Tipps zum gefühlvollen Solo / Melodiespiel?

  • Ersteller CaptainKarracho
  • Erstellt am
CaptainKarracho
CaptainKarracho
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.08.21
Registriert
29.03.08
Beiträge
507
Kekse
1.064
Hallo allerseits,

ich spiele schon seid (zu Weihnachten ziemlich genau) 6 Jahre e-Gitarre. Ich bekomme seid gut einem Jahr Gitarrenunterricht und habe seid dem sehr viel über Pentatoniken usw. gehört und gelernt.
Übers ganze Griffbrett mit ner Moll-Pentatonik zu jagen ist für mich kein Problem mehr.
Ich spiele sehr gerne und viel über Backingtracks, besonders über ruhige Baladen. Oft lass ich mir auch selbst was einfallen (für mein Band z.B.) was sehr schön klingt ect.
Mit der Zeit habe ich also meinen eigenen Stil entwickelt.

Zur Zeit befasse ich mich sehr viel mit Carlso Santana und muss immer wieder feststellen das er, sehr sehr gefühlvolle Dinge spielt. Frei nach seinem Motto das jeder Ton eine Geschichte erzählt.

Ich möchte ihn keinesfalls nach machen, aber mir gefallen diese Gefühlvollen Sachen so sehr, das ich Tipps suche wie man selbst solch Dinge spielen kann.
Vielleicht hab ich das jetzt bescheuert beschrieben, aber ne andere Beschreibung fällt mir dazu irgendwie nicht ein....

Wie kann ich mein spiel dahingehend noch weiter trainieren? Was gibt es da für tipps?
Viele Dinge ansehen bringt auch weiter, aber beim "klauen" habe ich immer ein schlechtes Gefühl, was wiederum die Gefühle beim spielen selbst vertreibt.

Wie macht ihr das?
Denkt ihr an eine Geschichte die ihr euch im inneren erzählt?
Spielt ihr einfach oder denkt ihr schon vorher "dieser Ton/lauf/ect. klingt an der Stelle bestimmt gut"?
Denkt ihr garnicht drüber nach...?
Oder geht ihr sogar alles mit reiner Logic an? (das jetzt die Quinte zum Grundton immer nen guter "Ausgang" ist z.B.)
Wiederholt ihr eine Melodie öfters mit verschiedenen variationen um alles interresanter zu gestallten?

Als Grundmuster sagte mir mein Lehrer mal (warscheinlich war es anders gemeint), das man eine Melodie 4 mal wiederholen sollte.
Immer mit verschiedenen Variationen, quasi: V1, V2, V1, V3

Gibt es Bücher, Internetseiten oder sonstiges die sich damit befassen? Oder gar Übungen die soetwas trainieren...?

Ich frage geziehlt deswegen weil ich der Meinung bin das meine "Klänge" nicht unbedingt so gefühlvoll sind wie sie es sein können. Höhre ich allerdings etwas von mir, was ich lange nicht mehr gehört habe, denke ich mir oft das es wirklich gut und gefühlvoll ist. Meist zu einer Zeit, wo ich vergessen habe wie diese Melodie gespielt wird!
Ist dies vielleicht ein normaler Effekt bei Gitarristen das, wen man diese Melodie selbst entwickelt als zu einfach empfindet um schön zu sein?

Ein Effekt den ich immer erlebe ist unter Gitarristen selbst. Sind beide technisch usw auf dem selben Level denkt der eine Gitarrist über den anderen das dieser ja viel besser spielt und man selbst ne Graupe ist.... andersrum ist es aber auch so....!

Na ja... was sagen die Profies? (=
 
Eigenschaft
 
Darf ich auch als Amateur was sagen ;-) ?

Schwieriges, aber interessantes Thema. Ein allgemeingültiges Rezept gibts wohl nicht. Aber was ich zur Zeit probiere, sind Dynamiksprünge bewußter einzusetzen, also ein paar Tone lautstärkemäßig weit zurücknehmen. Beispiel Samba Pa Ti: Die ersten sieben Noten, da sind betont die 3,5,7 und dazwischen die Noten sind etwas zurückgenommen.

Nachmachen: Ich übe eigentlich keine Soli von anderen, bei Samba Pa Ti und Another Brick in the Wall habe ich mal eine Ausnahme gemacht. Ich denke aber generell, daß es Dich nicht in Deinem eigenen Ausdruck behindert, sondern im Gegenteil Dir gutes Handwerkszeug zur Verfügung stellt, um Deine eigenen Emotionen auszudrücken.

