Das Mundstück...

  • Ersteller Allgäu
  • Erstellt am
A
Allgäu
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.12.18
Registriert
07.10.10
Beiträge
16
Kekse
0
Hallo.
Bin auf der Suche nach einem neuen Mundstück, mein Lehrer hat gesagt, dass das mir helfen könnte.
Damit habe ich nämlich Probleme:
Längere Zeit hoch (f ''- a'') zu spielen; Hohe Töne (es'' - c''') anzustoßen; insgesamt einen klaren metallischen Klang zu erzeugen.

Was mir empfohlen wurde, war das B6, aber was genau zeichnet das aus?
Und, wenn nicht das, welches wäre gut geeignet?

Ich bitte um Hilfe!

PS: Ich spiele zurzeit ein C7, hatte auch mal ein C3, aber das war mir zu groß.
 
Eigenschaft
 
Kann mir hier wirklich keiner helfen?
Kennt Ihr wenigstens eine Internetseite zum Thema?
 
Schreibe doch bitte erst einmal genauer, was überhaupt los ist.
Um es dir einfacher zu machen, kannst Du bei Interesse folgende Fragen der Reihe nach beantworten.

Von welchem Hersteller spielst Du jetzt welches Mundstückmodell?
Spielst Du Perinet- oder Drehventiltrompete? Auf jeden Fall in B, nehme ich an?

Hast Du regelmäßig Unterricht bei einem ausgebildeten Trompetenlehrer?
Welche Literatur (Hefte) benutzt Du?
Wie übst Du? Täglich oder nicht? Wie lange in Minuten? Mit kleinen Pausen zwischendurch?
Wie sieht dein Ablauf deiner Übungsstunde zurzeit aus?

Ich habe mir deine älteren Beiträge angeschaut. Nach 2 Jahren Trompete spielen ist es "normal", das noch nicht zu können, was Du willst.
Mit einem anderen Mundstück allein erreichst Du nicht viel, wenn Du bereits eine Standardgröße spielst.
Aber wir können durchaus diskutieren, wie Du dein Trompetenspiel optimieren kannst.

Das einzige B6, das ich kenne, wäre ein Monette. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass dir ein Lehrer ausgerechnet dieses Mundstück empfehlen würde und nicht mehr zu deinen Problemen zu sagen hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mundstück: C7 von Arnolds & Sons.
Perinetventiltrompete in B.
Selbstverständlich bei einem ausgebildeten Lehrer; ich verwende die Horst Rapp Trompetenschule, mit der in unserer Kapelle alle das Spielen gelernt haben.
Jeden zweiten Tag übe ich 1 - 2 Stunden, an den anderen Tagen nur Bindeübungen und die Griffe der Lieder, die ich nicht nicht kann.
Übungsstunde - meinst Du daheim oder beim Lehrer?
Letzterer hat mir gesagt, dass mein Problem auf das Mundstück zurückzuführen sei. Auf einer anderen Internetseite wurde mir dann das B6 empfohlen.
 
Ok, A&S ist ein Bach-Nachbau, das 7C (nicht C7) ist halbwegs tief bei engem Kessel.
Da ich selbst längere Zeit ein Bach 7C gespielt habe, bin ich eigentlich sicher, das dein Problem nicht an der Größe des Mundstücks liegt.
Das B6 (von Monette) bekommt man in Deutschland nur entweder gebraucht (Ebay, Vioworld) für ca. 140 EUR(Standardausführung), bzw. rund 240 EUR(Prana) oder neu bei Bertram in Freiburg als Exklusiv-Händler dieses Mundstücks für 250 EUR bzw. 346 EUR(Prana).
Monette zeichnen sich neben dem hohen Preis dadurch aus, dass die Bohrung sehr viel größer ist als bei Standardmundstücken. Manchen Spielern liegt das (mir zum Beispiel), anderen gar nicht. Ich kam vor meinem vom Kessel her schon relativ "großen" Monette aber auch mit verschiedenen Bach und Schilke zurecht, natürlich nicht immer gleich gut.
Wenn vom Bach 6B die Rede war: das Mundstück ist noch tiefer als das 7C

Wie gesagt, keines der Mundstücke kann dir eine Höhe herbeizaubern.
Wenn dein Lehrer das 7C ersetzen will, müsste er doch seine Empfehlung klar genannt haben. Viel kleiner geht nicht, wenn man Klassik bzw. Blasmusik spielen will aber manchmal macht eine andere Rückbohrung oder auch Randform Sinn. Vielleicht wäre da das Bach 6C eine Alternative.
Das müsstest Du aber ausprobieren und es geht meist nicht in 5 Minuten. Ich habe mir früher nach und nach eine ganze Sammlung guter Mundstücke zugelegt und immer wieder verglichen. Wenn sich eines beim Ausprobieren bewährte, habe ich es längere Zeit gespielt.
Da gute Markenmundstücke neu in der Standardausführung zwischen 37 (Bach, Yamaha) und 52 EUR (Schilke) kosten, lohnt sich der Kauf perfekt erhaltener Gebrauchtmundstücke (halber Preis und weniger).
Es muss übrigens nicht am Kessel, der Bohrung oder Rückbohrung liegen, oft hilft eine andere Randform. Bei Schilke gibt es viele Mundstücke mit verschiedenen Randformen, die ausdrücklich bezeichnet sind.
Bei Bach können sich Randformen unterschieden, das wird aber außer den "w"-Formen nicht extra ausgewiesen.


