Den Mischer um einen Gefallen bitten und gleichzeitig eine andere Frage....

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RobinS
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Hey,
also es geht um folgendes Problem.
Wir haben letztens bei einem "kleineren" Konzert mit Bands wie Neuser, Sternkin und 5Bugs auf der Bühne stehen dürfen.

Die bands hatten natürlich alle einen eigenen Mischer dabei - und zum allerersten Mal war der Sound in unserem Jugenzentrum überragend fett.

(Da sieht man mal, was lokale Mischer drauf haben :screwy: )

Gut!
Die Mischer haben auch immer coole Effekte wie Delay und sowas eingebaut und halt irgendwas gemacht, damit es "fetter" klingt - der Mischer kannte die Lieder anscheinend auch ziemlich gut, um zu wissen, wann welcher Effekt kommen muss...

Jetzt ist das Dingen:
Wir haben auch unseren eigenen Mischmenschen - den wir ab und an bitten uns zu mischen (wenn es sich lohnt) - da er leider knapp 45min von uns entfernt wohnt.
Zugleich ist er auch unser Studiomensch - er müsste also alle unsere Lieder kennen.

Jetzt haben wir aber ein Problem.
Irgendwie kriegen wir ihn nicht dazu, unseren Sound auch "fett" zu machen und überhaupt ein paar ansprechende Effekte reinzuhauen.

Nun zu meiner Frage:
Ist das "fett" machen eine Frage des Equipments?
Manchmal ist es ja bei bands so, dass der Mischer einfach eine zweite Gitarrenspur drüberhaut - ist diese Vorstellung korrekt?

Was könnten wir sonst noch machen, damit der sound etwas druckvoller wird?

Wie können wir unseren Mischer davon überzeugen auch mal ein paar Effekte reinzuhauen?


Wie machen das die "großen" Bands - mal von einem längeren soundcheck abgesehen?



Meine zweite Frage ist folgende:
Wir haben in der letzten Zeit immer wieder Konzertanfragen bekommen, von denen wir ganz genau wissen, dass die PA schei** ist und der Mischer ein Hobbytechniker - dementsprechend war auch unser sound.
Für solche kleineren Gigs lohnt sich der aufwand unserem Mann Bescheid zu geben leider nicht - viel hätte man aus den Anlagen eh nicht mehr rausholen können.

Wie handhabt ihr das nun?
Sagt ihr solche gigs ab?

Wenn es schlecht läuft, wirft das ja ein schlechtes Bild auf uns, und da wir uns gerade so etwas wie eine kleine Fanbase aufgebaut haben, wollen wir uns das natürlich nicht wieder verbocken...


Ich hoffe, ich hab euch nicht zu viel durchlöchert.

Lieben Gruß
 
Eigenschaft
 
moin

erstmal zu dem threadtitel: falls du das bedürfniss verspüren solltest den etwas boardkompatibler zu formulieren, lass es mich wissen dann wird der geändert.

der titel sowie das geschriebene wirken ums direkt zu sagen auf mich so:
junge band, die ein kleines programm an eigenen songs zu bieten hat, die ersten silberlinge aus der hinterhof produktion stolz präsentiert, sich richtig ins zeug legt, dabei aber leider vergisst das man eben nicht das stadion bespielt und in der lage ist forderungen zu stellen, sondern durch jugendclubs tingelt und eigentlich froh sein sollte das man spielen darf

und diese vermutung gepaart mit dem threadtitel und den sagen wir amüsanten technischen informationen im post lassen für mich nur einen kurzen rat zu: alles was man braucht um einen guten live sound zu haben kann man für geld kaufen. sowohl die technik auch das personal. und wenns dann immer noch nicht hinhaut bleibt wohl nur der faktor band übrig.
wenn das zu teuer ist.... na ja für ne wirklich tolle band die es sich leisten kann den rockstar zu machen und hintern zu treten sollte es doch kein problem sein, sich mal eben ne vernünftige crew plus material einzukaufen...
 
was tobse, glaub ich, sagen will: seid froh, dass ihr spielen könnt. gigs absagen, weil der sound schlecht sein könnte...wer sichs leisten kann...und mit mischern in den arsch treten, macht man sich nicht besonders viele freunde.
und nein: "fett" klingen ist keine frage des equipments, fett klingen ist eine frage des könnens (jaja, die leute ausm gitarrenunterforum töten einen für solch eine aussage...).
 
es gibt kein patentrezept für fetten sound, aber es gibt klare "don'ts"


1. keiner der musiker darf sein instrument NICHT beherrschen!
2. die Gitarren dürfen nicht mehr bass haben als der basser
3. der basser muss spielen können und darf nicht nur blubberbässe erzeugen
4. die kompositionen müssen wie band wirken und nicht wie battle
5. der sänger muss unbedingt singen können
6. das schlagzeug muss unbedingt ´gestimmt sein und zwar gut gestimmt sein!
7. das gilt auch für die anderen instrumente
8. es muss klare prioriätäten geben (wo steht welche gitarre im vordergrund etc etc) und wenn dies oft wechselt muss mit entsprechenden pegelanpassungen bühnenseitig gearbeitet werden
9. es muss instrumentalistenseitig ein gewisses equipment niveau vorhanden sein
10. der sänger muss mit seinem mikro umgehen können



Sollte das alles gegeben sein kommt der mischer ins spiel:


er kann auf der gitarre n doubler einsetzen (entweder kurzes delay oder kurzes gepitchtes delay)
er kann n doubler auf die stimme legen
er kann mit transientendesignern dafür sorgen dass die drums richtig in die fresse gehen...

und da hörts an pauschalangeboten auch schon auf!


daher gilt es zu klären, was nicht fett genug ist!
 
