Deprimiert: Nichts geht *Gefühlslaberthread der keine Antwort erwartet)

Looper
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Ich bin gerade ziemlich deprimiert.
Jetzt spiel ich seit ca. 6 Jahren Sax, aber irgendwie läufts nicht :(

Ich hab nen Scheiss Sound, und meine Intonation ist sowas von fürn Arsch.
E'' bin ich gut 30Cent zu hoch!
Dafür stimmt mein d''' perfect xD
Auch kann ich Töne irgendwie nicht mehr hören.
Wenn ich auf dem Sax nen Ton spiele, kann ich den nicht singen.
Irgendwie konnt ich das früher mal, aber jetzt in letzter Zeit gelingt mir das gar ned.
Wenn ich vom Klavier aus singen will, bin ich häufig ne Quint daneben (genau ne Quint!).
Ich spiele auch so unexakt, und nicht immer in dem Rhytmus, der notiert ist.
Früher kam ich irre schnell vorwärts, wurde von vielen Leuten für sehr talentiert gehalten^^ (nicht nur Familienmitgliedern, auch Musiker, Sax-Lehrern, Verkäufern in Shopsusw..)
Aber jetzt geht grad gar nichts mehr, ich habe das Gefühl ich werde nur schlechter.
Auch technisch komm ich nicht weiter, und Theorie und Improvisation läuft auch nicht mehr :(

Nur ne Phase?
Gibts da Heilmittel?
Danke fürs Lesen
 
Eigenschaft
 
is nur ne phase*knuddel*
 
@Looper, nicht traurig sein, ist eine Phase und geht vorbei. Ich glaube die haben wir alle von Zeit zu Zeit. Mir ging es so vor ein paar Monaten. Du musst bedenken am Anfang, machst du riesen Schritte, da fallen dir die Fortschritte eher auf. Jetzt sind es Nuancen, minimale Dinge, die dir selber gar nicht so bewußt sind, dich aber weiter bringen.

Stell es dir wie eine Treppe vor. Am Anfang sind die Stufen eng beieinander und die Plateaus in der Mitte sehr klein. Man kommt schnell voran. Später werden die Stufen größer und die Plateaus auf denen man "sich ausruht" länger. Meistens kommt danach aber eine große Stufe, die man wieder schafft.

Es hilft auch einfach mal das Sax für ein paar Tage in die Ecke zu stellen oder nur das zu spielen, worauf du gerade Lust hast. Hast du keine Band oder Leute mit denen du einfach mal Jammen kannst?

Ich habe ja von Anfang an immer versucht 1 Stück pro Monat mindestens aufzunehmen. Wenn ich jetzt die Stücke von meiner Anfangszeit höre, dann sind die Fortschritte schon sehr groß. Das fällt einem so nicht so auf, wenn man das aber macht, wird es dir helfen.

Wie gesagt, nicht traurig sein, das geht vorbei!
 
Bitte fürs Lesen
Ja, schlechte Phasen gibt's überall, auch beim Saxen :D
 
Jap, Digger, das geht vorbei.

Und wie schon ganz richtig geschrieben wurde :
Ein talentierter Anfänger spielt mit nem guten Lehrer nach
2-3 Unterrichten seine ersten paar kinderlieder.
Ein talentierter Anfänger lernt schnell einigermaßen zu klingen,
zu intonieren und zu grooven.
Alles in allem kommt man also schnell voran und ist bald ein
passabler Saxophonist.

Aber : um sich von der gehobenen Mittelmäßigkeit hervorzuheben
muss man schaffen, schaffen, schaffen.
Das sind die Details der "Perfektion", die man sich sehr hart erkämpft.

Und jetzt das, was dich, wie ich glaube, so deprimiert, der Zusammen-
hang zwischen den letzten beiden Abschnitten :

Wenn man einige Jahre lang super voran kommt und dann plötzlich
nicht mehr, weils in die anstrengende Feinarbeit geht, dann kann
das ziemlich deprimierend sein.

Also, lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Du weißt, du bist ein
fähiger Saxophonist und mit Ruhe und konzentriertem Üben wirst
du noch besser. :great:
 
Jo,
mach dir keine Hektik - wird schoN!
 
Vielleicht könnte ein Lehrer-Wechsel einen neuen Schub bringen?

Bei uns Sängern ist es oft so, dass man einen Lehrer irgendwann ausgereizt hat. Das soll nicht heissen, dass der Lehrer schlecht ist, nur dass die Luft raus ist.
Wenn man dann zu einem neuen Lehrer wechselt kommt oft sehr schnell ein überraschender, plötzlicher Fortschritt.
Woran das liegt kann ich nicht erklären, aber es geht da nicht nur mir so.
 
Oder haut das Sax einfach mal ne Woche weg!
 
Seit wann geht´s Dir so?
Hat sich was geändert - sei es musikalisch, beruflich oder privat?
Kennst du so ein Gefühl oder so Phasen bei Dir?
Wenn ja, was hat Dir da geholfen?
 
Ohh, viielen vielen Dank für die vielen Antworten :D
Letzte Woche war ich noch in nem Blasmusikcamp, da haben wir mal bisschen was mit höheren Schwierigkeitsgraden gespielt, als ich sonst von der Blasmusik gewohnt bin, das hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Allerdings musste ich für die Woche halt Mundstück wechseln, weil ich auf meinem Steamer ned so den passenden Sound hingekriegt hab. Deshalb hab ich auf meinem Pillinger NY 5er mit 4er Rigotti Queens gespielt. Der Sound hat gepasst, aber die Intonation liess etwas zu wünschen übrig.^^
Dann hab ich bei saxophone.de mal bisschen die Sprechstunden durchgelesen, was ich so machen könnte, da ich gerade ne Woche Ferien hab. Beim Thema Intonation habe ich das mit der Liste gefunden. Also wo man halt zuerst mal ne Standortbestimmung macht.
Aber das habe ich dann eben wieder mit meinem Steamer gemacht, und bin dann Teilweise echt schlimm verstimmt (30Cenz+-) :redface:
Auch der Sound ist nicht so das wahre. Kann natürlich am Mundstück wechsel liegen, wirds wahrscheinlich auch. Aber auch vorher war ich noch nicht 99% Zufrieden.
Ich dachte diese Musikwoche vorher würde meine Begeisterung wieder zu alter Frische verhelfen, da ich in letzter Zeit etwas unmotiviert war. Hat es auch, aber da es so nicht läuft, war ich dann gleich bissl down. :(
Ich glaube das hatte ich schon paar mal, aber irgendwie hat es sich dann wieder gegeben.
Aber ich denke ich muss jetzt sehr an meinem Sound, der Intonation und sowieso allem mehr denn je arbeiten!
Aber wenn es eben nicht so läuft, wie ich es mir wünsche, fehlt mir auch der Antrieb weiter zu machen. À la "nützt ja ehh nichts".

Leider habe ich auch keine Band, wo ich mal einfach mit jammen kann.
Den einzigen den ich kenne, ist n Schlagzeuger, aber der rennt im Moment lieber mit der AirGun im Wald rum...^^

Lehrerwechseln möchte ich eigentlich nicht!
Ich hatte schon 4 Lehrer in den 6 Jahren. Ein wenig Konstanz würde mir glaube ich schon gut Tun.
Allerdings würde ich gerne an die Jazzschule Bern wechseln.
Ich denke ich schreibe denen gleich mal ne Mail, wies bei nem Berufsbegleitenden Studium aussieht, und wie das subventioniert wird :D

Wenn man einige Jahre lang super voran kommt und dann plötzlich
nicht mehr, weils in die anstrengende Feinarbeit geht, dann kann
das ziemlich deprimierend sein.

Ja, das wirds wohl sein :/

Also, lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Du weißt, du bist ein
fähiger Saxophonist und mit Ruhe und konzentriertem Üben wirst
du noch besser.

Vielen dank, werde mir das zu Herzen nehmen!

1 Stück pro Monat mindestens aufzunehmen.

Das ist ne gute Idee, ich denke das werde ich mal probieren!


Heute habe ich mir mal nen Plan zurechtgestellt, was ich so in den nächsten 2 Wochen alles Machen will, um an mir zu arbeiten.
Der sieht wie folgt aus.

Am ersten Tag, werde ich mich mal voll auf mein MPC konzentrieren, am 2 den S-Bogen mit tazu nehmen.
Am 3. Tag werde ich mich den Obertönen witmen, also Tief Bb greifen, dann B, dann C,Cis,D,Db...
Am 4. kommt die Standortbestimmung der Intonation drann. Die werde ich dann jeden Tag von da an wiederholen.
Am 5. Tag mache ich vor allem longtones. Mit Stimmgerät.
Immer 2 Takte bei 40bpm dann chromatisch hoch.
Am 6. Tag widme ich mich 4 Klängen. Die werde ich dann mal bei BIAB eingeben und hören, und die Grundtöne dazu spielen.
Am 7. machte Gott pause, also werde ich mal einfach bissl chillen.
Am 8. Tag spiele ich zu den 4 Klängen die 4 Klänge xD vom Grundton aus.
am 9. Tag die 4 Klänge von der Terz, bzw. Quart aus.
Am 10. Tag von der Quint.
Am 11. Spiele ich Frei in den 4 Klängen rum, also improvisiere ich zu BIAB.

Ich nehme die 4 Klänge von hier.

Nebenbei lese ich immer wieder ein Kapitel von Sikora, und mache die Übungen dazu.
Ich denke, das wird mich genug beschäftigen, und kann so von Grund auf wieder was aufbauen, um mich später wieder auf andere Sachen konzentrieren zu können.
Vielen Dank für die Unterstützung.
 
Würde ich nicht so ganz auf die leichte Schulter nehmen. Von wegen Gefühlslaberthread.
Zu deiner Beschreibung hätte ich viele Fragen. Ab wann? Gibt´s das noch woanders? Wie sind die Lebensumstände und Belastungen? Also der ganze Psychokram.
Es könnte aber auch organische Ursachen haben. Durchblutungsstörung, ADS, Ernährung, Organe etc. Das reicht von Arterie zu bis Zucker.
Es kann nicht schaden mal einen Arzt aufzusuchen. Wenn es eine neurologische Ursache haben könnte, dann durchaus zum Psychiater und die haben heute was. Es gibt da tausend Möglichkeiten. .
Von "Trösterchen" verspreche ich mir nichts. Lieber mal "durchchecken".
 
Naja, also sooo schlimm ist es denke ich dann doch nicht!
Habe im moment absolut keine Belastungen. Abgesehen davon, dass ich keine Ahnung habe, was ich mit meinem Leben anfangen soll.
Habe halt alle möglichkeiten usw...
Jetzt mache ich erstmal das Gymnasium, und dann wahrscheinlich ein Studium.
Jetzt habe ich gerade Ferien, also kann ich eh manchen, was ich will.
Körperliche Probleme, habe ich, ausser nem kleinen Herzfehler, der aber so gut wie verwachsen ist, nur, dass mein Knie nach belastung häufig schmerzt, und die tollen Ärzte nichts finden ^^ :|
Was aber wahrscheinlich mit Snowboarden zu tun hat :/
 
Aha! eine typische Altersdepression!. Noch nicht 18 und nicht wissen was mit dem Leben anfangen.
Gut, das ändert sich mit Rente.
Wenn du zur Uni gehst, hänge sofort einen Zettel an´s schwarze Brett:
Ích hab die Faxen dicke - wer zahlt mir Rente? :evil:

Aber mal im Ernst!!!
Depressive Verstimmungen können einen in jedem alter erwischen und sind bei Jugendlichen und Heranwachsenden gar nicht so selten, sondern treten sogar gehäuft auf.
Ist nur ziemlich blöd keine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. :cool:
 
Leicht hypochondrisch veranlagt ?
Grundsätzlich hast du Recht, aber kein Arzt kann mit 100%er Sicherheit
sagen, was nicht stimmt und Psychater haben schon gleich viel weniger
Ahnung von deinem Charakter.
In dem Fall find ich es einfach übertrieben, jeder hat mal nen schlechten
Tag oder auch mal nen ganzen Zeitraum wo's einfach nicht klappt.
 
Hey, mach dein Leben nicht vom Sax abhängig.
Gibt genug andere schöne Sachen. Solange Schule passt, ist ja der Rest wurscht, ob du jetzt beim Sax nen bissl ne Krise hast ist doch total egal.

Geh raus, hol dir ne Gotcha und geh mit deinen Kumpels in den Wald. Oder macht nen Kastenlauf.... egal :)

Grüße

Chris
 
Leicht hypochondrisch veranlagt ?
Grundsätzlich hast du Recht, aber kein Arzt kann mit 100%er Sicherheit
sagen, was nicht stimmt und Psychater haben schon gleich viel weniger
Ahnung von deinem Charakter.
Mag sein. Ich war lange im psychosozialen Bereich tätig.
Aber ich kann nicht wissen, ob der Threadsteller aus Langeweile einen fragwürdigen Beitrag schrieb und sich nun über die Antworten amüsiert, oder ob es ein echter Hilferuf ist.

Depressionen sind eine Volkskrankheit. Jugendlich sind besonders gefährdet. Das ist auch gesellschaftlich bedingt - Hatz 4, null bock, no future, Erfurt, rechtsradikal, sich ausklinken, suicide etc. Manche pfeifen sich speedmacher ein um in einem ausbeuterischem System noch besser zu funktioniere, andere gehen andere destruktive Wege. Schulen sind heute zunehmend soziale Brennpunkte. Das sind nun mal Tatsachen.
Zwischen Depression und depressiver Verstimmung ist auf jeden Fall zu unterscheiden. Ersteres kann ganze Gesellschaften und Wirtschaften betreffen, als auch persönlicher Natur sein. Kann auch ausgenutzt werden von Rattenfänger der Politik und Religionen, sowie den Haßpredigern und der Musikindustrie mit wutgeladenem Rap etc. Letzteres kann harmlos sein und wenn gewichtiger auf jeden Fall behandelbar.
Wer ein Instrument spielt hat normalerweise keinen Grund für Langeweile.
Wenn ich also hier nicht verladen werde, dann doch lieber den Hinweis auf einen Arzt, Psychologen. Es gibt auch spezielle Beratungsstellen für Jugendliche. Man kann auch ganz anonym die Telefonseelsorge annrufen, die helfen weiter. Signale überhören oder verniedlichen ist im ernsten Fall gar nicht gut. Wenn ein Arzt, Psychologe oder Psychiater dämlich ist, dann eben zum nächsten. Es gibt wie überall sone und sone. Die Schweiz ist meines Wissens aber gut bestückt.
Auf die Gefahr veräppelt zu werden geb ich lieber mal eine ernste Antwort.

Das Wort "Charakter" überleg dir mal. Das hat was eckiges, unverrückbares, nicht wandlungsfähiges und das sehe ich daher als unsinnig an. So ein echter "Charakterkopf" hat was von Holzkopf an sich. Ich pfeif auf "Charakter" und setze auf Wachstum!
Ich empfehle mal ein ganz tolles Buch, das zu meiner Zeit ein geniales Kultbuch der echten Hippies war:
Carlos Castaneda, Die Kunst des Pirschens.
Auch die anderen Bücher von ihm wie etwa "Reise nach Ixtlan" liest man wie im "Rausch". Echt genial!!!
 
Naja, also langweilig wird mir wohl nicht sein.
Aber wollte halt mal hören, obs anderen auch mal so geht, und ob sie so gutes "Heilmittel" gefunden haben.

Mir gehts mittlerweile schon viel besser, da ich jetzt musikalisch gesehen nen Plan hab, was ich so in den nächsten 2 Wochen mache.
Jetzt habe ich ein Ziel und kann daran arbeiten.
Vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Und schöne tage noch!
 
Mag sein. Ich war lange im psychosozialen Bereich tätig.

Dann kennst du dich auf jeden Fall besser aus damit als ich.
Allerdings denk ich, das n schlechter Tag einfach mal drin ist
und das nicht gleich als Depressionen ausgelegt werden sollte.

Auf die Gefahr veräppelt zu werden geb ich lieber mal eine ernste Antwort.

Ich bin sicher der letzte der dich dafür veräppeln würde, habe nur meine
Meinung dazu abgegeben. Ich sagte ja, das du im Grund Recht hast,
ich es nur für übertrieben halte.

Das Wort "Charakter" überleg dir mal. Das hat was eckiges, unverrückbares, nicht wandlungsfähiges und das sehe ich daher als unsinnig an. So ein echter "Charakterkopf" hat was von Holzkopf an sich. Ich pfeif auf "Charakter" und setze auf Wachstum!
Ich empfehle mal ein ganz tolles Buch, das zu meiner Zeit ein geniales Kultbuch der echten Hippies war:
Carlos Castaneda, Die Kunst des Pirschens.
Auch die anderen Bücher von ihm wie etwa "Reise nach Ixtlan" liest man wie im "Rausch". Echt genial!!!

Wieso hat Charakter etwas unverrückbares ? Jeder hat seinen mehr oder auch
weniger individuellen Charakter, der sich mit seinem Leben, seinem Reifen, seinem
"Wachstum" (;)) ändern kann. Aber etwas Typisches hat jeder Mensch, finde ich.
 
Wer ein Instrument spielt hat normalerweise keinen Grund für Langeweile.

Mmmmmmh, naja.


Ich könnte nicht jede Minute meiner Freizeit an meinem Instrument verbringen, so sehr ich es auch liebe und soviel Spaß es mir auch macht.
Im Internet hingegen könnte ich ohne Pause viel länger rumsurfen wenn mir langweilig ist. Mag sein, dass es viele Menschen gibt die pausenlos spielen könnten, aber ich glaub nicht, dass ich da der einzige bin, der das irgendwie nicht kann.

Das hängt auch besonders davon ab welche Motivationen man hat. Manch einer sucht vielleicht seit Monaten ne Band und sieht ohne keinen Sinn noch großartig was zu lernen. Der andere hat vielleicht ne Band aber ist mit dieser momentan total unglücklich. Und der dritte ist womöglich Alleinunterhalter, aber gefrustet, weil er den und den Griff einfach nicht hinkriegt. Alles Gründe die das regelmäßige und vor allem sehr häufige üben irgendwo dämpfen und einen auch psychisch runterziehen.


Also wie gesagt nur weil jemand ein Instrument spielt würde ich nicht davon ausgehen, dass er jede freie Minute seines Lebens damit füllen kann und/oder will.


Gruß,
Royaliste
 
Das Problem liegt wohl im Fachbegriff "Depression". Ansonsten will ich das auch nicht dramatisieren. Mein Beitrag war allgemein gemeint und nicht so persönlich.
Etwas alarmiert war ich schon, durch die Bemerkung "...keine Antwort erwartet". So ein zurückziehen und ein Widerspruch ist häufig ein Symptom , denn da fängt einer eine interessante Diskussion an, äußert ein Problem(chen) und will keine Antwort, keine Zuwendung. Das ist manchmal typisch. Da darf man sich nicht abweisen lassen, sondern muss dranbleiben bis alles raus ist.
Aber das hat sich ja jetzt geklärt.
So Gefühle wie schlecht drauf, gefrustet, niedergeschlagen, trübsinnig, den Blues haben, verstrahlt, scheiße drauf, unausstehlich, (wieviel Worte hat unsere Sprache eigentlich?) mit dem linken Fuß aufgestanden, etc. sind doch ganz normale Lebensäußerungen und -erfahrungen. Das hat mit "depressiv" gar nichts zu tun. Das sind Gefühle, Stimmungen, die kommen und gehen. Wie beim Paternoster.
Den ganzen Tag glücklich wäre nicht zum aushalten. Jeden Tag Sonne ist wie jeden Tag Regen.
Problematischer wird es, wenn der Paternoster stecken bleibt. Wenn nach einem halben Jahr die Freunde wegbleiben, man sich selber immer noch unaustehlich findet, man aus dem tiefen Loch nicht rauskommt. Dann sollte man sich an die eigene Nase fassen und Hilfe annehmen. Schicksalsschläge bleiben uns auch nicht erspart. Als meine Eltern starben habe ich auch ein Psychopharmaka genommen, weil ich die Beerdigungszeremonie zu brutal fand. Soviel Schmerzen wollte ich mir nicht antun. Auf sich selber aufpassen ist nicht verkehrt.
Kommt jemand mit dem beschränkten psychologischen Fachbegiff. da hat man das Problem nachfragen zu müssen was jemand denn unter Depression versteht. Da sind mir direkte deftige und derbe Worte lieber.
Kommt ein Freund mit hängender Fleppe und erklärt er sei deprimiert, kommt die Frage: "Wat´n los?" " Ja mein Hund ist tot". " Wie? und jetzt hast du keine Kohlen für den Grill oder was?" "Doch, ich wollt nur fragen ob du Ketchup hat."So kann man dann jemanden wieder richtig aufbauen. Denn mit ordentlich Ketchup schmeckt ja auch der eigene Hund. (Wie macht man Satire? Man nehme ein an und für sich fürchterliches Ereignis und übertreibe es maßlos).
Die echte Depression, wie ich schon andeutete, hat was mit philosophischer also umfassender Betrachtung zu tun. Das muß nicht traurig ode niedergeschlagen heißen. Kann auch was mit Vergnügungssucht zu tun haben. Da gibt es den schönen Song von Georg Kreisler - als der Circus in Flammen stand. aus dem Album "Die alten bösen Lieder". Sehr gut! Erinnert aber fatal, als kürzlich Fälle vor Gericht verhandelt wurde, weil Jugendliche aus Langeweile einen totgeschlagen, gefoltert, oder einen Neger durchs Dorf gejagt haben. Diese Sorte Depression hat was mit Verachtung zu tun.
Oder einen Nachkriegssong und zu Beginn des kalten Krieges mit dem Text: ...die Nachkriegszeit ist beinahe so schön wie die Vorkriegszeit und weil wir dem Frieden nicht trauen, wird auf die Pauke gehauen von Wolfgang Neuss. Hier wird kabarettistisch die Depression aufs Korn genommen nach dem Satz: Lachend geht die Welt zu Grunde. Merkmale sind die soziale Kälte, die Verachtung, der Egoismus.
Da könnte ich jetzt tagelang drüber reden, ist hier eh schon viel zu viel.
Ich weiß jetzt nicht was die death metal anhänger so treiben. Hypnotisieren die sich in eine Weltuntergangstimmung hinein? Wenn, dann fände ich das bescheuert.

Aber ich hab da noch ne Frage: Ihr reitet so auf Beruhigung rum. Das verstehe ich überhaupt nicht. Ich sah gerade bei Lidl für 2,50 € einen Beruhigungssauger und ich dachte bisher sowas wäre beim Saxophon schon dran ???
 

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