Der penetrante Schrei

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Jongleur
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Der penetrante Schrei

Die Einen wissen, sie sind zu klein
Die Andern wissen, sie sind zu dick
Die einen fühlen, sich ganz bei sich
Die andern ahnen, es gibt sie nicht

Nur du hast keinen Schimmer
Doch tröste dich - es geht noch schlimmer

Könntet ihr bitte
bitte bitte
Etwas leiser laut schrein
Könntest ihr bitte
bitte bitte
etwas leiser klug sein

Die Einen fühlen, geniale Gaben
Die Andern lieben, ihr Brett vorm Kopp
Die einen schweben, auf schönen Damen
Die Andern leben, für ihren Gott

Und du hast wiedermal keinen Schimmer
Und tröstest dich - es geht noch schlimmer

Könntet ihr bitte
bitte bitte
etwas leiser laut schrein
Könntest ihr bitte
bitte bitte
etwas leiser klug sein

Ein Dummkopf findet immer einen
Der dümmer ist und ihn bewundert
Nur das Genie, das alle hassen
hat mein Vertraun - na gut, mitunter

Willkommen, in der irren Sammlung
Willkommen, in dem irren Haus
Willkommen, in der irren Freiheit
Ich lad Euch ein, ich halt Euch aus, nur

Könntet ihr bitte
bitte bitte
etwas leiser laut schrein
Könntet ihr bitte
bitte bitte
etwas leiser klug sein
 
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Finde ich richtig gut! Ähnlichkeiten mit Personen und Begebenheiten aus dem MuBo (oder jeder beliebigen Community) wahrscheinlich nicht beabsichtigt und rein zufällig, aber irgendwie auch nicht von der Hand zu weisen…

Gruß,
glombi
 
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Herzlichen Dank lieber @glombi für dein „like“!

Ja, ein Schelm, der Arges dabei denkt! ;-)

Aber die Foren bilden nur einen Teil der Inspiration. Auch in den Foren agieren ja die selben Menschen wie überall. Allerdings irgendwie besonders ungehemmt , besonders krass!

Und dieses Krasse spezieller Spezis animierte mich, mir mal scharfzüngige Interviews mit strittigen Schriftstellern und Dichtern anzuschauen. Und sah plötzlich, wie sehr einige von Ihnen unter den gnadenlosen Fragen der selbstherrlichen Fragesteller litten.

Und erkannte plötzlich eine Tendenz zum Scheiterhaufen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Es wird wohl nicht mein letzter Text zu diesem Thema sein!
 
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Ich hätte auch fast gesagt, aha das wird ein Song über Facebook und Co ;)
Nicht übel, der Text gefällt mir sehr gut!
Jetzt bin ich natürlich neugierig, in welche Genre-Richtung der Song dann geht :)
 
Ich habe den Text unterschätzt und bin über die Rückmeldungen hier darauf aufmerksam geworden.
Was mich dazu verleitet hat, waren wohl die ersten Zeilen:
Die Einen wissen, sie sind zu klein
Die Andern wissen, sie sind zu dick
"Die anderen erahnen, es gibt sie nicht" hat meine Aufmerksamkeitsspanne dann wieder erhöht, aber nicht genug, um Augen, Ohren und Herz wieder weit aufzumachen.

Bei Deinem Text anderen Text über die kleine Stadt, das Kaff ging es mir ähnlich. Es ist, glaube ich, der sehr schmale Grat zwischen Eingängigkeit und Beliebigkeit - die ich nicht Dir und keinem Deiner Texte unterstelle, die sich bei mir (und auch in Bezug auf andere Texte) wohl schneller als früher und dennoch gleichwohl einstellt oder doch früher meldet.
Genauer Lesen! Am Ball bleiben!