Wobei das doppeln von Spuren live eher unüblich ist. Im Studio kann man hier viel mehr Spielerein machen.

Woher wisst ihr eigentlich wie "fett" der Sound bei euch ist ihr steht doch auf der Bühne?

Und natürlich ist der Sound auch eine Frage des Equipments, allerdings macht ein tolles Equipment keinen fetten Sound wenn der REst nicht passt während ein super Musiker auch noch mit bescheidenem Equipment gut klingen wird.
 
Es gibt noch einen anderen nicht unwesentlichen Punkt. Eine Band kommt dann "druckvoll" rüber wenn bei allen die "eins" auch die "eins" ist, und nicht innerhalb der gesamten Band eine Bandbreite von 0,95-1,07 hat.

Desweiteren müssen natürlich wie oben schon gesagt die Frequenzen innerhalb der Band gut aufgeteilt und das Arrangement simmig sein. Es liegt meistens nie nur an dem Tech

Luke
 
ich darf mal kurz und knackig Hans_3 zitieren:

"wer fett klingen will - muss fett spielen"

so einfach und doch sooo schwer, also an "nicht-fettem" Sound sind oft spielerische und musikalische Unzulänglichkeiten schuld. Dazu gehört Timing und auch gute Arrangements.

Blues zum Gruß
Foxy
 
Jetzt ist das Dingen:
Wir haben auch unseren eigenen Mischmenschen - den wir ab und an bitten uns zu mischen (wenn es sich lohnt) - da er leider knapp 45min von uns entfernt wohnt.
Zugleich ist er auch unser Studiomensch - er müsste also alle unsere Lieder kennen.

Jetzt haben wir aber ein Problem.
Irgendwie kriegen wir ihn nicht dazu, unseren Sound auch "fett" zu machen und überhaupt ein paar ansprechende Effekte reinzuhauen.

Also erstmal muss ich allem was hier schon gesagt wurde recht geben, es ist immer ein zusammenspiel. oftmals gilt da auch shit in - shit out, was also schon auf der bühne nicht tight und fett klingt kann auch vorne raus kaum besser werden.

Allerdings frage ich mich bei deiner beschreibung schon warum ihr diesen Techniker einkauft wenn er scheinbar nicht dazu in der Lage ist passende effekte einzubauen oder oder gut zu mischen. Ich meine das stellt den ganzen sinn eines eigenen Mischers in Frage.
Sowas ist eben nicht unbedingt eine Frage des equipments sondern der Erfahrung und dem Wissen damit umzugehen.
 
Foolproof schrieb:
Meine zweite Frage ist folgende:
Wir haben in der letzten Zeit immer wieder Konzertanfragen bekommen, von denen wir ganz genau wissen, dass die PA schei** ist und der Mischer ein Hobbytechniker - dementsprechend war auch unser sound.
Für solche kleineren Gigs lohnt sich der aufwand unserem Mann Bescheid zu geben leider nicht - viel hätte man aus den Anlagen eh nicht mehr rausholen können.
Überdenke noch mal deinen letzten Teil vom letzten Satz und dann sag mir bitte, warum der Hobbytechniker schuld war und warum eurer das besser gekonnt hätte.

Ich kann mich den oberen Postings nur anschließen. Und dann noch ne Sache: Definiere bitte "fetten" Sound. EDE-Wolf hat dir schon ne Liste gegeben, wie man dem "ey lan, fett ey!"-Sound im Allgemeinen ein bisschen nachhelfen kann. Aber ist das wirklich das, was du meinst?

Kleines Beispiel, warum ich das anführe: Viele Musiker, die mit Monitoren noch nicht so viel Erfahrung haben, wissen gar nicht genau, was sie eigentlich haben wollen! Lieblingsbeispiel: Gitarristen :p Ich kenn keinen! Mischer, der noch nie gehört hat: Warum war meine Gitarre so leise? Was der Gitarrist eigentlich gemeint hat aber beim Soundcheck kein einziges mal von sich gegeben hat: Ich hätte gerne etwas mehr Mitten drin!
--> Sprecht euch mal mit eurem eigenen Techniker ab, dann ist das ganze viel einfacher zu klären!

Und einen Punkt wollte ich noch mal aufgreifen: Woher wisst ihr auf der Bühne, wie der Sound am FoH ist?? Vielleicht lag der "fette" Sound bei euren Gastauftritten einfach daran, dass da mal ordentlichen Monis auf der Bühne waren?

MfG, livebox
 
Wenn von der Buehen runter nix anstaendiges an Signal kommt kann der Mischer auch keine Wunder vollbringen.
 
schade, die mehrheit des leute hat mich eventuell einfach nur falsch verstanden.

@Boerx und livebox: es gibt durchaus möglihkeiten, den sound zu hören
wir haben z.B. eine live cd bekommen von diesem gig wo auch die größeren bands mitgespielt haben und da reicht mir ein kurzes skippen von unserem lied bis eins von denen, um zu wissen, wie der hase läuft!

aber danke für die antwort, dass spuren doppeln live eher unüblich ist - das hat schonmal einen Teil meiner Frage beantwortet.


@Ede Wolf: Deine don'ts sind genial; auch deine Antworten zum Thema "was der Mischer" machen kann, werd ich mir mal zu Herz nehmen und mit unserem Mischer besprechen.


@Konzertfrage-Topic:
ich möchte euch jetzt nicht angreifen - aber ich könnte wetten, dass mindest 80% der hier anwesenden (und ernstzunehmenden bands mit bereits mehreren Konzerten aufm Buckel) bands solche Konzerte ablehnen würde.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch bands abläuft.
Aber angenommen, ihr spielt regelmäßig für Gagen und plötzlich möchte jemand, dass ihr in nem verrauchtem Club (schlecht besucht - max. 10 Leute) ohne irgendwelchen Free-Stuff spielen würdet - das kauf ich euch nicht ab.

Wir haben wenigstens keine Star-Alyren (oder wie man das schreiben mag) und verlangen Gagen - wir sind froh, wenn mal überhaupt etwas rausspringt.
Aber wir haben schon das Bedürfnis ordentlich gemischt zu werden - denn sound ist elementar.
Ich habe hier gerade den spruch shit in - shit out gehört. Klar, stimme ich zu.
Shit in - shit out ist aber auch leider etwas wiedersprüchlich, da man erstmal ein vernünftiges signal haben muss, um überhaupt etwas zu spielen.

Ich will unsere band nicht hoch loben, aber wenn man null monitor hat - kann man auch nicht vernünftig singen - und das dann fehler passieren...ist normal.


@mrnouseforaname: ich glaube du hast nicht ganz verstanden,worum es hier geht.
warum sollten wir uns keine freunde machen, wenn wir mal nen gig absagen oder wenn wir unsere eigenen mischer in den Hinter treten wollen?
Schließlich ist er schon ein Freund von uns und der sagt bei einer einzigen negativen Kritik bestimmt nicht: "macht doch euren scheiß alleine!"


und ja! wir können es uns leisten den gig nicht anzunehmen.
Es soll jetzt nicht arrogant klingen (was es bestimmt schon tut) - aber wir wollen schließlich keine Fans verlieren, die wegen uns zu dem Konzert kommen (uns bisher auch nur einmal gesehen haben und positiv überrascht waren) und dann durch den scheiß sound uns plötzlich gar nicht mal mehr so gut finden...

so kann man sich seine fanbase auch zerstören.
Und wenn einem nur 6 leute sporadisch zuhören, dann fragt man sich nach dem gig auch - warum sind wir nochmal hier hingefahren?!


Und ps: wir können auch alle spielen - schließlich spielen wir seit fast 4 Jahren kontinuierlich zusammen und da klappts dann auch schon mit der gemeinsamen "Eins" - danke dennoch für euer Feingefühl :rolleyes:
 
schade, die mehrheit des leute hat mich eventuell einfach nur falsch verstanden.

Das passiert schon mal, wenn man sich missverständlich ausdrückt :)


es gibt durchaus möglihkeiten, den sound zu hören
wir haben z.B. eine live cd bekommen von diesem gig wo auch die größeren bands mitgespielt haben und da reicht mir ein kurzes skippen von unserem lied bis eins von denen, um zu wissen, wie der hase läuft!

Pultmitschnitte werte ich nicht als Referenz für guten oder schlechten Saalsound.
Abgesehen davon habe ich häufiger mal Jobs, bei denen 3-5 Bands nacheinander spielen, die ich selbst mische.
Wenn ich mir davon im Nachhinein die Mitschnitte (2-Track) zur Selbstkontrolle anhöre, fällt mir auch auf, dass einige davon sehr gut, andere wiederum eher schlecht rüberkommen - so, wie es im Saal idR auch ist.
Da ich da meist selbst am Pult gestanden habe, kann ich recht sicher ausschließen, dass das am Tonmenschen lag, wenn z.B. der Hauptact mit Sahnesound daherkam und eine der "Füller-Bands" eben nicht so toll klang.


Ich weiß ja nicht, wie das bei euch bands abläuft.
Aber angenommen, ihr spielt regelmäßig für Gagen und plötzlich möchte jemand, dass ihr in nem verrauchtem Club (schlecht besucht - max. 10 Leute) ohne irgendwelchen Free-Stuff spielen würdet - das kauf ich euch nicht ab.

Vollkommen wurst. Wenn der Veranstalter meine Gage zahlt, spiele ich.
Ob da 5, 50 oder 5000 Mann vor der Bühne stehen und ob die sich mit ihrem Bier oder mir beschäftigen ist mir vordergründig erstmal egal.
Auch vor 5 (zahlenden) Gästen muß ich meine Leistung bringen - und oft genug waren vordergründig nach "Grütze" aussehende Jobs vor 20 Mann im Nachhinein die besten - eben weil der Funke trotzdem übergesprungen ist.

Abgesehen davon: Wenn ich mit meinen Bekloppten irgendwo spielen soll, schicke ich vorher meinen Rider hin, telefoniere kurz mit dem Kollegen vom Verleih, der den Job am Abend fährt, kläre ein paar Details und gut.

In einigen Fällen muß man leider trotzdem nehmen, was da ist.
So habe ich z.B. die Tage einen Mixjob, bei dem ich schon jetzt weiß, dass die PA für die angedachte Besucherzahl im Leben nicht reichen wird.
Den Veranstalter und seinen "Verleiher" habe ich darauf hingewiesen, dort herrscht akute Geldnot und keinerlei Einsehen. Die Band ist darüber informiert, geht diesen Kompromiss aber wissentlich und halbwegs guter Dinge ein, weil dann doch mehr "Hintergrundmusik" gefragt ist - auch damit muß man leben.


Aber wir haben schon das Bedürfnis ordentlich gemischt zu werden - denn sound ist elementar.

Prinzipielle Zustimmung.
Allerdings ist es dem Publikum (nicht nur zu meiner Verwunderung) erfahrungsgemäß nahezu egal.
Egal, ob da Behringer, DAP oder L-Acoustics steht - der gemeine Zuhörer scheint den Unterschied kaum (wissentlich) mitzubekommen.
Es gibt zwar vereinzelt Lob für guten Sound - allerdings habe ich auch noch nie mitbekommen, dass sich wirklich jemand beim DJ mit DAP-Krempel über den Sound beschwert hat, so lange es laut war :-(

Versteh mich nicht falsch: Ich finde das sehr traurig, zumal ich von Sound lebe - aber es ist nunmal so.


Ich habe hier gerade den spruch shit in - shit out gehört. Klar, stimme ich zu.
Shit in - shit out ist aber auch leider etwas wiedersprüchlich, da man erstmal ein vernünftiges signal haben muss, um überhaupt etwas zu spielen.

Das vernünftige Signal machst Du erstmal selbst. Ob Du jetzt als Trommler Deine Bude stimmst, als Gitarrist einen anständigen Grundsound am Amp einstellst, als Keyboarder ein wenig auf die Soundwahl achtest oder als Bassist schon auf der Bühne einen angenehmen Ton machst - vollkommen egal.
Im Idealfall (den ich leider auch zu selten erlebe) reicht für einen brauchbaren Grundmix bereits "Pegeln -> Fader auf", ohne am Pult überhaupt etwas an EQ oder Outboard getan zu haben!
Das sollte Ziel eines jeden Musikers sein, wenn er auch mit fremden Mischern einen hervorragenden Sound fahren will - und es macht die Arbeit auch für den "eigenen" Mann am Pult viel leichter.


Ich will unsere band nicht hoch loben, aber wenn man null monitor hat - kann man auch nicht vernünftig singen - und das dann fehler passieren...ist normal.

Sorry, sehe ich nicht so.
Ein professioneller Musiker zeichnet sich dadurch aus, dass er auch vollkommen ohne Monitor sauber abliefert.
Ich persönlich mag einen guten Monitor, weiß allerdings auch genau, was ich darauf hören will und wie es klingen soll - und ich kann das auch kommunizieren.
Oft genug stelle ich beim Hörcheck vor der Bühne fest, dass der Monitor bereits viel zu laut ist. In dem Fall versuche ich erstmal ohne auszukommen, wenn es für den Gesamtsound besser ist.
Das, was ich von der Front und der Backline höre, reicht mir idR um sauber intonieren zu können, wenn der Rest der Truppe nicht all zu laut knüppelt.
Ich hatte schon Fälle, wo Monitore während der Show ausgefallen sind - es hat die Band nicht davon abgehalten, einen genialen Gig zu spielen.
Nach der Show hieß es nur kurz: "Da sind zwei Monitore hin, wir gehen jetzt essen" - ansonsten hat man den Jungs _nichts_ angemerkt.

Ein weiterer Ansatzpunkt: Aufgeräumter Bühnensound.
Im Idealfall muß man da nur noch ein wenig Gesang und Keyboards auf den Monitor geben und alles ist gut.


@mrnouseforaname: ich glaube du hast nicht ganz verstanden,worum es hier geht.
warum sollten wir uns keine freunde machen, wenn wir mal nen gig absagen oder wenn wir unsere eigenen mischer in den Hinter treten wollen?
Schließlich ist er schon ein Freund von uns und der sagt bei einer einzigen negativen Kritik bestimmt nicht: "macht doch euren scheiß alleine!"

Genau das wäre meine Reaktion, würdest Du mir "in den Hintern treten" wollen.
Ich weiß, was ich kann und warum es manchmal nicht so klingt, wie ich mir das vorstelle. In 99% der Fälle sind dafür fratziges Material, die Halle oder die Band verantwortlich.
Als ich angefangen habe (das ist schon ein bischen her), habe ich mich oft gefragt, warum es bei den Kollegen teilweise um Klassen besser klingt und habe den Fehler bei mir gesucht.
Nach einiger Zeit hatte ich dankenswerterweise die Möglichkeit, ein paar Jobs mit wirklich sehr guten Kollegen zusammen zu machen - und die bekamen auch nichts wirklich besseres mit den von mir betreuten Acts auf die Reihe :)

Endgültig fiel der Groschen dann, als ich das erste mal Open Air an einer XL3 stand, ausschließlich feinste Mikrofonie auf der Bühne, d&b C4 mit einem Haufen B2 drunter, gute Band auf der Bühne.
Pegeln, Fader auf (Zeit für Check war eh nicht mehr) und Losspielen.
Zuerst fand ich das Ganze etwas dünn - bis mir der zuständige Babysitter dann die Mute-Gruppe für die Drums gezeigt hat.
Es folgte ein Grinsen bis hinter den Kopf, eine Stunde lang mit offenem Mund am Pult stehen und als einzige Beschäftigung das Nachziehen von Hall und Delays.

Aus heutiger Sicht hätte ich damals vieles noch verbessern können, allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt so dermaßen beeindruckt, dass ich dazu garnicht mehr in der Lage war.
Jedenfalls ist mir seit dem klar, dass ich auch nur meinen kleinen Teil zum Gesamtsound beitragen kann, wenn das, was von der Bühne kommt, bereits perfekt ist.
 
threadtitel mit einverständniss des threadstarters abgeändert
 
n'abend,
nettes statement - danke dafür

schon wieder habe ich mich falsch ausgedrückt bzw. etwas vergessen:
in diesem satz wollte ich noch unterbringen, dass ihr keine Gage bekommt:
"Ich weiß ja nicht, wie das bei euch bands abläuft.
Aber angenommen, ihr spielt regelmäßig für Gagen und plötzlich möchte jemand, dass ihr in nem verrauchtem Club (schlecht besucht - max. 10 Leute) ohne irgendwelchen Free-Stuff spielen würdet - das kauf ich euch nicht ab."

sollte eigentlich so heißen:
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch bands abläuft.
Aber angenommen, ihr spielt regelmäßig für Gagen und plötzlich möchte jemand, dass ihr in nem verrauchtem Club (schlecht besucht - max. 10 Leute) ohne irgendwelchen Free-Stuff und ohne Gage spielen müsst - das kauf ich euch nicht ab.


DAS würden die wenigsten machen - deshalb ja eigentlich noch mein Zusatz, dass wir froh sind, überhaupt mal eine kleine Gage zu bekommen (und das nicht mal regelmäßig)
weil du jetz sachtest: wen der Veranstalter zahlt

klar, für geld würden wir das auch machen.

dann zweitens:
Sorry, sehe ich nicht so.
Ein professioneller Musiker zeichnet sich dadurch aus, dass er auch vollkommen ohne Monitor sauber abliefert.


mal ernsthaft.
Wir sind noch lange keine Profis und wir sind auch weit davon entfernt alle Töne auf den Punkt genau richtig zu treffen - und du verlangst von einer jugendlichen Newcomer Band, die nichts besseres zu tun hat, als ne Kneipentour zu machen einen fehlerlosen Auftritt OHNE Monitor?
Das ist Utopie.

Von Profis - die damit ihr Geld verdienen - erwarte ich nichts anderes. Aber nicht von teilweise noch Schülern, die zu ihrem Job als Bassist oder Gitarrist noch singen...


Gut, als ein Tontechnik-Unwissender bin ich ja nicht in der Lage zu wissen, dass das eine Frage des Equipments ist
nur stellt euch mal folgende Situation vor (dies wiederlegt auch deine Mitschnitt-Theorie)
Wir eröffnen das Konzert - an dem Abend sollen 6 Bands spielen
1. Band - wir - haben 20min Konzertzeit -> Sound miserabel
2. Band Sound ebenfalls miserabel
3. Band Sound einigermaßen in Ordnung, da vorher auch Soundcheck

bis hier hin alles lokale Acts mit ein und demselben Mischer

jetzt kommts
4. 5. und 6. Band - astreiner Sound und viel viel viel mehr Druck
gleiches Equipment - anderer Mischer

woher soll man jetzt nun als Laie wissen, dass es eine Frage des Equipments ist, wenn alle Zeichen darauf hinweisen, dass es eine Frage der Person ist?

Aber mit dem Thread hab ich wohl alle Soundengeneers auf mich aufgehetzt - wenigstens ihr habt mir erklärt, wie der Hase läuft.
 
Aber angenommen, ihr spielt regelmäßig für Gagen und plötzlich möchte jemand, dass ihr in nem verrauchtem Club (schlecht besucht - max. 10 Leute) ohne irgendwelchen Free-Stuff und ohne Gage spielen müsst - das kauf ich euch nicht ab.

In der Liga habe ich auch mal gespielt - und viele viele Bands auch bei solchen Jobs technisch unterstützt.
Inzwischen tue ich mir das nicht mehr an - aber da mussten wir wohl alle mal durch.


Wir sind noch lange keine Profis und wir sind auch weit davon entfernt alle Töne auf den Punkt genau richtig zu treffen - und du verlangst von einer jugendlichen Newcomer Band, die nichts besseres zu tun hat, als ne Kneipentour zu machen einen fehlerlosen Auftritt OHNE Monitor?
Das ist Utopie.

Habe ich nicht behauptet.
Solange ihr allerdings auch noch nicht ansatzweise so weit seid, wäre es _mein_ letzter Schritt, den Tonschrauber für miesen Sound verantwortlich zu machen.
Zumal, wenn es andere bei Euch augenscheinlich auch nicht besser hinbekommen.


Von Profis - die damit ihr Geld verdienen - erwarte ich nichts anderes. Aber nicht von teilweise noch Schülern, die zu ihrem Job als Bassist oder Gitarrist noch singen...

Üben :)


Gut, als ein Tontechnik-Unwissender bin ich ja nicht in der Lage zu wissen, dass das eine Frage des Equipments ist

Völlig egal, was da an Equipment steht - ob PA, Pult, oder Backline: Es fängt beim Musiker und seinen Umgang mit dem vorhandenen Material an!
Wie sonst hätten Produktionen aus den 60ern z.B. eine Qualität erreichen sollen, die auch heute noch als professionell durchgeht?

Was ich diesbezüglich vorhin vergessen habe: Welche Anfängertruppe (sorry, nicht in den falschen Hals bekommen!) kann es sich leisten, >250,- EUR für einen Tonmenschen auszugeben?
Ab diesem Tagessatz fangen hier in der Gegend brauchbar arbeitende Kollegen an (zumindest die, die davon leben).
Wenn Ihr jemanden habt, der das evtl. für sehr schmale oder garkeine Kohle rein als Hobby betreibt (so wie Ihr die Musik), seid dankbar dafür, dass er sein pesönlich bestes gibt, sich bemüht und im Rahmen seiner Möglichkeiten ebenso eine brauchbare Show abliefert wie Ihr das auf der Bühne macht.

Ich kenne genügend "Hobbymischer", die einen wirklich guten Job machen (und mir manchmal ein Dorn im Auge sind, wenn sie ihren Bereich verlassen und damit Dumping betreiben...), sehr bemüht, engagiert und aufmerksam sind.
Teilweise sind sie allein deshalb schon fast besser als jahrelang tätige Profis, die vielleicht einfach gerade keinen Bock mehr auf die Hinterhofkapelle haben.

Meine Sicht: Egal, wer auf der Bühne steht, egal wie schlecht oder gut die Truppe spielt: Mein Job ist es, daraus das Beste zu machen, was in meinen technischen und persönlichen Möglichkeiten steht.
Zugegeben: Gutes Material macht den Job leichter und angenehmer, weil ich meine Zeit nicht damit verschwenden muß, die PA so hinzubiegen, dass sie brauchbar funktioniert, sondern mich auf den Mix konzentrieren kann.
Trotzdem muß ich mit dem leben, was mir hingestellt wird - wenn da eben Schrott steht, muß ich meinen Job trotzdem so gut wie eben möglich machen.

Was die Backline angeht, gilt das gleiche: Macht das Beste aus dem, was Ihr habt. Stellt Ihr irgendwann fest, dass das Material Euren Ansprüchen und Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, muß es eben ersetzt werden - aber erst dann, wenn Ihr wirklich alle Möglichkeiten der vorhandenen Klamotten ausgeschöpft habt und damit nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt.



nur stellt euch mal folgende Situation vor (dies wiederlegt auch deine Mitschnitt-Theorie)
Wir eröffnen das Konzert - an dem Abend sollen 6 Bands spielen
1. Band - wir - haben 20min Konzertzeit -> Sound miserabel
2. Band Sound ebenfalls miserabel
3. Band Sound einigermaßen in Ordnung, da vorher auch Soundcheck

bis hier hin alles lokale Acts mit ein und demselben Mischer

jetzt kommts
4. 5. und 6. Band - astreiner Sound und viel viel viel mehr Druck
gleiches Equipment - anderer Mischer

Mal ganz doof gefragt: Wieviele Jobs hat denn Euer Tonmensch bisher gemacht?
Dieser Job ist ähnlich wie der auf der Bühne zu sehen: Ohne regelmäßiges Üben wird das nix.
Ich merke durchaus, dass ich "verlerne", wenn ich mal zwei Wochen nicht am Pult stehe. Das kommt zwar alles sehr schnell wieder, weil ich das eben schon ein paar Tage mache, ist für mich aber trotzdem wahrnehmbar.
Bei jemandem, der vielleicht alle paar Wochen mal am Pult steht, vielleicht noch jedes Mal mit anderem Material, ist die Situation noch schlimmer, weil er jedes mal wieder von vorne anfangen muß.
Mit der Zeit bilden sich gewisse Gewohnheiten (siehe auch Tobse in anderem Thread), die es einem ermöglichen, auch ohne Soundcheck einen brauchbaren Mix ab der ersten, spätestens zweiten Nummer zu bringen.

Kommt dazu, dass die Band vielleicht auf ungewohntem Material spielt, auf einmal alles anders klingt als im Proberaum, keine Zeit für persönliche Einstellungen da ist usw. usf...