Das mit dem viermal wiederholen gilt meines Erachtens nach nur für bestimmte Klassikformen. Was oft vorkommt ist die Wiederholung eine Oktave höher, z.B. bei Joe Satriani "Crying". Sambe Pa Ti wiederholt eines der Licks tatsächlich viermal - aber da würde ich mich nur von meinen eigenen Gefühlen leiten lassen, Luke.

Was ich auch sehr schön finde, ist ein schnelles leichtes Vibrato, das erst eine halbe Sekunde nach dem Ton anfängt, David Gilmour z.B. Shine on you crazy diamond bei seinen allerersten Tönen. Das würd ich gerne können.

Weiterhin gibt es wahnsinnig viele Methoden, einen Ton anzuspielen, die auch eine Aussage haben. Bending, Slide von oben oder unten (und es ist auch wichtig, von welchem Ton), Pre-Bend, Vorschlagsnote, Ghostnote, Tremolo, Hammer on, Pulling off, Unison-Bends, Rake, Harmonics und was auch immer mehr. Wenn Du allein bei Samba Pa Ti schon in die ersten 8 Takte reinhörst, verwendet er sauviele dieser Umspielungen.

Schönes Beispiel für einen sehr gefühlvollen Ton bietet auch Andy Timmons in seinen ruhigen Songs, vor allem der erste Teil von Gone.

Für mich am wichtigsten: Wenn Du willst, daß eine Note eine "große" Botschaft hat, laß sie nicht in anderen Noten absaufen. Weniger ist mehr. Was ich toll finde, ist ein- oder zweimal in einem Song einen schnellen Lauf auf eine Zielnote unterzubringen, aber sich sonst sehr zurückzuhalten.

Manche Töne etwas zu spät zu spielen (Anfang von Samba Pa Ti), mal flüssig verbinden, mal Stakkato.

Und letzendlich ist es natürlich auch die Auswahl der Töne, welche Skala zugrunde liegt, welche Noten Du betonst (ich z.B. liebe die None - nein, nicht die mit 2 "n")

Aber wie so etwas lernen? Keine Ahnung. Praxis, denke ich. Meine Soli gelingen mir am besten, wenn ich in Gedanken etwas singe, und das dann umsetze. 5% meine Aufmerksamkeit liegen dann noch beim "Reduzieren" der Töne. Leider ist das schwieriger umzusetzen, wenn ich aufnehme, weil ich dann nicht so konzentriert auf den Ton bin.

Bin mal gespannt, ob hier noch ein paar Tips für mich abfallen...
 
FretNoize
Aber wie so etwas lernen? Keine Ahnung. Praxis, denke ich. Meine Soli gelingen mir am besten, wenn ich in Gedanken etwas singe, und das dann umsetze. 5% meine Aufmerksamkeit liegen dann noch beim "Reduzieren" der Töne. Leider ist das schwieriger umzusetzen, wenn ich aufnehme, weil ich dann nicht so konzentriert auf den Ton bin.

Bin mal gespannt, ob hier noch ein paar Tips für mich abfallen...

Meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Punkt : Du brauchst nicht nur zu wissen wie die Moll Pentatoniken funktionieren du musst wissen wie sie klingen.
Sich etwas vorzustellen und dann nachzuspielen ist ein guter Ansatz.
Ein gutes Solo fällt ja auch (normalerweise) nicht vom Himmel sondern muss überdacht und richtig komponiert werden, man kann ja erstmal drauflos improvisieren was aber , so sehe ich das , nur ein Ansatz ist, welchen man ausbauen muss / sollte.

MfG
 
um meinen senf dazuzugeben ;)
ich habe die Melodie im Kopf und versuche sie dann auf der Gitarre zu reproduzieren.
Ist das getan wird es schnell auf ein blatt papier gekritzelt.
dann schau ich was ich für Tonmaterial erwendet habe und schaue dass ich eine passende begleitung finde über die ich dann neue ideen laufen lassn kann (wie am klo ...=)

gute frage btw
 
Probier mal Shine On You Crazy Diamond nachzuspielen, für das erste Intro brauchst du ein Kessel voller Gefühl. Dabei kannst du ja trainieren. :p
 
Spielt ihr einfach oder denkt ihr schon vorher "dieser Ton/lauf/ect. klingt an der Stelle bestimmt gut"?
Denkt ihr garnicht drüber nach...?

