Die altbekannte Registerfrage - Klassik und Pop - MĂ€nnlein und Weiblein

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Ferushan
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Hallo ihr!
Ich bin Gesangslehrerin, habe in Hannover sowohl klassisch als auch Musical/Pop studiert und bereite grade einen Workshop ĂŒber Stimmphyiologie vor. Ich weiß, dass es hier schon einige Threads zum Thema Register gibt, dennoch wollte ich fĂŒr meine Fragen lieber einen neuen aufmachen, vor allem, da ich mehr allumfassend denke und nicht nur ein bestimmtes Register. Die Faqs habe ich gelesen, aber nicht die richtige Antwort bekommen. Ich habe mir verschiedene Foren im Netz angeschaut und hatte hier das GefĂŒhl, die besten Antworten bekommen zu können. :)
Die Funktionsweise der weiblichen Stimme kenne ich gut, da ich ja selbst eine habe, aber bei den Jungs/MĂ€nnern tue ich mich mitunter schwer.
Ich habe auch schon gesehen, dass viele von der klassischen Terminologie nichts halten - da ich heute nochmal eine Menge BĂŒcher gewĂ€lzt habe, kann ich nur sagen: Die sind sich da eben alle nicht einig.

Ich persönlich definiere Register ĂŒber die Funktionsweise des Stimmapparates, allerdings nicht nach Cornelius Reid (mit dem habe ich mich nicht wirklich beschĂ€ftigt). Ich lege einfach mal meine Sichtweise dar und stelle dann meine Fragen. Ich beziehe mich hier vor allem auf die Stimmlippenschwingung, weniger auf Stimmsitz und Ansatzrohr.

GrundsÀtzlich unterscheide ich folgende Register (von tief nach hoch): Strohbass (oder auch vocal fry), Bruststimme, Kopfstimme, Pfeifton, Belting.

Beim Strohbass sind die zu singenden Frequenzen so langsam (~50 Hz), dass sich ein knarrender Ton ergibt und man die einzelnen Schwingungen quasi pulsieren hören kann. Deshalb wird er auch im englischen mitunter als pulse bezeichnet. Ein Beispiel sind die tiefen russischen BÀsse.

Bruststimme ist fĂŒr mich die Vollschwingung der Stimmlippen mit langer Verschlussphase und AktivitĂ€t des Vokalismuskels. Die Bruststimme als solche gehört fĂŒr mich im Grunde genommen in die Klassik, da in der Popmusik nicht mit Bruststimme sondern mit Belt gesungen wird. Die Bruststimme darf auf keinen Fall in die Höhe getrieben werden, da das auf Dauer stimmschĂ€digend ist. Leider ist vielen der Unterschied zwischen hochgezogener Bruststimme und Belt nicht klar...

Kopfstimme ist die Randschwingung der Stimmlippen mit kĂŒrzerer Verschlussphase und weniger AktivitĂ€t des Vokalismuskels, stattdessen erhöhte AktivitĂ€t des CT.
Kopfstimme findet sich sowohl in Klassik als auch Pop. In der Klassik wird jedoch der Kehlkopf tief gestellt um denn typisch klassischen Sound zu bekommen (Stichwort: SĂ€ngerformant, Decken). Im Popgesang steht der Kehlkopf höher und der Stimmsitz geht mehr nach vorne, dadurch ergibt sich ein popigerer Sound. Allerdings gibt es auch da wieder SpielrĂ€ume. Wenn ich mal vom Musical ausgehe: Da gibt es den so genannten Legit, oder auch legitimate Singer, der eine klassische Kopfstimme mit Vorderstimmsitz und klarer Aussprache verbindet. Gutes Beispiel: Christine aus Phantom der Oper oder auch die SoprĂ€ne aus den Klassischen Musicals (Oklahoma, Kiss me Kate, My Fair Lady). Auch bei den MĂ€nnern die klassischen Musicals. In den modernen StĂŒcken werden ja fast immer nur Belter gesucht. BĂ€sse gibts da eh nicht mehr, höchstens mal einen Bariton. Naja, Les MisĂ©rables, also Valjean/Javert, wĂ€re vielleicht ein etwas neueres Beispiel.
Zum anderen gibt es den Mixbelt, dazu mehr unten.

Pfeifton ist das höchste Register der Frauenstimme. Wie's funktioniert ist mir nicht ganz klar, habe verschiedene Theorien gelesen und daraus folgendes geschlossen: Die StimmbĂ€nder schwingen quasi nicht mehr, stattdessen sorgt ein erhöhter Luftstrom fĂŒr die TonhöhenverĂ€nderung. Andere Theorie: Ein Teil der StimmbĂ€nder blockiert, Ă€hnlich den Flageolett-Tönen der Gitarre.
Da ich aber selbst da oben singe, und da auch recht eindeutig ist, was gemeint ist, finde ich das nicht so problematisch. Beispiele: Königin der Nacht, Mariah Carey.

Belting (auch manchmal Speech-Level-Singing) ist eine bruststimmige QualitĂ€t, da die Schließphase der Stimmlippen sehr lang ist. Anders als bei der klassischen Bruststimme wird TonhöhenverĂ€nderung nicht durch die Kippung des Schildknorpels erreicht, sondern durch eine höhere AktivitĂ€t des Vokalismuskels. Damit der in der Vollschwingung bleiben kann, wird der antagonistische Muskel zum CT aktiv, von dem habe ich grad den Namen vergessen. Jedenfalls wird nicht der Schildknorpel nach vorne gekippt, sondern der Ringknorpel nach hinten oben gezogen. Dadurch werden die StimmbĂ€nder nicht gedehnt und dĂŒnner, sondern können dick bleiben und dadurch auch einen bruststimmigen Sound produzieren. Damit das möglich ist, steht der Kehlkopf sehr viel höher als beim klassischen Singen. Außerdem erfordert Belting eine erhöhte StĂŒtzfunktion oder auch Verankerung im Körper. Beispiele: Christina Aguilera, Maricel, Freddy Mercury, etc. Eigentlich jede/r RocksĂ€nger/in.

Man kann die Funktionen Bruststimme und Kopfstimme, im Gegensatz zu Strohbass, Pfeifton und Belt, miteinander mischen bzw. auch ineinander ĂŒberblenden. Letzteres wĂ€re dann das klassische Einregister. Aber auch in der Klassik gibt es hier Spielraum: Ein dramatischer Wagnersopran (WalkĂŒre lĂ€sst grĂŒĂŸen) klingt ja auch völlig anders als eine lyrische Pamina. Beim ersteren schwingt m.E. mehr Stimmbandmasse.
Eine Mischfunktion im Pop ist der oben erwĂ€hnte Mixbelt. Ausgangspunkt ist hier die Kopfstimme, also Randschwingung und CT-AktivitĂ€t, aber mit mittelhoher Kehlkopfstellung und extremen Vordersitz, eventuell auch Twang (ich meine eine gewisse NasalitĂ€t, die man auch mitunter beim Belten hört. Bsp: When there was me and you aus High School Musical) - ist ĂŒbrigens meine bevorzugte Singweise im Pop/Musical. :)

