich hatte mal zwei Cases mit leichtem Spiel und habe die in Eigenregie nachgepolstert. In beiden Fällen habe ich es so gemacht, dass mittelharter Schaumstoff die Seitenteile des Keyboards festgehalten hat. Damit gab es dann auch kein Problem. Gekostet hat mich das nix, habe in meinem Musikladen einfach nach Resten gefragt.

Die Behauptung des Herstellers halte ich für ziemlichen Blödsinn, aber das haben schon genug Leute festgestellt.
 
Nachdem ich zweimal mit einem Case "von der Stange", dass aber von den Maßen optimal für mein Keyboard passen sollte, nicht zufrieden war, lass ich mir meine Cases immer anfertigen. Der Aufpreis war es bislang immer wert.
Und das mit der Anfertigung läuft so, dass der Casebauer selbst Maß nimmt, dann das Case baut, bereits den Schaumstoff in Boden und Deckel sowie an den Seiten anbringt, und wenn's soweit fertig ist, komm ich zur Abholung mit dem Keyboard vorbei, und dann werden dort vor Ort noch Schaumstoffstreifen zugeschnitten und eingeklebt, die das Keyboard im Case fixieren. Das wird so positioniert, dass diese Schaumstoffstreifen weder auf irgendwelchen Bedienelemente wie Taster, Schalter oder Regler drücken, auch nicht auf die Tastatur. Ist aber so knapp bemessen, dass das Case nur mit leichtem Druck zu geht, und nichts klappert.
Das mit dem Platz lassen um Abrieb zu vermeiden, ist totaler Blödsinn. Je mehr das Keyboard sich im Case bewegen kann, um so eher die Gefahr, dass es Abrieb, Kratzer oder sogar Beschädigungen an Bedienelementen gibt.
Meine Cases sind nicht größer als nötig, sprich, da ist kein Platz irgendwo. An den Rändern ist der Schaumstoff 2-3cm stark, und da passt das Keyboard auf den Millimeter genau rein. Damit ich es herausnehmen kann, gibt es an den Seiten jeweils eine Handbreit Schaumstoff ausgespart.
 
Für meinen Kronos habe ich ein Thomann case. Da sitzt der Kronos an den Seiten auch bombenfest drin. Der Decken drückt hier allerings sehr stark auf das Keyboard, d.h. vor allem die beiden Joysticks werden sehr stark belastet. Das Gerät scheint das aber problemlos abzukönnen.
Was hast du denn da für eins genommen? Cases, bei denen der Schaumstoff im Deckel auf das Gerät drückt, sind bei aktuellen Synth/Workstations eigentlich tabu. Bei meiner alten CX3 geht das noch (wobei ich da zur Vorsicht beim Transport trotzdem alle Zugriegel "einfahre"), und beim DX7 damals war es wirklich herzlich egal.

Jedenfalls ist bei meinem Kronos-Case (ebenfalls Thomann) die Halterung so gelöst, dass vom Deckel her nur auf die Endblocks gedrückt wird - da wo Bedienelemente sitzen, ist nur Luft.

Generell tendiere ich auch dazu: Ein Case mus "spack" sitzen, wenn es was taugen soll. Mit kleineren Ausnahmen: Es dürfen gerne an strategischen Stellen Aussparungen im Schaumstoff sein (Anschlüsse...), wobei die Aussparungen dennoch gepolstert sein sollten - nur eben an der Stelle etwas dünner. Das werde ich bei meinem Kronos vermutlich noch nachrüsten, weil sich die Input-Potis doch leider für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Schaum drücken.
Ein bisschen Platz (zumindest eine Handbreit) an den Seiten ist auch nicht verkehrt, damit man das gute Stück leichter rein und raus bekommt. An der Stelle würde ich auch am ehesten etwas Spiel für akzeptabel halten, wenn die Cheekblocks sicher gehalten werden.
 
...Ein bisschen Platz (zumindest eine Handbreit) an den Seiten ist auch nicht verkehrt, damit man das gute Stück leichter rein und raus bekommt. An der Stelle würde ich auch am ehesten etwas Spiel für akzeptabel halten, wenn die Cheekblocks sicher gehalten werden.
...oder wie ich geschrieben habe, jeweils eine Handbreit Schaumstoff ausparen, um reingreifen zu können.
Aber ganz klar auch meine Meinung: Das muss alles fest sitzen, nur darf keine Belastung auf irgendwelche Regler, schon gar nicht Joysticks liegen. Entweder muss das im Schaumstoff ausgespart werden, oder man positioniert halt die Schaumstoffteile, die das Keyboard andrücken, so, dass sie halt auf Gehäuseteilen liegen. Daher kenne ich das ja auch so, dass für die Endmontage der unde mit dem Keyboard vorbeikommt.
 
Gut, mit dem Keyboard vorbeikommen ist natürlich nur eine Möglichkeit, wenn der Casebauer ziemlich in der Nähe der Heimat (bzw. des Proberaums) ist. Wenn ich dafür erst 200km fahren muss, ist das ja auch nicht im Sinne des Erfinders... Andererseits hätte mir diese Vorgehensweise sehr viel Stress ersparen können...