Mein Vorschlag: Sprecht mit dem guten Menschen, vor allem über Probleme, die Ihr seht und die er evtl. hat.
Aber macht ihn nicht nieder.
Vielleicht hilft es auch, wenn Ihr ihm mal jemanden zur Seite stellt, der es wirklich kann und bei dem man mal ein wenig über die Schulter schauen darf.
Diesen Job lernt man nur durch Sehen, Hören, Fragen und Machen und Ausprobieren - anders habe ich das auch nicht gelernt. Wenn ich das korrekt verstanden habe, sieht das bei Tobse ähnlich aus.



woher soll man jetzt nun als Laie wissen, dass es eine Frage des Equipments ist, wenn alle Zeichen darauf hinweisen, dass es eine Frage der Person ist?

Wie schon gesagt: Equipment steht für mich an zweiter Stelle. Wichtig sind Erfahrungen, ein gewisser Mut auch mal was auszuprobieren, bei guten Kollegen abschauen und nachfragen.
Man kann zwar aus Mist kein Gold machen, aber es wird mit der Zeit leichter, auch aus "schlechtem" Material brauchbare Ergebnisse zu biegen.


Aber mit dem Thread hab ich wohl alle Soundengeneers auf mich aufgehetzt - wenigstens ihr habt mir erklärt, wie der Hase läuft.

Was heißt aufgehetzt? Du hast nach Meinungen gefragt - die bekommst Du hier in Hülle und Fülle.
Ich bin mir sicher, dass jeder von uns gerne bereit ist, auch die Fragen Eures Tonschraubers hier oder per PM zu beantworten, so wir denn Zeit dazu haben (ich kann natürlich nur für mich sprechen, schätze aber auch Tobse und viele andere so ein).

Wie heißt es schon so schön in der Sesamstraße: Wer nicht fragt bleibt dumm!
 
zwecks tipps für euren tonman, raumklang schätz auch mich da richitg ein. und bei den anderen kollegen ist es nicht anders. soll er sich anmelden und fragen, dann wir ihm geholfen.

zwecks tontechniker auf dich gehetzt haben:
eher nicht, zumindest in meinem fall. sowas lässt mich kalt, bringt mich eher zum schmunzeln.
erklärung für mein hartes eingangsposting:

ich les darin kein wort von der band, nur das definitiv alles am tech liegt. da lese ich zwischen den zeilen das die band davon ausgeht das sie super ist. alles bestens alles richitg gut. und der mann am pult verbockts. also wo ist das problem. ne wirklich gute und gefagte band wird zumindest soviel geld verdienen, das mal eben schnell ein pultmann oder auch ein system gewechselt werden kann. also wo ist das problem.....

wenn sich dann aber herausstellt das es eben nicht die profikombo ist die da (zurecht) sauer auf den kollegen ist, sondern die jugendclub und hinterhofcombo (was NICHT abwertent gemeint ist, jeder fängt irgenwo an), und der tech dann vllt doch keinen normalen tagessatz kriegt sondern aufwandsentschädigung + bier etc etc, dann verstehe ich die vorgehensweise nicht. denn dann würde ich eben zusammen mit dem kollegen mögliche fehlerquellen suchen, und diese AUCH (nicht nur) auf der bühne...

ich kenne die situation aus einer anderen sichtweise.
ich betreue regelmäßig festivals bei denen aufgrund irgendwelcher contest etc genau solche bands plötzlich als opener auf einer größeren bis großen festivalbühne aufschlagen. sowohl als mon als auch als foh tech.
ist meistens das gleiche schema. die bands rücken mit einem kumpel an der ton für sie macht und abends dafür auch aus dem band bierkasten trinken darf.
die truppen schlagen dann mit kräftig hormonenim blut auf (band und tech) und fallen auf die bühne ein. ein bissel welpenschutz gibts in der regel, spätestens nach 10 min wirds aber meistens einem zu dumm und sie bekommen erstmal erklärt wie man sich auf einer richtigen bühne zu verhalten hat.
natürlich muss unbedingt gesoundcheckt werden für die 16 kanäle, am besten ne ganze stunde lang. (während die retslichen bands mit den üblichen 10 min linecheck klarkommen, und der große headliner abends mittags vllt 30 min hatte, oder zwecks bock oder terminplan auch drauf verzichtet)
natürlich steht dann ein bandtech am pult, der erstmalvöllig überfordert ist weil es neuland ist mal mit was richtigem zu arbeiten. wenn er clever ist lässt er sich helfen, sind aber die wenigsten. das ego und so....
gleichzeitig steht dann aber eine band auf der bühne, die mal überhaupt nicht damit klarkommt das sich die beiden gitarissten plötzlich nciht mehr beim spielen anrempeln, weil sie eben 20 meter auseinanderstehen....
und wenn man dann im linecheck hört was da am pult für signale ankommen, wird einem schlecht....
irgendwie geht das durch die show, wenns rum ist sind erstmal alle stolz auf das geleistete, eigentlich isses richtig goldig. und das mein ich jetzt nicht bös. aber natürlich bekommt die band schnell zu hören, das der sound unter aller kanone war. und was passiert, der arme kollege, der genauso wie die band blut und wasser geschiwtzt hat und überfordert war, wird vor dem catering erstmal von seiner truppe zerlegt... und da hörts dann bei mir auf....
abends spielt dann der headliner über das gleiche system, der sound ist perfekt, und es lag eben NICHT nur am tonman............

