deutsch singen -> was beachten?

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hallo,

wir wollen nun von englischen auf deutsche texte umssteigen, um uns herauszuheben und mit mehr emotionen singen können.

unser sänger hat allerdings keinerlei ausbildung. er singt zwar gut, kennt sich aber halt nicht aus.

ich finde, dass deutsche lieder ganz anders (schwerer?) zum singen sind. wenn man englisch singt fällt es nicht so auf wenn man unrein / undeutlich singt usw.

habt ihr irgendwelche tipps für uns? wär es wichtig dass der sänger ein paar gesangsstunden nimmt? was muss man mehr beachten?
 
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Hallo,
deutsche Texte sind ein klein bisschen schwieriger zu singen, weil man die Worte manchmal nicht so schön binden kann und die deutsche Sprache recht konsonantenreich ist. Wichtig ist vor allem eine (über-)deutliche Aussprache. Wenn man den Gesang aufnimmt, muss man umso mehr auf die Aussprache achten.
Beispiel:
Ein Wort endet mit einem weichen "d" - z.B. das Wort Kind. Das muss man wie ein hartes "t" aussprechen, weil man sonst nachher nur "Kinn" versteht. Insgesamt finde ich es aber sehr schön, auch 'mal deutsch zu singen, weil man den Text automatisch inhaltlich und emotional erfasst und nicht erst übersetzen muss. Ist irgendwie authentischer als englisch zu singen. Sehe ich so, obwohl ich gut englisch kann und ein bisschen anglophil bin.
Gesangsstunden würde ich unabhängig davon sehen, ob deutsch oder englisch gesungen wird.
Grüße
Brigitte
 
Englische Texte kann man verstehen ,muß man aber nicht.Bei deutschen Texten hat man(bei deutscher Muttersprach)keine Wahl.Jeder Schwachsinn dringt ungefiltert ins Bewußtsein , daher sollte der Text schon einigermaßen anspruchsvoll sein.
 
stimmt - außerdem ist es meist so, dass Hochdeutsch weniger lächerlich wirkt ;)
 
Deltafox schrieb:
stimmt - außerdem ist es meist so, dass Hochdeutsch weniger lächerlich wirkt ;)

Na ja, kommt darauf an, was man sich so vornimmt.
Ich bin zwar jemand, der keinen Dialekt spricht, aber manchmal
finde ich es schön, den Dialekt aus der Gegend, in der ich geboren
und aufgewachsen bin auch in einem Lied zu hören. Gerade bei
einem ironischen Lied kommt Dialekt ganz gut. Es gibt z.B. eine
Band aus Köln, die heissen LSE und machen echt ganz witzige und gut
gemachte Mucke, die jetzt zwar nicht musikalisch nicht ganz meine Stilrichtung ist, die ich aber vor allem wegen der witzigen Text mag.
Auf Hochdeutsch würde ich mir die wahrscheinlich nicht anhören.
Kommt also ganz 'drauf an.
Grüße
Brigitte
 
@ Brigitte
Das mit dem überdeutlichen "D", also im Grunde dann "T" würd ich jetzt so nicht unterschreiben wollen. Wenn man sich z.B . die neue Tomte-CD anhört, oder allgemein Tomte, dann stellt man fest, dass Thees Uhlmann alles sehr weich ausspricht, manchmal fast schon zu weich für meinen Geschmack. Es kommt natürlich auf die Musik an, die man machen will, aber so bei Sachen, die in die rockigere, alternative, sonstwas-Richtung gehen, find ich extremes Hochdeutsch ziemlich affektiert und nervig.
 
hullabalooza schrieb:
@ Brigitte
Das mit dem überdeutlichen "D", also im Grunde dann "T" würd ich jetzt so nicht unterschreiben wollen. Wenn man sich z.B . die neue Tomte-CD anhört, oder allgemein Tomte, dann stellt man fest, dass Thees Uhlmann alles sehr weich ausspricht, manchmal fast schon zu weich für meinen Geschmack. Es kommt natürlich auf die Musik an, die man machen will, aber so bei Sachen, die in die rockigere, alternative, sonstwas-Richtung gehen, find ich extremes Hochdeutsch ziemlich affektiert und nervig.
Also mir ist es lieber, wenn man den Text versteht.

Grüße
Brigitte
 
Brigitte schrieb:
Na ja, kommt darauf an, was man sich so vornimmt.
Ich bin zwar jemand, der keinen Dialekt spricht, aber manchmal
finde ich es schön, den Dialekt aus der Gegend, in der ich geboren
und aufgewachsen bin auch in einem Lied zu hören. Gerade bei
einem ironischen Lied kommt Dialekt ganz gut.[...]
Kommt also ganz 'drauf an.
Grüße
Brigitte
ja, daher sagte ich auch "meist"
persönlich finde ich eben diese ganzen "wir sind eine Spaßband und singen überzogensten Dialekt"-Sachen einfach abstoßend :redface:
 
Deltafox schrieb:
ja, daher sagte ich auch "meist"
persönlich finde ich eben diese ganzen "wir sind eine Spaßband und singen überzogensten Dialekt"-Sachen einfach abstoßend :redface:

Ok, verstehe schon :)

Kommt vielleicht auch auf den Dialekt an.
Ich sehe, du kommst aus Schwaigern, was irgendwo in der Nähe
von Heilbronn liegt ?