Aber ist nicht auch genau das Thema vom penetranten Schrei?
Vielleicht trägt auch zur eben geschilderten Unterschätzung bei, dass meine erste unmittelbare Assoziation zum Titel das berühmte Bild "Der Schrei" war - und der Texteinstieg demgegenüber maximal unaufgeregt, alltäglich war?
Und: es geht ja nicht um den eigenen Schrei - da wird eher eine Bitte, in der für mich schon Resignation mitschwingt und von der man ja nicht weiß, ob sie wirklich geäußert wird oder ob sie im stummen Inneren verbleibt - sondern um das Schreien der anderen: um Aufmerksamkeit, um Response, um Gesehen-werden, um Selbstwirksamkeit: Spüren, dass es einen Unterschied ausmacht, ob ich da bin oder nicht. Und um das Lyrische Ich, das wohl im Grundsatz diesem Gefühl die Geltung nicht absprechen - aber eben auch nicht zugeschrieen, niedergebrüllt werden möchte, das unter dieser Übersättigung leidet und um, nun ja: nicht Ruhe, aber Milderung der Lautstärke bittet.

Ich wünsche dem Text eine kongeniale Umsetzung.

x-Riff
 
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Und dieses Krasse spezieller Spezis animierte mich, mir mal scharfzüngige Interviews mit strittigen Schriftstellern und Dichtern anzuschauen. Und sah plötzlich, wie sehr einige von Ihnen unter den gnadenlosen Fragen der selbstherrlichen Fragesteller litten.
Vor kurzem habe ich mit viel Vergnügen und Gewinn das Buch "Ich bin immer nur ich selbst, wer immer das ist" mit Interviews von Bob Dylan aus unterschiedlichen Phasen gelesen - mal tiefschürfende Gedanken, mal Ironie, mal Ausflüge zu diesem und jenem - und mit sehr schönenen Finten und Volten, wenn die Fragestellenden sich als selbstherrlich, uninformiert, desinteressiert oder ähnliches herausstellten.
https://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/ich-bin-nur-ich-selbst-wer-immer-das-ist/hnum/10359669

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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„Ich habe den Text unterschätzt und bin über die Rückmeldungen hier darauf aufmerksam geworden.
Was mich dazu verleitet hat, waren wohl die ersten Zeilen:
Jongleur schrieb:
Die Einen wissen, sie sind zu klein
Die Andern wissen, sie sind zu dick
"Die anderen erahnen, es gibt sie nicht" hat meine Aufmerksamkeitsspanne dann wieder erhöht, aber nicht genug, um Augen, Ohren und Herz wieder weit aufzumachen.

Vielen Dank x-Riff, für deine, mich inspirierende Kritik.

Ja, die Gestaltung der Dynamik eines Textes ist wirklich ein schwieriges Kapitel. Persönlich neige ich dazu, „leise“ zu beginnen, um die Spannung nicht ständig sprunghaft steigern zu müssen. Leise, aber nicht banal.

Andererseits: jedes Individuum, aber auch jede Generation, hat eigene Vorstellungen davon, was „banal“ ist. Gleichzeitig muss ein Autor aber auch unbedenklich seinen Gefühlen folgen können.

Vielleicht sollte man deshalb, dramaturgisch gesehen, zwar ruhig einsteigen, verbal aber trotzdem riskant starten… wäre folgender Einstieg besser?

Mancher Feigling sieht sich - wie einen Stier
Mancher Draufgänger meint nur - er sei zu dick
Ein Sehender ahnt - es gibt ihn gar nicht
und der Blinde fühlt sich - gänzlich bei sich

Genauer Lesen! Am Ball bleiben!

Nein, lieber x-Riff, dem Leser gebe ich niemals die Schuld! Und bei DIR nehme ich an, dass du prinzipiell aufgeschlossen bist. :)

Aber vermutlich lesen wir in digitalen Zeiten alle mehr und hastiger. Das muss man sich, so gut es eben geht, beim Texten immer wieder auf‘s Neue bewusst machen. Was flüssig aus der Feder läuft, ist eben meistens auch geläufig. Dann braucht man offene Kritiker wie Dich, um sich daran zu erinnern , dass gute Kunst zwar immer spielerisch ist, aber ein Spiel eben auch Gewinner und Verlierer hat … bzw nur hohe Einsätze hohe Gewinne generieren. ;-)


Aber ist nicht auch genau das Thema vom penetranten Schrei?
Vielleicht trägt auch zur eben geschilderten Unterschätzung bei, dass meine erste unmittelbare Assoziation zum Titel das berühmte Bild "Der Schrei" war - und der Texteinstieg demgegenüber maximal unaufgeregt, alltäglich war?
Ja, Ich habe bewusst über den Titel eine zusätzliche Verbindung zu dem Bild von Munch herstellen wollen. ;-) Gerade weil das Bild von Munch extrem emotional ist. Während meine Gefühle Andere oft um Zurückhaltung bitten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war zwar nicht gefragt, fand den ursprünglichen Text aber besser. Offener und treffender gleichzeitig…

… Was mE aber nicht gegen den Einwand sprechen muss, dass mein ursprünglicher Einstieg zu geläufig war. Wobei mir spontan einfällt: „beiläufig“ ist besser als „geläufig“. Vielleicht ist mein spontaner erster Änderungsversuch noch zu bemüht, muss ich erst mal drüber schlafen… ;-)

Andererseits ändere ich sowieso sehr gern, jedenfalls freiwillig ;), weil ich dabei meistens etwas lerne. In diesen Falle gefällt mir an beide Entwürfe, dass sie sich nicht widersprechen, nur verschiedene Stimmungen ausstrahlen: mehr entspannte Ruhe hier, mehr angespannte Ruhe da. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein geiler Text! (y)
Ich werde mich jetzt nicht an Interpretationen versuchen, aber er hat mich einfach angesprochen.
:)
 
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Es wird spannend ...
Aber vermutlich lesen wir in digitalen Zeiten alle mehr und hastiger.
Das bestimmt auch - die Reizflutung nimmt zu. Dennoch: ich weiß, dass ich seit einiger Zeit und bis Mitte September mit anderem beschäftigt bin (nicht unfreiwillig, übrigens) und deshalb einen Tunnelblick habe. Das heißt: was normalerweise reicht, mich zu erreichen, reicht zur Zeit nicht hin. Auch hier gibt es Berge und Täler - es beschreibt aber mein durchschnittliches Niveau der Reizaufnahmefähigkeit.
Das heißt aber auch: bin ich überhaupt der Gradmesser? Oder wer ist es generell?

Ja, die Gestaltung der Dynamik eines Textes ist wirklich ein schwieriges Kapitel. Persönlich neige ich dazu, „leise“ zu beginnen, um die Spannung nicht ständig sprunghaft steigern zu müssen. Leise, aber nicht banal.
Ich neige ja einerseits zu: Autor*in bestimmt, andererseits zu: Wirkung bestimmt.
Da wo ich eine Wirkung will, will ich sie auch als Autor. Das habe ich insbesondere bei meinen letzten Texten zu vorhandener Musik gemerkt. Der Text sollte zu der vorliegenden Musik passen. Und damit einem Genre, z.B. tanzbare Musik. Da kann ich dann sagen: das und das und die und den will ich erreichen. Bei anderen Texten, die ich schreibe, habe ich noch kein Bild, sondern will es erst mal rausschreiben. Meistens wird es dann im Laufe der Zeit klarer, worauf ich eigentlich hinauswill. Bei manchen dieser Texte fällt mir dann eine musikalische Umsetzung ein, bei anderen nicht. Mit beidem kann ich gut leben. Der letzte reingestellte Text Rad im Getriebe ist so ein "Ich will mal raus"-Text - da habe ich auch noch keine weiterführenden Pläne ...

Deine Texte würde ich im Genre Chanson oder singer/songwriter oder Pop ansiedeln, womit ich nicht unbedingt eine spezifische musikalische Umsetzung meine, sondern eher, dass der Text eine genau so große Rolle wie die Musik spielt. Bei vielen Popsongs ist das nicht der Fall, bei einigen aber schon.

Ich bin ebenso ein Fan von dem Satz: Wo man die einen gewinnt, verliert man die anderen.
Heißt: Wenn man leise beginnt, verschreckt man viele nicht, andere gewinnt man vielleicht nicht. Beginnt man laut, verschreckt man einige und gewinnt andere.
Damit will ich nicht sagen, dass es beliebig ist - ich will nur darauf hinaus, dass es für mich keine Option ist, auf die eiermilchlegende Wollsau auszusein - jede Entscheidung hat seine Konsequenzen.

Vielleicht sollte man deshalb, dramaturgisch gesehen, zwar ruhig einsteigen, verbal aber trotzdem riskant starten… wäre folgender Einstieg besser?
Finde ich nicht - zum einen, weil es sich nicht reimt. Zum anderen muss es sich glaube ich erst setzen. Zum dritten - siehe oben - vielleicht gewinnst Du mich, verschreckst aber andere: und was wäre damit gewonnen? (Zu dem ersten: Ich weiß, dass sich die erste Version auch nicht reimt (oder nur so ungefähr), aber das muss es nicht, weil es leise auftritt. Wenn es lauter wird, könnten Reime aber gut sein, im Sinne von: die Form beruhigt, der Inhalt nicht ... :)

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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@xRiff:
Das heißt aber auch: bin ich überhaupt der Gradmesser? Oder wer ist es generell?
Der Gradmesser sollte mE immer ausschließlich die jeweiligen Autor*innen sein! Je intensiver man bei sich selber ist, umso sicherer ist fremder Zuspruch. Weil ansonsten das Bedürfnis nach Bestätigung Autor*Innen immer wieder dazu verleitet, unnötige kleine Geschenke an die Leser zu verteilen. Die logische Folge ist irgendwann leider Banalität.

@xRiff -Deine Texte würde ich im Genre Chanson oder singer/songwriter oder Pop ansiedeln, womit ich nicht unbedingt eine spezifische musikalische Umsetzung meine, sondern eher, dass der Text eine genau so große Rolle wie die Musik spielt.
Ja, ein großes Wort gelassen ausgesprochen. Dieses Ziel war früher einfacher zu erreichen als heute, wo die Erstellung eines guten Layouts Tage oder gar Wochen dauern kann, während ein guter Text durchaus in 2 Stunden fertig geschrieben sein kann. Logische Folge: die Komponisten weigern sich oft, ein fertiges Layout zu verändern: Zu viel Aufwand!! Und so wird der Text eben doch meist Sklave der Musik! :-((

Natürlich könnte man auf Basis einer Klavier-Stimme arbeiten, aber dann könnte natürlich der Text beim Produzenten nachträgliche Mehrarbeit auslösen… igitt!! Und so verdrängt die Technik überall den fehlerhaften Menschen, bis der schließlich in der Kunst ausstirbt!
X-Riff: Wenn es lauter wird, könnten Reime aber gut sein, im Sinne von: die Form beruhigt, der Inhalt nicht ... :)
Die liebevolle Beachtung der eigenen Form als stummes Abbild der Seele ist mir ebenfalls sehr wichtig. Wobei mir feedback nur zeigen soll, wieviel Interesse meine Texte wecken. ( soweit ich DIESE überhaupt kenne) Wenn das Interesse gegen Null tendiert, vermute ich als erstes, zu kompliziert geschrieben zu haben. Zugeständnisse an fremde Ansichten vermeide ich möglichst. Ich habe schon als Kind abgetragene Kleidung gehasst… ;-)
 
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während ein guter Text durchaus in 2 Stunden fertig geschrieben sein kann
Ich hab's immer geahnt: als Texter würde ich verhungern. :weep:Ein guter Text geht bei mir nicht unter 15 Arbeitsstunden her.
 
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Der penetrante Schrei
Willst du vielleicht "durchdringend" sagen? "Penetrant" ist zwar ein Synonym, bringt aber noch mehr Konnotationen mit. Zum Vergleich: ein penetranter Geruch, eine penetrante Person.

Ein Dummkopf findet immer einen
Der dümmer ist und ihn bewundert
Nur das Genie, das alle hassen
hat mein Vertraun - na gut, mitunter
Klischee, Klischee, so weit ich seh'.

Bei mir trifft der Text einen Nerv, im unangenehmen Sinn. Vordergründig geht es darum, dass du unter den Zumutungen der Mitmenschen leidest. Dann tust du aber selbst das, was dich an den anderen stört, bist lauthals vermeintlich klüger als die anderen und trägst doch nur zum Lärm bei.