Momentan ne Mischung daraus :D
Mittlerweile habe ich mir noch Stilmittel gesucht, die ich besonders mag.. Sehr hohe, lange Bendings / Triller / was ich auch extrem cool finde: Bending und danach den gebendeten Ton mit vibrato anspielen :cool: Braucht etwas Übung.
Wenn man dann noch die richtigen Töne rät, kann eigentlich nichts schief gehen :D Werd wohl bald mal mit Harmonielehregrundlagen anfangen müssen...
 
Gänsehaut sage ich nur! Wenn du beim spielen Gänsehaut bekommst oder wenn du ein Lied hörst und du bekommst Gänsehaut, ist das ein verdammt guter emotionaler Song. :)
Hab mit einer guten Freundin ein Stück geschrieben. Sie hat gesungen und ich habe Gitarre gespielt. Ein sehr einfaches Stück. Beim Üben hab ich nie Gänsehaut bekommen, aber als ich dann die Aufnahme gehört habe! Oh Mann ich bekam richtig Gänsehaut. Und weisst du warum?
Während der Aufnahme, also währenddem ich gespielt habe, hab ich mich von der Musik einfach treiben lassen, man spürt im Körper eine Kraft und es kribbelt überall.
Mehr kann ich auch nicht dazu sagen: Lass dich einfach treiben, lass deinen Geist los, du musst irgendwie die Kraft von deinem Arm, in die Finger und auf die Saiten leiten. Ich hab keine Ahnung wie das geht :) Aber wie schon gesagt, du musst dich richtig in dein Lied oder Solo rein fühlen. Und wenn ein Gitarrist diese Kraft hat, dann wird man die Kraft spüren, auch wenn das Lied auf einer CD läuft. Jaja, tönt jetzt wie ein Drogenrausch, das wars aber nicht!
 
Ich persöhnlich muss sagen das es mir immer schwer fiel in Pentatoniken gefühlvoll zu solieren, überhaupt solieren fällt mir total schwer in Pentatoniken schwer.
Nach und nach haben sich stinknormale Moll Tonleitern zu meinen Lieblingstonleitern gemacht: Das geht einfach super über riffs zu spielen, die paar töne mehr machen bei mir echt nen gefühlsunteschied, ich bin damit in der lage viel bessere melodien zu formen...
Naja nur mein kleiner beitrag...
 
Ich persöhnlich muss sagen das es mir immer schwer fiel in Pentatoniken gefühlvoll zu solieren, überhaupt solieren fällt mir total schwer in Pentatoniken schwer.

Uiii - lass' das mal nicht die Blues-Fraktion hören. Die kaufen sonst nen Sack voll "spitzer Steine"...

Wenn wir schon beim Thema "Blues" sind: Das sind ja die Leute, die immer so auf "feeling" Wert legen. Da kann man sicher einiges lernen. Obwohl ich mich selbst garantiert nicht als Blues-Musiker sehe, habe ich da auch einiges mitgenommen. Hör' Dir mal gute Blueser wie BB King, Albert King, SRV undsoweiter an. Da macht's die Phrasierung: Bends, Slides, Vibrato...

Eine gute Übung, zu der mich mein Gitarren-Tutor mal verdonnert hat, ist Folgendes: Nimm' Dir einen ganz beschränkten Tonvorrat. (Blues-)Pentatonik innerhalb einer Oktave oder so. Oder pick' Dir aus einer moll- oder Durtonleiter ein paar Töne raus. Wildes Lagenwechseln, am Griffbrett klettern, von Pattern zu Pattern switchen ist verboten. Nur die vorher ausgewählten Töne, wobei man die natürlich auch an anderen Stellen auf dem Griffbrett greifen darf. Und nun probier mal, mit diesem minimalistischen Tonvorrat was Anhörbares zu gestalten. Du wirst erstaunt sein - es geht. :D Oft nimmt man sich einfach viel zu wenig Zeit, einzelne Töne und ihr Potenzial wirklich auszukosten.
 
Uiii - lass' das mal nicht die Blues-Fraktion hören. Die kaufen sonst nen Sack voll "spitzer Steine"...

Wenn wir schon beim Thema "Blues" sind: Das sind ja die Leute, die immer so auf "feeling" Wert legen. Da kann man sicher einiges lernen. Obwohl ich mich selbst garantiert nicht als Blues-Musiker sehe, habe ich da auch einiges mitgenommen. Hör' Dir mal gute Blueser wie BB King, Albert King, SRV undsoweiter an. Da macht's die Phrasierung: Bends, Slides, Vibrato...

