es ist trotzdem recht unbefriedigend, eine komplette Box wegen eines Bauteils mit einem Wert von vielleicht 2€ auszutauschen.
Es gibt diverse Videos zu Reparaturen dieser Serie, siehe z.B. hier:
View: https://www.youtube.com/watch?v=TVBulZTqM4s
Da sieht man ganz gut, was in dem Hobel drin ist. Es ist schon eine Weile her, aber ich meine einer der Hauptgründe, warum ich damals irgendwann abgebrochen habe, ist eben, dass die eine Platine 90° auf der anderen sitzt und komplett damit verlötet ist. Daher ist manches zum Messen kaum zugänglich. Wenn man Pech hat, rutscht man mit dem Tastkopf ab und schickt das Ding endültig ins Nirvana.
Das ist halt der Fluch an den All-In-One-Bi-Amped-DSP-Kübeln. Gezielte Fehlersuche, selbst mit Schaltplan, ist schwierig. Und "nur den TT-Amp tauschen" oder "nur den DSP tauschen" ist eben nicht drin.
Wenn man jetzt "zufällig" einen ungenutzten DSP-Amp rumfliegen hat und das Zeug den Proberaum eh nicht verlässt (Volumen, Gewicht und Verkabelungsaufwand also "wurscht" sind), kann man sich den Spaß machen und die Kiste "passivieren", also Elektronik raus, 4pol. SpeakOn rein und die Mühle extern aktiv trennen, wenn das Herz dran hängt. Das ist halt die Krux, wenn nicht mal ne einfache Weiche drin ist, weil es mit einem zweiten Verstärker-IC und DSP-Chip billiger geht. Wenn wenigstens eine konventionelle Frequenzweiche drin wäre, könnte man sich das mit 0815-Amp und bissl EQ im Digipult "for home and office use" ja noch einigermaßen chic machen...
Genau das ist mitunter der Grund, warum ich zu 90% nur Passiv-Holz im Lager habe. Wenn man sich nicht völlig doof anstellt, kann da mit korrektem Amping/Controlling kaum was kaputt gehen, auch nicht bei Nieselregen oder Stadtfest 10 Stunden in der prallen Sonne. Wenn es in der Aktivbox mit permanent den Vibrationen ausgesetzten Komponenten und "auf Kante genähtem" Kühlmanagement irgendwas zerreißt, hat man hingegen oftmals einen Totalverlust, weil Ersatzteile nicht (mehr) oder nur zu horrenden Preisen beschaffbar sind.