Und jetzt ist eben die Frage, inwiefern das bei MĂ€nnern mit der Kopf- und Bruststimme genauso ist.
Die Fachliteratur sagte mir folgendes: MÀnner haben in ihrer normalen Lage unterhalb des Passagios ein sogenanntes Modalregister, was sowohl Kopf- als auch Bruststimme umfasst. Ist ja klar, auch in der tiefen Lage kann man leise singen, also mit Randschwingung. Also Àhnlich wie bei Frauen.
Ab einer bestimmten Tonhöhe, also oberhalb des Bruchs, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Die so genannte Voix Mixte (und da gehen die Definitionen auch wild durcheinander.) Ich verstehe es so: eine QualitÀt, die die Schwingungsarten so verbindet, dass auch hohe Töne voll und bruststimmig klingen, zum Bsp. bei den klassischen Tenören.
2. Das ungestĂŒtze Falsett, was hauchig klingt und keinen Spielraum gibt, die LautstĂ€rke zu entwickeln oder in die Vollschwingung zu wechseln. Anscheinend schließen die StimmbĂ€nder hier nicht mehr. Falsett heißt ja auch "falsche Stimme", was die Sache logisch erklĂ€ren wĂŒrde. Haben das Frauen aber nicht auch? Ich denke da an diverse R&B-SĂ€ngerinnen...
3. Das gestĂŒtze Falsett. Und da bin ich jetzt eben auch unsicher, was das ist. In der landlĂ€ufigen Meinung heißt die mĂ€nnliche Stimme da oben ja einfach Kopfstimme, aber ist sie wirklich das selbe, wie die Stimmfunktion bei leisen Tönen in der tieferen Lage? Physiologisch soll sie Ă€hnlich wie das falsche Falsett funktionieren, also fast keine Schwingung der StimmbĂ€nder, aber mit einer besseren AtemstĂŒtze, keinem Hauch und der Möglichkeit der dynamischen Entwicklung. Ich habe da jetzt die klassischen Altus-SĂ€nger im Kopf (Philip Jaroussky - ein Traum!) oder eben die BeeGees u.Ă€. Aber da wĂŒrde mir nun wieder die Bezeichnung Falsett (=falsche Stimme) wiederstreben. Vielleicht könnten da mal ein paar MĂ€nner ihre Erfahrungen darlegen?
4. Habe ich nicht in der Literatur gefunden, fĂŒge ich aber freimĂŒtig dazu: Der mĂ€nnliche Belt, wobei der ja auch schon vor dem Bruch beginnt.
Und dann gibt es ja auch so SĂ€nger, die so geschickt wechseln, dass man bei einigen Tönen gar nicht weiß, ob sie nun Belten oder in der (ich nenns mal) randstimmigen QualitĂ€t singen, ich denke da an James Blunt.

Beim Unterrichten habe ich beobachtet, dass einige SchĂŒler sehr einfach in den gestĂŒtze Kopfstimmenklang kommen, andere tun sich sehr schwer und produzieren nur so einen hauchigen Ton, also wohl Falsett, obwohl sie sonst keinerlei Probleme beim StĂŒtzen haben. Bei letzteren habe ich aber bisher (auch als studierte Lehrerin) noch keinen Ansatzpunkt gefunden, einen gestĂŒtzen hohen Ton zu produzieren. Leider kam das in meinem Studium nicht ausfĂŒhrlich vor und als Frau kann ich dieses mĂ€nnlich Problem nicht nachempfinden - und es ist ein mĂ€nnliches Problem, bei meinen SchĂŒlerinnen habe ich das noch nicht erlebt. Hat jemand eine Idee oder eigene Erfahrungen gemacht und kann mir hier weiterhelfen?

Also, es geht im Grunde genommen vor allem um die Frage, was ist eigentlich Falsett und was ist Kopfstimme und wie funktioniert die mĂ€nnliche Randstimme oberhalb des Bruchs. In den Threads, die ich hier schon gelesen habe, konnte ich schon sehen, dass das Thema oft diskutiert wurde und viele auch nicht so recht wissen, was es nun ist, und auch noch keine Erkenntnis dazu hatten. Vielleicht nĂŒtzen meine AusfĂŒhrungen hier ja irgendwem. Vor allem wisst ihr, wie ich denke und definiere und könnt mir da weiterhelfen.
Wenn ihr andere Ansichten habt, dann lasse ich gerne mit mir diskutieren. Ich habe eh festgestellt, dass man stÀndig dazulernt und neu strukturiert.

Vielen Dank! Ich freue mich schon auf Antworten!
Feru
 
Eigenschaft
 
Ich persönlich definiere Register ĂŒber die Funktionsweise des Stimmapparates, allerdings nicht nach Cornelius Reid (mit dem habe ich mich nicht wirklich beschĂ€ftigt).
Schade. Sehr schade.
Bruststimme ist fĂŒr mich die Vollschwingung der Stimmlippen mit langer Verschlussphase und AktivitĂ€t des Vokalismuskels. Die Bruststimme als solche gehört fĂŒr mich im Grunde genommen in die Klassik, da in der Popmusik nicht mit Bruststimme sondern mit Belt gesungen wird. Die Bruststimme darf auf keinen Fall in die Höhe getrieben werden, da das auf Dauer stimmschĂ€digend ist. Leider ist vielen der Unterschied zwischen hochgezogener Bruststimme und Belt nicht klar...
Klar gehört die Bruststimme auch in die Popmusik, es wird nicht nur gebeltet. Letzeres mit hochgezogener Bruststimme etc. ist natĂŒrlich vollkommen richtig von dir erkannt.
Kopfstimme ist die Randschwingung der Stimmlippen mit kĂŒrzerer Verschlussphase und weniger AktivitĂ€t des Vokalismuskels, stattdessen erhöhte AktivitĂ€t des CT.
Korrekt.
Kopfstimme findet sich sowohl in Klassik als auch Pop. In der Klassik wird jedoch der Kehlkopf tief gestellt um denn typisch klassischen Sound zu bekommen (Stichwort: SÀngerformant, Decken). Im Popgesang steht der Kehlkopf höher und der Stimmsitz geht mehr nach vorne, dadurch ergibt sich ein popigerer Sound. Allerdings gibt es auch da wieder SpielrÀume. Wenn ich mal vom Musical ausgehe: Da gibt es den so genannten Legit, oder auch legitimate Singer, der eine klassische Kopfstimme mit Vorderstimmsitz und klarer Aussprache verbindet. Gutes Beispiel: Christine aus Phantom der Oper oder auch die SoprÀne aus den Klassischen Musicals (Oklahoma, Kiss me Kate, My Fair Lady). Auch bei den MÀnnern die klassischen Musicals.
Ja.
Pfeifton ist das höchste Register der Frauenstimme. Wie's funktioniert ist mir nicht ganz klar, habe verschiedene Theorien gelesen und daraus folgendes geschlossen: Die StimmbĂ€nder schwingen quasi nicht mehr, stattdessen sorgt ein erhöhter Luftstrom fĂŒr die TonhöhenverĂ€nderung. Andere Theorie: Ein Teil der StimmbĂ€nder blockiert, Ă€hnlich den Flageolett-Tönen der Gitarre.
Mir ist erstere Theorie bekannt. Mal schauen, was Reid dazu sagt... OK: Er sagt: Laut einer Studie von Carl MÜller von 1876 schwingen die RĂ€nder der Stimmlippen, aber nur in der 2D und nicht in der ĂŒblichen 3D-Bewegung. NatĂŒrlich ist nach Reid das Pfeifregister kein Register, weil es hierzu kein Muskelsystem gibt.
Belting (auch manchmal Speech-Level-Singing)
Nein, das ist wirklich komplett falsch. SLS ist legit. Allerdings kann man sagen, dass Belting "speech quality" besitzt.
ist eine bruststimmige QualitĂ€t, da die Schließphase der Stimmlippen sehr lang ist. Anders als bei der klassischen Bruststimme wird TonhöhenverĂ€nderung nicht durch die Kippung des Schildknorpels erreicht, sondern durch eine höhere AktivitĂ€t des Vokalismuskels. Damit der in der Vollschwingung bleiben kann, wird der antagonistische Muskel zum CT aktiv, von dem habe ich grad den Namen vergessen.
Denk... denk... mĂŒste der Cricopharyngeus sein.
Jedenfalls wird nicht der Schildknorpel nach vorne gekippt, sondern der Ringknorpel nach hinten oben gezogen.
Absolut korrekt. Sehr gut in "Singing and the actor" von Susanna Kayes nachzulesen. (Sehr Estill-lastig, das Buch)
Dadurch werden die StimmbĂ€nder nicht gedehnt und dĂŒnner, sondern können dick bleiben und dadurch auch einen bruststimmigen Sound produzieren. Damit das möglich ist, steht der Kehlkopf sehr viel höher als beim klassischen Singen. Außerdem erfordert Belting eine erhöhte StĂŒtzfunktion oder auch Verankerung im Körper.
Vorsicht hier mit der StĂŒtze. Ich bin wie hier im Forum bekannt ist der StĂŒtzfeind, und sogar die StĂŒtzfreunde mĂŒssen mit folgender Argumentation fĂŒr diesen Fall einsehen, dass StĂŒtze schĂ€dlich ist: Absenken des Zwerchfells zieht an den Lungen, die Lungen an der Luftröhre, die Luftröhre am Kehlkopf, d.h. das zieht den Kehlkopf runter, der muss aber hoch. "Tracheal pull" heißt das. Estill spricht hier außerdem noch von Head und Neck anchoring.
Twang (ich meine eine gewisse NasalitÀt, ...
Twang ist nicht nasal. Twang entsteht durch AktivitĂ€t der epiglottischen Falte, macht einen schĂ€rferen, hexenhafteren Sound. Mit der Nase hat es gar nix zu tun. ABER: FĂŒr klassisch Ohren, die nicht gut geschult sind, klingt es Nasal, ist es aber nicht.
Und jetzt ist eben die Frage, inwiefern das bei MĂ€nnern mit der Kopf- und Bruststimme genauso ist.
Die Fachliteratur sagte mir folgendes: MÀnner haben in ihrer normalen Lage unterhalb des Passagios ein sogenanntes Modalregister, was sowohl Kopf- als auch Bruststimme umfasst. Ist ja klar, auch in der tiefen Lage kann man leise singen, also mit Randschwingung. Also Àhnlich wie bei Frauen.
Ab einer bestimmten Tonhöhe, also oberhalb des Bruchs, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Die so genannte Voix Mixte (und da gehen die Definitionen auch wild durcheinander.) Ich verstehe es so: eine QualitÀt, die die Schwingungsarten so verbindet, dass auch hohe Töne voll und bruststimmig klingen, zum Bsp. bei den klassischen Tenören.
Reid wĂŒrde es eine CricoidaktivitĂ€t, koordiniert mit dem Arymuskelsystem nennen.
2. Das ungestĂŒtze Falsett, was hauchig klingt und keinen Spielraum gibt, die LautstĂ€rke zu entwickeln oder in die Vollschwingung zu wechseln.
Reid wĂŒrde von puren Falsett ohne Ă€sthetischem Wert reden
Anscheinend schließen die StimmbĂ€nder hier nicht mehr. Falsett heißt ja auch "falsche Stimme", was die Sache logisch erklĂ€ren wĂŒrde. Haben das Frauen aber nicht auch? Ich denke da an diverse R&B-SĂ€ngerinnen...
Ja, haben sie. Wenn du ganz blöd "huhhh" singst, total hauchig, wie ein Staubsauger, wackelig, grĂ€ĂŸlich, das ist reines Falsett.
Beim Unterrichten habe ich beobachtet, dass einige SchĂŒler sehr einfach in den gestĂŒtze Kopfstimmenklang kommen, andere tun sich sehr schwer und produzieren nur so einen hauchigen Ton, also wohl Falsett, obwohl sie sonst keinerlei Probleme beim StĂŒtzen haben. Bei letzteren habe ich aber bisher (auch als studierte Lehrerin) noch keinen Ansatzpunkt gefunden, einen gestĂŒtzen hohen Ton zu produzieren. Leider kam das in meinem Studium nicht ausfĂŒhrlich vor und als Frau kann ich dieses mĂ€nnlich Problem nicht nachempfinden - und es ist ein mĂ€nnliches Problem, bei meinen SchĂŒlerinnen habe ich das noch nicht erlebt. Hat jemand eine Idee oder eigene Erfahrungen gemacht und kann mir hier weiterhelfen?
Vielleicht: Versuche beginnend bei ca. h einen Vierklang abwĂ€rts, ganz dĂŒnn, hauchig, etc. Chromatisch aufwĂ€rts gehen. bis h'. Und dann wieder zurĂŒck. Dann, in dieser schlanken Einstellung beginnst du beim großen h, vierklang aufwĂ€rts und abwĂ€rts, mit Portamento zwischen den Tönen. Ganz leise. Ganz schlank. Der SchĂŒler darf dabei nicht umschalten. Wenn er umschaltet, war er nicht konsequent genug, bzw. zu dick in der Stimmlippeneinstellung. Ganz leise, ich wiederhole es noch mal, ist wichtig.

Ich hoffe, ich konnte etwas zu spÀter Stunde helfen!
 
Hi!
Danke fĂŒr die schnelle Antwort!
Cörnel;4669533 schrieb:
Klar gehört die Bruststimme auch in die Popmusik, es wird nicht nur gebeltet.
HĂ€ttest du mal ein Beispiel? Denn wie gesagt: FĂŒr mich ist Bruststimme eben durch die andere Kippung (also die "klassische") des Kehlkopfes bestimmt.


Cörnel;4669533 schrieb:
Laut einer Studie von Carl MÜller von 1876 schwingen die RĂ€nder der Stimmlippen, aber nur in der 2D und nicht in der ĂŒblichen 3D-Bewegung. NatĂŒrlich ist nach Reid das Pfeifregister kein Register, weil es hierzu kein Muskelsystem gibt.

Ja, genau das meinte ich auch. Es gibt also quasi keine Abrollbewegung von unten nach oben. Eben Àhnlich wie beim Falsett... Wo ist denn dann der Unterschied zwischen Falsett und Pfeifton?

Cörnel;4669533 schrieb:
Nein, das ist wirklich komplett falsch. SLS ist legit. Allerdings kann man sagen, dass Belting "speech quality" besitzt.Denk... denk... mĂŒste der Cricopharyngeus sein.Absolut korrekt. Sehr gut in "Singing and the actor" von Susanna Kayes nachzulesen. (Sehr Estill-lastig, das Buch)

Ach schau an, das war mir gar nicht klar. Allerdings habe ich ich mit dem SLS noch nicht wirklich beschĂ€ftigt. Das Buch von Susanna Kayes habe ich auch, allerdings habe ich schon den Eindruck, dass sie an einigen Stellen von Estill abweicht. Da schau ich nochmal rein. Leider ist von Estill ja nicht wirklich viel Literatur zu bekommen, wenn man nicht grade einen der sĂŒndhaft teuren Kurse besucht. Und im Übrigen kommt mir das System etwas merkwĂŒrdig vor: Nimm ein bißchen hiervon und ein bißchen davon, dann noch einen festen Stimmeinsatz und - schwupps - kommt Belting bei raus. Ich weiß ja nicht... allerdings habe ich bei dem Thema wie gesagt eigentlich keine Ahnung, und lasse mich gern belehren, wenn sich da jemand auskennt.

Cörnel;4669533 schrieb:
Vorsicht hier mit der StĂŒtze. Ich bin wie hier im Forum bekannt ist der StĂŒtzfeind, und sogar die StĂŒtzfreunde mĂŒssen mit folgender Argumentation fĂŒr diesen Fall einsehen, dass StĂŒtze schĂ€dlich ist: Absenken des Zwerchfells zieht an den Lungen, die Lungen an der Luftröhre, die Luftröhre am Kehlkopf, d.h. das zieht den Kehlkopf runter, der muss aber hoch. "Tracheal pull" heißt das. Estill spricht hier außerdem noch von Head und Neck anchoring.

Es ist halt die Frage, wie man StĂŒtze definiert. FĂŒr mich heißt es einfach nur: Den optimalen subglottischen Luftdruck zur VerfĂŒgung stellen. Sicher hat es nichts mit Bauch rausstrecken oder sowas zu tun. Die Luft muss ja fließen, sonst gehts ja nicht. Es geht nicht darum etwas zu stemmen, sondern zu unterstĂŒtzen, das ist ein flexibler, dynamischer Prozess und nichts Fixiertes.
Jeder hat ja so seine Vorgeschichte. Ich bin zum Beispiel ein Fan von Stimmsitzarbeit, weil es mir selbst viel geholfen hat (und ich sehe, dass es auch viele meiner SchĂŒler weiterbringt, sonst wĂŒrde ich ja nicht drauf beharren). Also im klassischen ist es ja richtig, dass der Kehlkopf nach unten muss und das eben durch die Anbindung ans Zwerchfell passiert. Den Gedanken, dass es beim Belten anders ist, hatte ich noch gar nicht (warum eigentlich nicht???). Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sich die körperliche AktivitĂ€t beim Belten anders anfĂŒhlt (und wesentlich intensiver sein kann) als beim klassischen Singen. Da muss ich nochmal drĂŒber nachdenken... Danke fĂŒr den Denkanstoß!

Cörnel;4669533 schrieb:
Twang ist nicht nasal. Twang entsteht durch AktivitĂ€t der epiglottischen Falte, macht einen schĂ€rferen, hexenhafteren Sound. Mit der Nase hat es gar nix zu tun. ABER: FĂŒr klassisch Ohren, die nicht gut geschult sind, klingt es Nasal, ist es aber nicht.

Also da lasse ich mich nicht so leicht ĂŒberzeugen, muss aber nochmal nachschauen...

Also doch richtig, R&B-SĂ€ngerinnen hauchen sich ins ungestĂŒtzte Falsett (sozusagen).

Was sagt den Reid zum Thema gestĂŒtztes Falsett - Kopfstimme? Ist es das selbe? Und wie ist der Zusammenhang Falsett - Pfeifton? Das wĂŒrde mich nochmal interessieren. :)

Die Übung probier ich mal aus. Hast du eine Empfehlung fĂŒr den Vokal? U? I? Oder O?

Danke nochmal! Liebe GrĂŒĂŸe!
Feru
 
Cörnel;4669533 schrieb:
Vorsicht hier mit der StĂŒtze. Ich bin wie hier im Forum bekannt ist der StĂŒtzfeind, und sogar die StĂŒtzfreunde mĂŒssen mit folgender Argumentation fĂŒr diesen Fall einsehen, dass StĂŒtze schĂ€dlich ist: Absenken des Zwerchfells zieht an den Lungen, die Lungen an der Luftröhre, die Luftröhre am Kehlkopf, d.h. das zieht den Kehlkopf runter, der muss aber hoch. "Tracheal pull" heißt das. /QUOTE]


Hallo Cörnel

ich sollte es lassen ;-) Aber ich kann nicht ;-)))

Also ich habe "StĂŒtze" und Atembewegung so gelernt, daß die Atemmuskulatur beim Singen das Zwerchfell in seiner natĂŒrlichen AufwĂ€rtsbewegung unterstĂŒtzt. Der Brustkorb weitet sich dadurch, das Brustbein hebt sich. Das Zwerchfell bewegt sich abwĂ€rts wĂ€hrend der EINatmung, aufwĂ€rts wĂ€hrend der Ausatmung/dem Singen.

"(...) Das Zwerchfell muss sich aber nach oben bewegen, um die Luft zu komprimieren und ĂŒberhaupt einen Luftfluss, eine AtemfĂŒhrung zu ermöglichen (...)" (Aus Robert Kreutzer "Atemtechnik - Begriffsverwirrung "StĂŒtze", ich finde den Artikel sehr gut bis auf wenige Abstriche).

Belting habe ich unter anderem AUCH mit relativ tiefstehender Kehle gelernt, stark angelehnt an die klassische Technik. Der Sound ist dadurch sehr groß, rund und dunkel und es ist sehr "ökonomisch" gerade durch die tieferstehende Kehle. (VSS Technik) Bei Fortgeschrittenen lehre ich auch andere BeltklĂ€nge, aber diese ist fĂŒr mich die Ausgangstechnik, denn sie ist sehr leichtgĂ€ngig und ermöglicht die Höhe im Belting besser als andere Techniken. Wenn der Klang schĂ€rfer und heller sein soll steht auch die Kehle höher, das ist aber kein Muss, um es "Belting" zu nennen!!

Zu wissen, was in der Kehlkopfmuskulatur so alles abgeht ist ja spannend und interessant. Ich selber habe auch eine physiologische Ausbildung. Allerdings wĂŒrde ich das ja mal nicht ĂŒbertreiben und dafĂŒr plĂ€dieren, als SĂ€ngerin und Lehrerin mehr am Gehör und GefĂŒhl entlang zu agieren. Letztens sagte ich zu einer SchĂŒlerin, die so ihre Probleme hat: "Sing als hĂ€tte eine gute Fee dir alles geschenkt. Sing wie du willst, daß es klingt."
Und sie sang so gut wie nie zuvor. Ich war selber erstaunt.

Ich weiß wie der Kehlkopf funktioniert und kenne auch die Muskelnamen. Letztendlich ist es mir aber egal, welcher Muskel genau wann was tut. Gesang muss vor allem leicht gehen, damit man sich auf die GefĂŒhle konzentrieren kann. Wenn der Atem richtig fließt und stark ist, ist es am Leichtesten. Die Muskeln im Kehlkopf sind dann entlastet und machen was sie sollen.


Shana
:)
 
Belting habe ich ĂŒberhaupt nicht gelernt. Ich konnte es schon immer, weil ich als Jugendliche viel Rock, Metal, Funk und Soul gehört habe und dort auch meine Gesangsidole zu finden waren: je expressiver, umso besser fand ich sie. Wahrscheinlich bin ich durch Nachahmung und Experimentieren dazu gekommen, aber so genau weiß ich das nicht mehr. Das sogenannte "ökonomische Belting" gefĂ€llt mir nicht, das klingt mir zu glatt, zu brav, zu klassisch, aber das ist halt Geschmackssache.

Ansonsten stimme ich Shana zu: wenn ich Euch, Cörnel und Ferushan, so lese, dann fĂ€llt mir auf, wie verkopft Ihr das Singen angeht. NatĂŒrlich sollte man gerade als Gesangslehrer ĂŒber physiologische AblĂ€ufe halbwegs Bescheid wissen ! Aber das wichtigste Instrument eines Lehrers ist und bleibt sein Gehör. Und das GefĂŒhl fĂŒr die Stilrichtung, die er lehrt. Da finde ich es eher nebensĂ€chlich, genau zu wissen, welcher Kehlkopfmuskel nun wie und warum agiert....
 
Das sogenannte "ökonomische Belting" gefÀllt mir nicht, das klingt mir zu glatt, zu brav, zu klassisch, aber das ist halt Geschmackssache.

Es klingt eher nach Musical als nach Rock und da du ja auch kein Musical Fan bist... ;-)
Aber du hast schon recht und ich wĂŒrde es deshalb auch nicht als Allgemeinseeligmachend verkaufen. Es ist aber sehr gut geeignet, um Belting zu lernen, wenn man es nicht von Natur aus kann. Ich selber musste es auch lernen und viele andere SchĂŒlerinnen auch.

Aber das wichtigste Instrument eines Lehrers ist und bleibt sein Gehör. Und das GefĂŒhl fĂŒr die Stilrichtung, die er lehrt. Da finde ich es eher nebensĂ€chlich, genau zu wissen, welcher Kehlkopfmuskel nun wie und warum agiert....

Genau so sehe ich es auch.
Es ist wie mit dem TausendfĂŒssler, der eines Tages nicht mehr laufen konnte, als er anfing ĂŒber die Bewegung seiner Beine nachzudenken.
Wo kĂ€men wir da hin, wenn wir ĂŒberlegen wĂŒrden, welcher Muskel wie agieren muss, wenn wir tanzen gehen wollen oder beim Sport.

Gesangstechnik sollte auch so wenig kompliziert wie nur irgend möglich vermittelt werden. Worum es geht ist GefĂŒhl und Klang. Ich wĂŒrde deshalb NIEMALS an der Kehlkopfmuskulatur ansetzen, egal wie viel ich selber darĂŒber weiß.

Die Kehlkopfmuskulatur kann weitestgehend entlastet werden durch aktive Ausatmung. Das ganze GetĂŒftel an der armen Kehlkopfmuskulatur kann man sich dann ersparen.

Ok, ich weiß, das ĂŒberzeugt die Funktionalen nicht ;-)

Lieben Gruß,
Shana
 
Naja, ich denke es kommt drauf an, was fĂŒr ein Lerntyp du bist. Ich bin eben ein sehr kognitiver Mensch, nicht nur beim Singen. Mir hat es sehr viel geholfen, ĂŒber die physiologischen VorgĂ€nge bescheid zu wissen. Das man das nicht einzeln darĂŒber steuern kann, ist mir auch klar - deswegen bin ich auch von dem EVTS nicht so ĂŒberzeugt. Aber wenn ich mir bildlich vorstellen kann, was innen drin passiert, dann hilft mir das. Als ich im Deutschstudium Phonologie hatte und lernte, welcher Klang wie gebildet wird, da habe ich im Gesang einen unglaublichen Fortschritt gemacht. Und ich habe auch einige SchĂŒler/innen, bei denen das hilft. NatĂŒrlich komme ich denen auch nicht mit den lateinischen Muskelnamen. Aber wenn jemand schon fragt "Warum habe ich in der Stimme da so einen Bruch?" dann ist es doch sinnvoll, es ihm/ihr auch richtig zu erklĂ€ren, oder?
Ich habe natĂŒrlich auch SchĂŒler, die damit ĂŒberhaupt nichts anfangen können. Aber das kriegt man ja als Lehrer schon mit, wie so ein SchĂŒler tickt. Und dem/r sage ich dann halt "Denke an einen Sonnenaufgang" oder "Tupfe die Töne wie mit einem Pinsel" und dann hilft denen das weiter.
Es kommt einfach drauf an, wie man lernt.

Jedenfalls habe ich bei diversen Gruppen und Chören, die ich geleitet habe, gemerkt, dass viele halt ĂŒberhaupt keine Ahnung haben und ich treffe (ganz schlimm) immer wieder auf die Vorstellung, die Bruststimme hieße so, weil man da in die Brust atmen muss - und solcherlei KuriositĂ€ten mehr! Und deswegen bin ich dabei, einen Workshop auszuarbeiten, der die Stimmphysiologie fĂŒr Laien erklĂ€rt. Nicht trockene Theorie, sondern natĂŒrlich anhand von praktischen Übungen.
Ich habe das in nicht richtig ausgearbeiteter Form schon mit meinem Chor gemacht und bei einigen Aha-Effekte erlebt. Mir ist schon klar, dass vieles bestimmt wieder vergessen wird. Aber das, was der einzelne als fĂŒr sich relevant erkennt, das vergisst er sicherlich nicht so schnell. Und so kann man auch bei Laienchören den Stimmgebrauch etwas verbessern (und grade in da singen so viele technisch falsch und es ist keine Zeit und Möglichkeit, das zu beheben).

Das mit dem ökonomischen Belten finde ich interessant. Ich habe schon davon gehört, dass es "viele Wege nach Rom" gibt. Aber ich habe noch kein Beispiel gehört. HÀttet ihr vielleicht eins parat?
Und da auch die Frage? Ist das von Mensch zu Mensch einfach verschieden, also Veranlagung, wie man beltet, also auf die eine oder andere Art? Oder kann man das lernen? Bisher habe ich nur eine Lehrerin gehabt, die mit mir am Belt gearbeitet hat. Wobei um genau zu sein: Sie hat mir die Grundlagen beigebracht, dann war mein Studium zu Ende und ich habe den Rest selbsterarbeitet. Da ich meine Diplomarbeit ĂŒber Belten geschrieben habe, wusste ich ja schon mal einiges. Ich habe aber vor, mir demnĂ€chst eine neue Lehrerin zu suchen, die mit mir dran arbeitet, denn ich komme immer noch nicht ĂŒber c''. Da wechsel ich dann in den Mixbelt. Wobei meine alte Lehrerin auch sagte, ich hĂ€tte so einen guten Mixbelt bis f'', dass man quasi keinen Unterschied zum Belt in der Lage hört (also wozu anstrengen? ;) ) Ich bin da aber etwas skeptisch, da es sich so komplett anders anfĂŒhlt und fĂŒr mich auch anders anhört. Muss ich mal aufnehmen...

Nachtrag zu Twang:
Ich gebe zu, ich bin ein bißchen in die Falle getappt, von dem was ich fĂŒhle RĂŒckschlĂŒsse zu ziehen. Habe aber noch mal bei Kayes nachgelesen. Twang ist nach ihr eine Verengung des Ansatzrohres insofern, dass der Kehldeckel etwas gesenkt wird. Durch die VerĂ€nderung des Ansatzrohrs werden andere Formanten verstĂ€rkt, unter anderem kĂ€me dadurch der SĂ€ngerformant zu Stande (das sehe ich etwas kritisch, da der SĂ€ngerformant ja viel in der Klassik vorkommt bei tiefgestellter Kehle!). Außerdem gibt es auch die Möglichkeit eines "nasal Twang", bei dem der weiche Gaumen nicht ganz schließt. Und so setze ich ihn wohl ein und habe daraus geschlossen, dass es wohl immer so ist. Und das ist nicht korrekt, denn es gibt auch den "oral" Twang mit geschlossenem Velum. :)

@Shana: StĂŒtze verstehe ich auch so. Habe ich ja auch oben geschrieben. Das Zwerchfell MUSS ja nach oben gehen, sonst fließt ja nichts.

Liebe GrĂŒĂŸe!
 
Ist das von Mensch zu Mensch einfach verschieden, also Veranlagung, wie man beltet, also auf die eine oder andere Art? Oder kann man das lernen?

Lernen kann man es schon, aber manche Frauenstimmen sind zum Belten besser geeignet als andere. Und manche SĂ€ngerinnen haben - auch da gehe ich mit Shana konform - nicht genug Atempower dafĂŒr, aber mit ihr steht und fĂ€llt leider das Ganze. Sie können dann meistens auch nicht laut rufen, daher teste ich das am Anfang zunĂ€chst mal aus. Um zu schauen, wie vertraut einer SchĂŒlerin die eigene Stimme ist, ob sie ihre StimmkapazitĂ€t wirklich ausfahren, d.h. laut sein kann und sich das auch traut, probieren wir erstmal den Rufmodus aus.

Ich habe aber vor, mir demnĂ€chst eine neue Lehrerin zu suchen, die mit mir dran arbeitet, denn ich komme immer noch nicht ĂŒber c''. Da wechsel ich dann in den Mixbelt. Wobei meine alte Lehrerin auch sagte, ich hĂ€tte so einen guten Mixbelt bis f'', dass man quasi keinen Unterschied zum Belt in der Lage hört (also wozu anstrengen? ;) ) Ich bin da aber etwas skeptisch, da es sich so komplett anders anfĂŒhlt und fĂŒr mich auch anders anhört. Muss ich mal aufnehmen...

Sei doch froh ĂŒber Deinen Mixbelt ! Und etwas anderes als Mixbelt geht ab spĂ€testens e"-f" sowieso nicht, wenn man sich nicht die Stimme zerschießen will..
 
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Naja, ich denke es kommt drauf an, was fĂŒr ein Lerntyp du bist. Ich bin eben ein sehr kognitiver Mensch, nicht nur beim Singen. Mir hat es sehr viel geholfen, ĂŒber die physiologischen VorgĂ€nge bescheid zu wissen.

Klar, ich streue das auch immer mal im Unterricht ein, wenn ich den Eindruck habe, daß jemand daran interessiert ist und es sich ergibt. Es kann nicht schaden, etwas ĂŒber das Instrument zu wissen und dafĂŒr nimmt man ja auch Unterricht, um mehr zu erfahren.


Jedenfalls habe ich bei diversen Gruppen und Chören, die ich geleitet habe, gemerkt, dass viele halt ĂŒberhaupt keine Ahnung haben und ich treffe (ganz schlimm) immer wieder auf die Vorstellung, die Bruststimme hieße so, weil man da in die Brust atmen muss - und solcherlei KuriositĂ€ten mehr! Und deswegen bin ich dabei, einen Workshop auszuarbeiten, der die Stimmphysiologie fĂŒr Laien erklĂ€rt. Nicht trockene Theorie, sondern natĂŒrlich anhand von praktischen Übungen.

Das find ich eine gute Idee.



Ist das von Mensch zu Mensch einfach verschieden, also Veranlagung, wie man beltet, also auf die eine oder andere Art? Oder kann man das lernen?

Ich gehe jetzt mal nicht von denen aus, die es von Natur aus können und sage: Man kann es lernen. Ich lehre das beschriebene "ökonomische Belten" nach VSS (das kannst du googlen) als Grundlage und nehme dann die verschiedenen Stilrichtungen je nach Typ der SchĂŒlerin dazu (Kommt drauf an, wie gut sie mit dem belten ĂŒberhaupt klar kommt, welche Stilrichtungen und welche Klangideale sie anstrebt und auch darauf, welche Stimmveranlagung sie von Natur aus mitbringt).

Auf der anderen Seite kommen aber die Naturbelterinnen auch nicht umsonst in den Unterricht, sondern weil sie bestimmte Grenzen bei sich festgestellt haben. Der Unterricht ist dazu da, Grenzen zu ĂŒberschreiten und nicht dazu, zu vernichten, was jemand sowieso schon kann.


ch habe aber vor, mir demnĂ€chst eine neue Lehrerin zu suchen, die mit mir dran arbeitet, denn ich komme immer noch nicht ĂŒber c''. Da wechsel ich dann in den Mixbelt. Wobei meine alte Lehrerin auch sagte, ich hĂ€tte so einen guten Mixbelt bis f'', dass man quasi keinen Unterschied zum Belt in der Lage hört (also wozu anstrengen? ;) ) Ich bin da aber etwas skeptisch, da es sich so komplett anders anfĂŒhlt und fĂŒr mich auch anders anhört. Muss ich mal aufnehmen...

Na, das ist doch gut.
An der Stelle sage ich mir: Es zÀhlt der Klang und nicht die Definition. ;-)
Mixed Belt bedeutet fĂŒr mich, daß der Anteil aus der Kopfstimme zur Höhe hin kontinuierlich zunehmen muss und das halte ich fĂŒr gut und richtig. Die Frage ist wie es klingen soll und wie man diesen Klang erreicht ohne sich wie Bell so schön sagt die Stimme zu "zerschießen". [/QUOTE]

@Shana: StĂŒtze verstehe ich auch so. Habe ich ja auch oben geschrieben. Das Zwerchfell MUSS ja nach oben gehen, sonst fließt ja nichts.

Das wollte ich vorhin schon erwÀhnen, aber da ist mir das Internet ausgefallen.



Liebe GrĂŒĂŸe,
Shana
 
ich lösch das mal, ich hatte es mit einem anderen threat verwechselt
 
Ihr habt aber zwischendurch schon noch Zeit, auch mal was zu singen, oder? :gruebel:
Ohne irgendwen angreifen zu wollen, bin ich ausgesprochen froh, an diesem Workshop nicht teilnehmen zu mĂŒssen. Mir fĂ€llt da sofort Klas Mellander's Beispiel von der Mausefalle ein (im Buch Power Learning zu finden) und auch das allseits beliebte "Bullshit-Bingo" ist nicht weit entfernt. Wenn auch nur einer der Workshopteilnehmer wirklich etwas dabei lernt - mit schlau klingenden WorthĂŒlsen und AbkĂŒrzungen, fĂŒr die es teilweise nicht einmal eine richtige Definition gibt, um sich zu werfen, ist nicht lernen - metabolisiere ich einen LHLRB (steht fĂŒr Long-Handled-Living-Room-Broom) oder auch: ich freß 'nen Besen.
Auch wenn es fĂŒr SĂ€nger notwendig ist, die Grundlagen der Klangerzeugung im eigenen Körper zu kennen, halte ich jede Wette, daß jemand bei 10 Minuten Singstar auf der PlayStation mehr lernt als in einem Stimmphysiologie-Workshop, der mir eher wie ein Heiße-Luft-Seminar erscheint. Ich hatte schon nach vier Zeilen keine Lust mehr, weiterzulesen und den Workshopteilnehmern wird es wohl auch nicht anders ergehen - der VollstĂ€ndigkeit halber sollte ich hinzufĂŒgen, daß ich als Gesangslehrer durchaus am Thema interessiert bin und mich deswegen durch die Unterhaltung hindurchgekĂ€mpft habe. Aber das einzige, woran ich mich erinnern kann (nach gerde mal ein paar Minuten), ist, daß Cörnel wieder mal von Reid schwĂ€rmt, die Frage und Antwort zu "Crooning" und *Bell's vorzĂŒgliche Bemerkung ĂŒber die Verkopfung. Der Rest sind einfach irgendwelche Buchstaben, die fast schneller verblassen als man sie lesen kann...
 
Wo kĂ€men wir da hin, wenn wir ĂŒberlegen wĂŒrden, welcher Muskel wie agieren muss, wenn wir tanzen gehen wollen oder beim Sport.
Ihr versteht es alle falsch. Allen, denen ich erzĂ€hle, ich spĂŒre, dass der Kehlkopf kippt, die denken, ich mache da aktiv was. Nein. Ich nehme wahr, akzeptiere die Lage der Nation. Bitte verstehen: Ich weiß, was geschieht. Wenn ich singe, dann singe ich aber und mehr nicht.

halte ich jede Wette, daß jemand bei 10 Minuten Singstar auf der PlayStation mehr lernt als in einem Stimmphysiologie-Workshop

Halte ich dagegen. Insbesondere bei solch einem Workshop wie hier beschrieben, nĂ€mlich mit praktischen Übungen.
 
Ich bitte doch darum, mich richtig zu zitieren - da fehlt noch ein ganzes StĂŒck, das durchaus die Aussage beeinflußt.
 
Ein wenig meines Senfs zum eigentlichen Thema:

Jede Nomenklatur, die sich nicht an der Physiologie ausrichtet, ist imho unzeitgemĂ€ĂŸ und sollte nicht mehr verwendet werden. Klar, frĂŒher wusste man nicht viel ĂŒber die Mechanismen der Stimmbildung und teilte die Register darum nach Höhe und Klang ein. So entstand dann die Situation, dass wenn MĂ€nner und Frauen das gleiche tun, man dies zum Teil anders nennt. Letztendlich entstand das Benennungschaos mit dem wir uns heute noch herumschlagen.

Heute weiß man, dass der mĂ€nnliche und weibliche Stimmbildungsapparat sich außer in der GrĂ¶ĂŸe nicht wesentlich unterscheiden. Jede Technik, die einer Frau möglich ist, ist somit auch einem Mann möglich und umgekehrt. Dass dabei unterschiedliche Frequenzen herauskommen ist logisch und fĂŒr eine Noemnklatur absolut unbedeutend. Die Anwendung der Pfeifstimmentechnik bei einem Mann anders zu nennen ist ungefĂ€hr so sinnvoll, als wĂŒrde man z.b. bei Violine und Cello Saiten und Bogen mit jeweils völlig anderen Begriffen belegen.

Aber Ferushan, was in deiner Auflistung von Tief nach Hoch jedem mir bekannten System widerspricht: Belting oberhalb der Pfeifstimme. Das Erzeugen von Tönen ĂŒber Luftwirbel mit (fast) unbewegten StimmbĂ€ndern wird teilweise (vor allem bei MĂ€nnern) anders genannt, ist aber definitiv die höchste Tonerzeugungsart.
 
Sie können dann meistens auch nicht laut rufen, daher teste ich das am Anfang zunĂ€chst mal aus. Um zu schauen, wie vertraut einer SchĂŒlerin die eigene Stimme ist, ob sie ihre StimmkapazitĂ€t wirklich ausfahren, d.h. laut sein kann und sich das auch traut, probieren wir erstmal den Rufmodus aus.
Ja, dass mache ich auch so.

Aber Ferushan, was in deiner Auflistung von Tief nach Hoch jedem mir bekannten System widerspricht: Belting oberhalb der Pfeifstimme. Das Erzeugen von Tönen ĂŒber Luftwirbel mit (fast) unbewegten StimmbĂ€ndern wird teilweise (vor allem bei MĂ€nnern) anders genannt, ist aber definitiv die höchste Tonerzeugungsart.
Oh, nee, das ist schlichtweg ein Tippfehler. NatĂŒrlich beltet man nicht oberhalb der Pfeifstimme.
Deine Auffassung klingt mir recht einleuchtend, dennoch bin ich da einfach noch nicht ĂŒberzeugt. Vielleicht muss ich mal eine großangelegte Forschungsstudie betreiben, bis ich wirklich weiß, was ich wissen will. ;)
WĂŒrdest du dann sagen, dass das, was die BeeGees und Countertenöre machen Kopfstimme oder Pfeifton ist?

@Shana&Bell: Dass man belten lernen kann, das ist mir schon klar. Nur ob man halt auch verschiedene Wege zu belten lernen kann, aber warum sollte es auch nicht gehen? Ich google das VSS nochmal.

@sing-it.de: Wie gesagt weiß ich auch, dass es Leute gibt, denen das nicht weiterhilft. Aber die interessieren sich vielleicht auch nicht dafĂŒr und werden sich zu so einem Workshop auch nicht anmelden, oder? Wenn du meinst, dass du anders besser fĂ€hrst, dann finde ich das in Ordnung und akzeptiere das. Aber ich möchte doch stark bezweifeln, dass jemand bei Singstar mehr lernt! Denn da sagt dir keiner, dass du in fĂŒnf Minuten stockheiser bist, wenn du nicht deine Technik Ă€nderst! Im Übrigen finde ich deine Ausdrucksweise wirklich ziemlich agressiv und ĂŒberhaupt nicht angebracht. Wie kannst du bitte schön behaupten, das sei ein "Heiße-Luft-Seminar" wenn du doch ĂŒberhaupt nicht weißt, was ich da erzĂ€hlen werde? Wer sagt denn, dass ich das, was ich oben gepostet habe, Wort fĂŒr Wort so wiedergebe? Wenn es dich nicht interessiert, dann lese den Thread nicht und dann brauchst du auch keine destruktive Meinung dazu abzugeben.
 
Die DestruktivitĂ€t liegt wohl im Auge des Betrachters. Wie Dein Workshop aussehen wird, kann ich nur anhand dessen beurteilen, was Du hier schreibst und ich habe nicht behauptet, daß es ein "Heiße-Luft-Seminar" sein wird, sondern daß es mir so erscheint (wieder anhand dessen, was Du hier an Informationen zur VerfĂŒgung gestellt hast) - das ist ein ziemlicher Unterschied. Mich interessiert das Thema durchaus, wie bereits erwĂ€hnt, aber wenn Dir mehrere Fachleute (und da gehöre ich nunmal dazu, auch wenn es Dir nicht paßt) sagen, daß die Sache zu verkopft ist und man vor lauter BĂ€umen den Wald nicht sieht, dann könnte der offene Leser das fĂŒr konstruktive Kritik halten und eine Lehre daraus ziehen. NĂ€mlich die, daß die Workshopteilnehmer - die wahrscheinlich auf dem Gebiet keine Spezialisten sind - erhebliche Probleme haben werden, dabei irgendetwas zu lernen.
Wenn Du es natĂŒrlich als blankes GestĂ€nker betrachten willst steht Dir das vollkommen frei. In diesem Falle bin ich untröstlich, daß ich Dir nicht gesagt habe was Du hören wolltest...
 
Nanana ...zankt euch doch nicht... ;)

@Ferushan
Sing-it meint das sicher nicht desktuktiv oder aggressiv (bislang) ... das ist wohl eher ein Sender/EmpfĂ€nger-Problem zwischen einander fremden Teilnehmern. Wie es gemeint ist und wie es beim EmpfĂ€nger ankommt, fĂŒhrt ja gerade bei geschriebenen Internet-Diskussionen oft zu MissverstĂ€ndnissen.

Auch auf mich wirkt dein Ansatz zu theoretisch und verkopft . Ich habe nach "Strohbass" aufgehört zu lesen und hÀtte als Zuhörer wohl begonnen, aus dem Fenster zu starren oder kleine Comicfiguren auf den Blattrand zu zeichnen (was durchaus auch an mir liegen kann).

Was davon du auf welche Art vortragen und vermitteln wirst, können wir aber tatsÀchlich nicht wissen.
 
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Ferushan, ich lese sing-it schon etwas lĂ€nger, zugegebenermaßen hat er manchmal eine Art, mit der nicht jeder gleich klarkommt, aber eigentlich ist er ganz lieb ;) Ich denke auch, daß man sich im Internet, zumindest wenn man sich nur des geschriebenen Wortes bedient, schnell mißverstehen kann.

Was Du vorhast, will ich Dir nicht ausreden - doch geht es mir da Ă€hnlich wie antipasti. Ich muss bei diesen Stimmphysiologie-Diskussionen spĂ€testens ab dem zweiten Absatz aufpassen, dass ich nicht sofort wieder vergesse, was ich drei Sekunden zuvor gelesen habe. Ich kann mich einfach nicht auf solche Texte konzentrieren. Weder hĂ€tte ich so singen lernen können (zum GlĂŒck konnte ich es schon vor der Ausbildung einigermaßen) noch könnte ich so singen lehren.
Ich kann einfach nicht so verkopft an den Gesang herangehen, und das, was ich mal fĂŒr PrĂŒfungen etc. lernen musste, habe ich fast vollstĂ€ndig wieder vergessen. Ich muss es nachschlagen. Aber wozu ? Ich habe ja meine Ohren und praktische Übungen. WĂŒrde ich beim Singen z.B. an meinen Kehlkopf denken und welcher Muskel da nun gerade aktiv ist und wieviel subglottischen Druck ich brauche und wie der Schildknorpel steht, wĂ€re es ganz schnell vorbei mit dem Gesang.

Manchmal fragt mich eine SchĂŒlerin mitten in einer Übung oder im Song: "Soll ich jetzt Kopf- oder Bruststimme singen ?" Und ich antworte meistens: "Vergiss Kopf- und Bruststimme. Sing ! Ich sag schon was, wennÂŽs nicht passt, wahrscheinlich spĂŒrst Du das aber selber." Und so ist es dann auch meistens.

Wahrscheinlich stehen sich hier Theoretiker und Praktiker gegenĂŒber.

Deshalb gebe ich Dir auch recht, es gibt Leute, die alles ganz genau und bis ins kleinste Detail auseinandernehmen mĂŒssen, es intellektuell erfassen mĂŒssen, um es zu verstehen. Jeder Jeck is anners ;)
 
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Hallo,

ich will mal noch ein Problem in die Runde werfen:
Ich persönlich definiere Register ĂŒber die Funktionsweise des Stimmapparates
Wie soll das denn gehen? Du kannst doch nicht bei Deinen SchĂŒlern mit dem Stroboskop und Laryngoskop immer reinschauen?

Ich habe eine Zeit lang fast alles ĂŒber Gesang gelesen, was es gab, darunter Husler/Rodd Marling (der Klassiker), C. L. Reid, Seth Riggs (Speech Level Singing), Sadolin (Complete Vocal Technique) und noch einige andere. Das Problem: Husler/Rodd Marling fĂ€ngt ja an mit einem physiologischen Teil (so ĂĄ la Medizinbuch) und hangelt sich bei seinen ErklĂ€rungen dann daran entlang. Er hat aber nicht mit Hochgeschwindigkeitskameras die tatsĂ€chlichen VorgĂ€nge bei einem guten SĂ€nger / SĂ€ngerin untersucht.

C. L. Reid wiederum betreibt im wesentlichen historische Studien, indem er das, was ihm passt, aus alten Belcanto-BĂŒchern zusammensucht. So macht es auch Seth Riggs, nur dass er andere Teile auswĂ€hlt und deswegen zu einer ziemlich anderen Sichtweise als Reid kommt.

Wirklich medizinische Studien - die sehr aufwĂ€ndig wĂ€ren - macht fast niemand. Man hat vor ca. 100 Jahren da einiges mit dem Kehlspiegel untersucht und diese Sachen immer wieder zitiert, nur war das Problem, dass der SĂ€nger, damit der Kehlspiegel in den Mund passt, total unnatĂŒrlich singen musste.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wĂŒrde keinem Gesangsbuch glauben, wenn es irgendwas ĂŒber die tatsĂ€chlichen medizinischen AblĂ€ufe beim Singen beschreibt, es sei denn, es hĂ€tte selbst dazu tatsĂ€chlich Experimente angestellt.

Das liest man immer wieder: Musculus Vocalis (Vollstimme), CT (Randstimme), nur: wer hat das denn gemessen? Wer hat Elektroden an die Nevenbahnen angeschlossen und mit Hochgeschwindigkeitskameras die tatsĂ€chlichen MuskelaktivitĂ€ten aufgezeichnet? Bei den ganzen von mir genannten BĂŒchern war das jedenfalls nicht der Fall. Ich habe mal etwas in der Medline gesucht, es gibt im Ausland durchaus einige Institute, die da wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. Das könnte man dann in Fachzeitschriften nachlesen.

So lange man also den ganzen wissenschaftlichen Kram sowieso nicht glauben kann, wĂŒrde ich mich ausschließlich auf den Klang, das Sichtbare (Haltung, Mundstellung) und gesangspĂ€dagogische Erfahrungswerte konzentrieren. Und das sind - obwohl ich auch ein sehr verkopfter Mensch bin - die Dinge, die auch mir tatsĂ€chlich was bringen und gebracht haben.

LG

SingSangSung
 

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