ich hoffe es wird klar worauf ich rauswill. langer rede kurzer sinn, solange man in einer liga unterwegs ist in der alle noch viel zu lernen haben, sollte man die chance nutzen MITEINANDER zu lernen und den anderen nach den eigenen fehlern fragen, anstatt ständig nur ein auge auf die des anderen zu haben...

deshlab mein hartes posting. kein hass, keine schlechte laune, kein verletzer stolz, schlichtweg kein verständniss für die sichtweise. oder möglicherweise auch sichtweise falsch eingeschätzt.

antworten gabs ja jetzt auch genug, und fragen sind sowohl von dir als auch von deinem kollegen herzlich willkommen, dann aber doch lieber ohne arsch treten und mit mehr blick auf das eigene tun, das ist nicht nur freundlicher sondern auch produktiver
 
natürlich steht dann ein bandtech am pult, der erstmalvöllig überfordert ist weil es neuland ist mal mit was richtigem zu arbeiten. wenn er clever ist lässt er sich helfen, sind aber die wenigsten. das ego und so...

Zugegeben: Bei meinem ersten "richtigen" Job auf fremdem Material habe ich mich ähnlich blöd angestellt :)

Ist ja auch erstmal ziemlich überwältigend: Ohne passendes Bändel kommst Du nicht rein, geschweige denn auf die Bühne bzw. an den FoH, das Pult ist so groß wie der ganze Proberaum (oder wirkt zumindest erstmal so), um an die EQs zu kommen brauchst Du eine Fußbank oder ein Hilfscase, ein Rollstuhl wäre auch praktisch, um schneller ans Siderack zu kommen...
Du sprichst halbwegs laut ein "Tritt mal eben auf die Bassdrum!" - und es passiert nichts, weil der Trommler Dich ohne Talkback eh nicht hören kann :)

Der Babysitter damals war wirklich sehr nett und zuvorkommend, wußte natürlich genau was los war, stellte mir ungefragt einen Kaffee hin und nach dem (gemeinsamen) Soundcheck war die Nummer an sich recht entspannt - was sie weder für mich noch für die Band gewesen wäre, wenn ich mein Ego nicht zurückgeschraubt und den Kollegen "jeden Scheiß" gefragt hätte.


Es kommt durchaus häufiger vor, dass wir bei Stadtfesten z.B. Newcomer dabei haben oder eine zwar altgediente Band, bei der aber der Sohn des Bassisten mal eben ans Pult gestellt wird, obwohl er das noch nie gemacht hat.
Da schwitzen dann erstmal Band _und_ Bassistensohn - wenn wenig Zeit ist, checke ich da nach dem 3. vergeblichen Versuch auch schon mal selbst, woraufhin sich die angespannten Gesichter auf der Bühne meist schlagartig sichtbar entspannen und seitens des improvisierten Bandtechs erstmal ein ziemlich dummes Gesicht folgt (Rekord "Soundcheck" dauerte dank fitter und aufmerksamer Band ca. 45 Sekunden...).

Wenn die Nummer einmal läuft, ist meist auch ein wenig Zeit, um den potenziellen neuen Kollegen ein wenig einzuweisen bzw. zu erklären, was man da grade in Sekundenbruchteilen gemacht hat.

Besonders schön, wenn der gleiche Mensch dann ein Jahr später wieder mit dabei ist und man merkt, dass er zwischenzeitlich fit geworden ist (und die Begrüßung entsprechend nett ausfällt *g*).


und was passiert, der arme kollege, der genauso wie die band blut und wasser geschiwtzt hat und überfordert war, wird vor dem catering erstmal von seiner truppe zerlegt... und da hörts dann bei mir auf....

Das vermeide ich (in meiner Liga) eigentlich zuverlässig dadurch, dass ich dauerhaft auch für die Band sichtbar mit am FoH bleibe und bei grobem Unfug auch sehr schnell eingreife.
Das mag zwar nicht so ganz die feine englische Art dem Gastmischer gegenüber sein, hilft aber nachher durchaus seinen Kopf zu retten - vor allem, wenn die Band mich nachher fragt, wie der denn wohl gemischt habe.
Beweihräucherungen habe ich nicht nötig - wenn ich Kritik erbitte, will ich diese ehrlich und gebe sie auch so, wenn man mich fragt.


langer rede kurzer sinn, solange man in einer liga unterwegs ist in der alle noch viel zu lernen haben, sollte man die chance nutzen MITEINANDER zu lernen und den anderen nach den eigenen fehlern fragen, anstatt ständig nur ein auge auf die des anderen zu haben...

Aber sowas von ACK!

Übrigens hört das Lernen nicht auf, wenn man den ein oder anderen guten Job gemacht hat.
Ich stelle immer wieder fest, dass einige Kollegen ganz anders an bestimmte Dinge herangehen als ich - was durchaus interessant ist und oft beiderseits für Aha-Erlebnisse sorgt.
 

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