Diatonisch mit chromatischem Bass?

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Ja, die Beispiele sind schon teilweise echt abgefahren!:D

Wobei ich hier auch Chnöpfleri recht gebe - fehlende Choreografie lässt sich nicht durch Lautstärke ersetzen.:igitt:

Aber ich habe jetzt doch noch mal ne Frage bezüglich des Eingangsthemas. Als "chromatisch gleichtönig" spielender hadere ich immer wieder mal damit, dass ich mit meinem Stradellabass nur eine begrenzte Zahl an Akkorden abbilden kann. Und stelle mir das dann immer noch beengter vor, wenn ich dann auf wecsheltönigen Instrumenten mit noch weniger Bässen frei spielen will. Von daher sind mir die kleinen wechseltönigen Kisten immer schon sein bisschen suspekt gewesen und aus der Sichtweise erscheint mir der Einsatz einer vielseitigeren Bassseite auch bei wechseltönigen sinnvoll, da sich damit mehr Möglichkeiten eröffnen.

-> Hat denn der Spieler aus dem Eingangsvideo nun einen Standardbass, der ebenso wie der Diskantteil wechseltönig ist, oder einen komplett gleichtönigen Standardbass? .... Das habe ich noch nicht ganz begriffen , bzw. konnte dies bis dato auch nicht raushören aus dem Video...
 
Von daher sind mir die kleinen wechseltönigen Kisten immer schon sein bisschen suspekt gewesen und aus der Sichtweise erscheint mir der Einsatz einer vielseitigeren Bassseite auch bei wechseltönigen sinnvoll, da sich damit mehr Möglichkeiten eröffnen.
Ja, man kann viel ausprobieren. Allerdings hat jeder Zusatz, jede Erweiterung auch ihren Preis, der sich in mehr Gewicht und mehr Volumen niederschlägt, wodurch das Instrument schwieriger zu spielen wird. Da muss dann halt jeder sein Optimum finden.

Hat denn der Spieler aus dem Eingangsvideo nun einen Standardbass, der ebenso wie der Diskantteil wechseltönig ist, oder einen komplett gleichtönigen Standardbass?
Der Bass ist komplett gleichtönig, wie bei einem normalen kleinen Hohner Student 40 oder so.
 
Von daher sind mir die kleinen wechseltönigen Kisten immer schon sein bisschen suspekt gewesen und aus der Sichtweise erscheint mir der Einsatz einer vielseitigeren Bassseite auch bei wechseltönigen sinnvoll, da sich damit mehr Möglichkeiten eröffnen.
Natürlich bietet es wenig Möglichkeiten. Der Reiz der diatonischen Akkordeons liegt auch in der Beschränkung, man kann auch nur wenige Tonarten spielen.
Ein Aspekt kommt noch dazu: bei nur wenigen, wechseltönigen Bässen braucht man keine Stimmplatte mehrfach in unterschiedlichen Akkorden verwenden. So kann jeder Akkord in der Grundstellung Grundton, Terz, Quinte eingebaut werden. Das hat auch seinen Reiz.
 
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Auf der homepage von Dino Baffetti findet man so ein Diatonisches Instrument mit drei Reihen und einem 80 Knöpfigen Stradellabass:
http://baffetti-accordions.com/?page_id=93
Im Katalog die Seiten 41-43, die Diatonica Super Serie III. Ist 4 chörig Musette, 9Register und im Bass 5chörig mit 2 Register, wiegt stolze 9,2 kg.

ZeroZette bietet auch ein "Gaito ponto" an: http://www.zerosetteaccordions.com/gaita_ponto.php


Schwyzerörgeli haben auch einen gleichtönigen Baß
Leider fangen die auch erst mit ca. 4000 sf an. Aber die Idee finde ich super gut.
So wie ich das verstanden habe, haben sie 9 verschiedene Grundbässe mit ihren zugehörigen Durakkorden zur Verfügung. Eine echte Alternative.
Wenn man dann noch eine dritte Reihe hat, wie zB. Cis/D/G, hat man eigentlich ausgesorgt. Eine H/C ist ja von Effekt auch schon "voll-chromatisch".


Was ich schon mal auf Youtube gesehen habe, war eine alte Imperial zusammengebaut, mit einer Hohner Club. Sah lustig aus. Leider kann ich das Video nicht wieder finden. Aber das war wohl nicht so zufriedenstellend, denn es wurde später wieder zurückgebaut. Das war ja auch kein gorßer Aufwand, da die Gehäuse wohl eine identische Form hatten. Einfach aufgesteckt,
Wenn ich es finde, verlinke ich es noch.


Was natürlich verloren geht, wenn man den Stradellabaß einfügt ist dieses Intuitive spielen, der vorsortierten Töne und den dazugehöigen Akkorden. Nur wenn man sich damit, nach einer gewissen Zeit gut auskennt, braucht man auch keine Vorsortierung mehr. Auf der anderen Seite nutzen manche Spieler von chormatischen Akkordeons sowieso nur die Bässe C mit G und F, weil es doch am leichtesten ist, die C-Dur zu spielen. Solche Spieler sind mit einem Ein- oder Zweireiher mit 4-8 Bässen doch bestens bedient. Es kommt immer drauf an, welche Musik ich machen will. Manche nutzen diese kleinen Kisten auch als reine Begleitinstrumente und spielen sowieso auch im Diskant nur Akkorde, keine Melodien. Es gibt wahrscheinlich so viele Typen von Akkordeons wie es der Musikbedarf der Spieler erfordert. Und worüber ich manchmal nachdenke ist, warum es nicht auch mal ganz neu sortieren so wie z.B. der erfinder dieser Kiri-Stimmung für Blues auf dem Melodeon?



Muß jetzt weg, werde mal wieder ein paar Tage ohne Netz sein,
Gruß Moricasso
 
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So ist es ja erst ein richtig gutes "Akkordeon". Oder? Das werde ich jetzt mal ganz schnell so machen.Hat vielleicht jemand eine Idee wie man dazu die 8 Bässe am sinnvollsten belegt?
 
Nein, genau sie nicht.

Ich meine die "Musikbeamten", die vor etwa 60 Jahren festgeschrieben haben, wie und mit welchen Instrumenten und in welchem Stil man hierzulande Ländlermusik spielt.
Die würden die von @Torquemada hier vorgestellte Musik als Entweihung dieses Instruments betrachten :(.
Nämlich, dass man auch andere Musik damit spielen kann, lag und liegt wahrscheinlich noch völlig ausserhalb ihres Radarbereichs.

Um zu illustrieren, was ich meine:
http://fremdfoetzeligemusikanten.ch/film/wp-content/uploads/2015/10/18.10.15_SchweizamSonntag.pdf

Gruss
chnöpfleri
 
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Chennscht du sonnigi Liit?

Doch, zwar nicht persönlich. Der im Artikel erwähnte Wysel Gyr präsentierte in meiner Kinderzeit die Sendung "Für Stadt und Land", damals klebte ich förmlich am Fernseher, denn ich liebte diese Musik.

Dass er mit dieser Sendung auch dazu beitrug, den Musikzustand aus den 40-er-Jahren zu zementieren, habe ich erst viel später in einem Buch gelesen.
Infolge der Bestimmungen dieser Musikbeamten kam es so, wie es kommen musste: es entstanden Super-Länderkapellen, ihre Spielweise ist nicht mehr sehr ursprünglich (die Kompositionen schon), konzertant und klingt wie gewaschen, gebohnert und danach desinfiziert :(...

Heutzutage ist die Szene gottseidank wieder offener geworden :great:.

Gruss
chnöpfleri

P.S. Damit sind wir aber so ziemlich vom Ursprungsthema weggekommen, meine ich...
 
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Hier noch mal zwei Beispiele von Diatonischen Knopfakkordeons in Kombination mit Stradellabass:

Ein Akkordeon von Dallapè:





Eine Preciosa-Club mit der Stradella Bass Seite einer Hohner Regina:





hier mal ein Weg, der noch ausgefallener ist: bei einer Hohner Lucia ein ursprünglich chromatischer Diskant zu einen diatonischen umgebaut, wobei der ursprüngliche Stradellabass beibehalten wird:




Gruß Moricasso
 
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... interessante Mischungen ... beide überzeugend, für die Art Musik, die darauf gespielt werden soll.

Gruss
chnöpfleri
 
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