Dein Lehrer hat dir Folgendes hoffentlich erklärt:
- Du musst mit "Ansatzmaske" spielen.
- Der Mundstückdruck muss möglichst gering sein und das Mundstück darf nicht einsetzen. Bei zuviel Druck oder Einsetzen kann sich die Lippenmuskulatur nicht entwickeln.

- Bindeübungen sollten aus der Stütze heraus "auf der Luft" gespielt werden, nicht nur durch Zusammenziehen der Lippenöffnung.

- Es ist sehr wichtig, rechtzeitig und genügend viele kleine Pausen zu machen. Wenn Du solange spielst, dass "nichts mehr geht", war es zuviel Belastung.
Der Trick ist eigentlich, an die Grenze zu spielen, kurze Erholung, wieder an die Grenze usw. Wenn Du deinen höchsten Ton bei drei Versuchen nicht bekommen hast, sollte für diese Session mit dem Höhentraining Schluss sein.

- Hilfreich für den Ausbau der Höhe sind besonders Tonleitern mit "Breath Attack"-Spielweise. Dazu hatte ich schon einmal ausführlich geschrieben.


Außerhalb der Übungszeit könntest Du jeden Tag folgende Übung machen:
Mund schließen, die Lippen vor den Zähnen einrollen, dass die Lippen ganz schmal bzw. unsichtbar werden und diesen Mundschlitz dann ganz fest zusammen pressen.
Halte die Spannung, bis die Muskulatur zuckt und nix mehr geht. Wenn Du ehrgeizig bist, schreibe dir die Zeit auf. Dann kanst Du sehen, wie deine Lippenkraft zunimmt.

Wenn die Grundübung klappt, kannst Du anfangen, dabei Luft aus dem Mund herauszuquetschen, so dass ein ganz hoher Ton zu hören ist. Das geht dann auch mit angesetzter Trompete, man nennt das Mundhöhlentöne. Zu hören ist dabei irgendetwas zwischen leisem F3-C4, manchmal auch höher.

Funktioniert auch diese Übung, kannst Du versuchen, die Luft nicht nur aus dem Mund zu quetschen, sondern mit Stütze zu spielen. So kommst Du mit der Zeit ins "High Note" Register.
Versuche dann auch, von diesen höchsten Tönen die ganze Reihe bis zu den tiefsten Naturtöne nach unten zu binden und wieder zurück nach oben zu spielen.
Aber bitte nicht "drücken", damit würdest Du den Trainingseffekt kaputt machen!

Je nachdem, wie gut deine Luftführung und die Ansatzmuskulatur sowie deine Koordination ist, gibt es nach einigen Wochen bis Monaten erhebliche Fortschritte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den Begriffen "Ansatzmaske" und dem "einsetzenden Mundstück" kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen.
Aber danke für Deine Hilfe. Wo hast Du über das "Breath Attack" Spielen geschrieben?
 
Ansatzmaske beschreibt die Gesichtsmuskulatur während des Spielens. Schau dir gute Trompeter beim Spielen an, dann wird das schnell deutlich.

Im folgenden Clip sieht man das sehr gut und auch den Klang von Tine Thing Helseth finde ich sehr bemerkenswert. Beim musikalischen Höhepunkt ab 02:00 kannst Du genau sehen, was ich meine. Da wird eine anspruchsvolle Passage mit einem Ansatz "wie aus dem Lehrbuch" gespielt.
Du siehst aber schon ab 00:30 ihren Ansatz sehr schön aus der Nähe. Achte auch darauf, wann und wie sie atmet.
http://www.youtube.com/watch?v=fz0l1dn8L4U

Einsetzen bezeichnet den Fehler, dass der innere Mundstückrand im Lippenrot bleibt, statt es zu umschließen. So etwas hat wirklich nichts mit der Lippendicke oder kleinen Mundstückdurchmessern zu tun.
Du erkennst den Zustand am einfachsten, wenn Du den Abdruck des Mundstücks auf den Lippen gleich nach der Übungsstunde oder einer Probe im Spiegel überprüfst.

Besonders, wenn die Oberlippe vom Einsetzen betroffen ist, wird die Entwicklung von Ausdauer und Höhe deutlich behindert. Das kann dann dazu führen, dass man auf Mundstücksafari geht und immer unsicherer wird oder einfach mit mehr Mundstückdruck spielt, um den Anforderungen nachzukommen. Zuviel Druck verhindert wiederum einen Traininingseffekt für die Lippenmuskulatur, so entwickeln sich die Probleme immer weiter, bis man ziemlich frustriert ist.

Es ist klar, dass ein sorgfältiger Lehrer auf die grundlegenden Dinge (Atmung, Luftführung und sauberer Ansatz, Intonation) besonders achten wird. Das Erlernen einer wirklich guten und "sauberen" Spieltechnik sowie der stilsichere Umgang mit musikalischen Anforderungen von fortgeschrittener Literatur (Noten) ist ohne mehrjährigen regelmäßigen Unterricht bei einem fitten Lehrer für meine Vorstellung unmöglich.
Bei genügend Ehrgeiz und Talent kann man trotzdem ein passabler Trompeter werden, was das hobbymäßige Spielen im Musikverein betrifft oder auch in einer Big Band usw. Man macht es sich dann halt schwerer, als es sein muss.

Über Breath Attacks: https://www.musiker-board.de/blechb...t-man-besser-die-hohen-lagen.html#post5167009
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben