die Sache mit der Sprache

Noch mal zum Thema Emotionen:
Beim Singen haben wir natĂŒrlich auch immer die Ebene "Emotion durch Musik",

Richtig. Ich finde, bei guten Komponisten unterstĂŒtzt die den Text auch sehr gut. Manchmal so gut, dass man gar nicht mehr unbedingt die Wörter verstehen muss.

Und bei manchen Messen von Mozart hatte ich schon den Eindruck, dass er seinen Bischof glatt a weng verÀppelt hat :)

EmotionalitĂ€t in einer Zweitsprache, egal wie gut man sie spricht, ist im Vergleich zur Erstsprache immer reduziert (wird z.B. oft ĂŒber Hautleitwerte und EEGs nachgewiesen).

Interessanter Aspekt. DarĂŒber bin ich noch nicht gestolpert. Wie ist das eigentlich mit Leuten, die zweisprachig aufgewachsen sind? Deren Sprachzentrum fĂŒr die Fremdsprachen liegt ja in einem anderen Hirnareal als das von Menschen, die erst spĂ€ter eine zweite Sprache gelernt haben. Ist dann da die EmotionalitĂ€t auch anders?

Wie sieht's auf der EmpfĂ€ngerseite aus? Auch der Zuhörer wird durch eine gute Performance in einer Sprache, die nicht seine Muttersprache ist, berĂŒhrt sein. Ist der Effekt aber prĂ€gnanter, wenn er das gleiche Lied in seiner Muttersprache hört?

Ich vermute, das es auf alle FĂ€lle bei Zuhörern so ist, die die Fremdsprache nicht so gut beherrschen. Vorausgesetzt, die Übersetzung ist gut.

Wenn ich selber singe, habe ich sehr gerne italienisch und englisch. Deutsch ist ein bisschen "sperriger"; man kann aber die Vokale gut "vorziehen", ohne dass es zu störend wirkt, dann geht es auch wieder leichter. Französisch singe ich Ă€hnlich gern wie deutsch; es ist flĂŒssiger, aber italienisch finde ich trotzdem zum singen eleganter. Lateinisch geht auch Ă€hnlich wie Deutsch; da aber die Messen eh immer den gleichen Text haben, automatisiert sich das dermaßen, dass man sich nur noch auf die Musik konzentriert :) Übrigens gibt es sehr viele Möglichkeiten, ein "Gib uns Frieden" (Dona nobis pacem) auszudrĂŒcken - flehend, fordernd, bittend, sehnsĂŒchtig, ...
 
aber ich wĂŒrde auf jeden Fall noch einen Faktor dazunehmen: die PrĂ€gung.

Ein wichtiger Punkt! So gesehen könnte ich von mir sagen: meine gesprochene Muttersprache ist Deutsch, meine gesungene Russisch. Die russische Musik war mir schon immer sehr nah. Wegen russischen Romanzen und Liedern habe ich ursprĂŒnglich begonnen Russisch zu lernen, ich wollte diese StĂŒcke richtig mit Text singen können und den Inhalt verstehen. Und viel spĂ€ter habe ich ĂŒber das Russische auch meine GL kennen gelernt. Russisch und Gesang ist fĂŒr mich deshalb untrennbar miteinander verbunden. Irgendwas auf Deutsch zu singen hingegen war fĂŒr mich noch bis vor 2-3 Jahren mehr oder weniger eine PflichtĂŒbung.

Aber man kann sich gesanglich mit der Zeit auch in eine Sprache hineinfĂŒhlen, auf die man weder geprĂ€gt ist, noch die man gelernt hat. Ca. 50% meines Repertoires ist Italienisch. Das wĂ€re nicht so, wenn ich mich damit nicht ausgesprochen wohl fĂŒhlen wĂŒrde. Ich kann kein Italienisch, d.h. habe es nie gelernt (obwohl Italienisch als eine unserer Landessprachen mir vom Klang her natĂŒrlich schon vertraut ist). Aber wenn man hĂ€ufig in einer Fremdsprache singt, wird sie, auch wenn man sie sonst nicht spricht, mit der Zeit doch sehr gelĂ€ufig. Es braucht natĂŒrlich bei neuen StĂŒcken jeweils ein bisschen Mehraufwand von wegen Inhalt verstehen, aber prozentual zur Gesamtarbeit die man in ein StĂŒck steckt, ist das kaum der Rede wert. Auch habe ich gemerkt, dass es, verglichen mit einem deutschsprachigen StĂŒck, nicht lĂ€nger dauert, bis ich ein italienischsprachiges auswendig kann.

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Und bei manchen Messen von Mozart hatte ich schon den Eindruck, dass er seinen Bischof glatt a weng verÀppelt hat :)

Nicht nur bei Messen und nicht nur den Bischof - habe ich zumindest das GefĂŒhl ;)
 
Ich hoffe, ich langweile jetzt niemanden, aber aufgrund meines eigenen Hintergrunds ist das Thema BilingualitÀt, wahrscheinlich Àhnlich wie bei Bell, etwas, womit ich mich schon immer relativ intensiv auseinandergesetzt habe, daher jetzt mal ein bisschen Gewaffel ;)

moniaqua, die Frage ist nicht ganz eindeutig zu beantworten, da selbst bei simultaneous bilingualism (da fĂ€ngt's schon an - wie nennt man das in Deutsch?) in aller Regel eine Sprache leicht dominant ist. Auch bei denen, wo L1 und L2 beide vor dem dritten Lebensjahr gelehrt werden (normalerweise die magische Schwelle fĂŒr "simultaneous bilinguals", alle anderen nennt man "sequential bilinguals"), heisst das nicht zwangslĂ€ufig, dass beide Sprachen auch (gleich) gut beherrscht werden. L1 ist fast immer die Sprache der Mutter/Hauptbezugsperson im PrĂ€gungsalter, es sei denn, diese Person unterdrĂŒckt die eigene Sprache ganz bewusst.

Balanced Bilinguals sind extrem selten, selbst in multikulturellen Familien, da normalerweise eine Sprache mehr gesprochen wird und daher dominant ist, und das kann auch L2 sein (meist ist das die Sprache des Landes, in dem man aufwÀchst, kann aber auch mal eine dritte Sprache sein, dann wird's ganz heftig ;)). Und language attrition gibt's auch (in Deutsch heisst das, glaube ich, Spracherosion); sowohl L1 wie auch L2 kann man jederzeit abbauen oder sogar ganz verlieren, selbst im Erwachsenenalter.

Damit das ganz klar ist: L1 heisst bei einem Bilingualen nicht zwangslÀufig, das es die besser beherrschte Sprache sein MUSS, es ist nur die erste Sprache im PrÀgungsalter. Viele Bilinguals sind sogar leicht dominant in ihrer L2, das hÀngt aber immer vom Einzelfall und den LebensumstÀnden ab.

Zum Thema Emotionen in L1 und L2 gibt es interessante Studien, und L1 ist immer "emotionaler", wĂ€hrend L2, oft auch unterbewusst, zum Distanz aufbauen benutzt wird (das spielt bei musikalischer Auseinandersetzung z.B. auch keine unerhebliche Rolle, gerade im Gesang, denn mit fettem Kloss im Hals singt's sich nicht so gut ;)). Deswegen fluchen viele Bilinguals z.B. in ihrer L2, und viele denken dann, das mĂŒsse deswegen die besser beherrschte Sprache sein (die Bilinguals selbst eingeschlossen). Das sind aber alles unbewusste VorgĂ€nge - man macht da jetzt keine bewusste Entscheidung im Sinne "Och, ich fluche mal lieber in Englisch, ist dann ein bisschen weniger krass!" ;)

Meine L1 ist Deutsch, ich denke allerdings in meiner L2 (Englisch), und musikalische PrĂ€gung spielt fĂŒr mich definitiv auch eine Rolle, da Deutsch in meinem musikalischen Hauptstil keine grosse Rolle spielt, da stimme ich sing-it z.B. voll zu. Ich glaube allerdings, dass das wirklich eher musikalische denn sprachliche PrĂ€gung im eigentlichen Sinne ist, das ist aber nur ein BauchgefĂŒhl. Ich habe frĂŒher z.B. schon oft gemerkt, dass ich es in Deutsch schwerer finde, emotionale Distanz zu wahren (wieder: all other things being equal). Mittlerweile habe ich allerdings mehr und mehr "Spracherosionsprobleme", und meine L1 baut recht heftig ab. Beim Schreiben ist das nicht ganz so schlimm, da hat man mehr Zeit zum Nachdenken und noch mal DrĂŒberlesen, aber in der gesprochenen Sprache ist es schon recht heftig.

Ich denke, das Problem, das wir beim Singen haben ist, dass man Sprache in dem Fall nicht von der Musik trennen kann, und viel (wahrscheinlich der BĂ€renanteil) Emotion ĂŒber die Musik transportiert wird. Die Frage allerdings bleibt, inwieweit es da eine Verschiebung gĂ€be, wenn alle anderen Variablen ausser der Sprache gleich blieben. Das ist dann was fĂŒr Wissenschaftler; ich sing' trotzdem lieber, egal ob in L1, L2 oder L10 ;)
 
Guten Abend,
ich möchte mich nochmals fĂŒr die vielen Antworten bedanken! Ich finde sehr spannend, was ihr da berichtet!
Da sind fĂŒr mich definitiv ein paar neue Blickwinkel dabei! Die Sache mit der Phonetik/VokalitĂ€t habe ich zum Beispiel bisher nie groß beachtet... Mit "ein Lied lĂ€sst sich gut singen" habe ich eher auf die sprachliche Form geachtet, und wie gut der Textfluss mit der Melodie zusammenpasst (fĂŒr meine Begrifflichkeit sind Lieder irgendwie auch vertonte Gedichte), als auf die HĂ€rte oder Kantigkeit, die hier fĂŒr die deutsche Sprache angefĂŒhrt wird. Aber wenn man mal darĂŒber nachdenkt...
(Wobei ich hier nochmal auf broeschies Post von gestern zu sprechen kommen muss: FĂŒr das NiederlĂ€ndisch darf man das mit den kehligen ch-Lauten nicht so verallgemeinern :) Da, wo ich herkomme, ist dieser Laut eher ein seeeehr weiches g ;))

@singingtutor: Vielen Dank auch fĂŒr diese Ă€ußerst aufschlussreiche AusfĂŒhrung zum Thema Bilingualismus. Obwohl es mich selbst auch betrifft, hab ich mich da nie nĂ€her mit auseinandergesetzt...
Zum Thema Emotionen in L1 und L2 gibt es interessante Studien, und L1 ist immer "emotionaler", wÀhrend L2, oft auch unterbewusst, zum Distanz aufbauen benutzt wird (das spielt bei musikalischer Auseinandersetzung z.B. auch keine unerhebliche Rolle, gerade im Gesang, denn mit fettem Kloss im Hals singt's sich nicht so gut ;)).
Hast Du diese Studien vielleicht irgendwo parat, oder kannst Dich daran erinnern, wo sie Dir ĂŒber den Weg gelaufen sind? FĂ€nde ich spannend, das fĂŒr den Einzelfall mal zu versuchen, das alles nachzuvollziehen.

Und ich kann nur wieder betonen, dass es mich beeindruckt, was ihr da an Sprachen aus dem Hut zaubert! Versucht ihr dann eigentlich vorher, irgendwie an eine Übersetzung zu kommen? Oder singt ihr dann auch mal Lieder, fĂŒr die fĂŒr Euch der Text nur ein großes Mysterium ist? Ich könnte nĂ€mlich nie ein Lied singen, wenn ich den Text nicht verstehe - oder den ich nicht mag. Ich hĂ€nge sehr an Worten, und fĂŒr mich geht ein Großteil der EmotionalitĂ€t ĂŒber den Text eines Liedes.... Vielleicht bin ich da auch irgendwie zu verkopft :gruebel:

So, in der Hoffnung, jetzt nicht alles durcheinander gebracht zu haben,
Marielle
 
Inzwischen gibt es doch einige Beispiele, dass Deutsch nicht immer hart klingen muss.
Der Trick ist einfach, die Konsonanten nicht ganz so hart auszusprechen und schon klingt das ganz anders ;-)
(Zumindest kommt mir das so vor, genau untersucht habe ich das natĂŒrlich nicht.)

Das fing schon bei Freundeskreis feat. Joy Denalane bei "Mit dir" an und geht aktuell weiter ĂŒber CĂšline Rudolph, die ja auch einen Background im franz. Chanson und Bossa Nova hat oder auch Kitty Hoff & ForĂȘt-Noire (Der Kitty Hoff Link ist nicht das beste Beispiel, aber das Lied, das ich eigentlich verlinken wollte, war gesperrt)

Ob einem das gefĂ€llt, ist natĂŒrlich Geschmackssache, aber gehen tut's...

Ich singe z.B. auch sehr gerne die alten deutschen Chansons von Marlene Dietrich und co. und mag die deutsche Sprache sehr und empfinde sie auch nicht als sperrig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe, ich langweile jetzt niemanden, aber aufgrund meines eigenen Hintergrunds ist das Thema BilingualitÀt, wahrscheinlich Àhnlich wie bei Bell, etwas, womit ich mich schon immer relativ intensiv auseinandergesetzt habe, daher jetzt mal ein bisschen Gewaffel ;)

Ich finde das hoch spannend, ich muss es jetzt nur erstmal sortieren :)

aluco, kommt drauf an. Bei Messen und Litaneien reicht mir eine GrobĂŒbersetzung seitens des Chorleiters. Die sind meist eh von den alten Komponisten (ich singe viel Klassik) und die hatten es ganz gut drauf, mit der Musik die Geschichte zu erzĂ€hlen.

Bei anderen Sachen ĂŒbersetze ich notfalls Wort fĂŒr Wort. Da kommt dann der Sinn schon ganz gut rĂŒber. Manchmal ist es aber selbst bei muttersprachlichen Texten nicht so ganz einfach. Wagner zum Beispiel finde ich alles andere als einfach, das ist fĂŒr mich eine andere Welt und eine ziemliche Herausforderung. Ich schĂ€tze, das bleibt unter been there, done that und gut.

Tonja, das sowieso. :) Speziell bei so ein, zwei Messen hatte ich da aber das GefĂŒhl, dass entweder der Bischof gar nicht so war, wie ein rechtschaffen katholischer Priester so sein sollte oder Mozart hat beim Komponieren an etwas total anderes gedacht :D Ganz bestimmt jedoch nicht an brave, christ-katholisch in der Kirch' betende Leute :whistle:

Notfalls ĂŒbersetze ich Wort fĂŒr Wort.

lunaberlin, nicht sperrig an sich, aber doch sperriger als Italienisch oder Englisch.
 
" Die PrÀgung ist also unbedingt ein Argument, da unser Hirn auf jeden Fall in der Lage ist, reine Sprechkommunikation von Musik zu unterscheiden."

Unglaublich, zu welchen Schlußfolgerungen Du kommst...woher hast Du das ???(Oder besser: willst Du das wirklich so stehen lassen?) Und diese völlige Sinnfreiheit, der" PrĂ€gung als Argument"! WofĂŒr oder wogegen? Was soll das beweisen? Dada lĂ€ĂŸt grĂŒĂŸen !

Um es mal anders zu formulieren : nur weil ich z.B. christlich erzogen wurde, muß ich doch nicht mein Leben lang diesem Glauben anhĂ€ngen. Als Kind fand ich Akkordeon und Klassische Musik oder Oliven zum Kotzen. Wenn ich nicht offen bin fĂŒr neues, oder bereit, alte Zöpfe abzuschneiden, kann ich auch nicht wachsen. Solange ich immer nur auf vertrauten Pfaden wandele, weil ich das Scheitern nicht als Möglichkeit einbeziehen möchte, werde ich kaum wirklich neue Geheimnisse fĂŒr mich entdecken. Genauso ist es mit dem Singen. Entweder, wenn es darum geht deinen Tonumfang auszuweiten, an der Phrasierung zu arbeiten, oder auch mit der deutschen Sprache: es ist eine Herausforderung, nenn es von mir aus ein Abenteuer, aber Lohnenswert, weil es den Horizont und die QualitĂ€t deines Schaffens erweitert. Auch hinsichtlich der Erkenntnisse, zu welchen FĂ€higkeiten das Gehirn noch in der Lage ist...;)
 
Du sprichst von Sinnfreiheit...interessant :hat:

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Balanced Bilinguals sind extrem selten
Dann mĂŒĂŸte die Mutter ja auch ein BB sein, wĂŒrde ich mal vermuten. Das Kind hört ja bereits im Mutterleib und wird dort auch schon geprĂ€gt. Und die Stimme der Mutter ist da natĂŒrlich wesentlich besser reprĂ€sentiert als alle anderen Laute. Also könnte es nur völlig ausgeglichen sein, wenn die Mutter selbst mehrere Sprachen in gleichen Anteilen sprĂ€che. Hier wird's etwas theoretisch :rolleyes:, aber das wĂ€re meine Vermutung, weshalb eine wirkliche Gleichberechtigung mehrerer Sprachen so selten ist :gruebel:
 
Du sprichst von Sinnfreiheit...interessant :hat:

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Weil die PrĂ€gung zwar Ursache fĂŒr etwas sein kann, aber nicht ein Leben lang als Argument dafĂŒr herhalten, was Du daraus machst :hat:!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin erstaunt, dass viele der Sprache so eine große Bedeutung beimessen, und zum Beispiel einen Text erst Wort fĂŒr Wort ĂŒbersetzen mĂŒssen, bevor sie ihn singen.... natĂŒrlich möchte ich auch gerne wissen, was ich da singe, um es dann interpretieren zu können. Aber es gibt durchaus den einen oder anderen Songtext, da kenne ich die Bedeutung einiger Wörter nicht. Das tut doch dem Gesangsvortrag keinen Abbruch! Solange ich einen emotionalen Bezug zum Song habe, kann ich mir doch auch meine eigenen Bilder und Metaphern dazu denken. Dann habe ich doch automatisch ein Feeling. Des emotionslosen Singens hat mich jedenfalls noch nie jemand bezichtigt.
Und andersherum gibt es ja auch Leute, die in jeglichen Song in ihrer Muttersprache völlig monoton und bar jeden GefĂŒhls und Sprachrhythmus herunterleiern...
 
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Weil die PrĂ€gung zwar Ursache fĂŒr etwas sein kann, aber nicht ein Leben lang als Argument dafĂŒr herhalten, was Du daraus machst :hat:!

PrĂ€gung gibt es ein Leben lang. Wir sind keine Enten, bei denen die PrĂ€gung abgeschlossen ist, sobald sie als KĂŒken die Mutter sehen. Das Zauberwort heißt NeuroplastizitĂ€t ;). Bevor du anderen BeitrĂ€gen Sinnlosigkeit nachsagst, solltest du dich evtl. erstmal informieren, wovon ĂŒberhaupt die Rede ist.
 
PrĂ€gung gibt es ein Leben lang. Wir sind keine Enten, bei denen die PrĂ€gung abgeschlossen ist, sobald sie als KĂŒken die Mutter sehen. Das Zauberwort heißt NeuroplastizitĂ€t ;). Bevor du anderen BeitrĂ€gen Sinnlosigkeit nachsagst, solltest du dich evtl. erstmal informieren, wovon ĂŒberhaupt die Rede ist.

Sorry, wenn das, was ich geschrieben habe, Dich verletzt hat !:redface:
Mir geht vor allem darum, Ursache nicht mit Wirkung zu verwechseln. Klar werden wir geprÀgt von unserem Umfeld, das stelle ich gar nicht in Frage. Dazu braucht es auch keine Fachbegriffe, um Deiner Argumentation Nachdruck zu verleihen. Hab mal kurz bei Wikipedia unter "NeuroplastizitÀt" reingeschaut und wenn Du das alles verstanden hast, dann:hat:!!!

Kleines Beispiel: Nicht Du hast mich geĂ€rgert, ich habe mich ĂŒber Deine Argumentation geĂ€rgert ! Was ich damit sagen will, ist, daß es um Wachsamkeit geht, um Verantwortung fĂŒr das eigene Empfinden. Wer als Kind nicht die Liebe bekommen hat, die es gebraucht hĂ€tte, wird auch als Erwachsener nie satt werden, wenn er dieses Schicksal nicht als Teil seiner Biografie akzeptiert. Da wĂŒrde Dein Fachbegriff jetzt super passen, hab ich recht ? Es braucht aber die Auseinandersetzung, das Infragestellen (z.B was das mit dem gerade erlebten zu tun hat!) dessen, was uns prĂ€gt bzw. geprĂ€gt hat. Das ist definitiv eine Option die den Enten verschlossen bleibt.;)
 
Sorry, wenn das, was ich geschrieben habe, Dich verletzt hat !:redface:

Das glaube ich nicht. Der sing-it kann das sicher ganz gut wegstecken. Ich kann zumindest keine beleidigte Reaktion entdecken.

Soweit ich das verstanden habe, hat sing-it mit keinem Wort gesagt, dass die PrÀgung etwas Statisches sei. In seinem Beispiel hat er selbst beschrieben, wie er sich - was das Filmegucken angeht - im Nachhinein "neu geprÀgt" hat. Wo ist also das Problem?

Daher wĂŒrde ich mich freuen, wenn sich die Diskussion wieder langsam mehr dem eigentlichen Thema nĂ€herte.
 
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Hast Du diese Studien vielleicht irgendwo parat, oder kannst Dich daran erinnern, wo sie Dir ĂŒber den Weg gelaufen sind? FĂ€nde ich spannend, das fĂŒr den Einzelfall mal zu versuchen, das alles nachzuvollziehen.

Und ich kann nur wieder betonen, dass es mich beeindruckt, was ihr da an Sprachen aus dem Hut zaubert! Versucht ihr dann eigentlich vorher, irgendwie an eine Übersetzung zu kommen? Oder singt ihr dann auch mal Lieder, fĂŒr die fĂŒr Euch der Text nur ein großes Mysterium ist? Ich könnte nĂ€mlich nie ein Lied singen, wenn ich den Text nicht verstehe - oder den ich nicht mag. Ich hĂ€nge sehr an Worten, und fĂŒr mich geht ein Großteil der EmotionalitĂ€t ĂŒber den Text eines Liedes.... Vielleicht bin ich da auch irgendwie zu verkopft
Hi Marielle,
die Studien krame ich Dir nĂ€chster Tage mal raus bzw. schicke Dir da ein paar Links rĂŒber...

Zum Zugang zu Fremdsprachen, ob man's vorher ĂŒbersetzt oder nicht - da is' halt jeder Jeck anders. Man singt sicherlich nicht automatisch besser oder emotionaler, weil man jedes Wort versteht, genausowenig ist das aber generell zu verkopft (finde ich z.B. ĂŒberhaupt nicht). Hat halt jeder einen anderen Zugang zu, und es lernt und interpretiert auch jeder anders. So lange man nicht von sich auf andere schliesst (z.B. wenn man unterrichtet), ist das eigentlich wurscht, wenn das Endergebnis stimmt.

Bei mir persönlich lÀuft das in den Sprachen, die ich nicht wirklich spreche, in aller Regel so:

a) Erst mal das StĂŒck anhören, von einem Muttersprachler (!) gesungen, um ĂŒberhaupt ein GefĂŒhl fĂŒr "Grundton" und auch Phonetik zu bekommen. Da lernt man schon unheimlich viel, ohne ĂŒber SprachverstĂ€ndnis zu gehen. Ich bin aber ein extrem auditiver Typ und lerne auch Sprachen zu einem grossen Teil ĂŒber Phonetik/Melodie.

b) Dann den geschriebenen Text parallel zum Anhören lesen, damit Wörter klarer werden und das Gehörte dann auch wirklich exaktere Form annehmen kann (und nicht nur "Ken Lee"-artige Ergebnisse liefert ;) http://www.youtube.com/watch?v=Ld3hCJ5C8so )

c) Als letztes schmeisse ich dann ggf. Google Translate an, oder krame ein Wörterbuch raus, weil ich schon wissen will, worĂŒber ich da eigentlich singe. Es kommt vielleicht nicht auf jedes einzelne FĂŒllwort an, weil Betonung ja oft eh durch den musikalischen Fluss vorgegeben ist, aber total im Nebel stochern möchte ich auch nicht. Was ich mittlerweile z.B. gar nicht mehr angucke sind "poetische" ApproximalĂŒbersetzungen, weil die oft mit dem Originaltext so gut wie nix zu tun haben. Da ist selbst Google mit seinen komischen Schöpfungen in aller Regel noch nĂ€her am Original ;)
 
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Ich bin erstaunt, dass viele der Sprache so eine große Bedeutung beimessen, und zum Beispiel einen Text erst Wort fĂŒr Wort ĂŒbersetzen mĂŒssen, bevor sie ihn singen (...) Solange ich einen emotionalen Bezug zum Song habe, kann ich mir doch auch meine eigenen Bilder und Metaphern dazu denken.

Denke, das ist individuell verschieden!

NatĂŒrlich ist es so, dass allein die Musik schon vieles vermittelt. Steht zB. ein Oktavsprung nach oben, hat der Komponist das wohl gemacht, weil es inhaltlich an dieser Stelle um grosse Emotionen geht. Das merkt man dann natĂŒrlich auch, wenn man kein Wort des Textes versteht.

Ich fĂŒr mich habe aber gemerkt, dass ich z.B. mit musikalisch schwierigen Stellen viel besser zu rechtkomme, wenn ich den ganz wörtlichen Sinn kenne. Ich vergesse dann die Schwierigkeit, konzentriere mich nur auf die momentanen GefĂŒhle der Figur, die ich gerade darstelle. NatĂŒrlich kann ich auch irgendein eigenes Bild fĂŒr die betreffende Stelle zur Hilfe nehmen. Aber ich habe gemerkt, dass ich mit eigenen Bildern weniger schattieren kann. Es wird dadurch schnell etwas schwarz-weiss und "steril", d.h. ich bin dann oft einfach nur total böse, total glĂŒcklich, total entzĂŒckt oder total hysterisch, aber dieses Absolute passt ev. dann halt nicht ganz zum Text. Weiss nicht, ob ich mich verstĂ€ndlich ausdrĂŒcken konnte, ist noch schwierig zu beschreiben. Jedenfalls eigene Bilder sind fĂŒr mich sehr gut bei TechnikĂŒbungen, bei der Literatur versuche ich es immer zuerst mit dem exakten Inhalt und erst wenn ich damit absolut nichts anfangen kann, weiche ich auf eigenes aus.

Dabei gibt es nur eine Ausnahme: lateinische geistliche Sachen, nicht die Messen, dort kennt man den immer gleichen Text ohnehin irgendwann, aber bei anderen StĂŒcken mit seltenerem Text. Der ist meiner Ansicht nach manchmal so weit ab von "normalen" GefĂŒhlen und ehrlich gesagt manchmal schon auch ein bisschen seltsam, dass es meiner Ansicht nach sogar oft besser ist, man kennt ihn nicht allzu genau. ;)

Und andersherum gibt es ja auch Leute, die in jeglichen Song in ihrer Muttersprache völlig monoton und bar jeden GefĂŒhls und Sprachrhythmus herunterleiern...

Das Kennen des exakten Inhaltes ist natĂŒrlich nur der erste Schritt und was man anschliessend damit und daraus macht, steht noch mal auf einem anderen Blatt! Am besten man hat etwas schauspielerische FĂ€higkeiten oder zumindest viel Spass daran in eine Person schlĂŒpfen zu können die man sonst nicht ist. Ich z.B. kann glaub von mir sagen, dass ich im realen Leben nicht sehr nachtragend bin, ich singe aber nichts so gerne wie Racheweiber-Arien :D
 
Ich bin erstaunt, dass viele der Sprache so eine große Bedeutung beimessen, und zum Beispiel einen Text erst Wort fĂŒr Wort ĂŒbersetzen mĂŒssen, bevor sie ihn singen....

Da sprichste mich auch mit an, gell? :) Ich singe halt ab und an in Sprachen, die ich absolut nicht kann, dann habe ich keine andere Chance, als ein Wörterbuch zu nehmen und Wort fĂŒr Wort nachzuschlagen :nix: Das hat aber auch den Vorteil, dass man die Sprache sozusagen "nebenbei" lernt. NatĂŒrlich kann ich mich auch in die Musik fallen lassen und wenn sie zum Text passt, ist auch alles fein. Ich kenne den Text trotzdem ganz gerne, weil ich gerne meine eigenen Interpretationen mache ;)

Und dass ich Sprache einen so hohen Stellenwert gebe, dĂŒrfte daran liegen, dass ich einfach sehr viel in Kirchenchören singe. Und da geht es, (lateinische) Messen einmal außen vor, weil die immer gleich sind, eben genau darum, einen Text zu transportieren. Und das durchaus nicht immer nur an Emotionen gebunden. Und in manchen seltenen FĂ€llen kommt es auch vor, dass der Komponist schlicht a weng am Text vorbeikomponiert hat, dann wird es sogar haarig, wenn man den Text kennt.

Dabei gibt es nur eine Ausnahme: lateinische geistliche Sachen, nicht die Messen, dort kennt man den immer gleichen Text ohnehin irgendwann, aber bei anderen StĂŒcken mit seltenerem Text. Der ist meiner Ansicht nach manchmal so weit ab von "normalen" GefĂŒhlen und ehrlich gesagt manchmal schon auch ein bisschen seltsam, dass es meiner Ansicht nach sogar oft besser ist, man kennt ihn nicht allzu genau. ;)

Stimmt, solche Texte gibt es auch.
 
Das glaube ich nicht. Der sing-it kann das sicher ganz gut wegstecken. Ich kann zumindest keine beleidigte Reaktion entdecken.

Soweit ich das verstanden habe, hat sing-it mit keinem Wort gesagt, dass die PrÀgung etwas Statisches sei. In seinem Beispiel hat er selbst beschrieben, wie er sich - was das Filmegucken angeht - im Nachhinein "neu geprÀgt" hat. Wo ist also das Problem?

Daher wĂŒrde ich mich freuen, wenn sich die Diskussion wieder langsam mehr dem eigentlichen Thema nĂ€herte.

Hallo Antipasti,

hab ich mit meinen Anmerkungen irgendwelche unguten GefĂŒhle erzeugt :confused:

FĂŒr mich hört sich:

"Bevor du anderen BeitrĂ€gen Sinnlosigkeit nachsagst, solltest du dich evtl. erstmal informieren, wovon ĂŒberhaupt die Rede ist."

schon ein wenig beleidigt an ! Aber Du scheinst Ihn ja besser zu kennen !;)



Anders als Du, bin ich ganz und gar nicht der Meinung, daß meine Auseinandersetzung mit sing-it.de am Thema vorbeigeht, nur weil es nicht explizit um die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache geht. sing-it.de hat die PrĂ€gung in die Runde geworfen, womit er auch durchaus Recht hat ! Allerdings waren mir seine AusfĂŒhrungen zu wenig differenziert, deshalb hab ich auch ein wenig provokativ darauf reagiert.
Jeder der singt, kennt das GefĂŒhl, wenn sich der Hals zuschnĂŒrt, wenn er etwas singen soll/möchte, was ihn zutiefst berĂŒhrt. Mir fĂ€llt spontan die ersten Male, als ich meinen Kindern angefangen habe, Gute-Nacht-Lieder (auf deutsch:D) vorzusingen ein:redface:. Wenn es von daher rĂŒhrt, daß etwas bekanntes ("eingeprĂ€gtes") angesprochen wurde, nenne ich sowas als eine Ursache dessen. Man mag mir vielleicht Wortklauberei unterstellen, aber fĂŒr mich ist es schon ein nicht unerheblicher Unterschied, ob ich etwas als unumstĂ¶ĂŸliche Tatsache, Ursache, Auslöser, Einfluß oder eben als Argument (Rechtfertigungsgrund) bezeichne. Warum, habe ich eigentlich schon hinlĂ€nglich erklĂ€rt !

Sing-it.de hat jedoch geschlußfolgert: "Die PrĂ€gung ist also unbedingt ein Argument, da unser Hirn auf jeden Fall in der Lage ist, reine Sprechkommunikation von Musik zu unterscheiden."
So oft ich diesen Satz auch lese, selbstverstĂ€ndlich im Kontext zu dem von sing-it.de vorher geschriebenen, ist diese (Pardon!) Binsenweisheit (fĂŒr mich!) absolut ungeeignet, seine Argumentation zu stĂŒtzen, geschweige denn, meine Synapsen neu zu verschalten (vorausgesetzt natĂŒrlich, es sind noch welche vorhanden;)!). Im Übrigen wĂŒrde ich gern seine eigene Meinung zum Thema hören bzw. lesen !

Gute Nacht !
 
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Hallo,

ich finde die Diskussion, die hier gefĂŒhrt wird, sehr interessant. Bisher habe ich mir so gut wie keine Gedanken um die Wechselwirkung zwischen der Sprache und des Klangs gemacht.

Erstaunt war ich darĂŒber, wie viele hier sich dazu Ă€ußerten, Deutsch als relativ ,,sperrige" Sprache zu empfinden und es deswegen auch nicht als Singsprache zu bevorzugen. Ich find das ein wenig schade, als Fan von deutschsprachiger Musik. Meiner Meinung nach eignet sich Deutsch wegen seiner Bildhaftigkeit sehr gut fĂŒr Liedtexte. Die vielen harten Konsonanten können eine Herausforderung sein, aber dann klingt es eben auch ein wenig hĂ€rter, ich als Muttersprachlerin empfinde das nicht als störend. Und gesanglich ist es eben eine interessante Herausforderung.

Ja wahrscheinlich haben die meisten Recht, dass es nicht so fließend weich wie Englisch ist. Nur kann auch genau das ein Problem mit dem Englischen sein: Man kann das Lied quasi an sich vorbeifließen lassen ohne wirklich darauf zu achten, worum es in dem Text geht. Dadurch kann auch EmotionalitĂ€t verloren gehen.

Dann gibt es noch die Diskussion darĂŒber, ob nur die Muttersprache einem den tiefsten Zugang zur EmotionalitĂ€t beim Singen ermöglicht. Und da scheint ja durchaus etwas dran zu sein, da ,,singingtutor" auch Studien zu dem Thema erwĂ€hnt.
Nur frage ich mich, ob man da nicht auch den Fehler begehen kann, von ,,der einen EmotionalitĂ€t" zu reden. Also quasi als gĂ€be es nur diese eine Art, das Lied zu empfinden und sich gesanglich darĂŒber auszudrĂŒcken. Dabei variiert das doch von Person zu Person, selbst zwischen 2 SĂ€nger/-innen, die dasselbe Lied singen, kann es da Unterschiede geben. Genauso wie zwischen 2 Menschen, die sich dasselbe Lied bloß anhören.
Außerdem stellt sich die Frage, wie wichtig der Text ist, denn dessen VerstĂ€ndnis bildet, so weit ich es verstanden habe, die Grundlage zu dieser Diskussion.

Momentan singe ich relativ viele Lieder auf Japanisch und noch lĂ€ngst nicht alle davon habe ich vom TextverstĂ€ndnis komplett erfasst. Bei einer meiner liebsten japanischen Bands habe ich ehrlich gesagt meist keine Ahnung, worum es in ihren Texten geht. Trotzdem wĂŒrde ich behaupten, einen emotionalen Zugang zu haben, sonst wĂŒrde ich die Musik auch nicht mögen.
Bei einer anderen japanischen Band verstand ich die Texte anfangs nicht, mittlerweile jedoch schon grĂ¶ĂŸtenteils. Mein Empfinden beim Hören hat sich darĂŒber geĂ€ndert, auch beim Singen. Das mein vorheriger Zugang zu der Musik dadurch aber weniger richtig oder weniger tiefgreifend war, empfinde ich nicht so . Das meinte ich damit, dass es meiner Ansicht nach nicht nur die eine, wissenschaftlich und musikalisch erforschbare EmotionalitĂ€t gibt. :)
 
hab ich mit meinen Anmerkungen irgendwelche unguten GefĂŒhle erzeugt :confused:

Nicht deine Anmerkungen an sich, sondern die Art und Weise deines Auftretens. In der Regel stellen sich neue Mitglieder hier mit ein zwei Worten kurz vor, erlĂ€utern ihr Anliegen und werden freundlich willkommen geheißen.

Du bist hier in eine laufende Diskussion "hereingepoltert" und hast dich latent aggressiv an ein einer bestimmten, einzelnen Formulierung aufgehĂ€ngt. Das erzeugt durchaus Unumt. Zumindest bei mir. Mag sein, dass derartige Höflichkeitsfloskeln auch nur PrĂ€gung sind und fĂŒr dich nicht (mehr) gelten. Aber sie haben sich in Diskussionen als durchaus nĂŒtzlich erweisen.

FĂŒr mich hört sich:

"Bevor du anderen BeitrĂ€gen Sinnlosigkeit nachsagst, solltest du dich evtl. erstmal informieren, wovon ĂŒberhaupt die Rede ist."

schon ein wenig beleidigt an !

FĂŒr mich klingt es eher nach: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

Du hast ja selbst erwÀhnt, dass du provozieren wolltest. Also sag nicht "EDIT: Sorry, wenn das, was ich geschrieben habe, Dich verletzt hat !", wenn du genau die von dir erwartete Reaktion bekommst. DAs ist nicht nur scheinheilig, sondern auch destruktiv.

Man mag mir vielleicht Wortklauberei unterstellen,

Ja - das tu ich. Vielleicht war der Begriff "Argument" tatsÀchlich nicht optimal von sing-it.de gewÀhlt. Aber ich glaube nicht, dass das eine Randdiskussion zur Begriffsdefinition rechtfertigt. Davon haben wir in der GesangspÀdagogik nÀmlich schon mehr als genug.

Im Übrigen wĂŒrde ich gern seine eigene Meinung zum Thema hören bzw. lesen !

Noch eine?

Aber sorry, dass du dir in einem Diskussionsforum deine GesprÀchspartner nicht immer aussuchen kannst. Tröste dich: das geht uns allen nicht anders ;) ... zur Not gibt es aber noch die PN-Funktion.

Ansonsten: Nein, gegen deine Ansichten und deine Meinung habe ich nichts. Aber dein Diskussions- und Kommunikationsstil sind suboptimal - egal, ob durch PrÀgung oder aus voller Absicht.
 
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Will mich nicht in eure Diskussion einmischen, deshalb nur eine Bemerkung am Rande zu:

Jeder der singt, kennt das GefĂŒhl, wenn sich der Hals zuschnĂŒrt, wenn er etwas singen soll/möchte, was ihn zutiefst berĂŒhrt.

Etwas provokativ gesagt: Nein, dieses GefĂŒhl darf man beim Singen nicht kennen!

Ok, wenn man mit den Kindern Kinderlieder singt oder unter der Dusche was zwitschert, ist es egal, aber sonst dĂŒrfen die GefĂŒhle nie völlig echt werden! Denn mit zugeschnĂŒrtem Hals oder TrĂ€nen in den Augen singt es sich nicht besonders gut! Ist deshalb natĂŒrlich immer etwas eine Gratwanderung: die GefĂŒhle mĂŒssen so stark sein, resp. fĂŒr den Zuhörer so echt wirken, dass es ihn berĂŒhrt, der SĂ€nger darf aber nie die Kontrolle verlieren (weder bei positiven noch bei negativen Emotionen). Er muss sich trotz allem letztlich immer bewusst sein, dass es nur ein Rolle ist, die er spielt und dass es nicht seine wirklich eigenen Emotionen sind. Auch als Selbstschutz! Zumindest bei uns in der Klassik geht es oft um Mord und Totschlag, um den Verlust eines geliebten Menschen, um Betrug der schlimmsten Sorte usw. Man stelle sich vor, der SĂ€nger wĂŒrde die Emotionen der Figur die er darstellt jedesmal komplett zu seinen eigenen machen :eek: Er wĂ€re wohl in kĂŒrzester Zeit ein psychisches Wrack...
 
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