Wildes Lagenwechseln, am Griffbrett klettern, von Pattern zu Pattern switchen ist verboten. Nur die vorher ausgewählten Töne, wobei man die natürlich auch an anderen Stellen auf dem Griffbrett greifen darf. Und nun probier mal, mit diesem minimalistischen Tonvorrat was Anhörbares zu gestalten.

den Tipp mit einem minimalen Tonvorrat halte ich für sehr sehr gut. Weil man dann nämlich "gezwungen" ist, allein mit Pausen, Phrasierung, Bendings, Triller, Slides, Mikrotiming zu arbeiten, um daraus ein interessantes und gefühlvolles Solo zu gestalten.

Ebenso mal ein Ton eine zeitlang stehen lassen und mit Vibrato zu verzieren.

Achja, ich komm aus der "Blues-Ecke", werfe aber nicht mit Steinen ;)
 
Auch Akkordzerlegungen kommen (meistens ) gut. Dazu ist es natürlich wichtig zu wissen was gespielt wird. Denn akkordeigene Töne klingen fast auschließlich besser als akkordfremde Töne.

Die Beschränkung auf wenige Noten ist für den Anfang echt ziemlich gut. Du kannst auch einfach mal probieren nur eineMal mit Slides, Bends etc., nur dass du immer wieder auf dem Ton landest.

Falls du noch Anregungen brauchst hör die mal Neil 'Zaza's Album When Gravity fails auf Youtube an.
( The awakening z.B. http://www.youtube.com/watch?v=XWqh8aJ2GJ0). Meiner Meinung nach ein hervorragender Gitarrist, der nen super Tone und auch ein richtig gutes Melodiespiel hat...

mfG
 
Irgendein schlauer Mensch sagte mal: Die Musik braucht Zeit zum atmen.....
Da ist schon was dran, denk mal drüber nach ;)
 
Denkt ihr an eine Geschichte die ihr euch im inneren erzählt?
Spielt ihr einfach oder denkt ihr schon vorher "dieser Ton/lauf/ect. klingt an der Stelle bestimmt gut"?
Denkt ihr garnicht drüber nach...?
(=

Also ich denke nicht mehr nach, wenn ich improvisiere.
Wenn man lange genug Sologitarre spielt geht es irgendwann in Fleisch und Blut über, so als wenn man eine Sprache fließend spricht. Beim Sprechen muss ich auch nicht vorher überlegen was ich sagen will. (ok, manchmal ist das allerdings von Vorteil...:D)
Zumindest geht es mir so, aber ich spiele auch schon seit 36 Jahren... :great:

Martin
 
ich hol das hier mal vor, weil ich denk, daß das n wichtiges ewiges Thema is....

"die Musik braucht Zeit zum Atmen" - sehr guter Spruch. Ich übersetz das mal so: n gutes (=gefühlvolles) Solo sollte von innen kommen (und natürlich mit ner guten automatisierten Technik gespielt werden, aber beim Solieren soll man sich auf technik eben nicht konzentrieren), d.h. wirklich mal ruhig atmen und nach innen hören, was da so passiert, und das dann nach außen auf die Saiten geben...

Ist vielleicht mit das Schwierigste, sich selbst immer auf Kommando in diesen "meditativen" (emotionalen) Zustand zu versetzen, und nicht nur technisch was runterzunudeln, was man immer nudelt....

Naja, kann man aber alles üben.

Michael
 
Das nachspielen von anderer Leute Lieder kuriert einen sehr gut von dem Komplex, das die eigenen Sachen zu einfach sind. Ich mach das zwar selten aber wenn passiert es häufig das ich denke "man ist das simpel, da hättest du auch selber drauf kommen können".

Zum Thema "was kann man trainieren": Bendings, Vibrato und Anschlagsdynamik. Das sind nämlich auch die Stellen wo man beim nachspielen hängen bleibt weil man sehr genau hinhören muß, was da eigentlich passiert. Einen 16el Lauf hat man schnell kopiert. Wenn man das Grundtempo drauf hat ist das eine Sache von Minuten.
 
na ja,

das erlernen von techniken ist das eine,....

diese in ein gewisses feeling umzusetzen ,die andere seite,.....

grundformel für mich:

mit so wenig tönen,wie möglich, eine melodie finden,......

ergebnis: so etwas bleibt hängen,während man die speedies umgehend vergisst,......


beispiele gibt es von hr. gilmour genug, und wer ( subjektive meinung ) das gesammte paket,
von ausgereifter technik, spielwitz,melodiefindung, und eine menge feeling sehen will,

der sollte sich mal mit blackmore und co auseinandersetzten,
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben