Die leidige Abhängigkeit vom Ton-Menschen

  • Ersteller dr_rollo
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weil im nicht bewusst war wie viele wir sind und wie groß. Wow.
Kein Rider bei ihm angekommen, oder zumindest kein aktueller?
ich sehe es eher als hilfestellung für den tonmenschen und nicht als verhaltensänderung.
die alte oma möchte über die straße und man reicht ihr einen arm, damit es leichter geht und sie unterwegs nicht fällt.
und auch eine oma kann man fragen: sind sie taub?
Na, das fällt für mich schon in die Kategorie Präpotenz. Wenn ich am Pult stehe und mir einer seine „Hilfestellung“ angedeihen lässt, vielleicht auch noch in rüdem Ton, gilt für mich das Motto „Net amoi ignoriern“ bzw. „Das tangiert mich nicht mal periphär“. Der disqualifiziert sich nur und aus. Wie ich schon mehrmals gesagt habe. Irgend ein dahergelaufener Möchtegern-Experte weiß null über all die Vereinbarten Vorgangsweisen, die zu dem Sound geführt haben. ich lasse auch den Tontechniker werkeln, wie er es tut. Wenn mir der Sound nicht gefällt, gehe ich. Basta.

BTW: „Kritik“ an sich ist ein neutraler Begriff. „des is a fui geila Saund“ ist ebenfalls eine Kritik. Nur kriegt man derlei Kritik selten zu hören.
Warum geht der Tonmensch bei einem 2 Stundenkonzert nicht mal von seinem Pult weg und prüft den Sound von verschiedenen Positionen?
Warum glaubst du, dass das nicht Ohnehin passiert? Heute öfter als vor langer Zeit, als es noch keine Tools wie Tablets mit Remotesteuerung gab.


zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass in meiner Realität eine derartige Polarisierung bzw so eine Zwist-Situation nicht so extrem ist, wie hier dargestellt. Vielleicht weil ich meinen Job immer so exzellent mache (mach ich leider eben nicht immer) oder weil ich mich dann doch in einem eher kultivierterem Umfeld bewege, ich kann es nicht sagen. Klar, hin und wieder gibts negative Beurteilungen, meist unter der Hand, hin und wieder berechtigt (bad day, shit happend), mal halt einfach unqualifiziert.
die einzige Möglichkeit dem dauerhaft zu entkommen ist, es nicht mehr zu machen. Aber da würden mir all die vielen wunderbaren Momente hinterm Pult entgehen, die sicherlich kommen werden. Da sind mir die paar wenigen Besserwisser wurscht.
 
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Ich hatte vor ein paar Wochen ein recht „süßes“ Erlebnis.
Da war ein hof-fest (etwa 300-400 Pax) und in einer der beiden Bands spielt ein alter Kunde von mir. Alles hobbymusiker. Er hat mich also gefragt ob ich mich überreden lassen könnte den Ton zu machen.
Aus freundschaftlichen Gründen hab ich mich überreden lassen.
Gegen Ende des Konzertes kamen 3 Jugendliche an. Vielleicht Anfang 20, recht betrunken und fragten wer das denn mixen würde. Ich zeigte auf den lichttechniker und sagte: er, ich bin nur der DJ.
Nach kurzem überlegen sagten die Jungs, dass das keinen Sinn machen würde.
Die 3 haben sich dann sehr überschwänglich für den tollen Sound bedankt.
Aussagen wie: „wir waren schon auf viel größeren Veranstaltungen mit viel schlechterem Sound“, „man merkt, dass du das mit Leidenschaft machst“ usw. usf.

Das ist jetzt vielleicht ein Extrembeispiel in die andere Richtung. Aber ich würde behaupten, dass mein Alltag wohl glücklicherweise eher in diese Richtung geht als in die Richtung dieses Threads hier.
Meist begegne ich Musikern und Veranstaltern auf einer professionellen Ebene. Es ist halt auch einfach nur ein Job. Einer der den meisten Spaß macht. Sonst würde man das nicht machen. Schlechte Bezahlung (für das was man leisten muss), furchtbare Arbeitszeiten, arbeiten wenn andere feiern etc. aber halt ein Job. Als Tontechniker schafft man ein Produkt. Manche finden das Produkt gut und geben 5* andere vielleicht nur 3*. Und klar, gibt auch die Leute die nie zufrieden sind oder ein montagsmodell erwischt haben. Die geben dann 1*. Und das sind halt meist auch die, die sich im Internet darüber beschweren.
Von daher nix ungewöhnlich hier. Man darf dann nur so einen Thread nicht als „normal“ ansehen sondern muss sich denken: das sind die 5 von 2000 Bewertungen die nur einen Stern gegeben haben.
 