Oder ist es ein anderes Schwaigern?

Ich habe mal ein Jahr in der Nähe von Crailsheim gewohnt.
Normalerweise habe ich nicht so grosse Probleme, Dialekte zu
verstehen, aber in Crailsheim, dachte ich, ich steh im Wald und
verstehe gar nichts mehr.
Das ist doch keine Sprache, sondern eine Halskrankheit.
Bitte jetzt nicht übel nehmen.
Vielleicht kommt es einfach 'darauf an, ob man den Dialekt mag oder
nicht. Na ja, ist ja auch nicht so wichtig. Soll ja jeder hören, was er
möchte...

Grüße
Brigitte
 
Crailsheim ist ja noch gar nix. Geht mal hinter Reutlingen auf die Alb...
Cholera, Lepra, Vo'dr' Alb'ra!

Aber noch mal on Topic: Es gibt ja auch Künstler, die deutsche Mucke machen (Grönemeyer, Westernhagen, Pur, Juli, Silbermond, Reinhard Mey etc). Hört euch da mal durch. Man kann bei diesen Leuten - egal ob die Mucke gefällt oder nicht - gut heraushören, wie die Deutsch singen.
 
was muss man mehr beachten?
Beim Umstieg von Englisch auf Deutsch sollte man beachten, dass ein solcher Sprachwechsel nahezu automatisch Änderungen beim Aufbau von Gesangsmelodien nach sich zieht. Wie oben schon erwähnt wurde, ist die deutsche Sprache reich an Zischlauten, harten Konsonanten und anderen Feinden gedehnter, fließender Melodik. Will man eine gut verständliche, an die alltägliche Sprache angelehnte Silbenbetonung nicht aufgeben, kann das den gewohnten anglophilen Melodien evtl. im Wege stehen.
 
RIG schrieb:
Beim Umstieg von Englisch auf Deutsch sollte man beachten, dass ein solcher Sprachwechsel nahezu automatisch Änderungen beim Aufbau von Gesangsmelodien nach sich zieht. Wie oben schon erwähnt wurde, ist die deutsche Sprache reich an Zischlauten, harten Konsonanten und anderen Feinden gedehnter, fließender Melodik. Will man eine gut verständliche, an die alltägliche Sprache angelehnte Silbenbetonung nicht aufgeben, kann das den gewohnten anglophilen Melodien evtl. im Wege stehen.
Ja, das stimmt. Umso beeindruckender finde ich es, wenn z.B. bei einem Musical, der englische Text auf deutsch übersetzt wird, Sinn macht und auch noch singbar ist. Da haben sich die Menschen, die das übersetzen, echte Mühe gegeben.
Grüße
Brigitte
 
Masterstroke schrieb:
Englische Texte kann man verstehen ,muß man aber nicht.Bei deutschen Texten hat man(bei deutscher Muttersprach)keine Wahl.Jeder Schwachsinn dringt ungefiltert ins Bewußtsein , daher sollte der Text schon einigermaßen anspruchsvoll sein.

atomrofl

Ist dir schon klar, dass nach dieser Argumentation auch englische Musik zwanglaeufig anspruchsvoll sein muss, weil die Muttersprache der Englaender Englisch ist und bei denen darum diese Texte "ungefiltert ins Bewußtsein" dringen.
 
Ich bin in der Tat sehr froh,daß Englisch nicht meine Muttersprache ist.Ich müsste warscheinlich in die reine Instrumentalmusik flüchten.:D
 
IcePrincess schrieb:
Crailsheim ist ja noch gar nix. Geht mal hinter Reutlingen auf die Alb...
Cholera, Lepra, Vo'dr' Alb'ra!

Aber noch mal on Topic: Es gibt ja auch Künstler, die deutsche Mucke machen (Grönemeyer, Westernhagen, Pur, Juli, Silbermond, Reinhard Mey etc). Hört euch da mal durch. Man kann bei diesen Leuten - egal ob die Mucke gefällt oder nicht - gut heraushören, wie die Deutsch singen.

Man kann über Westernhagen, Juli und Silbermond denken, was man will (in meinem Fall nix Gutes), aber Pur als Künstler zu bezeichnen, kann ich so nicht stehen lassen.
 
Brigitte schrieb:
Ok, verstehe schon :)

Kommt vielleicht auch auf den Dialekt an.
Ich sehe, du kommst aus Schwaigern, was irgendwo in der Nähe
von Heilbronn liegt ?

Oder ist es ein anderes Schwaigern?

[...]
Das ist doch keine Sprache, sondern eine Halskrankheit.
Bitte jetzt nicht übel nehmen.
Vielleicht kommt es einfach 'darauf an, ob man den Dialekt mag oder
nicht. Na ja, ist ja auch nicht so wichtig. Soll ja jeder hören, was er
möchte...

:D :great:
Halskrankheit ist gut ^^ und ja, ist besagtes Schwaigern bei Heilbronn :)
Ich mein, ich mag meinen Dialekt, beziehungsweise ich fühl mich etwas seltsam, wenn ich hochdeutsch rede, aber ich versuche auch, den Dialekt nicht zu extrem einzusetzen, wenn's drauf an kommt :)

desweiteren schreibe ich nicht im Dialekt, außer mal aus Jux, aber es gibt ja einige, die meinen, im Chat oder so, umganssprachlich schreiben zu müssen
"hey hasch scho mitgriegt, morge isch koi schul" :screwy:

naja und in Musik finde ich persönlich das eben meist auch recht lächerlich, wobei das vielleicht auch eher diese "schwäbisch"-Sache ist, wo es dann inhaltlich und musikalisch meist ziemlich hapert
das Lied "die Allerschürfste" von den Ärzten finde ich zum Beispiel wieder sehr amüsant mit dem berliner Dialekt :)
 
Brigitte schrieb:
Ja, das stimmt. Umso beeindruckender finde ich es, wenn z.B. bei einem Musical, der englische Text auf deutsch übersetzt wird, Sinn macht und auch noch singbar ist. Da haben sich die Menschen, die das übersetzen, echte Mühe gegeben.
Grüße
Brigitte

Die haben das (Germanistik + Anglistik) auch oft studiert.:cool:

greetz: bobthemage

pe-ess: Ich finde BAP ganz bestimmt nicht lächerlich (wg/Dialekt). Was die deutsche Sprache angeht: Heinz Rudolf Kunze macht Rock´n´Roll mit deutschen Texten und es funktioniert. Und richtig, auch PUR singt deutsch bei anglophoner Musik. (Hartmut Engler [PUR] klingt übrigens in Englisch ziemlich bekloppt)

Gruss: bobthemage
 
Meine absolute deutsche Lieblingsband ist Eisregen(weiss nich obs jemand kennt)
Die Texte sind vom Aufbau wirklich genial, was dadurch kommt das Hauptsächlich sich immer sehr leichte reimungen darin befinden.
Das macht nen deutschen Text um einiges Flüssiger finde ich.
Also vlcht mal Eisregen-Lyrics begutachten^^

MfG. Mz
 
blow schrieb:
Man kann über Westernhagen, Juli und Silbermond denken, was man will (in meinem Fall nix Gutes), aber Pur als Künstler zu bezeichnen, kann ich so nicht stehen lassen.

Au weia, blow...:mad:

4- bis 6-stimmiger Gesang, bis zu 20! durchkomponierte Instrumente, im Fall der Klassik-Tour bis zu 100 Instrumente. Eingängige, aussagekräftige, deutsche Texte. Das muss dir nicht gefallen, aber dahinter steckt Können. Und Kunst kommt von Können. Das werden dir gerne 10- bis 15- Tausend zahlende Zuhörer und -schauer pro Konzert bestätigen. Ich bin kein dezidierter PUR-Fan, war aber inzwischen meiner Freundin zu Liebe auf mehreren Konzerten von PUR. Und ich kann dir als jemand, der von Musik lebt, sagen: du wirst nicht erleben, dass bei PUR dilletantisches oder liebloses oder belangloses dargeboten wird. Viele Lieder von PUR sind einfach gestrickt, wenn du sie auf eine Gitarre und einen Sänger reduzierst. Aber auch das muss gekonnt sein.

Im Gegensatz dazu bin ich schon aus vielen Konzerten vorzeitig gegangen, weil bei den Bands eigentlich immer nur ein Merkmal zu finden war und zwar die übertriebene, an Körperverletzung grenzende Lautstärke.

Merke: wer laut genug spielt kann vertuschen, dass er überhaupt nicht spielen kann.

Bands, bei deren Mitschnitten 90% der Aufnahme über dem Clippingbereich liegen, deren Tonart der Stücke sich selbst mit einer Fourier-Analyse nicht mehr bestimmen lassen produzieren keine Kunst, sondern akustische Umweltverschmutzung. Misch´so eine Band mal wie PUR ab und die Leute lachen sich tot über Kids, die ins Mikro gröhlen, kotzen und rotzen und das als Botschaft oder Kunst verkaufen wollen.

Botschaften, die nicht verständlich versand werden, sind in sich nichtig. Und wer sich der Kommunikation entzieht, entzieht sich auch der Kunst.

sorry, aber das musste ich mal loswerden, und ist ganz bestimmt nicht als persönlicher Angriff auf dich gemeint.

Gruss: bobthemage:cool:
 

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