DIANA KRALL - ist das reiner Jazz oder Soul mit Jazzeinschlag

  • Ersteller Joachim_H
  • Erstellt am
weil sie auch ihr Piano Spiel auf einem Meisterklavier spielt, auf einen echten Steinway! Ich finde das als Qualität ausgezeichnet. Sie beherrscht doch das Klavier und das ist klingende Musik.

Was ist denn an einem Steinway ein "Meisterklavier" ??
Die Dinger sind doch nicht schwerer zu spielen als irgendwelche die von der Konkurrenz oder ?
Und wie kannst du das als Qualitätsmerkmal nehmen ? Zehntausende von Platten wurden auf Steinways aufgenommen.
 
Das grenzt ja schon an Unverschämtheit! ;)
Wo du doch selbst erst andere Musik als "depressiv" bezeichnet hast, wo ich das ganz und gar nicht so empfinde.
Also: Wenn Paule das depressiv findet, seh ich keinen Grund ihm da zu wiedersprechen.



Du musst ja ein Highspeed-Tänzer sein. Charlie Parker bewegte sich immer so im Bereich von etwa 200-330 bpm. Drum&Bass als "schnellste" der elektronischen Tanzmusikrichtungen ist bei etwa 180 bpm.

Hallo erstmal!
Wie gesagt, wäre ne Extradiscussion wert, warum wer was wie empfindet_und ob man sich Eingehend mit der Materie befaßt hat, um solche Entscheidungen treffen zu können.

Es ist wie verhext. Ich habe mir Solveig nochmal angehört, und je mehr man in diese Stücke reinhört, je mehr findet man einen Faden darin. Ich hoffe, ich kann jetzt ein Statement abgeben, daß weniger von Unwissenheit und dem ersten Eindruck geprägt ist.
Meine Aussage, es wäre mir zu depressiv, möchte ich hiermit zurückziehen, denn der fehlende oder spärliche Background, instrumental gesehen, beeinflußt in der Hinsicht ungemein_und so kann es passiern_daß eigentlich heitere und fröhliche Inhalte als depressiv empfunden werden. Es ist schon schwer zugänglich, man muß mehrmals reinhören. Fröhlich und melancholisch zugleich, daran hat man schwer zu knabbern.
Aber das ist es wohl, was Jazz ausmacht. Man muß zwischen den Zeilen lesen.


Und bei Paule bin ich mir nicht sicher, ob er nur stänkern will oder ernsthaft was zum Thema beitragen.

Charlie Parker: ja so hats wohl angefangen, aber muß das der Maßstab sein?
Hab mich mit Bebop wohl etwas verritten. Wenn, dann sinds mehr Swingelemente in Dianas Stücken. Nicht auf der "The look of love", sondern auf ihren anderen Alben.
Die "The Look of love" ist durchgängig inklusive einiger Latingrooves mit ruhiger Orchestermusik untermalt. :redface:

Die Diskussion tut mir gut, ich lerne jedenfalls dazu.

Gruß,
Joachim
 
Wie gesagt, wäre ne Extradiscussion wert, warum wer was wie empfindet.
Und bei Paule bin ich mir nicht sicher, ob er nur stänkern will oder ernsthaft was zum Thema beitragen.

Aber Du stänkerst zuerst einmal prophylaktisch gegen mich, obwohl Du Dir nicht sicher bist ob ich was ernsthaftes zum Thema beizutragen habe? Wieso wunderst Du Dich überhaupt noch? Deine Seitenhiebe waren einfach unnötig und Schluss damit! Ich bin ein Unwissender gegenüber der vorzüglichen Jazz-Musikerin DIANA KRALL, wie Du gegenüber Musikern, mit denen Du Dich nicht auseinander gesetzt hast. Wer DK ist, das habe ich heute mitbekommen, weil ich mich über sie wissend gemacht habe. Sie ist einfach toll für mein einfach gestricktes Gemüt, eine geniale Musikerin!