Ansonsten nochmals danke an alle Teilnehmer, wir sind uns ja erfreulicherweise alle ziemlich einig. Umso erschreckender, dass der Hersteller es überhaupt wagt, mir so einen Quark aufzutischen... :rolleyes:
 
Der Casebauer meines Vertrauens sitzt zum Glück in Reichweite, und das ist auch gut so. Immerhin geht es in der Regel um Spezial-Anfertigungen, die schon Maßnehmen, Anpassen und die eine oder andere Kommunikation erforderlich machen, was oft nur schwer via email geht.
z.B. mein V-Stand Pedalboard
 
Was hast du denn da für eins genommen? Cases, bei denen der Schaumstoff im Deckel auf das Gerät drückt, sind bei aktuellen Synth/Workstations eigentlich tabu. Bei meiner alten CX3 geht das noch (wobei ich da zur Vorsicht beim Transport trotzdem alle Zugriegel "einfahre"), und beim DX7 damals war es wirklich herzlich egal.

Jedenfalls ist bei meinem Kronos-Case (ebenfalls Thomann) die Halterung so gelöst, dass vom Deckel her nur auf die Endblocks gedrückt wird - da wo Bedienelemente sitzen, ist nur Luft.

Hallo,

das ist ein normales Thon Custom Case, dass an den Kronos angepasst wurde. In der Mitte ist der Schaumstoff auch ausgespart, d.h. auf die Drehregler drückt nichts. Aber an den Seiten ist jeweils ein Schaumstoffblock, der den Vektor-Joystick und den Joystick noch erreicht. Könnte man aber prinzipiell etwas kürzen.

Gruss,

murrel
 
Ich verstehe das Problem mit den Hardcases nicht. Ich benutze seit ca. 30 Jahren an die Keys angepasste Hardcases verschiedener Hersteller und Ausführungen. Darunter waren Cases für eine Korg BX3 oder einen Korg Trident. Letzteres mit Leichtbauholz und Alublech beplant, um das Gewicht zu reduzieren. Weder ist mir jemals ein Case kaputt gegangen, noch haben die Keys gelitten. Ein Hardcase ist immer ein optimaler Schutz. Früher hatten die Cases mehr Spiel. Heute sind sie passgenauer und man bekommt die Finger nicht mehr so leicht rein um die Keys heraus zu heben. Mein letztes angepasstes Case ist ein Kunststoff beplanktes Thon Case von Thomann für ein Nord Stage 2 HA76. Damit bin ich sehr zufrieden. Darüber hinaus benutze ich ein SKB Case für den Roland AX Synth und ein Gator Fertigcase für den Nord Wave. Letztere habe ich alle bei Thomann gekauft und bin damit sehr zufrieden. Nur einmal habe ich mir auf Anraten eines örtlichen Händlers aus Gewichtsgründen eine teure und angeblich gute Tasche für den Roland G-70 gekauft. Das war ein Reinfall.
 
das ist ein normales Thon Custom Case, dass an den Kronos angepasst wurde. In der Mitte ist der Schaumstoff auch ausgespart, d.h. auf die Drehregler drückt nichts. Aber an den Seiten ist jeweils ein Schaumstoffblock, der den Vektor-Joystick und den Joystick noch erreicht.
Das wundert mich - das gleiche Case habe ich im Prinzip auch, und da drückt gar nichts auf die Bedienelemente. In der Mitte ist sogar gar kein Schaumstoff innen am Holz, es gibt nur vorne (und hinten) außen jeweils die stabilen Blöcke, die auf die Kunststoffwangen des Kronos drücken. Vielleicht noch ein paar mm auf das Metall, aber von den Joysticks ist man da noch mehrere cm entfernt. Sicher, dass das richtige Case geordert (bzw. geliefert) wurde?
 
Gestern war ich wieder froh, dass ich alternativ zu meinen Cases auch Taschen für meine Keys habe. Da musste ich bis in den zweiten Stock, und das mit dem 30kg Monster von K2500. Da ist eine Tasche, die man sich über die Schulter hängen kann extrem praktisch.
Ja, für größere Touren, wo auch andere meine Keys anfassen, tragen, ggf auch anderes Zeugs darauf stapeln, sind die Cases ein MUSS! Da haben meine Keys schon einen Sturz von einer 1,60m hohen Bühne und auch von der Ladefläche eines LKWs überstanden. Ich weiß gar nicht wie oft irgendwer Türmchen gebaut hat, auf einem größeren Case mit Rollen, und ist dann von einem Kabel, Fußmatte, Teppich, Schwelle oder sonst irgendwas hängengeblieben, wo dann der ganze Turm umgekippt ist. Einmal ist einer gestolpert und mit seinem ganzen Gewicht auf das am Boden liegende Case getreten. Das Mutlitplex war angeknackst, aber das Keyboard hat nichts abbekommen. In dem Fall möchte ich nicht wissen, wie sich da ein Kunstoff-case verhält.
Aber immer, wenn ich meine Sachen selbst transportiere, in meinem PKW, sind mir Taschen deutlich lieber.
 

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