Wenn das Ziel ist, ein paar Worte zum Beat beizusteuern, damit der nicht zu eintönig wird, geht das alles klar. Falls in dem Text auch eine originelle Aussage stecken soll, ist er zu kurz gesprungen.
 
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@murmichel schrieb: Vordergründig geht es darum, dass du unter den Zumutungen der Mitmenschen leidest. Dann tust du aber selbst das, was dich an den anderen stört, bist lauthals vermeintlich klüger als die anderen und trägst doch nur zum Lärm bei.
Lieber @murmichel , bitte tu uns beiden den Gefallen, das LI nicht mit dem Autor gleichzusetzen.

Ansonsten sehe ich das ähnlich wie du, dass die Erwiderung des LIs (eine von vielen Möglichkeiten, Ärger abzuleiten) so kurz wie alle anderen Erwiderungen greift. Alles basiert mE auf Zufall. Alles ist am Ende sinnlos! Und dennoch schreiben wir Lieder, um uns selber (und möglichst Andere mit) zu unterhalten. Und müssen einkalkulieren, das mancher gebildete Leser urteilt: Wohin ich auch seh, alles Klischee!

Danke für Deine Bewertung! :)
 
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Willst du vielleicht "durchdringend" sagen? "Penetrant" ist zwar ein Synonym, bringt aber noch mehr Konnotationen mit. Zum Vergleich: ein penetranter Geruch, eine penetrante Person.

Finde ich jetzt wirklich haarspalterisch.

Den Aspekt des Klischees kann ich aber schon verstehen. So etwas hört man nicht selten auf Poetry Slams.
Trotzdem kann man diese Thematik auch unbeholfener abhandeln und symphatisch ist sie mir ohnehin.

Nur manche Kommatasetzung kriege ich gar nicht auf die Reihe.
 
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@Bruce_911
Nur manche Kommatasetzung kriege ich gar nicht auf die Reihe.
Das verstehe ich natürlich. Mit dieser Kritik versuche ich so gut wie möglich zu leben. Wichtiger als die Grammatik ist mir, als Musiker für Musiker, die gedachten Zäsuren zu verdeutlichen. Ich weiß, wie die meisten Komponisten und Sänger Songtexte lesen. - Was sie meinen, wenn sie von gut vertonbaren Texten reden.

Aber auch Dichter markieren gelegentlich Zäsuren.

Du hast Glück, bei den Fraun, Bellami
Soviel Glück, bei den Fraun, Bellami
Bist nicht klug, nur charmant
Bist nicht schön, doch elegant
Bist kein Held , nur ein Mann, der gefällt

Der Refrain arbeitet durchgehend mit einem Kredikus (-.-). Das würde ich für die Musiker immer so markieren. Für die Öffentlichkeit natürlich mit korrekter Zeichensetzung!

So derartigen Zäsur-Zeichen verdeutliche ich auch bei Gedichten von Rilke MEINE Betonungen. Ich gelegentliche hier übrigens nur Entwürfe für Komponisten.

Aber wenn Euch die Diktion stört, schreibt das ruhig rein. Wie schreibt ihr Entwürfe?
 
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@murmichel Ich werde mich bemühen.

Warum nur „bemühen“? Kannst du dir nicht vorstellen, dass es für einen Dichter reizvoll ist, sich in eine andere Figur reinzuversetzen? Und dass er dabei jedesmal die Erzählperspektive abwägen könnte?

Meinst du, es sei seitens des Lesers höflich, einen Dichter und seine Figur zu trennen? Oder eher klug?

@murmichel : Bei dieser Art von Texten fällt es mir allerdings schwer.

Was willst du mir mit „bei Texten dieser Art“ mitteilen? Welcher Art ist denn dMn dieser Text?
 
Was willst du mir mit „bei Texten dieser Art“ mitteilen? Welcher Art ist denn dMn dieser Text?
Ich vermute: Er ist in der "Ich-Perspektive" geschrieben und nicht deutlich fiktional (Ich bin Astronaut in einem Raumschiff und die Erdstation teilt mir mit, dass es irgendwie Schwierigkeiten gibt).
 
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