1. Sie hat ein riesiges Reportuar, was ihre Musikstielrichtungen anbetrifft, das rechne ich ihr sehr hoch an! So hat sie z.B. Songs, die ich dem Blues zurechnen würde. Allerdings nur in ihrer Hauptmusikrichtung des Jazz und das klingt in meinen Ohren wunderbar, ohne Provokation gegen Dich. Sie versteht ihr Handwerk und wenn sie Geld verdienen muss, lass ich es gelten, wenn sie dazu "Dunkel oder Düster" klingt, weil auch sie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten hat. Depressiv war in meiner Aussage nicht richtig getroffen, weil sie nicht krank klingt!

2. Sie ist mit dem Musiker Elvis Costello seit 2003 verheiratet, mit dessen Unterstützung sie den Mut fasste zu texten und zu kompinieren, das sollte man doch wissen, wenn man über Diana Krall diskutiert. Übrigends ist sie Mutter von Zwillingen, schaffen nur Vereinzelte. Als Vater und Opa kann ich ein Lied über dieses Thema singen.

3. Als ihre Vorbilder bezeichnet Diana Krall Carmen McRae und vor allem Nat King Cole, die ebenfalls Sänger und Pianisten waren.

4. Warum hast Du nicht darauf verwiesen?

5. Esther Offarim ist eine Musikerin, mit der ich groß geworden bin und sie steht ohne wenn und aber für Folkmusik, nicht für Jazz, auch mit ihrer begnadeten Stimme. So habe ich sie in meiner Erinnnerung, auch wenn Abi, ihr damaliger Mann ein Schuft war!
 
Öhm....ich habe auf Costello zugegebenerweise etwas verhalten verwiesen ;)
Und ich denke, sein Einfluss auf Krall ist nicht zu knapp. Er selbst war immer ein Grenzgänger und hat nie das gemacht, was man von ihm erwartete. Das hat ihn für mich immer sehr interessant gemacht. Gerade die Stücke von und mit ihm finde ich wunderschön. Das hier schon angesprochene "The Girl in the other room" oder "Almost blue". Dieses Stück war ursprünglich Chet Baker gewidmet, der - ohne dies zu wissen - es gecovert hat. Ich habe diese Version. Es ist definitiv Jazz. Nun könnte man den Umkehrschluss ziehen, und behaupten D. Krall singt dieses Stück, also ist das Jazz. Es hat sich kaum was verändert. Fast dieselbe Besetzung, dieselben Harmonien, nur das die Trompete anstelle von Krall´s Stimme spielt.
Es ist schwer da eine Grenze zu ziehen. Es hängt auch immer von dem jeweiligen musikalischen (nicht wertend gemeint) Background eines jeden einzelnen ab.


OT
Und manchmal frag ich mich, warum hier teilweise so scharf geschossen wird. Es geht doch nur darum hier seine Meinung zu äußern. Wenn jemand diese Musik als depressiv empfindet, dann ist das eine Meinung. Und wenn es jemand gibt, der meint nur mit Steinways gute Aufnahmen machen zu können, ist das eine andere Meinung. (ich weiß, es war anders gemeint ;)) Ich muss sie ja nicht teilen, sondern kann versuchen mit Argumenten eine andere Position zu vertreten.

Gibt´s überhaupt einen Thread darüber, wie wir hier teilweise miteinander umgehen? Ich weiß, es gibt die Boardregeln. Also Toleranz ist etwas anderes!
 
Hallo, Paule514!
Ich glaub, Du weißt jetzt mehr als ich. Gut nachbereitet.:)
Ähhmm...alle Achtung. Naja, und ich finds schön, daß Dir auch sowas gefällt.
Ich weiß, daß "Gefühlsduselige Musik" es schwer hat, die Herzen zu brechen, weil wir doch ach so harte Burschen sind.:) Sowas ist zum kotzen, generell gesehen.
Und das Auswendiglernen von Biographien ist kein Muß, um eine(n) Künstler(in) grob beurteilen zu können. Aber das ehrt Dich. Respekt.

Hallo, Mod_Paul!
Die Flak ist in Stellung gebracht, brauche nur noch die genauen Koordinaten.:great:
Dann kann scharf geschossen werden.
Was soll man machen. Nirgendwo scheint man mehr von seiner Meinung und Gefühl überzeugt zu sein, als in der Musik.
Ich habe z.B. Angst, daß sich die Hip Hopper und die Metaller mit Plattenspielern und Stahlketten bewerfen, wenn man sich deren Threads mal anschaut.

Gruß,
Joachim
 
:D
Und das Auswendiglernen von Biographien ist kein Muß, um eine(n) Künstler(in) grob beurteilen zu können. Aber das ehrt Dich. Respekt.

Welche Biographie meinst Du? Ich habe mich nicht überfordert mit dem was ich von der Musikerin Wissen wollte? Kannst nicht anders oder wie soll ich den Satz im Zitat vertstehen? Macht weiter, ist besser so!:D:D
 
Ich hab von Diana Krall das Album "The Girl in die Other Room" und das ist wirklich gut. Das ist mE kein Schmalz- oder Hausfrauenjazz, sondern richtig ernstzunehmen. Pop-orientiert und entspannt, ja, aber dennoch ohne auf die Komplexität und harmonische Ausgefeiltheit des modernen Jazz zu verzichten.

Die anderen Alben von ihr, die von Stil deutlich anders sind, kenn ich nicht und ich bin ehrlich gesagt auch nicht heiß drauf, diese kennenzulernen, da diese Art von Jazz eher weniger meine ist.
 
Ich finds gut. Und zwar nicht nur "The Look Of Love". Wenn ich mir die Beatles anhöre würde ich es auch nicht schaffen, das nicht mehr so "genial" zu finden, als wie wenn ich ein Kind wäre. Und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich mir als Kind auch nie wirklich Gedanken gemacht, ob eine Musik jetzt irgendwelche Neuerungen bringt oder nicht. Neuerungen sind von Diana Krall vielleicht nicht unbedingt zu erwarten, aber IMHO immer gute Jazz Platten, die man auch mal ganz entspannt genießen kann. Zu "The Look Of Love" kann ich nur sagen: Absolut schönes Album. Schöne Arrangements, schöne Musik. Ich finde auch den Gesang passend. Oder "When I Look In Your Eyes" - Devil May Care. Find ich Klasse. Die Frau steht zu recht dort wo sie ist. Gleiches gilt für John Pizzarelli - bisschen eigenwilliger Gesang aber der Typ swingt einfach derbe gut was weg. Von den Singenden Instrumentalisten... instrumentationierenden Sängern finde ich aber letztlich Joni Mitchell noch am coolsten... die im übrigen auch ne coole Mainstream-Jazz (mit Strings) Platte gemacht hat. "Both Sides Now"... da hat sie "You've Changed" aufgenommen - Gänsehaut! Achso... und wie schon erwähnt wurde: Bei Krall hat Claus Ogerman nach langer Jazzpause Arrangements gemacht. Ein Mann dessen Biografie vielleicht mal spaßeshalber lesen kann.
 
joni mitchelll hat aber mittlerweile mehrere Jazz Platten mit Orchesterbegleitung raus gebracht. Ich hab zumindest noch ein doppelalbum, "travelouge", auch sehr schön.
 
joni mitchelll hat aber mittlerweile mehrere Jazz Platten mit Orchesterbegleitung raus gebracht. Ich hab zumindest noch ein doppelalbum, "travelouge", auch sehr schön.

Hi, but she came from a folky and flower power background.
Habe auf TUBE nichts jazziges von ihr gefunden. Jonis Stimme ist beeindruckend klar und kräftig.


Ich glaube zu wissen, was eingefleischte Jazzkenner an Diana Krall und ähnlichen Sängern/Sängerinnen vermissen. Die Ecken und Kanten, und es groovt stellenweise zu viel, was beim Jazz nicht sein darf (zu rund produziert). Und genau das liebe ich an diesem Hausfrauenjazz. Es steckt von allem etwas drin. Na wenn das keine Kunst ist.
Er hat nicht zu viele Ecken und Kanten und sich dahinschleppende Phasen. Es werden keine Experimente gemacht, die auf Eigenwilligkeit beruhen. Musik unterliegt eben immer noch Gesetzen und Regeln, die beachtet werden wollen, wenn man den Zuhörer begeistern möchte. Yeah!:great:

Gruß,
Joachim
 
@langfingerli:
Sagen wir so - ich weiß in etwa, was fürn Stil sie da spielt und kenn auch einige Stücke draus, aber ich hab nie die kompletten Alben gehört.
 
Hi, but she came from a folky and flower power background.
Habe auf TUBE nichts jazziges von ihr gefunden. Jonis Stimme ist beeindruckend klar und kräftig.

1. Joni Mitchell - The Dry Cleaner from Des Moines Hier noch ein Ausschnitt einer weiteren Interpretation des selben Stückes.

2. Joni Mitchell-GOD Must Be A Boogie MAN

3. Pat Metheny Solo (Joni Mitchell)

4. Jaco from 1980 with Joni

Der Pianist Herbie Hancock hat 2007 ein Album aufgenommen, das der Musik seiner geschätzten Kollegin Joni Mitchell ein Denkmal setzt.
„Nur so, meint der Pianist, könne man den Jazz am Leben halten“.
Ein schöneres Kompliment kann man von einer Jazzgröße wie HH nicht erhalten. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich es auch nicht wusste, dass JM im Jazz beheimatet ist und das bereits schon seit ihrer Kindheit. WELT-ONLINE führte ein Interview mit HH, das ich nicht vorenthalten möchte.

An der Diskussion finde finde ich es jetzt hochinteressant, dass sich über Joni M., Elvis Costello, der Bogen zu Diana Krall wieder schließt. Die schätzen sich gegenseitig und Wissen sehr genau was sie können. Klasse! :great:
 
Was ich interessant finde, ist eure Ansicht über Jazz. Ich würde orchestrierte Werke - so möchte ich das mal ganz bewußt nennen - sicher nicht als Jazz einordnen, vielleicht als eine Form, die Akkorde und vielleicht noch Spielweisen aus dem Jazz mitbringt, also eher als eine Fortführung der Klassik.

Heute wird jeder Musik, die mehr als drei Akkorde verwendet, schon das Label "Jazz" aufgedrückt.

Jazz ist für mich Freiheit, Improvisation, Rebellion, sicher nicht schnieke piefke in der Nichtraucherabteilung sitzen...

Jazz ist Coltrane, Monk, Blakey... - heute sicher Archie Shepp - nein, kein Till Brönner, der nicht, der ist für die Hausfrauen zuständig - sicher auch kein schlechter Job... ;)

Neulich fragte man, ob man auch klassische Musik hören würde - "ja, sicher - ich habe auch ein paar Platten von Richard Claydermann..."

Der - sicher gute und sehr erfolgreiche - Andre Rieu macht ja auch Klassik...

Joa... was soll man da noch sagen...? Selbst, wenn die Musik gut ist... ein Brötchen ist nun mal kein Bauernbrot, da ist halt mal ein Unterschied....
 
Hi PVaults,

dann hör dir doch mal Miles Davis' Aufnahmen mit dem Orchester Gil Evans - z.B. Miles Ahead oder Sketches of Spain - an ... das ist kein Jazz!?! :eek:

Oder George Gershwins Rhapsody in Blue ... das ist kein Jazz?

Der Jazz ist heute zum großen Teil genauso "etabliert" wie andere Musik-Genres und wird schon lange nicht mehr nur in verräucherten Kellerkneipen gespielt - und das nicht nur wegen des Nichtraucherschutzes ;)

Greetz :)
 
@PVaults
Bei Vokalem Jazz sehe ich es nicht so eng mit evt. fehlender Rebellion, auch wenn Leute wie Sindrel Endresen natürlich absolut fantastisch und mehr oder weniger auch nötig in der Musiklandschaft sind.
http://de.youtube.com/watch?v=UBRVI5uaIM4
Deiner Meinung zu Andre Rieu und Till Brönner muss ich mich uneingeschränkt anschließen. Die haben sicher ihre Daseinsberechtigung und machen viele Menschen glücklich, aber echte Kunst sieht anders aus, nicht wahr?

Zu Archie Shepp: War das nicht der olle, abgehalferte Free Jazz-Onkel, der eher mal nicht spielen konnte? Hatte der überhaupt jemals Revelanz im Schatten von Ornette, Don Cherry, Eric Dolphy & Co.?

@peter55
Die Werke von Gil Evans und Miles sind Big Band-Musik, klassische Instrumente hin oder her, hier befinden wir uns uneingeschränkt auf jazzidiomatischem Terrain, während bei Diana Krall ein ähnlich dicker Schwulst (wie heißt das Substantiv zu "schwülstig"?) aufgefahren wird wie bei so mancher Frank Sinatra-Aufnahme. Dieser gehört übrigens dem Traditional Pop an; genau wie die ganzen Showtunes im Realbook, während ich George Gershwin eher als klassischen Komponisten, denn als Jazzmusiker sehen würde.
 
Die haben sicher ihre Daseinsberechtigung und machen viele Menschen glücklich, aber echte Kunst sieht anders aus, nicht wahr?
:D:D:D

Zu Archie Shepp: War das nicht der olle, abgehalferte Free Jazz-Onkel, der eher mal nicht spielen konnte? Hatte der überhaupt jemals Revelanz im Schatten von Ornette, Don Cherry, Eric Dolphy & Co.?
Doch, hat er. Der KANN spielen, es ist nur ein wenig schwer, ihm immer folgen zu können, aber es geht, natürlich nicht beim ersten Hören.
Zumal: Er macht einfach sein Ding, so liebe ich es, wurscht, was der Rest der Welt sagt.

@peter55
Die Werke von Gil Evans und Miles sind Big Band-Musik, klassische Instrumente hin oder her, hier befinden wir uns uneingeschränkt auf jazzidiomatischem Terrain, während bei Diana Krall ein ähnlich dicker Schwulst (wie heißt das Substantiv zu "schwülstig"?) aufgefahren wird wie bei so mancher Frank Sinatra-Aufnahme. Dieser gehört übrigens dem Traditional Pop an; genau wie die ganzen Showtunes im Realbook, während ich George Gershwin eher als klassischen Komponisten, denn als Jazzmusiker sehen würde.

Ja, denn nicht alles, was mit Jazz-Akkorde arrangiert/komponiert ist, ist Jazz. Sonst wäre Bach auch Jazz, nicht?

Schau dir, lieber Peter, mal an, WAS da heute alles unter dem Label "JAZZ" vermarktet wird - Kathie Melua (wird die so geschrieben...?) und Konsorten, sobald mal kein Synthie oder keine E-Klampfe dabei ist, schreit man da schon "Jazz".
Das ist genauso mit dem Label "Hip-Hop", "Soul" ("Nu-Soul" und wie das alles so heißt...), "Gospel" etc. - grausam, wie man da (alte) Klasse und völliges Unvermögen mischt - und das beste daran ist, daß das mit dem Ursprungsgedanken nichts mehr zu tun hat - womöglich mangels musikalischer und ggf. anderer Bildung, dabei hätte ja schon das mehr als zweifelhafte Wikipedia ausgereicht, um eine grundsätzliche Klarstellung der künstlerischen/musikalischen Relevanz zu erhalten. Es reicht halt nicht, sich nur mit einem Themengebiet zu beschäftigen, gerade, wenn es um Musik geht.

Ich möchte da auch ganz klar unterscheiden zwischen gutem Handwerk - wie das bei einigen oben erwähnten Künstlern zweifelsohne der Fall ist - und einem künstlerischen Gedanken, der freilich nicht DEN kommerziellen Erfolg verspricht.

Sicher, es ist ja gut, wenn Brötchen und ggf. die Butter und eine Scheibe Wurst auf dem Tisch stehen, trotzdem sollte man sich nicht anmaßen wollen, ein kommerzielles Produkt - so gut es auch immer sein mag - auf so eine Laufbahn wie "Kunst" zu schießen, das kann nicht gutgehen, so ein um sich selbst kreisender Satellit stürzt irgndwann unweigerlich ab.

Nochmal: Weder Chords noch Rhythmus machen aus einem Stück ein Jazz-Stück, es ist die Umsetzung und der Gedanke, der aus dieser Musik Jazz macht.

Und ganz ehrlich: Die ganze Zeit habe ich bei sämtlichen hier vorgestellten Stücken auf ein echtes (improvisiertes) Solo gewartet...nix kam da, gar nix...nulll...
 
Mir geht diese Katalogisierung schon seit langem auf den Zünder. Scheint wohl eine typisch deutsche Krankheit zu sein, alles minutiös auflisten und einordnen zu müssen? Mir reicht es wenn Musik gut gemacht ist, da kann sie heissen wie sie will. Es gibt im Prinzip nur zwei Arten von Musik - gute und schlechte.

Das steht wohl in Sachen handwerklicher Ausführung bei Diana Krall (vielmehr ihrerer Band) ausser Zweifel. Als Schlagzeuger kann ich zwar nur über den Drumpart urteilen, aber der ist grandios besetzt. Jeff Hamilton ist wohl einer der derzeit besten Jazztrommler.
Und was ist an Musik, die gefällt schlecht? Ist mir jedenfalls lieber als so Freejazz-Gedudel mit dem man Katzen vertreiben kann, wer will sowas WIRKLICH hören? Ich wage mal zu behaupten, dass da nicht wenige im Publikum hocken, damit mit man sie als Intellektuelle erkennt, Ahnung von dem was da vor sich geht, haben sie wohl eher nicht.

Manche mögen mich jetzt als Banause bezeichnen, damit kann ich gut leben.;)
Nur weil Musik ewig kompliziert ist und sie bis auf eine handvoll Experten kein Mensch versteht, muss das nicht heissen, dass sie besser als, die, die mehr Leute mögen.
 
Nicht jedem steht der Sinn nach abstrakter "Kunst".
 
Es gibt im Prinzip nur zwei Arten von Musik - gute und schlechte.
Falsch! Nur solche, die gefällt oder nicht! Sonst gäbe es ja nur gute Musik, wenn die Leut´ das mal merken würden, was sie da so serviert bekommen!

Das steht wohl in Sachen handwerklicher Ausführung bei Diana Krall (vielmehr ihrerer Band) ausser Zweifel. Als Schlagzeuger kann ich zwar nur über den Drumpart urteilen, aber der ist grandios besetzt. Jeff Hamilton ist wohl einer der derzeit besten Jazztrommler.
Handwerk ist sehr wichtig, da gebe ich dir voll und ganz recht. Nur macht Handwerk allein keine gute Musik aus, sonst könnte das ja jeder Rechner besser, weil fehlerfrei.
Fehlerfreie Musik ist aber langweilig, weil nicht menschlich. Musik ist ja eine Art Kommunikation, und nicht das richtige Vorzählen von Noten allein.
Einigen wir uns mal auf den Begriff "Handwerks k u n s t", da sind wir dann beide näher dran, nicht? ;)

Und was ist an Musik, die gefällt schlecht?
Es k a n n sein, daß es da nichts Schlechtes dabei gibt, m u ß aber nicht, was oft genug der Fall ist...

Ist mir jedenfalls lieber als so Freejazz-Gedudel mit dem man Katzen vertreiben kann, wer will sowas WIRKLICH hören?
Ich!

Ich wage mal zu behaupten, dass da nicht wenige im Publikum hocken, damit mit man sie als Intellektuelle erkennt, Ahnung von dem was da vor sich geht, haben sie wohl eher nicht.
Das ist sicher so. Genauso wie da ein Typ mit einem Porsche rumfährt, und trotzdem keine Kohle hat. Was auch egal ist, die Musiker freuen sich, weil ein paar Leute da sind, und sie somit auch wieder was zu beißen bekommen.

Ob die Leute eine Musik aus irgendwelchen Gründen gut finden und nichts verstehen, ist das doch echt egal.

Ich denke aber, wenn ein G e f ü h l vermittelt wird - egal welches - braucht es wirklich auch kein Verständnis irgendwelcher Harmonie-, Satz- und Formenlehre mehr.
Freilich hat man aber mehr Freude, wenn man zudem die Schönheit des Aufbaus einer Musik erkennt, und Echtheit von Fälschung unterscheiden kann, was zugegebenermaßen manchmal nicht einfach ist.

Nur weil Musik ewig kompliziert ist und sie bis auf eine handvoll Experten kein Mensch versteht, muss das nicht heissen, dass sie besser als, die, die mehr Leute mögen.
M u ß nicht so sein, k a n n aber... ;)
 

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