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Nunja, der ganze Thread ist ja durch seinen Titel quasi schon biased. Da steht ja sinngemäß: Tontechniker braucht man leider, aber besser wär's halt ohne sie. Und so läuft die „Diskussion“ dann auch von beiden Seiten. Von dem her ist das hier eher so ne Art Popcornmaschine als eine inhaltliche Erörterung.
 
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Die 3 haben sich dann sehr überschwänglich für den tollen Sound bedankt.
Aussagen wie: „wir waren schon auf viel größeren Veranstaltungen mit viel schlechterem Sound“, „man merkt, dass du das mit Leidenschaft machst“ usw. usf.
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das ist doch er anzustrebende idealfall.....das alles super klappt und alle zufrieden sind.

ich könnte mir vorstellen, daß die zuhörer von der veranstaltung letzte woche den sound sogar mochten und die tonleute gefeiert hätten.
das will ich nicht ausschließen. ich höre nicht mit den ohren der anderen, sondern nur mit den eigenen.
und wie schon mal erwähnt, vielleicht bin ich auf dem total falschen dampfer, was sound angeht.
 
das ist doch er anzustrebende idealfall.....das alles super klappt und alle zufrieden sind.
Ich bin mir sicher, dass im Publikum auch jemand dabei war der es zu laut/zu leise/zu viel Höhen/zu dumpf/zu viel Bass/zu wenig wumms/man kann die Triangel nicht hören/… fand. Aber der hat mich an dem Abend nicht angesprochen. Da waren es die 3 Jungs. Und glaube mir, ich hatte schon Veranstaltungen mit keifenden Müttern, weil sie ihren Sohn nicht laut genug fanden (mit vollem Programm: „bekommst du eigentlich Geld dafür? Eine absolute Frechheit! Wie kann man nur so einen schlechten Ton machen) und 10 min später ein Mann auftaucht, der sagt, das ich hier einen ausgezeichneten Job mache, er hätte eine VT-Firma und würde mich gerne mal buchen, ob ich eine Karte für ihn hätte?, der einer meiner besten Kunden geworden ist.

Die Meinungen gehen einfach manchmal extrem auseinander. Hätte ich den Sohn lauter gemacht wäre vielleicht die Mama vom Keyboarder gekommen weil jetzt die Gitarre alles überdröhnt. An diesem Abend habe ich die falsche Priorität gesetzt 🤣. Bzw. eigentlich alles richtig gemacht. In Bezug aufs geschäftliche. Ich musste nur 2 Minuten hassprädigt ohne . Und , über mich ergehen lassen. Heute kann ich darüber schmunzeln. Wäre damals nicht der Typ aufgetaucht, ich hätte an mir gezweifelt. Sachliche Kritik nehme ich aber immer gerne an. Nur so kann man sich entwickeln. Auch wenn es eine sehr schlechte Kritik ist.

Was schwierig ist sind subjektive Eindrücke. Da läuft es oft auf einen Kompromiss hinaus.
 
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Was schwierig ist sind subjektive Eindrücke. Da läuft es oft auf einen Kompromiss hinaus.
das ist die eigentliche krux an der sache. dieses subjektive.
der eine mag es so, der andere ganz anders. wie beim essen. ein koch kocht, der eine mag es, der andere mag mehr salz, und der dritte mag noch ketchup oben drauf.

ich bin zugegebener maßen ein schwieriger kandidat....aber nur im besten sinne, weil immer versucht das beste zu bewirken.
 
weil immer versucht das beste zu bewirken.
Von dem Du für Dich ausgehst, es wäre das Beste. Das kann, muss aber nicht für die Mehrzahl der anderen [gewünschte Anzahl hier einsetzen] Besucher oder den Menschen am Mixer gelten.

Vielleicht mischt Du mal die ein oder andere Veranstaltung mit und schaust, wie das Ergebnis am Ende ausfällt. Dann wirst Du am Ende merken, ob es passt oder nicht.
 
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am 26.11. werde ich ton bei einer veranstaltung machen.
mal sehen wie es klappt. letztes mal war es schon recht okay.....ich hoffe auf eine steigerung dieses mal.
 
Viel Erfolg und Berichte mal wie das Feedback war.
 
der feedback destroyer bleibt hoffentlich auf standby
Irgendwie schaffst du es, jeden Thread, an dem du dich beteiligst, auf deine rein persönlich subjektiven Befindlichkeiten zu fokussieren. Das stört mehr als es Erkenntnisgewinn gibt.
 
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sorry. ich schalte mal die benachrichtigung für diesen thread ab, dann kehrt ruhe ein.
 
Wann und wo ist das denn?
26.11.2022 ab 19 Uhr
Jochems Kneipe
Saarbrücker Straße 238 a
66292 Riegelsberg

meine beiden bands werden auftreten. diesmal in umgedrehter reihenfolge:
erst die stoner rock band, danach die coverband.
 
Warum geht der Tonmensch bei einem 2 Stundenkonzert nicht mal von seinem Pult weg und prüft den Sound von verschiedenen Positionen?
Es kommt schon mal vor, dass die Bühnenakteure einen nicht vom Pult weglassen:
Sprich man ist stetig am nachregeln
Mögliche Gründe hatte ich weiter oben schon erwähnt.
 
Ich geh schon mal vom Pult weg um zu hören. Das braucht 3 Bedingungen:
1. ich muss grade keine Effekte bedienen (meist Delay),
2. ich muss mir sicher sein, dass die nächste Minute lang nichts passiert was mich am Pult erfordert. Und
3. das muss in der Location Sinn ergeben. Ich kann nicht von der Mitte einer Stadthalle gemütlich mal in den hinteren zweiten Rang durch ca. 5000 Menschen spazieren.
 
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Wobei 2. sicher am schwierigsten umzusetzen ist. Denn passieren kann immer was. Gerne gesehen ist dass das Gesangstalent aus eigenen Gnaden mehr aufs Posen konzentriert ist und maleben sein Mikro in den Monitor oder die PA Box steckt, das Mikro unbedingt cuppen muss oder dergleichen. Wenn du da nicht schnell den Kanal mutest, dann bist du der Depp vom Dienst.

Da ist es oft einfach besser am Pult zu bleiben und einen Vertrauten, dessen Meinung zum Sound qualifiziert ist, zu bitten, mal zu checken ob alles ok ist oder nicht. Wobei man während der Show ohnehin wenig Möglichkeiten zu Einflussnahme hat. Man kann ja die PA nicht neu ausrichten oder zusätzliche Stützlautsprecher installieren. Wenn da was daneben ist, hat man es schon vor dem Soundcheck massiv vergeigt.
 
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man kann doch mit tabletts ein mischpult vollständig bedienen, heißt, delays bedienen, oder kanäle muten ist auch von einer remote position aus möglich.
wieso stellt es dann für euch ein problem dar, den platz zu verlassen?
 
man kann doch mit tabletts ein mischpult vollständig bedienen, heißt, delays bedienen, oder kanäle muten ist auch von einer remote position aus möglich.
wieso stellt es dann für euch ein problem dar, den platz zu verlassen?
Weil die Bedienung mit dem iPad eingeschränkt ist. Man kann nicht mehrere Parameter gleichzeitig verändern. Also z.B. gleichzeitig einen Kanal zum Solo lauter machen und die Reverbzeit ändern. Oder Kanal lauter machen und Panorama in die Mitte legen.
Mischen bedeutet nicht nur die Pegel zu überwachen. Es gibt auch Tontechniker die gerne mehrere Einstellungen gleichzeitig verändern. Das geht mit den iPads nicht so gut.
 
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Ging es nicht gerade nur darum, mal eben kurz während der Fahrt im Gig zur Kontrolle den Platz zu verlassen?
Also so 2-3 Minuten?

Da muss man doch nichts solo schalten und Reverbzeiten ändern?

denn @Technika schrieb:
2. ich muss mir sicher sein, dass die nächste Minute lang nichts passiert was mich am Pult erfordert.
 

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